Sonntag, 31. Januar 2010

Le Prince Miiaou, H-Burns, u.a., Paris, 30.01.10

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Konzert: Mo' Fo' Festival, 2. Tag. Mit: Le Prince Miiaou, H-Burns, Coming Soon und vielen anderen

Ort: Mains d'Oeuvres, Saint Ouen
Datum: 30.01.2010
Zuschauer: überraschend viele



Ein Freund von mir hat mich neulich gefragt, ob es bekannte Bands auf diesem Mo' Fo' Festival gäbe. Ich überlegte kurz und verneinte schließlich. " Dann interessiert mich das nicht", sagte er mit abwertender Geste. Das sehe ich natürlich komplett anders. Ich gebe einen verdammten Scheißdreck darauf, ob Bands einem Massenpublikum bekannt sind oder nicht! Das einzige, was mich interessiert ist, ob die Kapellen gut sind. Darauf kommt es mir an. Und das Mo'Fo Festival verpflichtet Jahr für Jahr wahrlich glänzende Künstler. Die Liste derjenigen, die schon da waren ist lang, sie liest sich fast wie ein Who is Who der internationalen Folk- und Indieszene: Bonnie Prince Billy, Daniel Johnston, The Zombies, Silver Jews, Gossip, The Pastels, Herman Dune, Malcolm Middleton, The Mountain Ghosts, The Black Heart Procession, The Wave Pictures und und und. Hinzu kommen die besten französischen Künstler in dieser Kategorie.

In diesem Jahr hat man auf internationaler Seite mit dem ex-Arab Strap Aidan Moffat (trat am Freitag auf), der englischen Folksängerin Liz Green (am Sonntag am Start), dem Japaner Shugo Tokumaru (Sonntag) und den kultigen Engländern Television Personalities (Sonntag) auch wieder illustre Namen gewinnen können. Wer sagt da noch, daß das Festival schlecht besetzt sei?

Der heutige zweite Festivaltag war übrigens fest in französicher Hand. Aber auch da gab es Perlen, die keineswegs vor die Säue geworfen waren, denn das Publikum in Saint Ouen ist wunderbar fachkundig.

Im Einzelnen:

Le Prince Miiaou: Die junge Frau hinter dem bizarren Pseudonym ist ein Vulkan! Mit ihrem energiegeladenen Set elektrisierte sie mich von der ersten bis zur letzten Minute. Mit wasserstoffblond gefärbten Haaren hüpfte sie wie entfesselt über die Bühne schrie sich die Seele aus dem Leib und raubte mir damit die Sinne! Wow, war das intensiv! Und dann gab es auch noch sehr sinnliche Passage, wo Maud-Elisa fast wie Cat Power klang und mir eine wohlige Gänsehaut bereitete. Für mich ist sie jetzt schon der größte weibliche Rockstar, den es in Frankreich je gegeben hat! Ich weiß das schon eine Weile, aber jetzt merken das immer mehr andere und der Stern von Le Prince Miiaou steigt höher und höher und höher....

H-Burns: Der Mann mit der whiskygetränkten Folkstimme kommt nicht aus Nashville, Tennessee, sondern aus Valence, Südfrankreich. Zusammen mit seiner Begleitband spielte er ein hochkarätiges, folkrockiges Set, gespickt mit tollen neuen Songs vom aktuellen Album We Go Way Back. Schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich die Musik von H-Burns liebe. Renaud Brustlein (der Mann hinter dem Moniker) ist so authentisch und geerdet, wie man es sich von einem Folkrocker nur wünschen kann. Keine großen Gesten, Ansagen, oder Ähnliches sondern einfach nur jede Menge fantastische Lieder. No bullshit, just good music.

Coming Soon: Die sechsköpfige Band aus Annecy ist so dermaßen jung, daß man sich verwundert die Augen reibt, daß man sie schon seit 2 bis 3 Jahren kennt und sie schon zwei richtige Alben auf den Markt gebracht haben. Der Schlagzeuger dürfte also inzwischen 15 sein. Oder ist er doch schon 16? Wie auch immer, diese Grünspechte wirbeln in Frankreich die Folkpop Szene gewaltig auf und auch Herman Düne und sein Bruder Stanley Brinks sind große Fans. Die 5 Jungs und das eine Mädel brachten auch heute wieder den Saal zum Kochen und sorgten für jede Menge glücklicher Zuschauer. Stilistisch sind sie eine Kreuzung aus Nick Cave, Lou Reed (den sie gecovert haben) und, nun ja, Herman Düne. Logisch, oder? Gut möglich, daß sie heute den größten Scheck aller Bands bekommen haben*, denn ihr Set dauerte mit Abstand am längsten. Während andere mit 30-45 Minuten Spielzeit Vorlieb nehmen mussten, durften sie mindestens eine ganze Stunde lang zeigen, was sie drauf haben.


Setlist Le Prince Miiaou, Mo'FO' Festival 2010:

01: Blabla
02: Our Tale
03: This Is Not A Map
04: Hawaiian Tree
05: Frénésies Horzontales
06: Intermède
07: Starfish Position
08: No Compassion Available
09: Football Team


Setlist H-Burns, Mo' Fo' Festival 2010:

01: We Go Way Back
02: You Weren't
03: Sail On
04: Half A Man/ Half A Freak
05: Tom Waits
06: Images Are Getting Hard To See
07: Horses With No Medals
08: A Part Of The Film
09: Fires In Empty Buildings
10: Are You Scared Of The Dawn

Aus unserem Archiv:

Le Prince Miaou, Paris, 03.10.2009:
Le Prince Miiaou, Paris, 28.03.09
H-Burns, Paris, 03.09.08
H-Burns, Paris, 13.02.08
Coming Soon, Paris, 12.11.08
Coming Soon, Paris, 27.10.08
Coming Soon, Paris, 26.10.08
Coming Soon, Paris, 11.04.08


* wobei wir hier sicherlich nicht von hohen Summen sprechen, das versteht sich von selbst.

Links:

- Selbst Blogger-Mozart Eike vom Klienicum hat (hier!) bereits über H-Burns geschrieben.
- Das Klienicum zu Shugo Tokumaru, klick!
- Das Klienicum hat Liz Green schon einmal live gesehen. Hier der Bericht.
- Tolle Fotos vom Konzert von Le Prince Miiaou gibt es bei le-Hiboo.com




Samstag, 30. Januar 2010

Orouni, Paris, 29.01.10

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Konzert: Orouni (Oliver Peel Session # 15)

Ort: ein Wohnzimmer irgendnwo in Paris
Datum: 29.01.2010
Zuschauer: 27
Konzertdauer: 50 Minuten



Französischer Twee Pop bei der ersten Oliver Peel Session des Jahres 2010. Orouni bezauberten unsere Gäste durch ihre ungemein frischen und fröhlichen Kompositionen und ließen auch ein Instrument erklingen, daß es bisher in unserem Wohnzimmer noch nicht gegeben hat. Eine afrikanische Kalimba!

