Freitag, 31. Oktober 2014

The Dø (+ Amatorski), Leipzig, 30.10.14

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Konzert: The Dø (Support Amatorski)
Ort: Täubchenthal, Leipzig
Datum: 30. Oktober 2014
Dauer: 30 Min + 90 Min
Zuschauer: ca. 300


Das Täubchenthal liegt in Leipzig-Plagwitz und ist im einstigen Kontorgebäude der Kammgarnspinnerei Stöhr in der Wachsmuthstraße 1 untergekommen. Ich betrete das Gelände zum ersten Mal und gleich fühle ich mich um Jahre zurückversetzt, als ich die Leuchter im Saal erblicke. Die Formen sind über viele Jahre und Gebäude im Osten der Republik verteilt gewesen, die Lichtgestaltung inzwischen aber erneuert und ein Blickfang vor dem Konzert und in der Umbaupause.




Ich hatte mich schon länger auf diesen Abend gefreut und erst kurz vor der Fahrt nach Leipzig überhaupt realisiert, dass Amatorski "nur" Support für The Dø sein sollten. Im Netz hatte ich mir schnell noch einen Titel von The Dø angehört und mir vorgenommen, wenigstens wegen Amatorski dennoch zu fahren.


Amatorski begannen den Abend mit einem 30 minütigen Set und wurden vom Publikum sehr herzlich aufgenommen. Ich habe schon andere Empfänge von Vorbands erlebt. Hier und heute aber war der Support Act willkommen und der Applaus fiel generös aus. Inne Eysermans und Sebastiaan van den Branden spielten Songs ihrer letzten Veröffentlichung "From Figures to Clay". Die sympathische Art ihres Auftritts ließ für mich den Schluss zu, dass sie wohl noch nicht so oft vor größerem Publikum gespielt haben oder sich ihre Bodenständigkeit bewahrt haben. Zur Musik: Inne an den Keyboards und Electronics und Sebastiaan an der Gitarre spielten die Songs sehr nah an der Albumfassung. Gewöhnlich mag ich das nicht so sehr sondern habe mehr Freude an Interpretationen, hier aber überwog die Freude, Amatorski spielen zu sehen und zu hören - und das alles in der ersten Reihe zu genießen. Und so war die halbe Stunde viel zu schnell vorbei.


Wir sahen einen überaus professionellen und perfektionistischen Umbau. Alle Positionen beweglicher Teile wie Mikroständer, Percussionständer, Pedale und Keyboardfüße waren vorher markiert gewesen und jede solche Stelle wurde von den Technikern immer wieder akribisch überprüft und zurechtgerückt. Dieses Erleben allein verkürzte die Wartezeit auf The Dø und die Spannung stieg, was mich wohl erwarten würde. Aus dem Netz hatte ich mir den Satz gemerkt, in dem über "intelligente Popsongs" geschrieben wurde.



Als die Band auf die Bühne kam und der erste Titel anlief, war mir klar, dass hier ein Energiebündel auf der Bühne stand. Olivia Merilahti mit finnisch-französischen Wurzeln strahlte mit ihren höchstens 160 cm Körpergröße eine unglaubliche Präsenz aus. Sie wandelte von Thai-Chi zu wilden Box-Ausbrüchen getragen von der Musik. Ihre Stimme kann sehr stark, dann wieder leise und zart, in jedem Fall aber immer klar sein. Unterstützt wird sie auf der Bühne von ihrem The Dø - Partner Dan Lavy (keyboards und Percussion) sowie zwei weiteren Musikern an Gitarre, percussion und electronics. Die Kraft der Musik entlud sich vor der Bühne direkt in den Brustkorb, die Bässe drückten in den Saal zuerst ungewohnt stark, im Verlaufe des Konzerts jedoch angenehm wie eine Art manuelle Therapie mittels Resonanzwellen.



Die Musikbeschreibung aus dem Netz passte und mit zunehmender Dauer des Konzerts stieg meine Begeisterung über die Performance. Ganz anders als Amatorski spielten sich The Dø in einen Rausch angetrieben von einem verzückten Publikum. In den Zugaben zeigten sie sowohl Energieausbrüche als auch das ganz verhaltene fast-acapella Stück "Nature will remain" - nur begleitet von Dan Levy an den Tasten. Dieser Abend war mal wieder ein Beispiel für eine gelungene Überraschung. Im Nachhinein höre ich das aktuelle Album "Shake shook shaken" und wäre wohl nicht übermäßig an dem Konzert interessiert gewesen, wenn ich es bereits vor dem gestrigen Abend gekannt hätte. Die Produktion im Studio lässt nicht auf die Bühnenshow und Spielfreude schließen, die ich im Täubchenthal erleben durfte. So aber haben mich The Dø mit ihrem Auftritt völlig überzeugt. Musikalisch abwechslungsreiche Songs und einfach schöne Melodien prägten die Setlist, auf der sich bis auf einen Song ausschließlich Titel des aktuellen Albums fanden. Wer noch die Chance hat, eines der Konzerte in Frankreich oder in der Schweiz mitzunehmen, der sollte sich diese nicht entgehen lassen.





Setlist The Dø (unvollständig ohne Zugaben)
1. Omen
2. A Mess Like This
3. Keep Your Lips Sealed
4. Miracles
5. Sparks
6. Trustful Hands
7. Anita No!
8. Opposite Ways
9. Slippery Slope
10. Going Thru Walls
11. Dispair Hangover and Ecstasy

12. Lick My Wounds (Z)
13. Nature Will Remain (Z)

14. unbekannt (Z)


Website Amatorski
Website The Dø



Lisa Morgenstern, Freiberg, 29.10.14

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Konzert: Lisa Morgenstern
Ort: Alte Mensa, Freiberg
Datum: 29. Oktober 2014
Dauer: 90 Min
Zuschauer: ca. 40



Auf Gudruns Tipp hin bin ich nach Freiberg gefahren, um Lisa Morgenstern zu erleben. Der Klub „Alte Mensa“ liegt in der Fußgängerzone unweit des Obermarktes und präsentiert sich an diesem Abend als Treffpunkt der Freiberger Gothic Szene durchsetzt mit Fans und Neugierigen wie ich. Mit einem schnell erworbenen einheimischen Getränk in den Händen suchte ich mir einen Platz im bestuhlten Saal und musste feststellen, dass dieser ein riesiges architektonisches oder statisches Problem hat: direkt vor der Mitte der Bühne steht eine fette Säule. Die Stühle waren demnach links und rechts aufgereiht und besetzt, mir blieb ein einzelner Regiestuhl in der Mitte mit etwas Platz nach beiden Seiten. So dachte ich, an der Säule mal hier, mal da vorbeischauen zu wollen. Ich habe nicht versucht, mich in die Künstler zu versetzen...
Anders als in Chemnitzer Locations begann das Konzert bereist knapp 30 Minuten nach Einlassbeginn. Lisa Morgenstern betritt die Bühne nach Benni Cellini am Cello und Katharina Parczyk an der Violine und Gesang. Als Trio sind sie inzwischen zum vierten Mal auf der Bühne.



