Sonntag, 30. Juni 2013

Dendemann, Esslingen, 29.06.2013

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Konzert: Dendemann
Ort: Eishalle, Esslingen (Back 2 Flavour Jam)
Datum: 29.06.2013
Zuschauer: vielleicht 200
Dauer: 60 Minuten


So hat man Dendemann sicherlich lange nicht mehr gesehen. Ohne Live-Band, nur von einem DJ begleitet, rappt sich der Hamburger ziemlich genau eine Stunde durch seinen Backkatalog. Das noch immer aktuelle, nunmehr drei Jahre alte Album „Vom Vintage verweht“ wird weitgehend ausgespart. 
 Es ist die Back 2 Flavour Jam in der Esslinger Eishalle auf der Neckarinsel. Den ganzen Tag über fanden Wettbewerbe in Breakdance oder im Graffiti-Sprayen statt, traten Nachwuchsrapper und etablierte Künstler der deutschen Hip-Hop-Szene auf. 
Außer Dendemann interessierte mich das Line-Up nicht, sodass wir erst gegen viertel nach zehn die Halle erreichen. Auf der Bühne stehen Creutzfeld & Jakob, ein Projekt aus dem Ruhrpott, das mal von Herbert Grönemeyers Neffen Till produziert wurde. Der technisch versierte, inhaltlich stumpfe Rap der Wittener lässt mich kalt, für 23 Uhr ist Dendemanns Auftritt angekündigt.
 Fünf Jahre ist es jetzt her, dass ich ihn das erste Mal live sah: Damals spielte er vor 45.000 Zuschauern auf dem Hessentag in Homberg/Efze im Vorprogramm von Herbert Grönemeyer. 2008 konnte ich der Musik des Rappers im Star-Wars-T-Shirt nichts abgewinnen, war noch zu jung und Hip-Hop gegenüber generell eher feindlich eingestellt; das waren einst Grundsatzfragen. Erst zwei Jahre später erkannte ich die hohe Klasse, die perfektionierte Wort-Akrobatik, wie sie in Deutschland sonst niemand beherrscht, als ich ihn auf dem Southside Festival direkt vor Phoenix sehe. Gerade veröffentlicht, begeisterten mich die Tracks von „Vom Vintage verweht“ ebenso sehr wie die konsequente Selbstinszenierung mit Vokuhila, Schnauzer, Jeans-Weste und Trucker-Kappe. Im Nachhinein hatte hier jemand den Riecher für aufkommende Anti-Sub-Kulturen und parodierte das Hipstertum schon vor der großen Welle. 


Nachdem ich ihn mir zuletzt 2011 auf dem Highfield Festival vor den White Lies und The National angesehen habe, freute ich mich Dendemann, die große Galionsfigur des deutschen Studentenraps auch in diesem Jahr wiederzusehen. Keine Frage, ohne seine Vorarbeit wäre der Erfolg der Caspers und Prinz Pis der Szene kaum denkbar gewesen. 
Um 23.03 Uhr steht er auf der Bühne, der Schnurrbart ist ab, der Vokuhila sitzt. Mit großem Bewegungsdrang wirbelt der 39-jährige über die Bühne, spuckt die Worte mit seiner markanten Reibeisenstimme mit Hamburger Einschlag nur so aus; als zweites Stück gibt es „Check mal die Rhetorik ab“, das sein Selbstverständnis förmlich abzubilden scheint: „Aller Anfang läuft meist ein wenig schief / Allerdings nicht dieser, du weißt jetzt Genetiv / Reime sind für mich nur die Geister die ich rief / auf der Suche danach werd ich zum Meisterdetektiv“. Keiner seiner Kollegen spielt so geschickt mit Worten, beugt die Silben ähnlich, ist rhetorisch derart gewandt. Die wenigen Zuschauer, die da sind, sind euphorisiert. Wirkten die etwa 200 Fans während des Creutzfeld & Jakob Auftritts noch auffallend reserviert, rappen sie jetzt mit, gehen auf die rituellen Call & Response – Spiele ein und bewegen ihre Arme rhythmisch zum Beat. 

 Für Dendemann, der auf den großen Indie-Festivals ein alljährlicher Stammgast ist, ist ein deartiges Szenepublikum vermutlich eine eher ungewohnte Sache, die Technik macht hin und wieder Schwierigkeiten, ein DJ ersetzt eben keine Band. „Beste wo gibt“ folgt, bevor er mit einem Freestyle-Rap die Back 2 Flavour Jam Revue passieren lässt. Noch so etwas, das man bei einem seiner Festival-Auftritte nicht erlebt; Hip-Hop lebt traditionell von Spontanität, Dendemann zeigt, dass er noch heute manch einem Battle gewachsen wäre. 
Den ausgefeilten Crossover-Sound seines letzten Albums sucht man heute hingegen vergebens, „I'm A Record Junkie und zurück“ ist das einzige Stück des außergewöhnlichen, von Moses Schneider produzierten Albums, auf dem sich das wohl beste Tocotronic-Sample aller Zeiten findet. 
„Auf Festivals spielt man ja immer vor einem sehr gemischten Publikum... Sind heute Abend... Gibt es in Esslingen Gangster?“, Einzelne melden sich, Dendemann lacht und spielt „Gangsterbraut“, seine bitterböse Satire auf Gangsterrap-Klischees. „Sachmagehtsnoch“ muss wegen erneuten technischen Problem abgebrochen werden, spontan rezitiert Dendemann ein selbstverfasstes „Gedicht durch die Blume“, bevor das begonnene Stück nun doch vollendet werden kann. 
Der größte Hit „Nichtschwimmer“ und kollektives Armeschwänken gegen Ende des Sets, „Ich bin kein Rapper, nur ein Bluessänger auf Abwegen, bin kein Rebell nur ein Fußgänger auf Radwegen“; dann noch „Hört niemals auf“ und das Konzert ist vorbei. Eins, Zwo hieß Dendemanns erstes Projekt, mittlerweile spielt er diese frühen Songs eher selten, der Esslinger Szene schenkt er in den Zugaben gleich zwei dieser Stücke: „Hand, auf's Herz“ und „Danke, gut!“. Danke Dendemann, tat wieder gut. Es ist an der Zeit für ein neues Album, dann aber bitte wieder mit Band.

Setlist, Dendemann, Esslingen:

01: Eins, Zwo (?)
02: Check mal die Rhetorik ab
03: Beste wo gibt
04: Freestyle
05: Nummer 7
06: Gangsterbraut
07: I'm A Record Junkie und zurück
08: Sachmagehtsnoch (abgebrochen)
09: Ein Gedicht
10: Sachmagehtsnoch
11: Nichtschwimmer
12: Das Übliche (?)
13: Hörtnichauf

14: Hand auf's Herz (Eins, Zwo - Song) (Z)

15: Danke, gut (Eins, Zwo - Song) (Z)



Freitag, 28. Juni 2013

Scout Niblett, Jena, 24.06.13

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Konzert: Scout Niblett
Ort: Café Wagner in Jena
Datum: 24. Juni 2013
Dauer: 60 min
Zuschauer: 150-200 


Bitte einmal die Hand heben, wer schon einmal in Jena war. Oder wer wenigstens weiß, wo Jena liegt. Ich muss die Klappe halten, denn ich bin in einem Ort aufgewachsen, wo man damals entweder Fan von Rot-Weiß Erfurt oder 1. FC Jena war. Und es setzte ordentlich Kloppe, wenn man dem "falschen" Verein die Freundschaft hielt. Schulausflüge gingen mit der Bimmelbahn nach Jena West zum wandern auf einen der vielen Hügel rings um Jena.