- Videoclip Orouni: A Greased And Golden Palm


Setlist Orouni, Oliver Peel Session # 15:


o1: Chemutengure
02: The Polish Plumber
03: Open It In May
04: Fool's Gold (Lhasa Cover)
05: A Greased & Golden Palm
06: Kalimba 1
07: Almen Kirkegaard Lullaby
08: Parody (Be With Me)
09: Air Hostess On A Mission
10: Panic At The Beehive


11: The Only Pictures I've Got
12: City Lights (The Limes)

Aus unserem Archiv:

Orouni, Paris, 23.06.09




Revolver, Paris, 28.01.10

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Konzert: Revolver

Ort: La Cigale, Paris
Datum: 28.01.2010
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: 75-80 Minuten



Zu diesem Konzert kam ich wie die Jungfrau zum Kinde. Na ja, nicht ganz, schließlich hatte ich eine Akkreditierungsanfrage gestellt und somit dafür gesorgt, daß "etwas wachsen" kann. Allerdings war das schon ein paar Wochen her und da ich nichts mehr gehört hatte, bereits umdisponiert. Ich wollte zu dem jungschen Johnny Flynn ins Scopitone. Dann aber flatterte doch noch die Akkreditierungszusage mitsamt Fotopass in meinen virtuellen Briefkasten. Cool! Ein Konzert in der legendären Cigale sagt man nicht ab, dafür ist die Location einfach zu stimmungsvoll und heimelig. Die allergrößten der Indie-und Folkszene haben hier gespielt, Fleet Foxes, Calexico, Franz Ferdinand, Alela Diane seien hier nur beispielshaft genannt. Und heute eine blutjunge französische Formation, die bereits durch ihren Bandnamen zu erkennen gibt, wessen Geistes Kind sie ist: Revolver. Wie wir alle wissen, ein Album von den Beatles und so klingen Ambroise, Christophe und Jérémie dann auch, selbst wenn ihr Akzent ab und zu ihre gallische Herkunft verrät. Langsam aber sicher haben sich die Jungspunde von kleinen Konzertsälen und Auftritten als Vorgruppe hochgespielt bis in die sagenumwobene Cigale, die sie prompt bereits beim ersten Mal ausverkauften. Dicht an dicht standen die zahlreichen Besucher und warteten darauf, daß es losgeht. Die Vorgruppe Mustang war bereits durch, jetzt galt das alleinige Augenmerk der Band, die ihren Stil als Kammerpop (Pop de chambre) bezeichnet.

Ich sah mich um und war verblüfft, wie enorm jung das Publikum war. Die Zielgruppe schien weiblich, im Schnitt zwischen 14-16 Jahren und aus behütetem Hause zu sein. Brave und mitunter recht biedere Mädchen, die sicherlich in der Schule immer schön fleißig sind und mit dem verwahrlosten Pete Doherty nicht viel anfangen können. Den überlassen sie ihren verruchten und wilderen Klassenkameradinnen, die hyperventilieren, wenn sie hören, daß der Babyshamble in der Stadt der Liebe ist. Aber stille Wasser sind bekanntlich tief und so entpuppten sich auch die braven Mädchen in den ersten Reihen als partytauglich und amüsierfreudig. Meine direkten Nachbaren waren allerdings wesentlich älter, ich würde mich nicht wundern, wenn das gutbürgerliche Ehepaar neben mir, die Eltern von einem der Bandmitgleider waren. Durchaus ein bißchen stolz können sie auf ihre Zöglinge sein, denn in die Cigale schafft man es in der Regel nicht ohne Talent und zugkräftige Songs!

Dann ging das Licht aus und spitze Schreie erfüllten das alte Theater. Die Posterboys hatten sich aus der Kabine bewegt und marschierten ein. Revolver sind eine Art französiche Antwort auf die Amerikaner Vampire Weekend. Gute Manieren, gepflegte Klamotten im Collegelook und immer höflich lächelnd. Die jungen Mädchen könnten diese Burschen getrost ihren Eltern vorstellen, die würden sich diebisch freuen und sofort im Kreise der Familie aufnehmen. Alkohol trinken die Jungs keinen, stattdessen lassen sie stilles Wasser ihre Kehlen runterinnen, um die wunderschönen Chogesänge auch ja perfekt hinzukriegen. Und diese Chorgesänge sind wirklich herrlich! Seit den Fleet Foxes hat es keine Band geschafft, so harmonisch und im Gleichklang zu summen, wie Revolver. Nur der Weihrauch fehlte, um sich wie in der Kirche zu fühlen! Schon gleich beim ersten Lied A Song She Wrote war die Atmosphäre feierlich und entspannt. Erste Hände gingen nach oben, aber der Jubel war noch ein wenig verhalten. Dann aber drückten Ambroise, Jérémie und Christoph aufs Gaspedal und feuerten schon an dritter Stelle ihren beschwingten Up-Tempo Hit Get Around Town ab. Die unwiderstehlichen Dingel-Dengel Gitarren des Stücks sorgten für Endorphinausstöße en masse und der ganze Saal schunkelte. Die Jungs auf der Bühne hatten es geschafft, das Feuer in Gange zu bringen, das Konzert war lanciert und erreichte auch in der Folge immer mal wieder ekstatische Höhepunkte. Aber das Trio, das durch die spätere Verpflichtung eines Schlagzeugers zum Quartett aufgestiegen ist, bezauberte auch durch wunderschöne Balladen. Leave Me Alone ist ein Gedicht von einem Lied, durchzogen von dem gefühlvollen Cello von Jérémie und dem berührenden Gesang von Ambroise, der sich diese Aufgabe mit dem lockenköpfigen Christophe teilt. Eine tolle Truppe, die von Konzert zu Konzert bessser wird und für ihre ungemeine Disziplin und Perfektheit bekannt ist. Als besonders lobenswert ist hervorzuheben, daß heute jedes einzelne Lied leicht abgewandelt wurde und man somit nicht nur die CD Music for A While runtergeleiert bekam. Zudem war auch Platz für ein vielversprechendes neues Stück und zwei Cover. This Boy von den Beatles passte perfekt zum Retro-Stil der Franzosen und die letzte Zugabe Can't Help Falling In Love kam so gut an, daß vor allem die Mädchen in der Cigale auf wunderbarste Weise mitsangen und den altehrwürdigen Saal mit Wohlkängen erfüllten.


Ein brillantes Konzert einer hochtalentierten Band!


Setlist Revolver, La Cigale, Paris:

01:A Song She Wrote
02: Luke, Mike & John
03: Get Around Town
04: Leave Me Alone
05: Back To You
06: Untitled # 1
07: Do You Have A Gun?
08: My New Friend
09: This Boy (John Lennon Cover)
10: My Lady I
11: Birds In Dm
12: Wet Wet Wet
13: It's Alright
14: Balulalow

15: Get Around Town (schnellerer Version)
16: Cant't Help Falling
In Love ( Elvis Presley Cover)

Aus unserem Archiv:

Revolver, Paris, 06.06.09
Revolver, Paris, 27.02.09
Revolver, Paris, 18.02.09
Revolver, Paris, 27.02.08
Revolver, Paris, 01.02.08




Donnerstag, 28. Januar 2010

Rue Royale & Mièle, Paris, 27.01.10

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Konzert: Rue Royale & Mièle (Reza)
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 27.01.2010
Zuschauer: leider nicht sehr viele, schade!
Konzertdauer: jeweils etwa 45 Minuten



Verfluchte Metro! Nicht nur Kondome behindern den Verkehr, sondern auch technische Probleme in der Pariser U-Bahn! Wäre alles normal gelaufen, hätte ich locker alle Bands des Abends sehen können, also auch Reza, der durch die letzte Oliver Peel Session bekannt geworden ist (héhé).