Es entwickelt sich ein musikalisch vielseitiger Abend bestehend aus zwei Teilen. Lisa erzählt zwischen den Stücken unter anderem, dass der erste Teil noch recht optimistisch klingt und sogar ein Liebeslied enthält. Ursprünglich geschrieben für einen lieben Freund widmete Lisa es an diesem Abend dem wunderschönen Flügel aus den 1930er Jahren ihrer Lieblingsfirma Blüthner.
Bennie Cellini streicht das skelettierte Cello meist in tiefen Tönen, Katharina Parczyk unterlegt die Violine etwas heller und unterstützt Lisas Gesang von Zeit zu Zeit harmonisch. Das und Lisas Spiel am Piano, ihr Gesang und Tanz auf der Bühne verweben sich zu einem meist in Moll gehaltenen Ganzen. Die Geschichten drehen sich um die Freundin Mond, das Vergraben werden oder Vergraben sein und nach knapp 40 Minuten geht der erste Teil zu Ende.





Nach der Pause bringt Lisa Morgenstern ein Stück wie von Dead Can Dance. Ihre Stimme klingt exakt wie die von Lisa Gerrard und die Sprache erscheint mit ebenfalls wie ein Phantasiegebilde, welches sich um die Musik rankt. Im nächsten Stück spielt sie voller Verve am Flügel und ich fühle mich bei einem Klavierkonzert von Tschaikowski. Und dann folgt mit Eskalation der Höhepunkt für mich an diesem Abend, bei dem sich mir die Haar aufstellen und ich meine, dass das Schreien, Weinen und Lachen von Lisa Morgenstern echt sein muss. Keiner wird es wirklich wissen, da ihr Gesicht während des Liedes hinter ihren langen Haaren verborgen bleibt. Am Ende hat sie sich verausgabt aber auch wieder unter Kontrolle. (Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich nur die CD-Version höre ohne Cello und Geige.)
Und so geht der zweite Teil tiefmelancholisch weiter, auch wenn darunter ein Titel ist, der in Dur beginnt. Es gibt unter anderem „Amphibian“, „Lieber Tod“ und das zarte Eurythmics Cover „Sweet dreams“. Dass ich am Ende aber nicht gänzlich gebückt die Stadt verlasse, dafür sorgen Lisas humorvolle und situative Zwischentexte. So mag sie gern Nebelmaschinen, aber diese hier in Freiberg sei wohl ähnlich aufgeregt wie Lisa selbst und daher etwas laut und ob sie sie abstellen dürfte. Damit verschwand sie kurz am Bühnenende und knipste das Ding aus.





Ein Abend voller Zitate (Absicht?) und musikalischen Referenzen (weil ich sie so empfunden habe) neigte sich dem Ende, es gab noch zwei Zugaben, dann endete eine sehr abwechslungsreiche Performance. Die Spannung im Saal nach den den Liedern über Abschied und Tod im zweiten Teil löste sich. Lisa und ihre Mitmusiker verließen die Bühne und das Publikum zerstreute sich in die Nacht.



Website

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Konzertankündigung Dawn Landes (mit Verlosung)

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Bislang hatte vom Konzerttagebuch-Team nur Oliver aus Paris die Gelegenheit Dawn Landes live zu erleben - und das gleich drei Mal. Nun kommt sie für zwei Konzerte nach Deutschland. Am 6.11. spielt sie im Hamburger Mojo-Jazz-Cafe und am darauffolgenden 7.11. im Berliner Privatclub.
Ich darf an dieser Stelle den euphorischen Bericht von Oliver zitieren, der wohl jeden Zweifel beseitigen sollte:

Das Konzert war traumhaft schön und Dawn Landes ist eine der hübschesten Sängerinnen, die ich je auf einer Bühne gesehen habe. Dazu ihr charmantes Lächeln, die überbordende Spielfreude und die sympathische Art...man sollte die charmante Frau für auf CD als auf live für sich entdecken, es lohnt sich!

Für das Berliner Konzert können wir 1x2 Gästelistenplätze verlosen. Um mitzumachen einfach eine Mail an markus ( at ) konzerttagebuch.de bis zum 5.11. schicken und Daumen drücken! Wir sehen uns dort!




Dienstag, 28. Oktober 2014

Hello Piedpiper, Karlsruhe, 26.10.14

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Konzert mit Hello Piedpiper
Datum:  26. Oktober 2014
Dauer: 70 min
Zuschauer: 20


Die Sonne hatte diesem Sonntag alle Ehre gemacht. Als Fabio Bacchet aka Hello Piedpiper aus Nürnberg kommend eintraf,  konnten wir uns noch ein bisschen auf die Terasse setzen, Kaffee trinken und der Sonne beim untergehen zusehen. Dabei erzählen, was seit dem letzten Treffen beim Sound of Bronkow Festival in Dresden so alles los war.


Ich hatte mich sehr darauf gefreut, den Sänger, dem Vogelgesang manchmal wie Kriegsklang scheint, wieder in Karlsruhe zu begrüßen. Schon seit dem ersten Konzert im Vorprogramm von Honig in Köln sind seine Lieder mir stete Begleiter und spätestens seit wir uns am Rande des Konzertes im Juni 2013 etwas näher kennen gelernt haben, ist ein musikalisches Band der Sympathie und des Respektes gewachsen.

Zu meiner stillen Freude waren der Einladung diesmal etwa 20 Freunde gefolgt und es waren sogar Gäste aus Stuttgart und Umgebung angereist (das muss ich schreiben, um zwischen den Zeilen anzudeuten, dass nicht nur ich ein bisschen verrückt bin). Fabio war ein bisschen müde und musste auch noch einer Migräne Platzverweis erteilen. Aber in der entsprechenden lässigen Stimmung war das Konzert so wie man sich das nur wünschen kann. 


Die Setlist enthielt Lieblingslieder (Not waving but drowning summe ich seitdem gerade fast jeden Tag wieder vor mich hin) und der dramatische Aufbau einiger Songs mit Loops, Rhythmuselementen und mehreren Stimmen beeindruckte mich wieder (wie das ja auch wohl sein soll). Aber auch die ganz akustischen Stücke passen einfach total gut ins Wohnzimmer und zu diesem Menschen. So war im Konzert die Stille gebannt und der Applaus von Herzen und mit viel Neugier wurde anschließend noch geschwatzt und die Musik zerredet. Ich kann nur allen wärmstens ans Herz legen, sich selbst einen Live-Eindruck zu machen und sich verzaubern zu lassen (das war der dezente Hinweis auf die Tourdaten weiter unten...)