So fühlt es sich heimatlich an, wenn Franz Mehlhose in Erfurt oder das Café Wagner in Jena als Station meiner Lieblingsbands in den Tourdaten erscheinen. Ein warmes Gefühl im Herzen und ein kleines ziehen. Nun bin ich nach sehr langer Zeit tatsächlich einmal wieder in Jena. Es hat sich gar nicht so viel verändert. An der Uni sitze ich im Hörsaal mit Blick auf ein Bild aus meinem Schulunterricht: Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg 1813. Und ich muss über die feine Ironie sinnieren, dass dies die Wiege der Burschenschaften ist im fortschrittlichen Freiheitsdrang und was heute daraus geworden ist. Hier war Schiller zu Haus in seinen Sturm und Drang Zeiten. Und hierher wollte dunnemals Udo kommen in die Rock'n Roll Arena nach Jena...


Gekommen war ich zum Netzwerken. Aber es passte auch wunderbar, dass ich an dem Abend noch einmal Scout Niblett sehen könnte. Nach dem eindrucksvollen Mannheimer Regenauftritt und den Schwärmereien aus München, Köln, Paris, Duisburg und Berlin hatte ich dazu große Lust.

Auch Lust, das Café Wagner einmal mit eigenen Augen zu sehen. Und was ich vorfand gefiel mir außerordentlich gut. Nette Leute, uriger Raum, schöner großer Balkon, auf dem bei meinem Eintreffen die Band noch beim Abendessen saß. Ich sagte schnell Hallo, stellte mich vor und richtete Grüße aus. Aber vor dem Konzert wollte ich nicht stören. Ich setzte mich bequem in einen Kinosessel und sah zu wie sich das Café langsam füllte -  eigentlich füllte sich vor allem der schöne Balkon. Alle freuten sich über den schönen Sommerabend und das Licht des Johannisabends. Erst als dann kurz vor 21:30 Uhr alle in den Konzertsaal hereinkamen wurde klar: heut Abend ist es hier ganz schön voll. Jena weiß zu schätzen, dass Scout Niblett hier Station macht!


Das Konzert beginnt mit Emma solo und einem brummenden Anlage. Erst als sie mit ihren Lippen das Mikro berührt und damit erdet hört das Störgeräusch auf. Als der Schlagzeuger beim zweiten Stück auf die Bühne kommt, erzählt sie ihm das gleich ganz aufgekratzt. Überhaupt ist die Aufstellung heut sehr entspannt. Emma kann zum Schlagzeug schauen und die beiden haben öfter Blickkontakt. Zum dritten Song schließlich ist auch die zweite Gitarre dabei und die Liveband komplett. Ich habe den Eindruck, dass Emma zwischendurch spontan entscheidet, welcher Song als nächstes gespielt werden soll. Es gibt eine Setlist, aber sie ist wohl nur eine erste Approximation.




Die Musik ist intensiv, und drängend. Das Publikum sofort ganz dabei. Später wird es auch wütend und aggressiv. Ich liebe diese Momente. Dann bricht die etwas angespannte Stimmung zwischen den Stücken wieder auf. Emma bittet um Fragen während sie die Gitarre nachstimmt. Das Publikum ist ein bisschen schüchtern. Dann fragt jemand, ob ihr ihre Arbeit Spaß macht. Woraufhin sie losprustet: das sei doch kein Job, oder? Und .... nach einer langen Pause ... es sei wohl klar, dass sie hier gern auf der Bühne sei. Und lacht ihr unnachahmliches kehliges Lachen und wirft den Kopf nach oben.




Später fragt jemand, wen sie auf dem Cover der aktuellen CD küsst. Die knappe Antwort: "an asshole - obviously!". Das gibt ordentlich Lacher. Weiß er, dass er auf dem Cover ist? "Yes" Und was sagt er dazu? "he likes it. He can show it to people". Auch darüber wird herzlich gelacht.

Es ist leider ein recht kurzes Set. Schon nach 50 min verlässt die Band die Bühne und kommt dann für 10 min Zugabe zurück: Zunächst ein eher ruhiges Could this possibly be bevor das letzte Stück Hot to death noch einmal alle Register zieht. Wahnsinn, wie sich alle aneinander hochziehen und vorantreiben. Die Gitarren umeinander jaulen und das Schlagzeug beide vor sich her treibt. Eine wahre Geister-Austreibung. Leider lässt sich die Band auch durch anhaltenden starken Applaus nicht überreden, noch einmal auf die Bühne zu kommen. Live-Eindrücke sind z.B. aus Hamburg verfügbar oder aus Innsbruck (als Audio in vielen Formaten archiviert) und sagen mehr als meine unbeholfenen Worte, was die Livererscheinung von Scout Niblett so besonders macht.



Hinterher treffe ich noch Emma an der Bar und kann ein paar Worte mit ihr wechseln. Es scheint ihr gefallen zu haben in meiner Heimat. Obwohl sie sich vorher so müde und k.o. gefühlt hatte, war es für sie ein toller Abend. So gute Stimmung und tolle Applaus. Und ich bin ein bisschen stolz, als wäre es ein Stück mein Verdienst nur weil ich von hier komme.


Scout Niblett in Jena - ein weiterer Bericht

Aus unserem Archiv:

Scout Niblett, München, 11. Juni 2013 (Eike)
Scout Niblett, Köln, 9. Juni 2013 (Christoph)
Scout Niblett, Paris, 8. Juni 2013 (Oliver)
Scout Niblett, Duisburg, 4. Juni 2013 (Christoph)
Scout Niblett, Berlin, 3. Juni 2013 (Markus)
Scout Niblett, Mannheim, 31. Mai 2013 (Christoph & Gudrun)

Scout Niblett, Köln, 14.01.13
Scout Niblett, Paris, 09.05.11
Scout Niblett, Paris, 07.06.10
Scout Niblett, Paris, 30.11.09
Scout Niblett, Paris, 24.05.08
Scout Niblett, Paris, 17.12.07


Meine Fotos aus Jena:



Mittwoch, 26. Juni 2013

Queens of the Stone Age, Southside Festival, Neuhausen ob Eck, 21.06.2013

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Konzert: Queens of the Stone Age
Ort: Southside Festival 2013, Neuhausen ob Eck, Green Stage
Datum: 21.06.2013
Dauer: 70min


Bilder aus dem unschlagbaren Archiv von Christoph

Nachdem ich 2010 beim Area 4 Festival während des Auftritts von Queens of the Stone Age von einem unverschämten, agressiven Typen und seinen Ellenbogen blaue Flecken und beinahe einen Rippenbruch zugefügt bekommen hätte, entschied ich mich dieses Mal einfach im im zweiten Wellenbrecher zu bleiben. Dafür, dass sie mindestens einen minderbemittelten Fan haben, können QOTSA nichts, doch leider gibt es dadurch dieses Mal keine wirklich brauchbaren Bilder.

Bereits damals regelrecht überrollt von dem gewaltigen Auftritt, den die Band um Legende Josh Homme hingelegt hatte, hatte ich mich sehr über die Bestätigung der QOTSA als einer der Headliner beim diesjährigen Southside Festival gefreut. Zugegebenermaßen beeindruckte mich die erste Singleauskopplung My God Is The Sun aus dem Ende Mai erschienenen „...Like Clockwork“ zunächst nicht über die Maßen, dennoch ist das Album insgesamt ungewohnt vielseitig und für meine Begriffe sehr gut gelungen.