So aber kam ich etwa 45 Minuten später an als geplant. 20 mir ewig erscheinende Minuten steckte ich in der U-Bahn Station Invalides fest und musste dann zu Fuß Richtung Concorde latschen, um weiterzukommen. Ärgerlich.

Der Pariser Reza und seine Band war schon beim allerletzten Lied des Sets angelangt, als ich endlich eintrudelte.

Aber ich hatte den strapaziösen Weg wenigstens nicht umsonst zurückgelegt, denn es standen mit Rue Royale und Mièle noch zwei andere feine Bands auf dem Programm. Rue Royale legten gegen 21 Uhr 45 los. Entgegen des Namens handelt es sich hier nicht um eine französische Formation, sondern um das charmante Pärchen Ruth und Brookln Decker, die nicht nur in der Musik, sondern auch im Leben gemeinsame Wege gehen. Sie ist Engländerin, er Amerikaner und nach einer in England gefeierten Hochzeit leben sie nun seit ein paar Jährchen in Chicago.* Geht man von ihrer wunderbar warmen und harmonischen Musik aus, müßte die Ehe eigentlich absolut intakt sein, denn jedes einzelne Lied klang zärtlich, liebevoll und feierlich. Traumhaft wie sich ihre Stimmen übereinanderlegten, um sehnsuchtsvolle Balladen wie On And On oder Parachutes and Lifeboats zu intonieren. Perfekt, um sich die abgefrorenen (Mann, ist das wieder eine Schweinekälte!) Finger aufzuwärmen und die strapazierte Großstadtseele baumeln zu lassen. Ich genoss jedes Minute und fühlte mich wie in eine warme Decke gewickelt. Herlich, die süße, aber dennoch nicht zu überzuckerte Stimme von Ruth, die von der leicht rauchigen von Brookln ausbalanciert wurde. Daß sie aus England stammt, merkte man vor allem, wenn sie zwischen den hübschen Songs ein paar kurze Ansagen machte. Die Flèche d'or habe sich verändert, aber es sei toll wieder hier spielen zu dürfen, merkte sie schmunzelnd an und die Freude war ganz auf meiner Seite. Jammerschade, daß der Laden ziemlich leer war und große Lücken zwischen der Band und dem Publikum klafften. Ein weiterer Beleg dafür, daß unaufdringlicher und wenig Aufmerksamkeit heischender Folkpop nicht die großen Massen anzieht. Aber nicht schlimm, die beiden touren weiterhin fleißig (guckt euch die Liste der in den vergangenen Jahren absolvierten Gigs an, die ist beeindruckend!) und werden sich über kurz oder lang in der Indieszene ihren Namen machen. Jeder, der sie bereits gesehen hat, dürfte einen wunderbaren Konzertabend gehabt haben. Meinen habe ich mir im Übrigen noch durch den Kauf der hübsch gestalteten CD (selbstbetitelt) versüßt.



Tonträger der nachfolgend auftretenden Belgier Mièle konnte man aber leider keine erwerben. Dabei haben die Brüsseler bereits zwei Alben auf ihrer Habenseite. Der zweite Output lautet Le Jour et La Nuit und davon boten sie dem inzwischen nur noch sehr spärlich versammelten Publikum so einige Kostproben. Ursprünglich wohl lediglich ein Duo, bestehend aus Stéphane Daubery und der blonden Catherine De Basio, präsentierten sich Mièle heute als ausgewachsene Band mit zahlreichen hochkarätigen belgischen Musikern an Bord. Der Drummer Frank Baya steht auch bei Francois Breut in Diensten, der Bassist Mika Nagazi zupft hauptberuflich bei den in Frankreich enorm erfolgreichen Ghinzu die Saiten und der Gitarrist Cédric Castus hilft zusätzlich bei Soy Un Caballo aus. Mièle also so etwas wie eine belgische Supergroup und auch die Chansons konnten sich hören lassen! Ihr auf französisch gesungener Pop war zwar bisweilen süß wie Honig (daher der Name?), aber nie kitschig oder simpel. Insofern bestehen Parallelen zu Soy Un Caballo, die ebenfalls die Kunst beherrschen, Popsongs mit Stil und Charme zu schreiben, ohne in dümmliche Klischees zu verfallen. Zudem legt sich bei Mièle auch immer wieder eine zarte Melancholie über den Sonnenschein, so daß man wohlig an Françoiz Breut erinnert wird, die die Meisterin des in moll gehaltenen französischen Chansons ist. Und auch die rockige Seite wird nicht kaschiert, es gab durchaus Stücke die richtig fetzige Giatrrenparts hatten, z.B. Les Chiffres Rouges.

In gesanglicher Hinsicht wechselten sich Stéphane und Catherine immer wieder ab. Er mit seiner sanften Stimme, sie mit ihrem kindlichen und sehr sinnlichen Kehlchen (Jesus, herrlich!). Schwer zu sagen, was mir besser gefiel.

Ich werde Mièle aufmerksam weiterverfolgen, seit langem ist mir nicht mehr eine auf französich singende Formation untergekommen, die mir dermaßen gefiel!


- Videos:

On and On @ The Living Room Society
Balcony TV Session über den Dächern von Hamburg, These Long Roads

* aber inzwischen wieder in England, wenn ich das richtig verstanden habe.




Mittwoch, 27. Januar 2010

Hot Chip, Paris, 26.01.10

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Konzert: Hot Chip

Ort: Studio 105, France Inter, Maison de Radio France (Black Session Lenoir # 309)
Datum: 26.01.2010
Zuschauer: volles Studio
Konzertdauer: 55 Minuten



Ich bin schon ein frecher Bengel! Latsche auf Bluff mal Richtung Maison de Radio France, wohlwissend, daß ich für die Blacksession mit Hot Chip nicht die erforderliche Platzreservierung habe. Eigentlich mache ich das immer so, weil ich weiß, daß ich zur Not auf meine konzertverrückten Pariser Freude zählen kann, die pflichtgemäß die Einschreibeprozedur für die Gästeliste vorgenommen und 2 Plätze zugewiesen bekommen haben. Das überschüssige Kärtchen nehme ich dann gerne in Empfang. Heute hatte ich mich aber mit niemanden vorher abgesprochen und hoffte auf die Gnädigkeit und Kulanz der Franzosen. In der Regel ist es nämlich so, daß die netten Damen am Empfang auch Leuten ohne Listenplatz einen Eintritt gewährenden Pappkarton aushändigen, wenn klar ist, daß im Studio noch genug Plätze vorhanden sind. Insofern kann man durchaus sein Glück versuchen. Auch diesmal hatte ich Dusel und kam problemlos rein. In dieser Hinsicht sind Franzosen immer solidarisch und hilfsbereit, das schätze ich an ihnen. Da wird keiner aus formalen Gründen abgewiesen, wenn man die Leute irgendwie unterbringen kann.