Setlist:
01: Ask
02: The Pawn that breats the drake
03: Ennio Morricone style song
04: The Fear
05: War
06: The taciturn fool
07: Of People and land theft
08  Birdsongs = Warsounds
09: Neuer Song
10: Not Waving but drowning

11: Live in Anecdotes (Z)

weitere Tourstationen:
27.10. Saarbrücken - Cafe Thonet
28.10. Mannheim - Wohnzimmerkonzert
29.10. Flein - Cafe Duuflein
30.10. Bayreuth -Wohnzimmerkonzert

31.10. Leipzig - Horns Erben 
01.11. Siegen - Wohnzimmerkonzert
08.11.  Köln - Wohnzimmerkonzert
05.12. Wuppertal - Endstation Sehnsucht
06.12. Aachen Raststätte
09.12. Köln - Die Wohngemeinschaft
10.12. Berlin - Monarch
11.12. Hamburg - Bedroomdisco
  


Aus unserem Archiv: 
Hello Piedpiper, Dresden, 06.09.14
Hello Piedpiper, Reutlingen, 22.04.14 
Hello Piedpiper, Gießen, 21.04.14
Hello Piedpiper, Sindelfingen, 14.09.13
Hello Piedpiper, Karlsruhe, 07.06.13
Hello Piedpiper, Köln, 22.10.12




Montag, 27. Oktober 2014

Les concerts de la semaine à Paris du 27 octobre au 2 novembre 2014

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Les concerts de la semaine à Paris du 27 octobre au 2 novembre 2014


Plein de bons concerts cette semaine, il y aura pour tous les gôuts. Lundi commence déjà avec un concert event de Morrissey au Grand Repx. puis le 30 il y aura Cat Power à L'Olympia, mais aussi la première soirée du Pitchfork Festival et une très belle Oliver Peel Session avec Clare Louise (photo) et Shelby Earl !

27.10.2014: Yann Thiersen, Olympia
27.10.2014: Miraculous Mule, showcase chez Fargo
27.10.2014: The History Of Apple Pie, International
27.10.2014: Jerusalem In My Heart, Espace B
27.10.2014: Louves et Radio Elvis, La Loge
27.10.2014: Morrissey, Le Grand Rex 
28.10.2014: SoPop, Bus Palladium
28.10.2014: Alpes, Le China 
28.10.2014: Miraculous Mule et Sheriff Perkins, International 
28.10.2014: Meridian Brothers, La Bellevilloise
28.10.2014: Pollyanna et Helluvah, Espace B 
29.10.2014: Cléa Vincent et O! et The Rodeo, Point Ephémère
29.10.2014: Dawn Landes et Flip Grater, Batofar
29.10.2014: Buck 65, La Maroquinerie
29.10.2014: Two Bunnies In Love, Les Nautes
29.10.2014: Gull, Point Ephémère 
29.10.2014: Nothing, Espace B
30.10.2014: The Lords Of Altamont, Batofar 
30.10.2014: Greys, Point Ephémère 
30.10.2014: Xeno & Oaklander et Opale et Illustration Sonore, La Maroquinerie
30.10.2014: Pain Noir + Carl-Eric Hudon + Catherine Hershey, Olympic Café
30.10.2014: Cat Power, La Gaité Lyrique, complet
30.10.2014-01.11.2014: Pitchfork Music Festival, Paris
30.10.2014: Oliver Peel Session avec Clare Louise et Shelby Earl 
30.10.2014: Carla Bozulich, Petit Bain 
30.10.2014: Pitchfork Festival, Grande Halle de la Villette, jour 1
31.10.2014: Isaac Delusion et guests, EMB Sannois
31.10.2014: Coves, International 
31.10.2014: Peter Walker, BPI Pompidou
31.10.2014: French For Rabbits, Alimentation Générale 
31.10.2014: Shelby Earl, l'Ogresse Théâtre
31.10.2014: Noveller et Tamara Goukassova, Espace B
31.10.2014: Pitchfork Festival, jour 2

Novembre

01.11.2014: Metronomy, Palais des Sports
01.11.2014: I Love Suzie + Inès Desorages, Café des Vapoteurs
01.11.2014: Dorian Wood, La Cantine de Petit Bain, gratuit 
01.11.2014: Brian Smith, Le 114
01.11.2014: Peter Walker, concert en appartement: rsa: lachaiselestabourets@gmail.com
01.11.2014: Pitchfork Festival, jour 3
02.11.2014: Jeff The Brotherhood, Point Ephémère


Gudruns Konzerttipps im November

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Jetzt treten wir in die schwierige dunkle Zeit - wer mag schon den November? Aber zum Glück gibt es allerhand Ablenkung davon, dass es nun grau und kalt wird. Sicher ist in den hier gesammelten Terminen etwas dabei, das das Dunkel ein bisschen aufhellen kann...




Town of Saints

27.10. Tübingen  Café Haag
28.10. Mainz  Schon Schön ***
29.10. Düsseldorf  Brause ***
30.10. Hamburg  Hafenklang  (Supp. Rob Lynch)
31.10. Husum  Speicher ** (Supp. Rob Lynch)
01.11. Hannover  Lux ***
03.11. Köln  Blue Shell ***
04.11. Zürich  Bar Rossi ***
05.11. Bern  Living Room ***
06.11. Bayreuth  Glashaus ***
07.11. Augsburg  Soho
08.11. Wien  B72
09.11. Weitra  Salon Ditta
*** mit Supp. T.S. Eliot Appreciation Society



Hello Piedpiper
Hello Piedpiper, Dresden, 06.09.14
Hello Piedpiper, Reutlingen, 22.04.14

27.10. Saarbrücken - Cafe Thonet
28.10. Mannheim - Wohnzimmerkonzert
29.10. Flein - Cafe Duuflein
30.10. Bayreuth -Wohnzimmerkonzert

31.10. Leipzig - Horns Erben 
01.11. Siegen - Wohnzimmerkonzert
08.11. Köln - Wohnzimmerkonzert
05.12. Wuppertal - Endstation Sehnsucht
06.12. Aachen Raststätte
09.12. Köln - Die Wohngemeinschaft
10.12. Berlin - Monarch
11.12. Hamburg - Bedroomdisco



L'Aupaire

Seebühnenregatta, Mannheim, 10.08.14

28.10. Frankfurt am Main Ponyhof
30.10. Gießen Ulenspiegel
31.10. Augsburg Grand Hotel
01.11. Berlin Bang Bang
03.11. Hamburg Kleiner Donner
05.11. München Milla
06.11. Mannheim Forum
07.11. Zürich Bar Rossi
08.11. Stuttgart POPNOTPOP Clubfestival

 

The Great Park
The Great Park, Karlsruhe, 10.03.13

30.10. Lendhafencafe, Klagenfurt
31.10. Zirkus Chnopf, Zürich
03.11. - 06.11. Hasenschaukel, Hamburg
08.11. UT Connewitz, Leipzig
09.11. ODRADEK, Chemnitz
14.11. VEB, Siegen


Tina Dico

30.10. Berlin - Admiralspalast
31.10. Flensburg - Deutsches Haus
01.11. Bremen - Pier 2
03.11. Hamburg - Thalia Theater
04.11. Köln - Theater am Tanzbrunnen
05.11. Stuttgart - Theaterhaus
06.11. Dortmund - Konzerthaus
08.11. Zürich - Kaufleuten
09.11. Mainz - Kurfürstliches Schloss
10.11. München - Circus Krone