 
Imposanter Beginn des ersten Headliner-Sets des Southside 2013: in ohrenbetäubender Lautstärke zerbersten virtuelle Glasscheiben auf den Leinwänden. Mehrfaches gespanntes Zusammenzucken. Und dann betreten sie die Bühne. Josh Homme selbstverständlich zuletzt seine Position ganz vorne am Bühnenrand beziehend und los geht es mit einem Klassiker des 2000er Albums „R“: Feel Good Hit Of The Summer. Man kann es gar nicht anders beschreiben als imposant. Einfach imposant. QOTSA verkörpern musikalisch genau das, was Josh Homme in Person darstellt. Fast schon beängstigende Coolness. Musik, die so bad-ass ist, dass es schon fast lächerlich ist. Krachende und trotzdem elaborierte Gitarrenriffs, ein alles überlagernder Sound, der einem keine Wahl lässt, als mit dem Kopf zu wackeln und sich dem Druck zu ergeben. Kurz gesagt: geil. Seit Tagen geht mir vor allem das „C-C-C-C-C-Cocaaaaaaaaaaine“ nicht mehr aus dem Kopf. Und die bretternden Gitarren. Wahnsinn. So abrupt wie das Set beginnt endet der erste Song auf den Punkt. Erstaunen all around. Vermutlich ging es den meisten ähnlich wie mir und sie waren von der schieren Mächtigkeit des Sounds der QOTSA fasziniert und gebannt.


Das Josh Homme kein Mann des unnötigen Geplauders ist, rechne ich ihm hoch an, denn so sind doch für mich immer noch die besten Musiker die, die ihre Musik für sich sprechen lassen. Noch berauscht vom Opener des Sets gaben die Queens dem Publikum nicht auch nur die leiseste Chance des Entkommens, da sie direkt einen weiteren ihrer bekanntestens Songs nachlegten: No One Knows. Und auch wenn ich mir selbst auf die Finger hauen möchte, während ich diesen Satz schreibe und meine eigene Wortwahl monieren möchte: das war einfach fett. Abartig genial. Keine Widerrede gestattet. QOTSA haben dem Publikum sofort gezeigt, was sie drauf haben und in den ersten 10 Minuten mehr als gerechtfertigt, warum sie eine der massivsten Rockbands der Gegenwart sind.



Nachdem das Publikum bereits mit zwei Klassikern platt gewalzt worden war und sich in einem Zustand der mittelprächtigen Ekstase befand, Zeit für neues Material mit My God Is The Sun. Wiederum mächtig und live gewaltiger, als man auf dem Album erahnen kann. Ein Kurzes „Vielen Dank“ von Josh Homme höchstpersönlich. Und schon rollt das markante Riff von Burn The Witch ganz langsam, ganz cool und ganz bestimmt auf uns zu. Keine Chance, die Show schlecht zu finden. Da da da da, da da da da.
 

Interessant zu beobachten: immer wieder frenetischer Zwischenapplaus. Und auch sehr häufig vermeintlicher Abschlussapplaus, der dann peinlich berührt verstummt oder eher im Dröhnen der Queens untergeht, die noch eins drauflegen. Das muss schon manchmal frustrierend sein, Josh Homme zu sein, der wohl immer wieder feststellen muss, dass sein elaboriertes Gitarrenspiel von den meisten Menschen doch nur bedingt gewürdigt werden kann, weil man einfach vor lauter Staunen nicht mehr weiß, ob da noch mehr kommt, oder ob es das war. Wieder ein kurzer Dank und dann Sick, Sick, Sick. Wieder die Feststellung, es gibt kein Entkommen. Begeisterte Schreie um mich herum, Pogo, Ekstase. So muss das sein. Bevor First It Giveth das Gelände erfüllt, bittet Josh Homme darum, die Scheinwerfer einen Moment lang auf die Menschenmenge zu richten, um sich den Moment einprägen zu können. Dieser alte Softie. Spaß beiseite – ich habe selten einen Frontmann gesehen, der mit so wenigen Worten, so viel zum Ausdruck bringen konnte und das Publikum so perfekt im Griff hatte.


Es folgte ein Stück des neuen Albums namens The Vampyre Of Time And Memory. Josh Homme am Piano, fast schon mit sanfter Stimme, gefühlvollem Vortrag. Wenn nicht in all dem überwältigenden Gitarrenkrach der beeindruckenste, da unerwarteste Moment. Natürlich muss danach wieder ein Hit kommen, der richtig knallt: Little Sister. Erneuter Wow-Moment. Das muss man auch einfach einmal live erlebt haben. Nicht minder großartig I Sat By The Ocean, ein weiteres neues Stück. Mir fällt tatsächlich nicht ein einziges Stück ein, ob neu oder alt, dass mich nicht begeistert hätte.

In den Zugaben noch einmal die volle Breitseite mit Go With The Flow und Song For The Dead. Wiederum kollektives Kopfnicken. Alle vollkommen umgehauen. Das ist der Queens of the Stone Age-Effekt. Fantastischer Auftritt einer durchweg beeindruckenden Band um einen außergewöhnlichen Frontmann. Sollte man mal gesehen haben.

Einziger Kritikpunkt, dass man vielleicht bei angekündigten 90 Minuten nicht nur 70 Minuten spielen sollte – allerdings wüsste ich nicht, was bei dieser perfekten Setlist noch kommen sollte.


Eine Bildergalerie des Auftritts findet sich z.B. hier:

http://www.dasding.de/#!http://www.dasding.de/southside/Bandfotos-vom-Southside-2013/-/id=106962/vv=content/nid=106962/did=711456/78jmny/index.html

Im Herbst in Deutschland auf Tour:

04/11 Stuttgart – Schleyerhalle
05/11 München – Zenith
08/11 Düsseldorf – Mitsubishi Electric Hall
28/11 Hamburg – O2 World

Setlist Queens of the Stone Age, Southside Festival 2013:

01 Feel Good Hit Of The Summer
02 You Think I Ain't Worth A Dollar But I Feel Like A Millionaire
03 No One Knows
04 My God Is The Sun
05 Burn The Witch
06 Sick, Sick, Sick
07 First It Giveth
08 The Vampyre Of Time And Memory
09 Little Sister
10 Monsters In The Parasol
11 I Sat By The Ocean
12 Make It Wit Chu
13 I Appear Missing

14 Go With The Flow (Z)
15 Song For The Dead (Z)  


Pauline Drand, Paris, 19.06.13

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Concert: Pauline Drand, 
Lieu: Paris, Le Lautrec 
Date: 19 juin 2013 
Spectateurs: environ 25
Durée du concert: environ 50 minutes 

Texte par Philippe A., Photos par Oliver Peel

Je viens juste de passer la cinquantaine et la plupart des concerts auxquels j’ai assisté se sont déroulés dans les années 80 et 90. L’année dernière une session de Mina Tindle (l’autre Pauline) sur Canal Plus devait raviver mon intérêt pour la scène parisienne tant sur disque que sur scène. 



Je découvrais très vite The Rodeo, les Thousand, Myra Lee, Maissiat, Maud Lübeck, Catherine Watine, Malvina Meinier, mais aussi celles sont devenues mes « chouchoutes » : Les Colettes (photo), *Pagan Poetry* et Lidwine. 

Très vite également je sympathisais avec deux défricheurs de talents : Mélanie Fazi et Oliver Peel. Aujourd’hui le beau concert auquel j’ai pu assister, je le dois à Oliver. Depuis le début de l’année en effet, il loue régulièrement le talent de Pauline Drand, jeune folkeuse dont il apprécie tant les titres en anglais que les chansons en français qui lui font penser à Françoiz Breut. 

Personnellement, je ne connaissais que les titres accessibles sur souncloud : https://soundcloud.com/paulinedrand 

 Bien avant le concert, je m’étais pris d’une grande passion pour les titres «The Daughter of The Wind» et «Where did they go My Horses Left", titres parfaits qui sonnent comme des classiques et dont la médlodie nous hante de longues heures.











