Konzert: Le Prince Miiaou
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 28.03.2009
Zuschauer: 250
Konzertdauer: ca. 35-40 Minuten
Auch auf die Gefahr hin, diese Woche mit Superlativen zu großzügig umzugehen:
Wie sensationell war das denn schon wieder?? Habe ich in der Flèche d'or, wo alles immer ruckzuck und ohne große Gefühlswallungen abgeht, eigentlich schon einmal ein packenderes Konzert gesehen, als das von Le Prince Miiaou? Hmm, ich glaube nicht und hier haben ja schon etliche großartige Künstler (Fleet Foxes, Josh Tillman, Jonquil, Micah P Hinson, Mia Doi Todd, Good Shoes, Bowerbirds, Blood Red Shoes, Noah & The Whale, Fanfarlo, Syd Matters, Caribou, Ra Ra Riot, The Rascals, Marie-Flore, Mina Tindle usw. und sofort...) ihre Show abgezogen. Aber nichts kam in der Intensität nur annährend an das heran, was Maud-Elisa Mandau, eine 24 jährige Französin, hier ablieferte! Während der gesamten Konzertdauer stand ich unter Hochstrom, war hin und weg von der unglaublichen Sinnlickeit ihrer Stimme, der Melancholie ihrer hochdramatischen Lieder, der Wucht und der Energie der Liveperformance. Heiß und kalt lief es mir den Rücken runter und am Ende war ich fix und fertig mit den Nerven. Die spindeldürre Wahlpariserin hatte mich zusammen mit ihrem Cellisten und ihrem Drummer schwindelig gespielt und mir rauschhafte Gefühle en masse bereitet. Ich war wie bekifft, obwohl ich keinen Joint geraucht hatte (und das auch nie tue) und auch ansonsten nüchtern geblieben war. Mir zitterten die Hände vor Erregung und mein Mund war völlig ausgetrocknet. Wow, was für ein Hammer!
Aber mal von vorne. Wer ist denn bitte schön Le Prince Miiaou? Und was ist an ihr so toll, daß ich schon wieder so ins Schwärmen gerate? Nun, Le Prince Miiaou ist zunächst einmal die beste Freundin von Marie-Flore von der ich auf dem Konzerttagebuch ja schon oft sehr positiv berichtet habe. Und so war es auch nicht weiter verwunderlich, daß ich Maud-Elisa, so der bürgerliche Name der jungen Frau hinter dem kuriosen Pseudonym, bei einem Konzert von ebenjener Maire- Flore kennengelernt habe. Wir kamen ins Plaudern und sie erwähnte schüchtern und beiläufig, daß sie auch Musik mache. Wenn ich wolle, könne ich mir ja mal ihre Lieder auf MySpace anhören. Aber auch nur, wenn ich nichts Besseres zu tun hätte.
Natürlich habe ich mir die Zeit genommen und ich war durchaus angetan, von dem was ich da zu hören bekam. Wann sie denn mal live zu bewundern sein sei, wollte ich wissen. "Frühestens 2009", sagte sie und fügte hinzu, daß sie unter Auftrittsangst leide und sich erst ganz sicher fühlen wolle, bevor sie ins kalte Wasser springt. Im Februar 2009 las ich dann zu meiner Freude, daß sie im Baron auftreten solle. Ich trug mir den Termin rot in meinem Kalender ein, aber ich hatte mich zu früh gefreut. Sie cancelte das Konzert nämlich kurzfristig. Woran lag's? Panik bekommen? Keine Ahnung, aber das ist ja schon ganz anderen passiert...
Aber dann die zweite Chance: Le Prince Miiaou im Glaz'Art. Verflixt, ich konnte an jenem Märztag nicht! Also weiter warten...
Und heute dann endlich meine erstes Konzert von und mit Le Prince Miiaou. Ich war unglaublich gespannt und konnte es kaum erwarten, daß sich der rote Vorhang öffnete. Viele Leute waren noch nicht da, obwohl zuvor schon die Band Olmypic gespielt hatte. Der Mangel an Zuschauern schien auch Le Prince Miaou zunächst zuzusetzen: als der Vorhang gelüftet worden war, blickte sie in die Runde und sagte als erstes: "Nanu, wo sind denn jetzt die ganzen Leute hingegangen?" Aber sie ließ sich nicht lange von den äußeren Umsatänden beindrucken und legte an der Gitarre los, während ein männlicher Mitmusiker zum ersten Stück Hawaian Tree Cello spielte. Der Auftakt war gelungen, das erste Lampenfieber abgeschüttelt und die Zuschauer tröpfelten jetzt auch nach und nach hinein. Gut so, denn nun stand schon das grandiose This Is Not About A Map auf dem Prorgramm. Die Gitarrenmelodie war traumhaft schön und die Stimme zunächst gehaucht und sinnlich, fast so wie man das von Cat Power (oder Marie-Flore !) kennt. Aber mit Chan Marshall will sie eigentlich nicht in einen Topf geworfen werden, denn sie macht weder Folk noch Blues, wie sie betont. Eher schon Postrock, wie die Auflistung von Mogwai in ihrer Referenzbandliste beweist. Ansonsten hat aber ihr Sound eine klar experimentelle Note, innovative Bands wie Xiu Xiu stehen hierfür Pate. Aber sie kopiert niemanden, hat sich im stillen Kämmerlein ihr ganz eigenes musikalisches Universum aufgebaut und kann keiner Szene zugerechnet werden. Was sie macht, ist wirklich neuartig und anders, sie wechselt auch sprachlich zwischen französisch und englisch hin und her genau wie sie das mit dem Tempo und den Laut und Leise- Passagen auch macht. Auf ihrem ersten, im Selfrelease vertriebenen Album Necessité Microscopique kommt auch noch eine Besonderheit hinzu, die sie inzwischen fast komplett abgelegt hat: Sie erzählt Geschichten, bedient sich eines meist französischen, sehr sinnlichen Sprechgesangs. Bei dem einzigen Stück von diesem Ertsling Frénésies Horizontales wurde das auch noch einmal schön deutlich.