Orion Rigel Dommisse

31.10. Offenbach
01.11. Karlsruhe
02.11. Nancy
03.11. Paris (Oliver Peel Session) + Charlie Rayne
04.11. Paris (Le Buzz) + Julien Gasc


Fink

31.10. Maastricht, Muziekgieterij
01.11. Gent, Vooruit
07.11. Zürich, Kaufleuten
09.11. München, Muffathalle
10.11. Wien, Arena
12.11. Frankfurt, Batschkapp
13.11. Dresden, Alter Schlachthof
14.11. Warschau, Stodoła
15.11. Berlin, Heimathafen
17.11. Berlin, Heimathafen
19.11. Hamburg, Fabrik
21.11. Köln, Gloria
22.11. Amsterdam, Paradiso (ausverkauft)
23.11. Amsterdam, Paradiso (ausverkauft)
24.11. Amsterdam, Paradiso


Douglas Dare

Douglas Dare, Eindhoven, 07.02.14

31.10. Maastricht, Muziekgieterij
01.11. Gent, Vooruit
07.11. Zürich Kaufleuten
09.11. München Muffathalle
10.11. Wien Arena
12.11. Frankfurt Batschkapp
13.11. Dresden Alter Schlachthof
14.11. Warschau, Klubu Stodola
15.-17.11. Berlin Heimathafen
19.11. Hamburg Fabrik
21.11. Köln GloriaTheater
22.-24.11. Amsterdam Paradiso
26.11. Paris Trianon
27.11. London Koko


The Desoto Caucus

01.11. Kiel - Hansa 48
02.11. Hamburg - Hasenschaukel
03.11. Berlin - Roter Salon
05.11  Wien- Fluc
06.11. Freiburg - Slowclub
07.11. Winterthur - Kraftfeld
08.11. Montreux - Decalquia
09.11. Zürich - El Lokal
 


Big Fox
Big Fox, Darmstadt, 31.10.12 

01.11. Berlin - Bang Bang (w/ L'Aupaire)
03.11. Hamburg - Kleiner Donner (w/ L'Aupaire)
04.11. Leipzig - Lu99
05.11. Stuttgart - living room concert
06.11. Dortmund - Subrosa
07.11. Mendig - living room concert
08.11. Magdeburg - Courage im Volksbad

 

Paul Armfield

02.11. Trier - Kufa
14.11. Zürich - Cafe Für Dich
15.11. BernElch Club


... and you will know us by the trail of dead

03.11. Marburg, KFZ
04.11. Bern, Reitschule
05.11. Winterthur, Salzhaus
06.11. Luzern, Schuur
07.11. Linz, Posthof
08.11. Laufen, Biomill
09.11. München, Ampere
10.11. Berlin, Bi Nuu
11.11. Hamburg, Knust
12.11. Köln, Gebäude 9
20.11. Hannover, Cafe Glocksee
21.11. Bielefeld, Forum
23.11. Brüssel, VK


The Mantles

05.11. Saarbrücken, Summa cum laude
07.11. Augsburg, City club
08.11. Frankfurt, Dreikönigskeller


Old Kerry McKee

05.11. Stuttgart - Wagenhallen
06.11. München - Glockenbachwerkstatt
07.11. Zürich - KafiFuerDich
08.11. Schwäbisch Hall - Paula Will Tanzen
11.11. Mainz - Schon Schön
12.11. Düsseldorf - Kassette
13.11. Köln - Die Wohngemeinschaft 



 

Nadine Maria Schmidt
Nadine Maria Schmidt, Karlsruhe, 10.10.14

06.11. Berlin Café Budzinske
07.11. Erlangen E-Werk
14.11. Breitengüßbach Leimershof
16.11. Bayreuth Das Zentrum
21.11. Wolfratshausen D'amato
27.11  Jena Café Wagner
28.11. Chemnitz Wohnzimmerkonzert
29.11. Leipzig Rumpelkammer
30.11. Waltershausen Schloss Tenneberg
 


Woods of Birnam

07.11. Berlin Flux
09.11. Dresden Groovestation          
13.11. Dresden Hamlet          
15.11. Köln Die Wohngemeinschaft          
16.11. Hamburg Kleiner Donner          
19.11. München Literaturfest         
22.11. Magdeburg Projekt 7          


Rocky Votolato

07.11. Wiesbaden - Walhalla
08.11. Oberhausen - Druckluft
09.11. Berlin - Roadrunners Paradise
10.11. Hannover - Bei Chez Heinz
11.11. Hamburg - Rock Cafe
12.11. Bremen - Etage 3
13.11. Dresden - Beatpol
14.11. Münster - Skater's Palace
15.11. Trier - Ex-Haus
16.11. Karlsruhe - Alte Hackerei


Chris Garneau

09.11.  Wiesbaden - Walhalla
10.11.  Berlin - Urban Spree
11.11.  Dresden - Beatpol w/ Asgeir
 


Andrea Schroeder 
Andrea Schroeder, Beverungen, 25.05.12

10.11. Koblenz - Cafe Hahn
11.11. Mannheim - Alte Feuerwache
20.11. Potsdam - Waschhaus
21.11. Dresden - Beatpol
26.11. Essen - Zeche Carl
09.12. Ljubljana - Klub CD
10.12. Wien - Akzent Theater
13.12. Berlin - Frannz Club
18.12. Stuttgart - Theaterhaus


Erland and the Carnival

Erland And The Carnival, Mannheim, 18.05.12

11.11.  Zürich - Rote Fabrik
12.11.  München - Atomic Café
13.11.  Berlin - Comet Club
 


Echo Me
Echo me, Karlsruhe, 31.07.14

13.11. Hamburg "Prinzenbar"
25.11. Düsseldorf "Brause"
26.11. Potsdam "Lindenpark"
27.11. Berlin "POSH Teckel"
28.11. Cottbus "Gladhouse"
29.11. Magdeburg "Blue Note"
10.12. Aarhus "Fatter Eskil"
11.12. Copenhagen "Huset KBH"
17.12. Hildesheim "Club VEB"
18.12. Köln "Weltempfänger Café"
20.12. Stuttgart "Café Galao"


Astral Swans

13.11. Zürich - La Catrina
14.11. Köln - die Wohngemeinschaft
15.11. Darmstadt - Bedroomdisco
16.11. Münster - Pension Schmidt
18.11. Berlin - Antje Öklesund
19.11. Leipzig - Wärmehalle
20.11. Innsbruck - Die Bäckerei
21.11. München - Muffatwerk (im Rahmen des Panama Plus Festivals)
22.11. Stuttgart - Café Galao
23.11. Nürnberg - Bedroomdisco
24.11. Augsburg - Bedroomdisco
25.11. Baden - Frau Meise


Powersolo

13.11. Hamburg - Kleiner Donner
15.11. Lübeck - treibsAND
08.01. Bonn - Harmonie


 