Le concert de ce soir a lieu dans la cave minuscule d’un bar de Pigalle. La journée a été chaotique, alternant déluges d’eau, coups de foudre et variation de température importante. Durant son concert, Pauline nous dira avec une pointe de malice : « je chante des chansons tristes, mais ce soir je me suis habillée avec des couleurs gaies pour compenser. » 




Cette phrase me semble emblématique de cette soirée, hantée d’une douce mélancolie. Chansons en anglais et titres en français se succèdent. De même la guitare sèche laisse parfois la place à une belle guitare électrique. Tout n’est pas parfait. Le répertoire manque parfois d’homogénéité, mais c’est aussi la force de cette jeune artiste. Elle se cherche, explore différentes pistes et réussit à tirer parti de concerts auxquels elle a assisté il y a peu (je pense notamment à la Peel Session qui lui a permis de découvrir Françoiz Breut). 

On ne peut pas dire d’elle « a star is born », ce serait prématuré. Mais le potentiel est bien là et il est immense. 

Le concert commence par le traditionnel A place to stay , morceau classique de l’artiste interprété à la guitare sèche et qui met en avant un de ses grand atouts : une belle voix profonde à l’étonnante maturité. 



Pauline enchaîne ensuite avec Césarée, une création en français. Est-ce que c’est parce que c’est la 1ère fois que je l’entends chanter en français ? J’avoue avoir du mal à entrer dans ce nouvel univers. Je dois toutefois avouer être agréablement surpris par la couleur que prend la voix de Pauline en français. Cette artiste aurait-elle deux visages ? 
  
Suit une divine surprise : la reprise de Si tu disais de Françoiz Breut. J’adore cette dernière depuis plus de 20 ans. La reprise de Pauline était risquée, le pari est réussi. J’en ai de frissons de bonheur, tant le morceau est frais. 

Elle s’empare ensuite d’une guitare électrique pour chanter 15 lights, morceau composé à Beyrouth : belle chanson, la guitare électrique sied à merveille au répertoire de Pauline. Puis elle enchaîne par Where did they go My Horses Left, version parfaite du morceau entendu sur bandcamp. Suit, un second morceau composé à Beyrouth, Sleep my Darling Sleep : la mélancolie sied bien à Pauline Drand. 

Son regard me fait penser à la Nico des années 70. S’ensuit un morceau qui s’intitule Aux jours de juillet , cette jeune chanteuse a plusieurs cordes à son arc . Le titre est agréable. Là encore sa voix « française » séduit totalement. 

Pauline interprète ensuite deux morceaux en anglais : l’incomparable Daughter of The Wind (personnellement je suis aux anges) et un inédit de belle facture : The Shore. Elle conclue ensuite son set d’un élégant ne me quitte pas. Je tire de cette soirée une très agréable sensation. L’image du 1er concert de Jeff Buckley aux bouffes du nord m’est souvent venu à l’esprit. C’est un des plus beaux concerts auquel j’ai jamais assisté en trente ans, mais l’hypersensibilité du personnage laissait supposer la fin que l’on sait aujourd’hui. 
  
Les propos de Pauline et d’Oliver ont su me rassurer sous la mélancolie de ses chansons, se cache une jeune femme qui aime la vie. J’en suis ravi. J’ai par le passé croisé trop d’étoiles filantes dont certains de très près (Dominique Laboubée des Dogs notamment). Le slogan «Die Young, Stay Pretty» est une fumisterie ! Longue vie et belle carrière à Pauline Drand ! 

 Set List : 

- A place to stay
- Césarée 
- Si tu disais (reprise de Françoiz Breut) 
- Fifteen lights 
- Where did they go My horses Left
- Sleep my darling sleep
- Aux jours de juillet 
- Daughter on the wind 
- The shore 
- Cinq heures 
- Ne me quitte pas.





Empfehlenswerte Konzerte für Berlin Juli und August 2013

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Auch im Juli und August sind wieder spannende Konzerte zu erwarten.  Besonders freue ich mich auf Tame Impala, Advance Base, Emika und Woods.
Ergänzungen und Anmerkungen sind - wie immer - willkommen.
Viel Freude bei den Konzerten eurer Wahl.

Juli:

02.07.   Beady Eye - C-Club
03.07.   Edward Sharpe & The Magnetic Zeros - Heimathafen
03.07.   Tame Impala - Astra
03.07.   The Black Angels - Lido
04.07.   Bobby Conn - Privatclub
04.07.   Advance Base - Haus der Berliner Festspiele
04.07.   Chelsea Light Moving - Festsaal Kreuzberg
04.07.   MS MR - Berghain
05.07.   Birth Of Joy - White Trash
05.07.   Emika - Haus der Berliner Festspiele
05.07.   Mighty Sounds Warmup Weekend - Badehaus Szimpla
06.07.   Down By The River Festival - ://about blank Garten
07.07.   Apparat - Haus der Berliner Festspiele
07.07.   Arstidir - Privatclub
07.07.   Ewert And The Two Dragons - Volksbühne
11.07.   Charity Children - Festsaal Kreuzberg
11.07.   Jagwa Music - Urban Spree
11.07.   Käptn Peng & die Tentakel von Delphi - Kater Holzig
11.07.   The Notwist - Haus der Berliner Festspiele
12.07.   Cold Cave - Berghain Kantine
12.07.   Pelican - Festsaal Kreuzberg
13.07.   Jacques Palminger & 440 Hz Trio - ://about blank Garten
13.07.   17 Hippies - Brandenburger Tor
13.07.   Cranky Fest at Antje Öklesund
13.07.   Rooftop Runners + Bunny Suit - Badehaus Szimpla
13.07.   The Hidden Cameras - Berghain Kantine
14.07.   MUSE - Waldbühne
15.07.   Troubled Horse - Privatclub
16.07.  Vampire Weekend (+The Asteroids Galaxy Tour) - Tempodrom
17.07.   Big Harp - Monarch
17.07.   Midnight Juggernauts - Privatclub
17.07.   Scott Matthew - Escobar Sun Deck
20.07.   Dark Times - Bei Ruth
26.07.   - 28.07. Greenville Music Festival - Paaren im Glien


August

01.08.   Puschenfest (Moon Duo, Suuns) - Festsaal Kreuzberg
01.08.   Woods - Berghain Kantine
02.08.   Puschenfest - Heimathafen Neukölln
03.08.   Merchandise - Privatclub
04.08.   The Delta Saints - Privatclub
05.08.   - 11.08. Krake Festival - verschiedene Orte
06.08.   Iggy & The Stooges - Zitadelle Spandau
07.08.   Misfits - SO36
08.08.   Ben Caplan - Escobar Sun Deck
09.08.   Joe Banfi - Escobar Sun Deck
12.08.   Glen Hansard - Zitadelle Spandau
12.08.   Jackson Scott - Monarch
13.08.   Chuck Ragan - Lido
14.08.   Dear Reader - Escobar Sun Deck
15.08.   Die Heiterkeit - Escobar Sun Deck
17.08.   Hauschka + Edivaldo Ernesto - Radialsystem
30.08.   Emilie Autumn - Heimathafen
30.08.   Listener - Privatclub



Dienstag, 25. Juni 2013

Get Well Soon, Southside Festival, Neuhausen ob Eck, 21.06.2013

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Konzert: Get Well Soon 
Ort: Southside Festival
Datum: 21.06.2013 
Zuschauer: gut besucht
Dauer: 45min




Total abgehetzt und schon nach nicht einmal einer Stunde auf dem Festivalgelände total genervt, warteten wir sehnlichst darauf, dass sich Konstantin Gropper und seine Band Get Well Soon unserer geplagten Seelen annehmen und wie gewohnt verzaubern.