Zum Konzert:

Schon beim Eintreten in das Studio fiel die discohafte Beleuchtung auf. Schließlich war Tanzmusik angesagt, da muss auch der Rahmen stimmen! Und überraschenderweise stimmte dieser nicht nur in beleuchtungstechnischer Hinsicht , sondern auch bezüglich der Tatsache, daß viele Leute von ihren kinoartigen Sesseln aufgestanden waren und stehenderweise die Fläche vor der Bühne belagerten. Ein Konzert einer tanzlastigen Band wie Hot Chip im Sitzen? Für mich undenkbar! Kann mir kaum vorstellen, daß diejenigen, die durchgängig faul in den Sesseln hingen, richtig Spaß hatten. Ich hingegen verbrachte einen richtig guten Abend! Ziemlich verwunderlich, wenn man bedenkt, daß mir das letzte Konzert von Hot Chip (Trabendo, Paris, März 2008) nicht sonderlich gefallen hatte. Der Sound war mir damals zu clean, zu steril und elektronisch und das Publikum furchtbar hedonistisch, teilweise richtiggehend agressiv. Ganz anders heute. Das gesamte Set klang gitarrenlastiger als auf den CDs, war schrammelig und funky. Ein paar Leute beklagten hinterher diesen Umstand, äußerten, daß sie gerade den sterilen elektronischen Sound aus der Konserve toll fänden, aber ich sah das natürlich ganz anders. Auch das Publikum heute war sehr fachkundig und angenehm. Etliche führende Blogger waren anwesend (Schreiberlinge von SOV, Popnews und Rockerparis) und auch sonst sah ich viele bekannte Gesichter, die sich regelmäßig auf guten Indie-Konzerten tummeln. Natürlich kam nie eine völlig ausgelassene Stimmung auf, dafür ist ein solches Radiostudio einfach zu blutarm, aber selten war in dem traditionell steifen Laden so viel Bewegung drin wie heute! Die Songs der Engländer trugen ihr Übriges dazu bei. Schon recht früh wurde mit Ready For The Floor, ein alter, in die Beine gehender Klassiker abgefeuert und die neue Single One Life Stand (der Titeltrack des aktuellen Albums) begeisterte mich vor allem durch den Einsatz einer tollen Steel Drum. Sechs Musiker (die Stammbesetzung mit Alexis Taylor und Joe Goddard als Sänger + ein richtiger Schlagzeuger) waren von Nöten diesen hibbeligen, quietschfidelen und funkigen Sound zu kreieren, der nicht selten an The Whitest Boy Alive erinnerte. Als die alte Hitsingle Over & Over spendiert wurde, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. "Over and over and over and over and over, like a monkey with a miniature cymbal the joy of repetition really is in you under and under and under and under the smell of repetition really is on you and when i fell this way I really am with you", viele sangen den eingängigen Text mit und wippten vergnügt im Takt. Erfreulich, daß auch das neue und das Set abschließende Stück Hold On fast an die Zugkraft der 2006er Nummer anküpfen konnte. Ich merkte am eigenen Leibe, daß man sich bei Hot Chip in einen regelrechten Tanzrausch steigern kann und kam immer besser und besser rein!

Insofern schade, daß pünktlich um 23 Uhr Schluß war und keine Zugabe mehr gegeben wurde.

Hot Chip sind also letztlich gar nicht verkehrt, im Gegenteil! Und wenn man trotz Verspätung und fehlendem Listenplatz gratis reinkommt, ist auch das eine feine Sache!


Setlist Hot Chip, Black Session # 309, Lenoir, Paris:

01: Thieves In The Night
02: Hand Me Down Your Love
03: Ready For The Floor
04: I Feel Better
05: Alley Cats
06: One Life Stand
07: Over & Over
08: We Have Love
09: Hold On

Aus unserem Archiv

Hot Chip, Paris, 17.03.08

- Thanks for the great pictures to Patrice Guino from Rockerparis! They are copyrighted.
- Read the review of this show by Rockerparis



Dienstag, 26. Januar 2010

Get Well Soon, Paris, 26.01.10

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Konzert: Get Well Soon

Ort: Fnac, Forum des Halles, Paris
Datum: 26.01.2010

Zuschauer. 40-45

Konzertdauer: etwa 40 Minuten


Landsleute zu Gast in Paris, klar, daß ich da pünktlich auf der Matte stehe!

Zumal, wenn es sich um solch illustre musikalische Gäste wie Konstantin und Verena Gropper handelt, die zusammen mit einem dritten Musiker (Xylophon,Harmonium*) im Kulturkaufhaus Fnac Titel ihres neuen Abums Vexations in einer abgespeckten Version darboten. Als ich eintraf, war Verena noch leger in Jeans beim kurzen Soundcheck, 10 Minuten später kam sie aber mit Pumps und Röckchen zurück und spielte gewohnt virtuos auf ihrer Geige. Zudem sang sie wie eine kleine Operdiva und harmonierte bestens mit ihrem Bruder, der wie immer sonor und eher nüchtern intonierte. Konstantin spielte ausschließlich Akustikgitarre, die mit einem lustigen Foto dekoriert war. Fans von Get Well Soon kennen ja bereits die legendären Buttons, z.B. das mit dem Bambi, aber das Teil mit der herzhaft lachenden Frau und dem extrem süßen kleinen Löwen war mir neu. Ebenfalls neu natürlich die allermeisten Lieder des akustischen Sets, obwohl mit Teenage FBI und Christmas in Adventure Parks sogar zwei altbekannte Songs dabei waren. Aber was ist jetzt von dem Material von Vexations zu halten? Wie ist mein erster Eindruck? -Nun, wie nicht anders zu erwarten sehr positiv! Zwar bin ich sicher, daß sich die komplexen Kompositionen des Herrn Gropper erst beim x-ten Hördurchgang so richtig tief in die Ohrmuschel einnisten, aber bereits jetzt wußten sie durch die bewährten Get Well Soonschen Zutaten zu gefallen. Die herzerweichende Melancholie ist geblieben, ebenso die aufwändigen, dramatischen Arrangements (die man heute in der akustischen Dreierformation natürlich nur erahnen konnte) und auch den düsteren Texten ist man treu geblieben.

Werner Herzog Gets Shot ragte auf Anhieb heraus. Allein schon der Titel! Warum bloß soll der Filmemacher Werner Herzog erschossen werden? Von dem jähzornigen Klaus Kinksi, den er besonders schätzte? Wohl kaum, der beißt schließlich schon seit Jahren die Radieschen von unten an. Musikfans, die schon die einschlägigen Rezensionen in Magazinen und Blogs gelesen haben, wissen sicherlich worum es da genau geht, ich als unbeleckt in dieses Konzert gehender Mensch allerdings nicht. Ich möchte mir schließlich mein eigenes Bild machen und pflege für gewöhnlich erst nach den Konzerten andere Quellen hinzuzuziehen. Mein Urteilsvermögen möchte ich mir nicht verwässern, weder durch gute noch durch schlechte Kritiken. Werner Herzog Gets Shot war jedenfalls auch musikalisch gelugen, denn Verena sang hierbei besonders schön und die zarte Melacholie war überaus anziehend.

Auch toll: A Voice in The Louvre, ein Lied über Paris (logisch), wie Konstantin schmunzelnd erklärte und vor allem Angry Young Man, ein Uptempo- Song, bei dem der Mannheimer beherzt in die Saiten griff und Verena mich ganz schwindelig fiedelte. Würde mich nicht wundern, wenn Angry Young Man eines der Kernstücke der aktuellen Vexation Tour werden würde, denn viel schöner kann man das kaum hinkriegen! Ein Seelentröster par excellence, von Konstantin und Verena absolut harmonisch vorgetragen.