Talking to Turtles
Talking to Turtles, Reutlingen, 24.07.14


19.11. Bielefeld // Forum Bielefeld
20.11. Mannheim // Forum der Jugend
21.11. Luzern (CH) // Treibhaus Luzern
23.11. Offenbach // Hafen 2
24.11. Köln // Gebäude 9
26.11. Trier // Exhaus / Trier
27.11. Stuttgart // Merlin Kulturzentrum
28.11. Erfurt // Franz Mehlhose
29.11. Dresden // Beatpol

 

Sam Amidon

19.11. Hamburg - Kleiner Donner
20.11. Berlin - Monarch
21.11. Erfurt - Franz Mehlhose
22.11. Saarbrücken - Sparte 4
23.11. Köln - Studio 672


Poppy Ackroyd

19.11. Brussel - Nijdrop
20.11. Offenbach  - Hafen 2
21.11. Düsseldorf  - Approximation Festival
22.11. Hamburg  - Golem
23.11. Leiden -  Qbus Club
10.12. Münster  - Westfälisches Landesmuseum
11.12. Hannover  - Feinkost Lampe
12.12. Dresden  - Scheune
13.12. Berlin  - Grüner Salon
14.12. Karlsruhe  - Jubez


Laetitia Sadier

25.11. Wien - Fluc
26.11. Berlin - KULE
27.11. Hamburg - Grüner Jäger



Allo Darlin'
Allo Darlin', Köln, 21.11.12
 
27.11. Bern Cafe Kairo
28.11. Luzern Schüür
29.11. Wien Chelsea
30.11. Augsburg Lokalhelden
01.12. Köln Die Hängenden Gärten Von Ehrenfeld



Sonntag, 26. Oktober 2014

Kirsty McGee, Karlsruhe, 19.10.14

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Konzert mit Kirsty McGee
Datum:  19. Oktober 2014
Dauer: 90 min
Zuschauer: 20



So you pray to god ... but you row for the shore 

Drawers are a beneficial invention. They help me to separate my socks from my panties and keep them away from the socks of my family. And if I carefully order everything to its right drawer I will find what I am looking for even when I am in a rush or sleepy. And sometimes I will think of them as benedictory for that.


But not everything is made for drawers. There are a few beloved little gems, which only shine when I put them on top of my dresser. Also, in that way I can see them everytime I enter the room - or looking up from writing - or while ordering my socks into the drawers underneath...

Kirsty McGee's music for sure belongs to the gem-category. It is not fit for drawers and too lovely for boxing away. It is too delicate and unique for giving it tags and labels. Depending on the light focussed into the songs the music shines in all colours of the rainbow and some more. 

During the Sunday evening show it showerd us with feelings of sadness and joy, of gratitude and anger. Taking us to the top of a tall tree (where, indeed, Kirsty slept for a while) and sending us to sleep as a soothing sandman in the end.


Her label and her musical collective are called Hobopop. I guess there is some truth in that name without it becoming a box. Since her songs are nourished by the miles and years of travelling and by her experiences on the road the name Hobo seems to take a lot of that into its four letters while the music stays with me just like the original meaning of Pop would have it.


The comrade for the short tour through Germany and the Netherlands was Alan Cook with his Pedal Steel Guitar and the Mandolin. Both from the northerly town of Manchester they seemed to have a deep musical understanding while also enjoying themselves sharing stories and funny lines. 

At the end of the show all of us were slightly stunned because of the unexpected beauty we were privileged to have shared with a traveling fairy using just her earthly voice and her soulful guitar.


Setlist:
01: Pray
02: Salt
03: Love's great lie
04: Equins
05: I burn for you
06: Setting of the sun
07: Electricity
08: Those old Demons
09: Kingdom
10: Omaha
11: Running with the Blues
12: Family trait
13: A plague
14: Pony
15: Survival

16: Sweet talk (Z)
17: Sandman (Z) 



Aktuelle Tour:
16./17.10. Niederlande
18.10. Wuppertal
19.10. Karlsruhe
20.10. Gunzenhausen
21.10. Nürnberg
22.10. Bonn
23.10. Köln
25./26.10. Niederlande




Samstag, 25. Oktober 2014

Enno Bunger, Montabaur, 20.10.14

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Konzert: Enno Bunger Wohnzimmertour
Ort: Wohnzimmer von Ursula und Dirk in Montabaur
Datum: 20. Oktober 14
Dauer: 100 min
Zuschauer: über 30

Maifeld 2103
Ich werde so oft interessiert gefragt, warum ich Wohnzimmerkonzerte veranstalte. Stets komme ich dann ins stottern.  Die einfachste und zugleich aufrichtige Antwort wäre: Um Abende zu erleben wie diesen. Künstler, die ihrem Publikum ins Gesicht schauen, es ansprechen und ernst nehmen. Manche schaffen auch vom Podium der Bühne aus, diese Illusion zu erzeugen. Aber nur in der Intimität des kleinen Raumes gibt es den Augenkonktakt, der dann zu viel mehr führt. Dieser besondere Geist des wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind...

Nun ist die Musik von Enno Bunger schon länger mein Begleiter. Ich habe mich etwas geziert, weil ich mit deutschen Texten immer sehr mäkelig bin und Herz-Schmerz-Dinge irgendwie nicht meins sind. Sogar, als ich live  gewonnen worden war im Rahmen der TV-Noir-Tour 2013 war ich mir noch nicht so recht sicher über den Raum, den ich seiner Musik geben will.

Denn machen wir uns nichts vor: Enno Bunger ist ein begnadeter Entertainer. Beim ersten Mal haut es einen komplett aus den Puschen, weil es weder zum Bild passt, das man sich anhand seiner Musik macht noch zum Bild, das im Kopf entsteht, wenn man ihn vorn auf der Bühne stehen sieht. Umso gnadenloser erwischen einen die schwarzhumorigen Zwischenansagen.  Alles Volltreffer und Eisbrecher.

Maifeld 2013
Die Musik hatte ich 2013 in der eher akustischen Umsetzung mit Onno Dreier in Karlsruhe und (mit Schlagzeug) in Mannheim gesehen. Diesen Sommer in Mannheim dann zuletzt in sehr bombastischer und mitreißender Besetzung (mit zum Teil neun Leuten auf der Bühne in einem Set fast ohne Ansagen). So langsam ist sie über meine hohe Hemmschwelle gekrochen.

Als ich schließlich die Anfrage las, wer sein Wohnzimmer für Enno und Onno öffnen wollte, fühlte ich mich ein wenig vom Schicksal verarscht. In den möglichen zwei Wochen Ende Oktober hatte ich schon am 19., 26., 28. 10 sowie am 1.11. und 4.11. Konzerte verabredet. Das ist selbst für meine Verhältnisse in bisschen verrückt und ich konnte wirklich unmöglich noch Platz für die Nordlichter schaffen - so sehr mich das auch wurmte. Regelrecht erlösend erschien die Einladung aus Montabaur in meiner Mailbox und so habe ich nicht lange überlegt, sondern die Fahrkarten in den Westerwald gebucht. 