Im Vorfeld hatte ich mich gefragt, ob Get Well Soon auf dem mittlerweile kommerzialisierten „Indie“-Festival wohl funktionieren würde. Immerhin hat sich der Anteil an Leuten, die einfach nur für drei Tage Vollsuff und normalerweise von der Gesellschaft nicht toleriertes Verhalten gekommen sind, erschreckend und drastisch gesteigert. Dadurch, dass nach Get Well Soon auch noch Alt-J, eine der im Frühjahr von der Musikpresse gehyptesten Bands überhaupt, spielen sollte und direkt danach auch noch eine „Gute-Laune-lass-uns-Tanzen“-Band, Two Door Cinema Club, hatte sich ein demensprechend gemischtes Publikum versammelt. Einerseits Leute, die sich sehr auf die Band freuten und anscheinend auch wussten, was sie zu erwarten hatten und andererseits bereits am Vorabend überlustige Betrunkene, bei denen man nur auf den ersten dummen Kommentar warten konnte.


Wie gewohnt bestens gekleidet betraten Get Well Soon kollektiv die Bühne und legten direkt mit The Last Days Of Rome los. Toll. Immer sehr toll. Auch immer wunderbar und bei Get Well Soon Konzerten glücklicherweise fast immer zu hören: Angry Young Man. Bei Roland wippten wie gewohnt so ziemlich alle mit und ich freute mich darüber, dass sich Get Well Soon kein bisschen verbiegen ließen, auch wenn sie bei genauerer Betrachtung etwas deplatziert wirkten – und zwar im positivsten Sinne! Selbst von Konstantin als „die untätowierteste Band des Tages“ bezeichnet, zeigte sich die gesamte Band von einer lockeren und sympathischen Seite, die „trotz“ hoher musikalischer Qualität, von der so mancher Act an diesem Tag nur träumen konnte, kaum schnöselig wirkte – für diejenigen, die Get Well Soon kennen schon gar nicht, denn dieser besondere, etwas eigensinnige Charme von Herrn Gropper ist elementarer Bestandteil des Liveauftritts. Beispielsweise der Kommentar zur Tatsache, dass er sehr froh ist, dass er sich vor 15 Jahren nicht tätowieren hat lassen, da er sich vermutlich ein Smashing-Pumpkins-Tattoo hätte stechen lassen und er sich jetzt darüber geärgert hätte, da die dafür verantwortlich sind, dass Get Well Soon sich auf nur 2 Quadratmetern nun gegenseitig auf den Füßen stehen. Genauso intelligent-witzig der Kommentar, dass das Publikum beim Southside so gut drauf sei, dass es sogar bei Oh My! Good Heart mitklatschen würde – die hinter mir, die mehrfach lautstark darüber diskutierten, wie „mega“ doch Alt-J seien, haben diese Ansage nicht verstanden. Um sie ungefähr zu zitieren „Ey, was für ne komische Ansage. Die dissen sich ja voll selbst.“ Wow. Da prallen Welten aufeinander!



Hierbei musste ich wieder an Konstantins Aussage bei dem Konzert in Frankfurt denken, wo er nur nur meinte, dass ein Bekannter zu ihm gesagt hätte: „Konstantin, Du hast ein Problem. Dein Publikum ist einfach zu intelligent.“ Auf Festivals besteht dieses Problem wohl nur teilweise. Das Get Well Soon aber nicht vermeintlich nur für elitäre Intellektuelle mit Rotweinglas geeignet ist, bewiesen sie mit den letzten beiden Stücken: If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting und You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance). Beide sehr toll, Letzteres wie immer live noch eine Dimension großartiger als auf dem Album. Da If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting alleine schon wegen des absurd-fantastischen Titels für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird, war ich umso begeisterter den Track endlich einmal live erleben zu dürfen und ich sollte nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil: die Geschwister Gropper beide vollkommen ekstatisch im grandiosen Refrain und ich sowieso.




Fazit: Get Well Soon sind wirklich immer besonders. Sogar beim Southside Festival.

Setlist Get Well Soon, Southside Festival 2013:

01 The Last Days Of Rome
02 Angry Young Man
03 Roland, I Feel You
04 A Voice In The Louvre
05 We Are Ghosts
06 Listen! Those Lost At Sea Sing A Song At Christmas Day 

07 Oh My! Good Heart
08 If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting
09 You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance) 


The National, Paris, 25.06.13

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Konzert: The National
Ort: Le Point Ephémère, Paris
Datum: 25.06.13
Zuschauer: 350, ausverkauft
Konzertdauer: etwa 80 Minuten  (es gab keine Vorgruppe)



The National in einem kleinen Pariser Club vor lediglich 350 begeisterten Leuten, wer hätte gedacht, daß wir Indiefreaks in Panama noch einmal diese Chance bekommen? Jeder, der als Booker in der Musikzene in der Seine-Metropole arbeitet, wusste schließlich, daß The National kategorisch Clubkonzerte für 2013 abgelehnt hatten. Dann aber gab es eine Konzertabsage in Istanbul (als hätten die Türken zur Zeit nicht schon genug Probleme) und der Weg war frei für eine Show im Point Ephémère. Die eigentlich angesetzte Waxachate vertröstete man mit einem Nachholtermin im Oktober und erklärte zudem, daß sich die Karten für ihren Gig mangels Promo schlecht verkauft hätten.

Die Nachricht von der Show von The National schlug am letzten Donnerstag in Musik Paris (was denn? es gibt schließlich auch Fußball Deutschland!) wie eine Bombe ein, das Problem war bloß, daß beim Eröffnung des Vorverkaufs am Freitag um 12 Uhr fast alle in die Röhre schauten. Die Karten waren in einer Sekunde (!!) weg. Auch ich hatte erst kein Glück, bevor noch Pech dazu kam.

Kate This Is The Kit Stables, die beim The National Label Brassland veröffentlicht, besorgte mir aber kurzfristig am Tage des Konzertes einen schicken Gästelistenplatz. Aus Pech wurde Glück, ohne Eintritt zu bezahlen, latschte ich stolz wie Oskar zur Emfangsdame und sagte, daß mein Name auf der Gästeliste von The National stünde. So war es dann auch und ich bekam noch ein wichtiges schwarzes Bändchen für die After Show (die hätte ich lieber ausgelassen, Stichwort: Brummschädel)

Ganz kurz zum Konzert (ich muss dringend ins Bett) bevor ich morgen den musikalischen Teil ausführlicher schildern werde:

Berninger mit Brille und obligatorischem Rotweinglas (bzw Becher) wirkte entspannt und gut in Form, will heißen er schrie teilweise wieder rum wie so ein Gestörter, was wir Fans natürlich genauso haben wollten. Zu Mister November drehte er wie immer eine Runde durchs Publikum, was nach wie vor funktionierte wie beim ersten Mal.

Die Dessners unterdessen ließen die Gitarren heulen und den Sound wesentlich aggessiver und rockiger klingen als auf den schönen, aber schnarchnasigen Clubsesselatmosphären-Plattenaufnahmen.


Die neuen Lieder zogen recht gut (das treibende und basslastige Graceless war sogar ein Hammer, Don't Swallow The Cap ebenfalls überdurchschnittlich), die Balladen I Need My Girl und This Is The Last Time überzeugten durch Sanftheit und Melancholie. Herausragend waren aber die alten Kracher wie Fake Empire, Squalor Victoria, Mister November und Terrible Love.

Die Stimmung war durchgehend hervorragend. Im Publikum fanden sich glücklicherweise nicht nur Labelmenschen und Promofritzen, sondern auch ein paar echte Fans, die seit Jahren bei allen guten Konzerten dabei sind. Eine Schicki-Micki Veranstaltung für ein paar desinteressierte Snobs wurde es somit Gott sei Dank nicht.

Ein männlicher Mitbürger wurde von Matt Berninger auf die Bühne gezogen und bereitete ihm damit sicherlich einen denkwürdigen Abend. Ich persönlich hätte die glutäugige Brünette hochgebeten, die glotze nämlich herrlich schmachtend den ganzen Abend nach oben. Aber Berninger braucht keine Weiber, sein Rotweinpegel ist ja konstant hoch. (Stichwort: too drunk to fuck)

Schöner Abschluß mit Vanderlyle Crybaby Geeks in einer am Bühnenrand vorgetragenen Akustikversion.