Insgesamt ein prima Konzert, auch wenn es spannendere Locations als ein Kulturkaufhaus gibt. Aber egal, im März wird ja in Paris die Cigale bespielt. Eine kleine Sensation für eine deutsche Band!



Setlist Get Well Soon, Fnac Forum des Halles, Paris:

01: Seneca's Silence
02: Christmas In Adventure Parks
03: Werner Herzog Gets Shot
04: Voice In The Louvre
05: Teenage FBI
06: A Burial At Sea
07: Angry Young Man

Pour nos lecteurs français:


Mon compatriote Konstantin Gropper alias Get Well Soon devient de plus en plus connu, même en France. Ce jeune prodige berlinois vient de publier son deuxième album Vexations et se déplace à Paris pour présenter les nouveaux titres de cet opus avec sa soeur violiniste Verena Gropper et un troisième musicien au xylophone et harmonium. Normalement ils sont 7 sur scène explique Konstantin en souriant et précise que la scène de la fnac et bien trop petite pour mettre autant de musiciens. Mais à trois ils se debrouillent merveilleusement bien et rechauffent les coeurs d'environ 40 fans presents ce jour-là par des morceaux pleins de douce mélancolie, d'émotion et de drame. Les chansons de Get Well Soon sont connues pour leurs orchestrations opulentes et complexes, mais aujourd'hui les trois musiciens prouvent que même en version accoustique ces titres ne perdent rien, au contraire! Mis à nu c'est peut-être encore plus touchant et en plus les voix des Gropper harmonisent parfaitement bien ensemble. Elle avec une voix quasiment d'opéra lui sonore et envoûtant rappelant une jeune version de Nick Cave. Parmi les morceaux joués se distinguent Werner Herzog Gets Shot, Voici In The Louvre (une chanson sur Paris, expliqua Konstantin) et surtout Angry Young Man. Ce dernier est le morceau le plus direct, rapide et rock de ce set et va sûrement être l'une des meilleures chansons de l'année!

Dommage que les musiciens n'aient pas eu le courage de chanter en français La Chanson d'Hélène, un morceau jadis interprété par Romy Schneider (elle aussi avait un petit accent!). Mais bon, jusqu'a leur concert à la Cigale ils ont encore le temps d'aprendre les paroles par coeur et de bosser l'accent.

Bien sûr je répondrai present à la Cigale, ce sera un concert à ne manquer sous aucun prétexte et la belle trompette sera également de retour!



- Wer wissen möchte, wie sich die neuen Stücke in dieser akustischen Version anhören (toll natürlich!), sollte sich die Videos ansehen, die im Dussmann Kulturkaufhaus in Berlin aufgenommen wurden:

- A Burial At Sea
- Seneca's Silence
- La Chanson d'Hélène

* Harmonium? Was is'n das? Nun, ich bin alles andere als Experte für Musikinstrumente, aber ich habe ein solches Teil schon einmal bei Farewell Poetry und auch bei Chris Garneau gesehen. Es gibt da verschiedene Modelle in sehr unterschiedlichen Größen. Das heute hatte wie bei Chris Garneau Tasten und eine Seite, die wie ein Blasebalg beschaffen war. Es ist einem Akordeon in vielerlei Hinsicht ähnlich. Am besten mal bei Wikipedia nachlesen. Klick!


Aus unserem Archiv:

Get Well Soon, Wiesbaden, 22.08.09
Get Well Soon, Bonn, 04.07.09
Get Well Soon, Paris, 06.05.09
Get Well Soon, Nijmegen, 25.04.09
Get Well Soon, Paris, 14.10.08
Get Well Soon, Wiesbaden, 30.08.08
Get Well Soon, Melt!, 20.07.08
Get Well Soon, Evreux, 28.06.08
Get Well Soon, Frankfurt, 15.04.08
Get Well Soon, Köln, 09.04.08
Get Well Soon, Berlin, 21.09.07
Get Well Soon, Haldern, 02.08.07



Ecstatic Sunshine & Jason Urick, Paris, 25.01.10

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Konzert: Ecstatic Sunshine & Jason Urick

Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 25.01.2010
Zuschauer: 30-40



Hmm. Ich glaube diesen Konzertabend hatte ich nicht sorgfältig genug ausgewählt, ansonsten wäre ich doch eher zu Marie-Flore gegangen, die im Sunset die Release Party ihrer ersten EP feierte, oder aber zu Myra Lee, die bei Les Disquaires aufspielte. Das Elektrogefrickel von Jason Urick (auf dem Foto) und Ecstatic Sunshine, beide USA, war wirklich nix für mich. Dabei dachte ich, dem Ganzen etwas abgewinnen zu können, weil ich gerade in meiner Krautrockphase bin, sprich zur Zeit CDs der deutschen Elektropioniere Cluster bzw. Harmonia und Tangerine Dream höre. Den mitunter echt zähen Kram führe ich mir allerdings zu Hause auf dem Bett per Kopfhörer zu Gemüte. Zur Not kann ich dabei einschlafen, ist auch nicht schlimm. Wenn man aber, wie ich heute im Pariser Espace B, 40Minuten lang auf die Bühne glotzt, wo im Falle von Jason Urick ein sehr kräftiger Zeitgenosse stumm hinter seinem Apple Notebook hantiert und dabei Bier säuft*, oder im Falle von Ecstatic Sunshine ein schmalbrüstiger Blondschopf mit umgeschnallter Gitarre wortlos hinter seinen Apparaturen danieldüsentriebt, dann ist das Ganze schon sehr fad. Wahrscheinlich hätte ich mich einfach auf den Boden legen und mich berieseln lassen sollen, um in eine Art Trance zu verfallen. Weil aber die Gesellschaft der netten programmgestaltenden Mädels des Espace B und von Reza (bekannt aus der letzten Oliver Peel Session) so angenehm war, plauderte ich ausnahmsweise während der Konzerte* ungeniert. Macht man nicht, ist ganz schlechter Stil, ich weiß, ich weiß. Aber ich glaube, die sphärischen elektrischen Töne überdeckten eh alles und somit wurde keiner im Publikum an seinem Nickerchen gestört.

Hinsichtlich Ecstatic Sunshine muss allerdings hinzugefügt werden, das da heute nur ein einziger Musiker auf der Bühne stand, obwohl MySpace 6 Bandmitglieder aufzählt. Möglich, daß sich das Ganze in dieser Konstellation dann völlig anders, sprich deutlich spannender anhört. Den Track Perrier finde ich nämlich eigentlich sehr interessant...

* eine Userin schreibt hierzu bei Last Fm: " I admire the fact he smoked a cigarette and drank a beer while playing last night. right on"

*die folgendermaßen abliefen: Jason Urick hat ein einziges 30-40 minütiges Stück gespielt, sprich nur einmal Applaus bekommen und aus dem hörte ich zum Teil Erleichterung heraus, daß es vorbei war. Der Kerl von Ecstatic Sunshine hat - zumindest erschien es mir so - 2 Stücke dargeboten, also zweimal Applaus bekommen und auch hier sah ich ein paar erleichterte Gesichter...