Dass der Abend schließlich jeden einzelnen Fahrkilometer wert war, hatte ich mir erhofft, war dann aber doch ein wenig überwältigt davon, wie sehr mich die Wohnzimmeratmosphäre trug und beeindruckte. Lieder wie Herzschlag, Astronaut, Am Ende des Tunnels, Scheitern, Regen wie Applaus waren in der Fassung des Abends häufig ausufernd expressiv und mit Instrumentalsoli gespickt bevor Die Nacht ist noch jung - Ich möchte noch bleiben schließlich einen innigen Schlusspunkt setzte. Als weiteres Kleinod nahm ich Onnos Projektor-Projekt mit heim.



Jetzt ist das wieder so ein Bericht geworden, der kaum etwas über den Konzertablauf erzählt, aber zum Glück für mich hat Christoph das ordentlich notiert und ich habe deshalb nur ein ganz kleines bisschen ein schlechtes Gewissen. Und hier auch noch einmal ganz explizit großen Dank an Dirk und Ursula, die die Hand ausgestreckt haben!



Tour mit Spaceman Spiff 
24.11. Essen - Weststadthalle
25.11. Frankfurt - Mousonturm
26.11. Erlangen - E-Werk
27.11. Schweinfurt - Stattbahnhof
28.11. Dresden - Scheune
30.11. Berlin - Volksbühne (Grüner Salon)
01.12. Münster - Sputnikhalle
02.12. Hamburg - Grünspan
03.12. Bremen - Tower
04.12. Leipzig - Werk 2
05.12. Rostock - Zwischenbau 


Montabaur

Aus unserem Archiv: 

Enno Bunger, Montabaur, 20.10.14 (Christoph; mit Setliste)
Enno Bunger, Montabaur, 20.10.14 (Ursula)

Enno Bunger, Mannheim, 10.08.14 (Ursula)
Enno Bunger, Mannheim, 10.08.14 (Gudrun)
Enno Bunger, Frankfurt, 11.11.13
Enno Bunger, Mannheim, 31.05.13
Enno Bunger, Offenbach, 09.05.13
Enno Bunger, Stuttgart, 19.03.13
Enno Bunger, Karlsruhe, 31.01.13
Enno Bunger, Darmstadt, 27.01.13 

 

And The Wiremen, Chemnitz, 24.10.14

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Konzert: And The Wiremen
Ort: Weltecho, Chemnitz
Datum: 24.10.2014
Dauer: 90 min
Zuschauer: ca. 25


Vorweg: Das Weltecho in Chemnitz ist mein persönlicher Anwärter für den diesjährigen Preis der besten Konzertstätte in Chemnitz. An diesem Abend ist die in New York beheimatete Band And The Wiremen angekündigt. Ich hatte mich mit dem 2011er Album ausgiebig vorbereitet. Beim Betreten des Saals sehe ich 2 Mikrophone auf der Bühne und 2 Musiker am Soundcheck für Gitarre und Violine basteln. Zum Techniker des Hauses gewandt beenden sie den Check mit den Worten "I don't need more, if it's ok for you it's ok for me".


20:30 Uhr beginnt das Konzert und ich bin gespannt, wie sich der Abend entwickelt, schließlich habe ich auf dem Album eine komplette Band gehört. Lynn Wright an der Fender und Simon Goff beginnen mit Devil's Daughter, einem Song ihrer aktuellen EP und schnell wird klar, dass sich hier ein sehr intimes und zugleich intensives Konzerterlebnis eröffnet. Lynn Wright hat eine wunderbare Stimme, die sehr dunkel klingen kann und sich in Bereiche schwingt, die mich an einen jungen Bryan Ferry erinnern. Manchmal lässt Lynn die Stimme vibrieren und zerbrechlich wirken. Dann wieder spielt er mit dem Mikro, singt schon auch mal an leisen Stellen aus dem Hintergrund der Bühne und ist doch im Saal präsent. Das Publikum übrigens ist gebannt und still, wie es heutzutage nicht selbstverständlich ist. Was ich als Zeichen dafür interpretiere, dass die Musik alle im Raum fesselt.


Die technischen Probleme am Anfang sind idealerweise diesmal sogar dienlich, weil Simons Violine in den ersten beiden Titeln fast nur akustisch zu hören ist. Lynn nimmt sich dabei so zurück, dimmt die Fender und schon allein diese Momente sind unglaublich faszinierend in ihrer Purheit und Intensität. Es ist ein Genuss, den beiden zuzusehen und zuzuhören. Sie verstehen sich bis auf die Note und sind doch so frei, sich gegenseitig in die Freiheit von Improvisationen zu entlassen und sich wieder einzufangen.


Auch mit Strom bleibt das Erlebnis ein kurzweiliges, die Zeit verfliegt und die Erkenntnis reift, dass es ein unglaublicher Abend ist, an dem zwei Musiker das Publikum fesseln. Wie erwähnt ist es zum einen das Erleben und Verfolgen des Zusammenspiels von Lynn und Simon, genauso aber auch die individuellen Stärken. Lynn kann mit seiner Stimme Stimmungen (sic!) erzeugen, die auch ohne Textkenntnis ein Gefühl des Songs herüberbringen und Filme im Kopf in Gang setzen können. Simon ergänzt die Kompositionen gefühlvoll und zurückhaltend und bricht sich Bahn, wenn die Zeit für seinen Soloeinsatz gekommen ist. Die Musik möchte ich nicht in eine Schublade stecken, höre aber Einflüsse von Blues sowie  spanische/mexikanische Anklänge, ein bisschen Improvisationen und kurze Ausflüge in den Jazz. 
So spannen die Lieder einen Bogen über das Album And The Wiremen bis zur EP Send me low und dem Abschluss des Sets, einem unter die Haut gehenden Song einer viel zu früh verstorbenen spanischen Liedermacherin, wenn ich Lynn richtig verstanden habe.


Ich vergesse, dass ich eine Band mit Schlagzeug, Trompete und Bass erwartet habe, so beeindruckend ist das Konzert und trotz zweier Sets und einem 90 minütigen Stillesitzen ist alles viel zu schnell vorbei. Damit war der Abend aber noch nicht zu Ende, wir haben uns noch über die Musik und Band unterhalten und ein paar Pläne geschmiedet. Lynn und Simon sind den Rest der Woche in Leipzig und zweimal in Berlin. Im nächsten Mai wollen sie mit der kompletten Band wieder nach Deutschland kommen, sicher auch nach Chemnitz. Die Vorfreude ist groß und die Neugier, wie die Musik dann wirken wird.