Morgen mehr!

Setlist The National, Point Ephémère, Paris:

01: I Should Live In Salt
02: Don't Swallow The Cap
03: Secret Meeting
04: Bloodbuzz Ohio
05: Sea Of Love
06: Squalor Victoria
07: I Need My Girl
08: This Is The Last Time
09: The Geese Of Beverly Road
10: Abel
11: Pink Rabbits
12: Graceless
13: Fake Empire

14: Humiliation
15: Mr. November 
16: Terrible Love
17: Vanderlyle Crybaby Geeks 

Fotos von diesem Gig:

bei Robert Gil, klick

Links:

- aus unserem Archiv:
- The National, Camber Sands, 09.12.12
- The National, Barcelona, 27.05.11
- The National, Eindhoven, 18.02.11
- The National, Paris, 23.11.10
- The National, Neu-Isenburg, 18.11.10

- The National, Wien, 18.08.10
- The National, Haldern, 14.08.10
- The National, Latitude-Festival, 16.07.10
- The National, Paris, 07.05.10
- The National, Haldern, 09.08.08
- The National, Montreux, 16.07.08
- The National, Köln, 27.11.07
- The National, Paris, 14.11.07





Montag, 24. Juni 2013

Best Kept Secret Festival, 22. und 23.06.13

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Festival: Best Kept Secret Festival 
Datum: 22. und 23.06.2013 (Tag 2 & 3)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) 


von Dirk aus Mönchengladbach


Samstag

Auch der 2.Tag des Festivals konnte die ohnehin schon hohen Erwartungen erfüllen. Da mir leider keine "echte" Tastatur zur Verfügung steht, heute eine etwas kürzere Zusammenfassung. Beginnen wir den Bericht von hinten nach vorne, da die Eindrücke der Nacht noch frisch und besonders überzeugend waren. 

Obwohl ich mich bewusst gegen die grossen Acts wie ALT J und Damien Rice entschieden hatte, endete der Abend mit einer Bombe. Savages, die ich vor kurzem schon in Köln im Club erleben durfte, gingen im kleinen Zelt einfach nur durch die Decke. Pünktlich und passend gingen die Damen um 0:00 auf die Bühne und lieferten einen derart intensiven, druckvollen und harten Postpunkgig ab, dass vielen beim Tanzen die Bierbecher um die Ohren flogen. Meiner Meinung nach eine der besten Livebands zur Zeit und definitiv in 2 Jahren auf jeder Hauptbühne des Planeten...zu Recht. 

Fast genauso toll auch Melody's Echo Chamber deren verträumter Pop live ganz gross klingt und deren Band das ganze ebenfalls in einem Feedbackfinale ausklingen lässt. Auch hier ganz klar Potential für die Hauptbühne, gerade auch wegen der sympatischen und charismatischen Frontfrau. Seine Band The History of Apple Pie zu nennen, mag man als gewagt bezeichnen können, aber eigentlich ist es egal. Berühmt wird dieses Multikulti-Shoegazerorchester wohl leider sowieso nicht, ich mag die grossartige Platte und den gestrigen Auftritt trotzdem sehr. 

Doch kommen wir nun auch zu den Flops des Tages: Die Allah-Las durften auf der grossen Hauptbühne auftreten, konnten in mir aber keinen Zauber entfachen. Zu belanglos finde ich diese Retromasche bei der ich weder tanzen noch zuhören möchte. Dann lieber ein paar echte Retroscheiben auflegen oder Nick Waterhouse zuhören. Zuhören war auch bei den Swans schwierig, erstens weil Sänger Michael Gira so über die Bühne stolpert, dass man ihm sofort Hilfe anbieten möchte, andererseits diese dröhnenden oft halbstündigen Titel auf einem Festival einfach überfordern. Nichts gegen komplexe Arrangements, aber Mogwai haben dazu wenigstens Melodien und Spass auf der Bühne. 

Im stabilen, guten Mittelfeld wie immer Two Door Cinema Club und Efterklang, die beide vor riesigem Publikum auf der Hauptbühne antraten... da kann man nichts falsch machen, aber es gibt halt auch keine Überraschungen. Als einer der ersten durfte gestern dann noch Indians eröffnen, und erspielte sich alleine mit Keyboard einen Achtungserfolg. 

Sonntag

Das Pendeln mit dem Fahrrad (man ist ja schließlich in Holland) zwischen Hotel und Festival mit „Verpflegungsauto“ vor dem Gelände sollte sich auch am dritten Tag auszahlen, da das Wetter leider nicht besser wurde. Waren die Temperaturen für ein Festival eigentlich gut (nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt), kam am Sonntag leider doch noch vereinzelt der große Regen dazu.. 

Da mein Hauptaugenmerk aber sowieso den Zeltbühnen TWO und THREE lag, keine wirkliche Einschränkung. Und so erlebte ich zur Mittagszeit auf der THREE eines der skurrilsten Konzerte seit Jahren. Autre Ne Veut, hinter dem sich, wie ich jetzt ergoogelte, eigentlich das Pseudonym von Arthur Ashin aus Brooklyn verbirgt und keine echte Band, waren mir durch ihre tolle Platte Anxiety aufgefallen. Und das, obwohl ich sonst weder etwas mit Autotune, Nu-Soul oder ähnlichem anfangen kann. Daher wollte ich der Live-Umsetzung eine Chance geben. Und dann stehen auf der Bühne ein mit bösem Blick die Zuschauer musternder Sänger mit umgedrehter Baseballkappe, eine blondierte Lady die aus einem David Lynch Filmset zu stammen scheint und ein Drummer in vollem White-Trash Gedächtnisanzug (Käppi, Shirt, abgeschnittene Jeans, Vollbart). Das Publikum staunt, aber dann knallen einem auch schon die Töne des besten Songs (Play by Play) entgegen. Mutig als Start denkt man noch doch dann merkt man erst wie gut das alles ist... ich will gar nicht auf alle Einzelheiten eingehen (der Pathos, das teilweise Gelächter im Publikum, das Winden auf dem Bühnenboden), es war super... aber wirklich empfehlen kann ich es auch keinem, sehr eigenartig... aber dafür geht man ja auf Festivals... 

Kommen wir nun wieder zu normalen Menschen, und nachdem die Local Natives auf der Hauptbühne etwas unter dem Starkregen zu leiden hatten, war es Zeit für die Palma Violets. Normal ist hier auch relativ, aber zumindest auf der Insel würden diese Jungs nicht weiter auffallen. Schlecht gekleidet und reichlich betrunken gab es hier genau das, was man erwartete. Die jährliche British Sensation mit Songs wie Chicken Dipper und Rattlesnake Highway. Hier waren keine Molltöne am Start und Zeit einfach mal das Bier auf die Bühne zu werfen, um willenlos zu tanzen. Zur Musik: Exakt wie die Libertines, bitte nur Heroin durch Bier ersetzen. 