Link:

Pitchfork.com steht auf Ecstatic Sunshine und schreibt dies über das Album Turned On.




Montag, 25. Januar 2010

Fanfarlo, Köln, 24.01.10

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Konzert: Fanfarlo
Ort: Studio 672, Köln
Datum: 24.01.2010
Zuschauer: vermutlich ausverkauft
Dauer: Fanfarlo knapp 60 min, Jeannel 40 min


Als mich auf der Rückfahrt alle empfangbaren Radiosender mit scheußlichem Mist zum Deutschlandfunk vertrieben, begann da gerade eine Kultursendung mit "die Musik heute stammt von Fanfarlo, einer Band aus London."

Im Kölner Stadtgarten war trotz des fiesen Wetters (die gefrorene Variante von Dauernieselregen) richtig viel los. Der Großteil der Besucher strömte in den großen Saal, aber auch vor der Tür des Studios im Keller sammelten sich viele Leute. Beginn 20.30 h pünktlich hieß es vorher, als wir um acht ankamen, lief allerdings drinnen noch der Soundcheck, eine gute Idee, wie sich später herausstellen sollte.

Als Vorgruppe des Abends trat Jeannel aus Köln auf. Auf ihrer myspace-Seite hatte die Band das als Secret Gig angekündigt. Mit Instrumenten großer Gruppen so souverän umzugehen, spricht für ein ordentliches Selbstvertrauen. Leider hielt die Musik dieses Versprechen nicht. Handwerklich war das sicher alles nicht verkehrt, die Mischung aus 80er Dramapop Marke Evanescence und mit stampfenden Technobeats unterlegtem Ladytron und -hawke light gefiel mir allerdings überhaupt nicht. Jeannel passte auch keinesfalls zu Fanfarlo und wurde dementsprechend verhalten aufgenommen; der Beifall am Ende der 40 Minuten war spärlich und vor allem der Höflichkeit geschuldet.

Bei Fanfarlo sollte sich dies natürlich gründlich ändern.

Zunächst erschienen nur Sänger Simon und Geigerin Cathy* und trugen Drowning men in einer akustischen Version vor, die schon einmal punktgenau begeisterte. Beide hatten die schon von Oliver hier beschriebenen aufeinander abgestimmten Outfits an; wie auch der Rest der fünfköpfigen Band, der nach Ende des Stücks die Bühne des knallvollen Studio 672 betrat. Durch komplette Besetzung kam dann auch der volle Sound der Engländer zur Geltung, der Fanfarlo an die vielzitierten Arcade Fire oder Noah And The Whale oder isländische Bands erinnert (und mich manchmal an Jens Lekman); Banjo, Trompete und Geige, dazu die wundervoll zueinander passenden Stimmen von Cathy und Simon.

Mich fasziniert an Fanfarlo neben Simons irrer Stimme ganz besonders die Vorliebe für marschierende Rhythmen und Melodiewechsel. Daher war Finish line ein ganz besonderer Höhepunkt der ersten Konzerthälfte. Der Bruch im Lied, die Handclaps, hach, das war schon großartig!

Der nächste Knüller war dann Ghosts, bevor mit Comets mein Liebling des Abends folgte! Aber da das knapp einstündige Programm keinerlei Hänger hatte und durchweg wundervoll war, ist es eigentlich müßig, beste Lieder rauszusuchen.

Die erste der Zugaben war eine Besonderheit. Wie in Paris** kündigte Simon ein altes Lied an, das in einer neuen Version gespielt würde. "Wir werden das morgen in Berlin aufnehmen."
Wie viel neben lustigem Vogelgezwitscher bei You are one of the few outsiders who really understands us neu war, weiß ich nicht genau, aber auch das "alte" Lied überzeugte vollkommen.

Und dann war da noch die Sache, die mir einen kalten Schauer einjagte... Bei Luna hatte Simon plötzlich das fieseste aller Musikinstrumente in der Hand, eine Klarinette. Ich habe bisher noch kein Konzert erlebt, bei dem dieses überflüssige Ding zum Einsatz kam, es war aber ehrlich gesagt weniger schlimm als gedacht. Warum erwähne ich das dann trotzdem? Um endlich mal den einzigen Witz über Musikinstrumente loszuwerden, den ich kenne: Wann klingt eine Klarinette am schönsten? Leise knisternd in einem Kaminfeuer...

Zwei Lieder (er)kannte ich nicht, eine Schande, weil besonders das zweite ganz ausgezeichnet war
[mittlerweile weiß ich, daß das Waiting in the wings war, vielen Dank für die beiden fehlenden Namen, Amos!]. Es hatte einen schleppenden, eigentlich nicht sonderlich aufregenden Rhythmus, aber einen ganz besonderen Reiz und ging dann in Comets über. Vielleicht waren das die beiden nicht-Album-Stücke, die Fanfarlo auch in Paris gespielt hatten.

Fanfarlo sind locker so gut wie ihr Ruf und bestätigen damit allen Wind, der um sie gemacht wird! Natürlich könnte man über den Originalitäts-Aspekt diskutieren. Man kann es aber auch guten Gewissens lassen und sich an der schönen Musik erfreuen. Bis Haldern dann, liebe Fanfarlos!

Setlist Fanfarlo, Studio 672, Köln:

01: Drowning men
02: I'm a pilot
03: Harold T. Wilkins, or how to wait for a very long time
04: We live by the lake
05: Finish line
06: Atlas
07: The walls are coming down
08: Ghosts
09: Waiting in the wings
10: Comets
11: Luna

12: You are one of the few outsiders who really understands us (Z)
13: Fire escape (Z)

* alles Gesehene ohne Gewähr; ich war zu weit hinten, um viel zu erkennen
** aber da war es ein anderes Stück



Samstag, 23. Januar 2010

Olli Schulz, Köln, 22.01.10

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Konzert: Olli Schulz
Ort: Gebäude 9, Köln
Datum: 22.01.2010
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: ca. 115 min (plus 30 Minuten Vorprogramm)


"Mein Bruder ist gerade in Bonn, Samstag muß er eine Klausur an der Uni schreiben." Ich erspare euch den Rest der Geschichte, sie war nicht schrecklich spannend. Erzählt wurde sie von einem betrunkene Mädchen hinter uns. Daß Olli Schulz Konzerte von den vielen kleinen witzigen Anekdoten leben, habe ich ein paar mal erlebt, gestern war davon ganz hinten leider nicht viel mitzubekommen, dafür weiß ich jetzt unfreiwillig alles aus dem aufregenden Leben von drei 18jährigen Mädchen. Auch, wie ihr Abend fast ausgegangen wäre. Als ein Typ in Olli Schulz' Alter die potentiellen Abschleppopfer nämlich entdeckt hatte, rief er seinem Kumpel "ey, das sind Studentinnen" zu (der Optimist), um seine Charmeoffensive zu starten. Leider wurde diese Romanze durch einen Rausschmiß aus dem Saal wegen Rauchens jäh beendet!