Setlist

Set One
1. Devil's Daughter
2. Sleep
3. Everybody wants to hear a caged bird sing
4. Pick Myself Up Slowly
5. How Low The Sea
6. Before he gave up he ghost
7. Send me low

Set Two
1. In The Well
2. Ten Paces
3. Rattle
4. Mad Love
5. Sharpen Your Knives
6. Pa llegar a tu lado

Encore
Lost and lookin' (Sam Cooke)

And The Wiremen auf

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Freitag, 24. Oktober 2014

She makes war, Karlsruhe, 23.10.14

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Konzert: She makes war mit Support La petite Rouge
Ort: Kohi in Karlsruhe
Datum: 23. Oktober 2014
Dauer: 35 min + 85 min
Zuschauer: etwa 50


Im März war ich in das Konzert von She makes war gestolpert. Gekommen war ich damals für den Support Bled White und Laura Kidd hatte mich anschließend mit ihrem einfallsreichen, kraftvollen und mitreißenden Düsterpop um den kleinen Finger gewickelt. Da sie eine sehr mitteilsame Künstlerin ist, hatte ich in den vergangenen Monaten das Gefühl, sie sehr gut kennengelernt zu haben und war über die Aussicht, sie schon im Herbst wieder in Karlsruhe sehen zu können ehrlich begeistert. Nur, wie viele wohl den Weg ins Kohi finden würden?


Zum Glück war die Sorge hier unbegründet. Als ich im Kohi ankam, war es mit Stehpublikum gut gefüllt. Noch nicht ganz für Saunaheizung gestopft, aber doch ganz ordentliche vielleicht 50 Leute. Laura fand das natürlich auch toll und legte allen anwesenden auch ans Herz, unser Karlsruher Kohi ordentlich lieb zu haben, damit es so ein gastlicher Ort für Künstler und Publikum bleiben kann.

Zunächst aber lauschten wir dem Support, der allein mir auch schon die Anreise ins Kohi wert gewesen wäre. Wie erhofft, verstand es nämlich La Petite Rouge wieder, allen den Kopf zu verdrehn und die Herzen zu quetschen. Das ist umso erstaunlicher, als ihre Musik gar nicht sehr homogen ist, aber das Resultat immer das gleiche. Egal ob sie mit Lied zur Gitarre oder mit elektronischer Frickelei und Gesang oder aber mit instrumental verzerrter Stimme singt - die Anwesenden stehen mit offenem Mund davor und lassen den letzten Ton andächtig verklingen, um dann begeistert in Applaus auszubrechen. Meine Lieblinge The Flowers und Hit Girl schafften es wieder ganz besonders gut. Es ist aber fast schon platt, sie aus einem exzellenten Set hervor zu heben.



Im Moment als das Set eigentlich beendet sein sollte, das Publikum das aber nicht so gern akzeptieren wollte, gab Laura selbst den entscheidenden Impuls: sie muss noch eins spielen, oder?! Und so erhielten wir noch ein deutsches unfassbar inniges Wiegenlied aus dem inneren Anne-Kaffekanne-Universum.


 

Setlist La petite Rouge:
01: Bookstore
02: Love
03: Colors
04: The Flowers
05: Hit Girl
06: Window

07: Schlaflied (Z)


Der anschließende Umbau verlief resolut und zielgerichtet und war nach 15 min abgeschlossen. Und Laura begann das Konzert mit mir inzwischen sehr vertrauten Lieder bevor auch Lieder des noch in Planung befindlichen Albums vorgestellt wurden: Drown me out  und Never was z.B. Delete war wieder ein Knaller mit Megaphone-Umzug durchs Publikum und jede Menge special effects, wie Weckerpiepen und Minizymbeln über einem wahrhaften Loopgebirge. I want to delete myself hing mir als Ohrwurm noch am nächsten Morgen an... Ich würde sagen: Mission erfüllt.


Der Höhepunkt in Bezug auf ruhige Stücke war ewas später Slow Puncture, dessem speziellen Zauber ich mich nie entziehen kann. Der Rausschmeißer Scares ro capsize evozierte uns als Chor und Rhythmusformation, was hervorragend funktionierte und natürlich noch begieriger auf Zugaben sein ließ. Besonders faszinierend fand ich dabei, dass sie Olympian vom Anfang des Abends noch einmal aufnahm und in völlig neuer Art vor uns zusammenbaute.

Setlist She makes war:
01: Shields and daggers
02: Olympian
03: Let this be
04: Drown me out
05: Time to be unkind
06: Delete
07: Butterfly
08: Stargazing
09: Slow Puncture
10: Never was
11: In this boat
12: Cold shoulder
13: The best
14: Scares to capsize

15: Exit strategy (Z)
16: Olympian Version 2 (Z)



Aus unserem Archiv:
She makes war, Karlsruhe, 11.03.14
La petite Rouge, Karlsruhe, 07.06.14 

Crowdfundinglink für das neue Album

 

Konzerttermine La Petite Rouge
25.10. Frankfurt Main - Zoom (support The/Das)
27.10. Köln
28.10. Frankfurt Main
30.10. Gießen
(jeweils als support für L'Aupaire)

Konzerttermine She makes war
11.10. Freiburg Swamp Club
13.10. Frankfurt House gig at Dietmar's
14.10. Osnabrück Shock Records
15.10. Oldenbur Polyester
17.10. Berlin Madame Claude
18.10. Leipzig Café Tabori
19.10. Schleswig KulturNetz
21.10. Hamburg- Hasenschaukel
23.10. Karlsruhe  KOHI
24.10. Augsburg Ballonfabrik
25.10. Köln AZ
26.10. Brüssel Home concert (Schaerbeek)
28.10. Kassel Schlachthof
29.10. Stuttgart house concert
           email indiewohnzimmer@email.de for details

30.10. - 9.11. Support für Levellers


Alle Bilder:







Mittwoch, 22. Oktober 2014

Elvis Costello, Stuttgart, 14.10.2014

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Konzert: Elvis Costello
Ort: Theaterhaus am Pragsattel, Stuttgart
Datum: 14.10.2014
Dauer: etwa 150 Minuten
Zuschauer: vielleicht 1000


Alle Fotos: © Katja Charlotte Rohr

Möchte man den Einfluss und Stellenwert, den Elvis Costello innehat, realistisch einschätzen, lohnt sich ein Blick nach Übersee. Denn in Kanada und den Vereinigten Staaten ist der 60-jährige Brite ein echter Star, der in großen Hallen auftritt, mit anderen Größen auf der Bühne steht und der seine prominenten Freunde in die eigene Late-Night-Show „Spectacle: Elvis Costello with...“ eingeladen hat: Neben Bruce Springsteen, U2, Lou Reed oder den kurzzeitig wiedervereinten The Police war auch Ex-Präsident Bill Clinton zu Gast. In Deutschland ist Costello obschon ein Kritikerliebling mit einer Schar ergebener Fans gewiss kein Name des Mainstreams. Folglich kann es da wenig überraschen, dass Auftritte hierzulande Seltenheitswert genießen. Umso erstaunlicher erschien die Ankündigung von gleich sieben Solokonzerten im Herbst, deren letztes den Singer-Songwriter zum ersten Mal überhaupt nach Stuttgart führen sollte. Ort des Geschehens ist dann zwangsläufig nicht Liederhalle, Porsche-Arena oder gar die seelenlose Schleyer-Halle, sondern das geschmackvolle Theaterhaus. 