Danach war ein persönlicher Kleidungswechsel erforderlich, daher verpasste ich leider den DJ, den ich eigentlich unbedingt sehen wollte: Cashmere Cat. Aber es wurde Zeit für den großen Headliner Sigur Ros. Da will man ja nicht aussehen wie ein durchschnittlicher Festivalbesucher, wenn Jonsi sein bestes Jacket aus dem Schrank holt. Sigur Ros begleiten mich seit vielen Jahren, seit dem ersten Konzert auf Bierbänken im Gebäude 9 bin ich Ihnen verfallen. Allerdings immer eher wegen der Konzerte, die mich noch nie enttäuscht haben. Es ist einfach ein Wunder, dass diese Band mittlerweile vor einem Festivalpublikum bestehen kann, ohne auch nur einen Schritt von der Vision ihrer Musik abzuweichen. Vieles wurde schon geschrieben, meistens hat es mit Engeln, Elfen und anderem Quatsch zu tun, meiner Meinung nach ist aber die pure Musikalität und die völlige Hingabe zur eigenen Kunst/Musik die alle in Ihren Bann zieht. Leider können hier Beschreibungen gar nichts von dem ausdrücken, was man bei Sigur Ros Konzerten erlebt. Meistens schießen einem bereits im ersten Song Tränen in die Augen, in der Mitte des Sets liegt ein Rocker einem Gothicmädel weinend im Arm und zum Schluss sitzt man noch mindestens 30min vor der Bühne ohne zu wissen warum...

Sigur Ros spielen heute ein paar neue Stücke, die wieder vor Melodien strotzen und haben natürlich Streicher, Bläser, einen Chor, tolle Visuals und zwei Schlagzeuger dabei. Jonsi bügelt die Gitarre und obwohl wieder keinerlei verbale Interaktion mit den Zuschauern erfolgt, fühlt man sich persönlich eingeladen, dieser Musik beiwohnen zu dürfen. Ein Traum von einer Band. 

Sigur Ros Setlist, Best Kept Secret Festival:

01: Yfirborð 
02: Brennisteinn 
03: Glósóli 
04: Sæglópur 
05: Ísjaki 
06: Hrafntinna 
07: Varúð 
08: Hoppípolla 
09: Með Blóðnasir
10: Kveikur 
11: Festival 
12: Popplagið 

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Keiner schafft es in Deutschland, so ein schönes Festival für 15.000 Menschen auszurichten. Und das bei der ersten Ausgabe, wo Probleme auch gerne verziehen werden. Ich habe keinmal an einem Getränkestand oder einer Toilette gewartet, es gab KEINE Dixieklos, keine Werbestände von Sponsoren, nicht mal Werbebanner. Ein 0,3 Bier kostete 3 EUR und man konnte an mindestens 50 PRIVATEN Essensständen kulinarisch einmal um die Welt reisen... ich bin nächstes Jahr wieder da.


Les concerts de la semaine à Paris du 24 au 30 juin 2013

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Les concerts de la semaine à Paris du 24 au 30 juin 2013

Bon, je présume que tout le monde a eu sa place pour The National ce soir au Point Ephèmère? Oui? Ok, see u there! Sinon, il y a plein de chouettes concerts cette semaine et j'attends surtout le retour de l'américaine Dawn Landes qui avait joué sur ma terrasse il y tout juste an ans. Ça s'est un peu mal passé avec mon voisin à la fin, mais bon, les Oliver Peel Sessions existent toujours (grâce à Dana Boulé, Olivier, Sophie et d'autres personnes géniales).





24.06.2013: The Smashing Pumpkins, Le Zénith
24.06.2013: The National, Point Ephémère, complet
24.06.2013: Waxahatchee & Andromakers, Point Ephémère, annulé
24.06.2013: Waxahatchee en showcase gratuit aux Balades Sonores à 19 h
24.06.2013: No Age &Michelle Blades, Punk Paradise >> déplacé à L'Espace B
25.06.2013: Dawn Landes & Sylvie Lewis & Sarah Jeanne, La Dame de Canton
25.06.2013: Malvina Meinier (en trio) Centre Musical Barbara FGO
25.06.2013: Of Monsters And Men, Olympia
25.06.2013: Little Green Cars, International
25.06.2013: Tegan & Sara, Le Trianon
25.06.2013: Modest Mouse, Trabendo, annulé
26.06.2013: Jon Hopkins, Point Ephémère
26.06.2013: Tama Impala & Melodys Echo Chamber, Olympia, complet
27.06.2013: Trixie Whitley, Divan Du Monde
27.06.2013: Dustin Wong & Guest, Espace B 
27.06.2013: Tom Cooney, Télescope 
27.06.2013: Moziimo et Sarah Krebs, Le Truskel
27.06.2013: Blind Digital Citizen & Habyss, Point Ephémère
27.06.2013: Alma Forrer, Showcase à la Fabrique Balades Sonores
28.06.2013: Solidays # 15 à Longchamp avec Bloc Party, Crystal Fighters etc.
28.06.2013: Histoire(s) d'Amour, Café de la Danse
28.06.2013: Le Rock Dans Tous ses Etas, Evreux, avec Band Of Horses, The XX etc.
29.06.2013: Solidays avec The Hives, The Wombats, BRNS, Juveniles, tous les pass épuisés
29.06.2013: Moziimo, La Bellevilloise
29.06.2013: Bruce Springsteen, Stade de France 
29.06.2013: Fiodor Dream Dog & Winter Family & Prosperi Buri, Point Ephémère
29.06.2013: The Lumineers& Apes & Horses, Olympia
30.06.2013: Solidays avec Django Django, Balthazar, Fidlar, Gogol Bordello, Beady Eye, il restre le pass pour le jour même à 41,50 Euro, pass 2 et 3 jours épuisés


Sommerkonzertempfehlungen von Gudrun

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Konzerte im Sommer bündeln sich auch in stimmungsvollen Festivals. In Karlruhe wird es z.B. im Tollhaus ein wunderbares Programm im Rahmen des Zeltivals geben. Persönliche Höhepunkte für mich werden sein:


27.06. L'orchestre d'hommes-orchestres spielen Tom Waits
04.07. Alin Coen
05.07. Charles Pasi
08.07. Ásgeir Trausti
10.07. Calexico
25.07. Jane Birkin
31.07. Axel Prahl


Im Juli sind gleich zwei wunderbare Festivals in meiner Reichweite, die ich der werten Leserschaft wärmstens ans Herz legen muss. 







Phonopop Rüsselsheim

Freitag  (ab 18:00 Uhr)
Local Natives / When Saints Go Machine / Ewert and The Two Dragons / HVOB / SUUNS / The Dope

Samstag  (ab 15:00 Uhr)
The Thermals / Herrenmagazin / French Films / Scott Matthew / Dear Reader / David Lemaitre / Die!Die!Die! / Funeral Suits / The Lovedrunks / Frank Spilker (Lesung)


Burning Eagle in Reutlingen


Und Ende August, da überlasse ich es dem Sound of Bronkow, unter dem Glockenturm der Dreikönigskirche in Dresden meine persönliche Festivalsaison zu beenden. Das Lineup dieses Jahr scheint so, als hätten mir Mario und Lars meinen Wunschzettel stibitzt und nur Bands gebucht, die dort drauf stehen.



Aber auch in den Clubs wird vor allem im Juli viel los sein. Hier folgt meine persönliche Auswahl. Vielleicht ist ja auch für Euch etwas dabei? 