Ansonsten aber ist sie davon abgekommen, paradoxe Geschichten zu erzählen. Sie singt nun regelmäßig und das ist auch gut so, denn ihre Stimme hat einen solch unglaublich tollen Zartschmelz! Und wenn sie aus sich rausgeht, erkennt man die zuvor schüchterne Frau kaum wieder! Dann stampft sie mit ihren staksigen Beinen auf den Boden, reißt ihren Mund sperrangelweit auf und fetzt wie eine Scout Niblett über die Tanzfläche. Was für ein Feuer in der kühlen Schönheit lodert! Obwohl sie fast nie redet oder gar Anekdoten erzählt, hat sie ein nur schwer zu beschreibendes Charisma. Vielleicht liegt es an ihren Augen. Die wirken so melancholisch, selbst wenn sie mal lächelt. Mysteriös, diese junge Frau und höllisch gut!
Setlist Le Prince Miiaou, La Flèche d'or, Paris:
01: Hawaian Tree
02: This Is Not About A Map
03: Frénésies Horizontales
04: Happy Thought
05: Our Tale
06: No Compassion
07: Starfish
01: Hawaian Tree
02: This Is Not About A Map
03: Frénésies Horizontales
04: Happy Thought
05: Our Tale
06: No Compassion
07: Starfish
Pour nos lecteurs français:
Quelle belle voix, sensuelle et mélancolique! Quelle rage sur scène! Quels morceaux dramatiques et renversants. Wow! Le Prince Miiaou, pseudonyme pour la jeune Maud-Elisa de Jonzac, a montré à la fleche d'or parisienne qu'elle a un sacré potentiel et qu'elle est en pleine progression vers les sommets... Entourée d'un violoncelliste et un batteur, la guitariste a joué essentiellement des chansons de son deuxième album Safety First, pas encore publié, à l'exception de Frénésies horizontales tire de son premier album autoproduit Nécessité Microscopiques . Elle mêle avec une aisance stupéfiante des styles comme le postrock, la chanson et le rock indé pour un resultat frais, innovateur et diaboliquement efficace. Loin des scènes formatées, elle bricole sa musique dans son coin, se crée son propre univers et sait désormais faire des chansons experimentales avec un fil conducteur. Son jeu de guitare est ultra mélodique, sa voix aussi jolie que celle de sa copine Marie-Flore ( s'il vous plaît ne comparez pas avec Cat Power!) et sa présence sur scène rappelle Arcade Fire. Son concert m'a électrisé, donné la chair de poule . Je suis totalement sous le charme! A suivre de très très près!
Quelle belle voix, sensuelle et mélancolique! Quelle rage sur scène! Quels morceaux dramatiques et renversants. Wow! Le Prince Miiaou, pseudonyme pour la jeune Maud-Elisa de Jonzac, a montré à la fleche d'or parisienne qu'elle a un sacré potentiel et qu'elle est en pleine progression vers les sommets... Entourée d'un violoncelliste et un batteur, la guitariste a joué essentiellement des chansons de son deuxième album Safety First, pas encore publié, à l'exception de Frénésies horizontales tire de son premier album autoproduit Nécessité Microscopiques . Elle mêle avec une aisance stupéfiante des styles comme le postrock, la chanson et le rock indé pour un resultat frais, innovateur et diaboliquement efficace. Loin des scènes formatées, elle bricole sa musique dans son coin, se crée son propre univers et sait désormais faire des chansons experimentales avec un fil conducteur. Son jeu de guitare est ultra mélodique, sa voix aussi jolie que celle de sa copine Marie-Flore ( s'il vous plaît ne comparez pas avec Cat Power!) et sa présence sur scène rappelle Arcade Fire. Son concert m'a électrisé, donné la chair de poule . Je suis totalement sous le charme! A suivre de très très près!
Links:
- Videos: Hawaiian Tree, selbstgedrehter Clip, Football Team ebenfalls home made. Ein Wahnsinnslied, in dem sie darüber klagt, daß die anderen nicht in ihrer Fußballmannschatf haben wollen.
- Videos: Hawaiian Tree, selbstgedrehter Clip, Football Team ebenfalls home made. Ein Wahnsinnslied, in dem sie darüber klagt, daß die anderen nicht in ihrer Fußballmannschatf haben wollen.
2 Kommentare :
it was totally boring, that girl seems so pretentious, she's deaf i think.. but we wasn't that night...too bad
except for Electric ELectric goooooooood band, they understood what music is!!!
It wasn't boring at all, she is great!
I tolerate every comment, but if you say negative things about an artist you should tell your name!
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