Vorne gab es auch jemanden, der offenbar so nervig laut redete, daß Olli Schulz ihn darauf ansprach. "Du, Specknacken, pass mal auf! Du quatschst die ganze Zeit! Du darfst die Leute um dich rum nicht nerven mit deinem Gequatsche! Wenn du ein Mitteilungsbedürfnis hast, geh doch an den Tresen." - "Ich hab dich schon acht mal gesehen, bin heute zum neunten Mal hier!" - "Ja und? Das heißt noch lange nicht, daß du quatschen darfst! Ich habe doch noch gar nichts erzählt, was du schon kennst." - "Doch" ... Gegrummel, er nennt irgendeine Geschichte - "Bruce Springsteen spielt auch seit 30 Jahren Born in the USA, da steht auch keine auf 'haste schon mal gespielt'" Ich mag den Mann.

Der "Abend mit Olli Schulz" fing gewohnt besonders an. Statt regionalem Support gab es einen Vorfilm. Nach ein paar technischen Problemen begann ein Film über eine Konzertfahrt der Bibi McBenson-Band. Bibi McBenson ist eine andere Olli-Schulz-Identität, seine Band besteht aus Rasmus Engler, Nagel von Muff Potter und Dennis Becker. Gemeinsam hatten die vier ein vermutlich unglaublich entsetzliches "Comeback-Konzert nach 15 Jahren" in Wien gegeben, das mit allem Drumherum in dem Film gezeigt wurde (drei Lieder). Olli hatte sich vorher mehrfach für diesen Film entschuldigt, denn der spalte sein Publikum spürbar. Wer die 30 Minuten durchhalte, sollte hinterher ein Bounty bekommen.

Er hatte nicht zu viel versprochen, der Film war speziell - aber unterhaltsam und eine großartige Alternative zu einer schlechten Vorgruppe. Auch die Bountys gab es hinterher, zwar nicht für alle, dafür aber ortsüblich ins Publikum geschmissen. Da flog dann auch noch das Catering-Obst, als die Schokoriegel geworfen waren.

Beste Szene des Films war eine Konzertansage von Bibi. Da regte er sich über das Leben im Allgemeinen auf. Und über alte Leute, die Bücher schrieben, die die Jungen lesen müssten. Man werde als Nuß geboren, werde dann alt, um dann wieder groß wie eine Nuß zu sterben. Also eher so der philosophische Film.

Um zehn begann dann das echte Konzert. Und das war so:

Setlist Ein Abend mit Olli Schulz, Gebäude 9, Köln:


01: Bloß Freunde
02: Irgendwas fehlt dir (neu)
03: Der Film beginnt
04: Elefanten
04b: Deine Atzen
05: Der Moment
06: Saunaaufguß in Lankwitz
07: Ich bin 12 (neu)
08: Vorführeffekt
09: Nachts, wenn der Affi schreit (neu)
10: Ab jetzt tut's nur noch weh
11: Dann schlägt dein Herz
12: Schritt für Schritt
13: Wie sie
14: Weil die Zeit sich so beeilt
15: Du bist so lange einsam
16: All you can eat
17: Arne der Pyromane (abgebr.)
18: Rückspiegel
19: Wenn die Musik nicht so laut wäre
20: U2-Medley
21: Don't stop believin (Journey Cover)
22: Die Ankunft der Marsianer

23: Das letzte Königskind (Z)
24: Isabell (Z)
25: Bettmensch (Z)



Freitag, 22. Januar 2010

Fanfarlo, Paris, 21.01.10

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Konzert: Fanfarlo & Lawrence Arabia & My Girlfriend Is Better Than Yours (Inrocks Indie Club)

Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 21.01.2010
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: Fanfarlo gut eine Stunde, die anderen beiden etwa 40-45 Minuten



Wir vom Konzerttagebuch sind immer früh am Ball. Noah & The Whale (auf dem Foto), Mumford & Sons und die heutigen Headliner Fanfarlo, drei Bands über die in Deutschland und europaweit zur Zeit viel gesprochen und geschrieben wird, die wir schon bei ihren ersten zarten Gehversuchen auf Konzertbühnen außerhalb ihrer englischen Heimat beäugt haben. Den ersten Bericht über Noah & The Whale habe ich am 28. März 2008 verfasst, bei Mumford and Sons saß ich am 24.04.2008 in der ersten Reihe und Fanfarlo kamen mir schließlich bereits am 13.06.2008 unter.

Bei uns erfährt man also, wer 1 1/2 Jahre später für Furore sorgt! Nur das Klienicum ist (viel) schneller, aber nicht umsonst nennt man Eike den Speedy Gonzales von Oberbayern!*

So, nachdem ich uns mal unverschämterweise selbst gelobt habe (wenn es sonst schon keiner tut; Franzosen sagen in diesem Zusammenhang: "on est jamais aussi bien servi que par soi même" = man bedient sich selbst am besten), kann ich zum eigentlichen Thema kommen. Fanfarlo standen auf dem Programm und die junge Band hat in Indiekreisen inzwischen einen solch klangvollen Namen, daß die Pariser Maroquinerie ausverkauft war und aus allen Nähten platzte. Dabei erfinden sie streng genommen eigentlich nicht viel Neues, denn ihr Stil basiert auf dem heroischen Sound, den die Kanadier Aracade Fire 2004 aus Versatzstücken der Talking Heads, David Bowie und Joy Division geformt hatten. Funeral von Arace Fire war eine Art Initialzündung für das Aufkommen vielköpfiger Indie-Bands, die sich nicht mehr auf das Basisinstrumentarium aus Bass, Gitarre, Schlagzeug beschränkten, sondern vor allem der Geige einen wichtigen Platz einräumten. Und bei Fanfarlo gibt es nicht nur die wunderbare, von Cathy gespielte Geige, sondern vor allem auch die jubilierende Trompete und eine brillant eingesetzte Mandoline. Genau wie Beirut, Clap Your Hands Say Yeah oder auch Get Well Soon vorher, bauen also Fanfarlo auf dem Erfolg von Funeral auf, fügen dem Ganzen aber andere Elemente und vor allem etliche gute eigene Songs hinzu. Und gute Songs gibt es auf dem Debütalbum Reservoir wirklich zu Hauf. Geht man nach der Reaktion des Publikums, gab es eigentlich keinen einzigen Ausfall. Das rund einstündige Set flutschte wie geschmiert und die englische Band war perfekt aufeinander eingespielt. Da merkte man deutlich, daß sie in den letzten Monaten viel Routine hinzugewonnen haben, über die sie 2008 noch nicht in solch großem Maße verfügten. Dennoch ging von ihrem ursprünglichen Charme nichts flöten, sie wirkten immer noch wie die rein aus Spaß an der Freude agierende Indietruppe, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und am meisten darüber überrascht ist, daß es nun so gut für sie läuft. Keine großen Gesten, Posen oder Ansagen, all diese Marotten überlässt man anderen und konzentriert sich stattdessen auf das Wesentliche und das ist die Musik. Aber stopp! Halt! Eine Sache war doch anders als noch im Juni 2008 und das war das Bühnenoutfit, das aufeinander abgestimmt zu sein schien. Jedes Bandmitglied trug ein Hemd, das bei allen bis auf Ausnahme des Drummers bis auf den letzten Knopf geschlossen war. Der aus Schweden stammende Sänger Simon Balthazar und die Violinistin Cathy Lucas hatten zudem Bootsschuhe an. Diejenigen von Cahty waren weiß, die von Simon interessanterweise gelb/weiß/nachtblau, kombiniert zu grasgrünen Socken. Ein Hingucker! Witzig auch der stark an den Armen tätowierte Bassist, der mich mit seiner Pommadefrisur und dem Oberlippenbart kurioserweise an Gottlieb Wendehals erinnerte.