Kurz vor Konzertbeginn ist der große, bestuhlte Saal T1 dann auch zu einem Großteil gefüllt, sodass um die 1000 Zuschauer Zeuge eines zweieinhalbstündigen Marathon-Konzerts werden. Zeit Luft zu holen nimmt sich Costello nach der begeisternden Eröffnung mit „The Delivery Man“, dem Titelsong seines überaus soliden 2004er Albums, selten. Gleich geht es weiter mit einem Klassiker: Dem vortrefflichen „(The Angels Wanna Wear My) Red Shoes“ vom zeitlosen Debüt mit den Attractions 1977. Costello schlägt die Akkorde seiner akustischen Gitarre hart an. Der Blick der Zuschauer fällt auf seine roten(!) Cowboystiefel, die in Kombination mit weißem Hut, Jackett, Weste, gemustertem Hemd und - natürlich - der bekannten Hornbrille dem stilvollen Storyteller mit hohem lyrischem Anspruch gerecht werden. Damals zwar gerne dem Punk zugerechnet, waren die intellektuellen Ansätze ähnlich wie bei David Byrne dem Genre längst entwachsen. Stattdessen schrieb er ebenso wie der New Yorker zeitlose Songs, wobei Costello immer die schöneren Lieder gelangen, während die Alben der Talking Heads besser waren. 


Dass es ihm in Stuttgart trotz phasenweiser Brillanz wiederum nicht gelingt, eine durchweg unterhaltsame Werkschau aufzuführen, enttäuscht ein wenig. Unsterbliche Popsongs wie „Veronica“ sorgen für tolle Momente, doch fehlt dem Meister der Schutz der Band. So kann er manchmal dem eigenen Werk nicht gerecht werden, was bitter erscheint und umso deutlicher wird, je kräftiger Costello mit gedrückter Stimme singt. Immer wieder versöhnen jedoch seine unheimliche Präsenz, sein immenses Charisma mit diesen Längen und mediokren Momenten. „America Without Tears“ gelingt besonders und das wunderschöne „Everyday I Write The Book“ spielt er heute in einer fantastischen Version, die die ursprüngliche Studioaufnahme locker in den Schatten stellt. 


Es sind die ruhigen Augenblicke, die glänzen; weil der Wahl-Kanadier dann die Stimme nicht so drückt, weil er den Fokus auf den Inhalt lenkt und er als Texter ein Gigant ist: Es gibt quasi keinen Song aus seiner Feder, der es nicht rechtfertigt zitiert zu werden. Die Eröffnung von „Either Side of the Same Town“ zum Beispiel mit den subtilen Trennungsversen „Nothing will ever be the same / All of the promises we made, they seem hollow / But there are still streets in this town / Marked with your shadow“ ist gleichermaßen rührend wie unprätentiös. Zurückhaltend ist auch das Bühnenbild; da gibt es eine „On Air“-Lampe, in Anspielung an seine eingestellte Fernsehsendung, und ein leuchtendes „Detour“, das durchaus symbolisch für lange Touren gelesen werden kann, aber auch als Motto für einen Abend ohne vorherbestimmtes Set. Costello springt von Song zu Song, hangelt sich durch seinen langen Katalog und wechselt zwischen seinen zahlreichen Gitarren. 


„Watching the Detectives“, einst gefeierte Ska-Nummer des The-Specials-Produzenten, wird heute mit jeder Menge Feedbacks und Loops als peitschendes Stück Dub-Punk interpretiert. Regelrecht ungestüm kommt das bezaubernde „Shabby Doll“ daher, eine Art Solo wird angedeutet, dann geht der Song in „Here I Am (Come and Take Me)“ über, um wieder mit den bekannten Versen zu enden. Das macht dann richtig Spaß, ebenso wie das für „Lost on the River: The New Basement Tapes“ aufgenommene „Married to the Hack“. Die von T-Bone Burnett produzierte, im November erscheinende Kompilation, vereint neuvertonte Bob-Dylan-Manuskripte. Es lässt einen kurz andächtig innehalten, bedenkt man das einer der begnadetsten Poeten des Pop einen Text des größten Songwriters überhaupt veredelt. Aber Costello hat bekanntlich immer ein Händchen für fantastische Kollaborationen gehabt – von Chet Baker über die Rettung Paul McCartneys Alben in dessen schwächster Phase bis hin zu Aufnahmen mit Burt Bacharach – und so kann nach dem wunderbaren „She“, bekannt aus dem „Notting Hill“-Soundtrack, eine weitere Frucht künstlerischer Zusammenarbeit besonders punkten: „April 5th“, geschrieben mit Kris Kristofferson, Rosanne Cash und John Leventhal, beschließt das reguläre Set mit countryesken Klängen, die klar zeigen, wie stark sich der musikalische Fokus des Elvis Costello seit den 80ern verschoben hat. 


Als Costello sich für die erste Zugabe am Klavier niederlässt, das erschütternde „Shipbuilding“ spielt, schließt sich der Kreis. Der für den Soft-Machine-Kopf Robert Wyatt geschriebene Anti-Kriegssong knüpft an Costellos englische Anfänge an. Der weitere „New Basement Tapes“-Beitrag „Matthew Met Mary“ führt den mit der Jazz-Sängerin Diana Krall verheirateten Sänger musikalisch zurück in nordamerikanische Gefilde. Es ist die Live-Premiere eines weiteren vertonten Dylan-Texts. 

Trotz interessanter Ansätze kann das alles aber nicht über deutliche Längen und mediokre Phasen hinwegtäuschen. Am Ende sind es dann „In the Meantimes“ und natürlich das unsterbliche „Alison“ zum Schluss des zweiten von drei Zugabenblocks, die versöhnlich stimmen. Als Costello schließlich für sein ikonisches „(What's So Funny 'Bout) Peace, Love and Understanding“-Cover erstmals an diesem Abend zur E-Gitarre greift, das Publikum nach Vorne bittet und als Protestsänger aufersteht, wird das Konzert sogar noch einmal richtig gut und zeigt dabei, dass die Punkwurzeln zum Glück nicht gänzlich gekappt wurden.


Setlist Elvis Costello, Stuttgart:

01: The Delivery Man 
02: (The Angels Wanna Wear My) Red Shoes 
03: Either Side Of The Same Town 
04: I Hope You're Happy Now 
05: Veronica 
06: American Without Tears 
07: Ascension Day 
08: Married To My Hack 
09: Country Darkness 
10: My New Haunt 
11: Everyday I Write The Book 
12: Walkin' My Baby Back Home 
13: Ghost Train 
14: Shabby Doll (inkl. Here I Am (Come And Take Me)) 
15: She 
16: Watching The Detectives 
17: April 5th 

18: Shipbuilding (Z)
19: Shot With His Own Gun (Z)
20: Matthew Met Mary (Z) 

21: Come The Meantimes (Z) 
22: Lost On The River No. 12 (Z)
23: Oliver's Army (Z)
24: Alison (Z) 

25: Jimmie Standing In The Rain (Z) 
26: (What's So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding? (Z)


 

Konzerttagebuch © 2010

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