Konzert: Ecstatic Sunshine & Jason Urick
Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 25.01.2010
Zuschauer: 30-40
Hmm. Ich glaube diesen Konzertabend hatte ich nicht sorgfältig genug ausgewählt, ansonsten wäre ich doch eher zu Marie-Flore gegangen, die im Sunset die Release Party ihrer ersten EP feierte, oder aber zu Myra Lee, die bei Les Disquaires aufspielte. Das Elektrogefrickel von Jason Urick (auf dem Foto) und Ecstatic Sunshine, beide USA, war wirklich nix für mich. Dabei dachte ich, dem Ganzen etwas abgewinnen zu können, weil ich gerade in meiner Krautrockphase bin, sprich zur Zeit CDs der deutschen Elektropioniere Cluster bzw. Harmonia und Tangerine Dream höre. Den mitunter echt zähen Kram führe ich mir allerdings zu Hause auf dem Bett per Kopfhörer zu Gemüte. Zur Not kann ich dabei einschlafen, ist auch nicht schlimm. Wenn man aber, wie ich heute im Pariser Espace B, 40Minuten lang auf die Bühne glotzt, wo im Falle von Jason Urick ein sehr kräftiger Zeitgenosse stumm hinter seinem Apple Notebook hantiert und dabei Bier säuft*, oder im Falle von Ecstatic Sunshine ein schmalbrüstiger Blondschopf mit umgeschnallter Gitarre wortlos hinter seinen Apparaturen danieldüsentriebt, dann ist das Ganze schon sehr fad. Wahrscheinlich hätte ich mich einfach auf den Boden legen und mich berieseln lassen sollen, um in eine Art Trance zu verfallen. Weil aber die Gesellschaft der netten programmgestaltenden Mädels des Espace B und von Reza (bekannt aus der letzten Oliver Peel Session) so angenehm war, plauderte ich ausnahmsweise während der Konzerte* ungeniert. Macht man nicht, ist ganz schlechter Stil, ich weiß, ich weiß. Aber ich glaube, die sphärischen elektrischen Töne überdeckten eh alles und somit wurde keiner im Publikum an seinem Nickerchen gestört.
Hinsichtlich Ecstatic Sunshine muss allerdings hinzugefügt werden, das da heute nur ein einziger Musiker auf der Bühne stand, obwohl MySpace 6 Bandmitglieder aufzählt. Möglich, daß sich das Ganze in dieser Konstellation dann völlig anders, sprich deutlich spannender anhört. Den Track Perrier finde ich nämlich eigentlich sehr interessant...
* eine Userin schreibt hierzu bei Last Fm: " I admire the fact he smoked a cigarette and drank a beer while playing last night. right on"
*die folgendermaßen abliefen: Jason Urick hat ein einziges 30-40 minütiges Stück gespielt, sprich nur einmal Applaus bekommen und aus dem hörte ich zum Teil Erleichterung heraus, daß es vorbei war. Der Kerl von Ecstatic Sunshine hat - zumindest erschien es mir so - 2 Stücke dargeboten, also zweimal Applaus bekommen und auch hier sah ich ein paar erleichterte Gesichter...
Link:
Pitchfork.com steht auf Ecstatic Sunshine und schreibt dies über das Album Turned On.
2 Kommentare :
Drei Lieder an einem Abend? Das ist Rekord für zwei Bands!
Ich bin nicht ganz sicher, daß es nur drei Stücke (Lieder passt hier irgendwie nicht) waren, aber es schien so. Vielleicht hat man einfach nicht bemerkt, daß schon ein anderer Track begonnen hatte.
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