Eine bunte Truppe also, die nach einem sphärischen Intro loslegte wie die Feuerwehr! Einen der Oberknüller wie das euphorisierende und in die Beine gehende Harold T Wilkins ("hey, hey", die Schlachtrufe im Refrain) gleich an zweiter Stelle zu bringen, das zeugt von Vertrauen in sein restliches Sogmaterial! Aber sie wissen eben, das sie locker nachlegen können. Nicht nur die an Nummer 7 gespielte Single I'm A Pilot hatte trotz eines anfänglich eher gedrosselten Tempos Durchschlagkraft. Die Pariser goutierten diese berauschende Beschallung durch Mitsingen der Tetxe, freudestrahlende Gesichter und euphorischen Applaus. Keine Frage, Fanfarlo kamen sehr gut an, was wohl auch damit zusammenhängen dürfte, daß sie im vergangenen November in der kleinen Boule Noire ein viel umjubeltes Konzert abgeliefert hatten. Ob sie da wohl mit der heutigen Leistung rankamen? Ich selbst kann das nicht beurteilen, denn in der Boule Noire war ich damals leider nicht. Sicher sagen kann ich aber, daß Luna mich am Ende des regulären Sets hellauf begeisterte. Ich denke, das ist ihr bestes Lied, versüßt noch dadurch, daß der etatmäßige Trompeter Melodica spielte und Cathy im Verlaufe von der Mandoline zur Geige wechselte. Toll, toll, toll, dieses Luna!

Dann wurde der vorläufige Abgang geprobt, aber es gab natürlich noch Zugaben und zwar zwei an der Zahl. Die erste, Live By The Lake, bezeichnete Sänger Simon als sehr sehr altes Stück, ganz so als hätten Fanfarlo schon 27 Alben auf den Markt gebracht. Man findet es auf der B-Seite der damaligen Single Fire Escape, die heute leider gar nicht gespielt wurde. Zum krönenden Abschluß, dann noch das gar nicht so gespenstische Ghosts und spätestens jetzt war wohl allen klar, daß der Aufstieg von Fanfarlo gerade erst begonnen hat. Die Maroquinerie fasst 500 Leute, ich aber sehe in Paris Potential für das Bespielen einer Location mit einer Kapazität von mindestens 1000 Gästen.



Abschließend noch ein paar Sätze zu den beiden Vorgruppen. Das gemischte Pariser Duo My Girlfriend Is Better Than Yours hatte den indiepoppigen Konzertabend eröffnet und in Begleitung eines nicht etatmäßigen Drummers (Mathieu, ansonsten eigentlich Sänger bei der Band Chicros) bereits früh für gute Laune gesorgt. Dabei ist ihr vordergründig naiver und einfach zu konsumierender Pop mit einigen psychdelischen Tiefen versehen und musikalisch abwechslungsreich und voller überraschender Wendungen. Das Pärchen Laurie (Keyboard, Gesang) und Olivier (Gitarre, Gesang) verfolge ich nun schon seit etwa 2 1/2 Jahren und 11 Konzerten, aber sie schaffen es immer wieder aufs Neue,mich zu begeistern. Langweilig wird es allein deshalb schon nicht, weil sie ständig neue Lieder ins Programm aufnehmen, obwohl das erste richtige Album nach wie vor auf sich warten lässt. Vertrösten muß man sich mit einer EP (Foreplay EP), auf der auch der einzige auf französische gesungene Titel enthalten ist. Le Petit Chevalier (der kleine Reiter zu deutsch) heißt er und der ist so klasse, daß man sich fragt, warum die beiden nicht mehr Sachen in ihrer Landessprache aufnehmen. Größter Knüller ist und bleibt aber der das schwungvolle Set abschließende Track My Dictionary, der bisher unveröffentlicht ist. Und war Laurie mit ihrem weißen Kleid und den farblich passenden Stiefelchen nicht wieder entzückend?

Ach so, Lawrence Arabia. Witzige und auch musikalisch unterhaltsame Band,
die eigentlich das Ein-Mann- Projekt des rothaarigen und kauzigen Neuseeländers James Milne ist, der aber ein paar Begleitmusiker braucht, um vor allem die an die Beach Boys erinnernden Chorgesänge live CD-nah wiederzugeben. Musiker aus Neuseeland kommen einem ja eher selten unter*, aber warum sollen die da unten eigentlich keine gute Musik machen können? Schließlich haben sie auch dort Platten von den Beatles und Simon & Garfunkel gehört und das merkt man dem Sound von Lawrence Arbaia ganz klar an (besonders bei Bloody Shins). Überaschend war allerdings, daß das Ganze live wesentlich rockiger und druckvoller als auf dem (zweiten) Studioalbum Chant Darling dargeboten wurde. Bester Titel: I've Smoked To Much", von dem Keyboarder ironisch mit: "We just came from Amsterdam, you know?", angekündigt. Beste Songzeile eines anderen Liedes: "...drink expensive coffe", entnommen der gesanglich an David Bowie erinnernden Ballade Talk About Good Times. Wo man den wohl trinken kann, diesen teuren Kaffee? Bei Starbucks?


Setlist Fanfarlo, La Maroquinerie, Paris

01: The Walls Are Coming Down
02: Harold T. Wilkins or How To Wait For A Very Long Time
03: Atlas
04: Tuesday (You Come When We Call)
05: Finish Line
06: Drowing Men
07: Im A Pilot
08: Waiting In The Wings (neu)
09: Comets
10: Luna

11: We Live By The Lake
12: Ghosts

Ausgewählte Konzerttermine Fanfarlo:

23.01.2010: München
24.01.2010: Studio 672, Köln
26.01.2010: Magnet, Berlin
28.01.2010: Rocking Chair, Vevey
29.01.2010: Ziegel Oh Lac, Zürich
30.01.2010: Ancienne Belgique, Brüssel
01.02.2010: Prinzenbar, Hamburg


Setlist My Girlfriend Is Better Than Yours, La Maroquinerie, Paris:

01: From My Sofa
02: Oh My Lady!
03: My Girlfriend Is Better Than Yours
04: Winterfarmland
05: Le Petit Chevalier
06: Black Hole
07: Like A Rebirth
08: My Dictionary



Aus unserem Archiv:

Fanfarlo, Paris, 13.06.2008
Lawrence Arabia, Frankfurt, 01.06.08

My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 15.04.09
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 14.03.09
My Girlfriend Is Better Than Yours, Saint Ouen, 30.01.09
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 24.10.08
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 03.09.08
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 02.09.08
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 03.07.08
My Girlfriend Is Better Than Yours, Paris, 20.07.07


Charmante Session: Fanfarlo- You Are One Of The Few Outsiders Who Understand Us

* das Klienicum berichtete (hier) bereits am 11. Mai 2007 zum ersten Mal über Fanfarlo. Euphorischer Kommentar damals: "Hier keimt was, Freunde!" "Wunderbarpop zum Niederkien"

* mir fallen auf Anhieb nur Cut Off Your Hands, The Ruby Suns und Liam Finn ein.



 

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