Phoebe Kreutz & Dibs 

26.06. Ludwigsburg  - Flint
27.06. Ravensburg  - Mäkinen
28.06. Mannheim  - Der Bock
30.06. Mainz  - Dicke Lilli, Gutes Kind (afternoon show)
01.07. Wetzlar  - Garden show
02.07. Frankfurt  - tba
03.07. Nürnberg  - Hemdendienst
04.07. Dresden  - Nikkifaktur
05.07. Leipzig  - Frauenkultur (w/ The Burning Hell)
06.07. Berlin  - Down by the River Festival
08.07. Castrop-Rauxel  - Garden show
09.07. Ibbenbüren  - Café Jam
10.07. Oldenburg  - Alhambra
11.07. Hannover  - Galeria Lunar
12.07. Bremen  - Kurzschluss
13.07. Hamburg  - Woody Bash IV @Hasenschaukel (+ many more)



The Burning Hell

28.06. Kiel - AStA-Festival
04.07. Wetzlar - Franzis
05.07. Leipzig - Frauenkultur (mit Phoebe Kreutz & Dibs)


Duo shows (Ariel Sharratt + Mathias Kom):

08.07. Mainz - tba
09.07. Heidenheim - Theater SchattenDaSein
10.07. Stuttgart - Wilhelmspalais/Live auf der Treppe
11.07. Ludwigsburg - Flint w/Café 612
12.07. Frankfurt - No.2 Records*
13.07. Hamburg - Woody Bash VI Festival/Hasenschaukel*
26. - 28.07. Hahnenbach - Hunsrück Open Air Festival
10.08. Darmstadt - Gute Stube Festival im Forst
17.08. Darnius (ES) - Darnius Fest
18.08. Perpignan (FR) - L'Ubu
07.09. Fürth - Badstraße 8 Festival
08.09. Jena - Wohnzimmer Sessions

*Mathias Kom solo


17 Hippies

28.06.  Erfurt / HsD
29.06.  Freiburg / Zelt-Musik-Festival
06.07.  Paris / Place de la République
13.07.  Berlin / Brandenburger Tor
15.07.  Pfullendorf / Fisimatenten-Festival
23.08.  Senftenberg / Amphitheater
24.08.  Würselen / Burg Wilhelmstein
25.08.  Kassel / Kulturzelt



Sea & Air

28.06. Erlangen, bitexpress Festival
29.06. Lärz, Fusion Festival
30.06. Wiesbaden, Walhalla
06.07. Bolzano, Aurora
07.07. Varese, Twiggy
08.07. Bologna, Borghi e Frazioni in Musica
09.+10.07. Lausanne, Festival de la Cité
18.07. Trier, Soundvision Festival
19.07. Crailsheim, KuWo
20.07. Ingolstadt, Taktraum Festival
21.07. Karlsruhe, Das Fest
02.08. Bad Oeynhausen, Parklichter Festival
03.08. Friedland, Jenseits von Millionen
16.08. Göttingen, Heimathafen Summer Sounds
17.08. Liempde, Flavor Festival
24.08. Winterthur, Musikfestwochen
26.08. Cheltenham, Greenbelt Festival
27.08. London, Castle Pub
30.08. Saltburn, Saltburn Arts Theatre
01.09. Nijmegen, Furore Festival



Honig

27.06. München, Tollwood Festival (mit Philipp Poisel)
26.07. Diepholz - Appletree Garden Festival
27.07. Reutlingen - Burning Eagle Festival



Calexico

01.07. Bremen – Schlachthof
02.07. Berlin – Citadel Muisc Festival (+ Patti Smith, Bratsch, Depedro)
03.07. Dresden – Alter Schlachthof
04.07. Stuttgart – Freilichtbühne Killesberg
06.07. Würzburg – Posthalle
09.07. Mainz – Zitadelle
10.07. Karlsruhe – Tollhaus (Zeltival)
16.07. München – Tollwood
17.07. Nürnberg – Serenadenhof
13.08. Hamburg – Stadtpark Open Air
14.08. Bonn – Kunst! Palast


Bernd Begemann & Befreiung

01.07. Hamburg – Duckstein Festival
03.08. Freising – P.L.U.S. Festival
04.08. Berlin – BKA Theater
04.09. Winsen/Luhe – Stadtfest



Alin Coen Band 

03.07. Freiburg, Zeltmusikfestival
04.07. Karlsruhe, Zeltival
12.07. Magdeburg, Volksbad Buckau open air
13.07. Gera, 360 Grad
24.07. Wien, Theater am Spittelberg
25.07. Wien, Theater am Spittelberg
26.07. Kärnten, Acoustic Lakeside festival
27.07. Ludwigsburg, Residenzschloss - Supporting Philipp Poisel
06.09. Berlin, IFA Sommergarten - Supporting Philipp Poisel



Thunderegg

05.07. The Station, Püttlingen
06.07. Down by the River Festival, Berlin
07.07. Die Fabrik, Berlin
10.07. Klienicum house concert, Ampfing
11.07. Wohnzimmerkonzert Karlsruhe-Waldstadt
12.07. Kassette, Düsseldorf
13.07. Hasenschaukel, Hamburgt


Sophie Hunger

05.07. Freiburg - ZMF
26.07. Saarburg - Open Air am Casino
27.07. Eltville - Heimspeil   
28.07. Berlin - Greenville   
08.08. Würzburg - Hafensommer   
09.08. Rees Haldern - Haldern Pop
10.08. Bonn - Kunst!Palast   
12.08. Hamburg - Sommerfestival Kampnagel
14.08. Kassel - Kultur Zelt Kassel   
15.08. Jena - Kulturarena
16.08. Leipzig - Parkbühne
14.09. Braunschweig - KulturImZelt


 

The Notwist

11.07. Berlin - Foreign Affairs @ Haus der Berliner Festspiele
26.07. Kassel - Kulturzelt
27.07. Dortmund - Juicy Beats
28.07. Murnau - Kulturknall Festival
29.07. Würzburg - Hafensommer



Big Harp

11.07. Lörrach, Burghof
12.07. Lausanne, Festival de la Cité
14.07. München, Feierwerk

15.07. Zürich, El Lokal
17.07. Berlin, Monarch

19.07. Aachen, Musikbuncker
20.07. Offenbach, Hafen2


Moddi

13.07. Breminale
14.07. Burghof Lörrach (mit Euzen)
10.08. Skandaløs Festival in Neukirchen
11.08. Weinturm Open Air in Bad Windsheim


Scott Matthew 


13.07. Rüsselsheim - Phono-Pop Festival
17.07. Berlin - Sommerloft
18.07. Nürnberg - Desirena
19.07. Feldkirch - Poolbar Festival



Florian Ostertag

16.07. Dortmund – Subrosa

  

Bernhard Eder

20.07. Unikum / Salzburg
26.07. Mystique / Magdeburg
27.07. PPZK Sommerfest / Leipzig
23.08. Prinz Willy Open Air / Stein bei Kiel
14.09. Reindorfgassenfest / Wien
19.09. Wolkenkuckucksheim.tv / Lübeck
22.09. Küchensessionsfestival / Hamburg 

27.09. Kino Ebensee / Ebensee (A) + Naked Lunch
30.09. Radiokulturhaus / Wien



Efterklang

25.07.  Boomtown festival
26.07.  Appletree garden
27.07.  Burning Eagle Festival
28.07.  Greenville festival
10.08.  Haldern pop
17.08.  Winterthur musikfestwochen
30.08.  End of the road festival
31.08.  Moseley folk festival 





 





Portishead, Hilvarenbeek, 23.06.13

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Konzert: Portishead
Ort: Best Kept Secret Festival, Hilvarenbeek
Datum: 23.06.2013
Zuschauer: einige Tausend
Dauer: 70 min




Wer braucht eigentlich all diese hippen Ein- bis Zweitagsfliegen wie Everything Everything, Palma Violets oder Suuns, wenn man Portishead haben kann? In ein paar Jahren wird niemand mehr eine dieser aktuellen Bands der Stunde kennen, Portishead werden immer noch herausragende Konzerte spielen. So wie das heute. 

Als wir am frühen Nachmittag beim Best Kept Secret Festival am Rande eines Safariparks mitten in den Niederlanden ankamen, war erst alles wunderbar. Man parkt im Wald, geht ein paar Meter bis zu Kassenhäuschen, an denen ohne Wartezeit Tickets in Bändchen getauscht wurden und ist zwei Minuten später über einen Waldweg auf dem eigentlichen Gelände. So weit, so gut. Als wir den ersten Erkundungsgang starteten, setzte der erste Regen des Festivals ein- und übertrieb gleich ein wenig. Es schüttete so sehr, daß jeder, der keinen Platz unter einem der Zelte fand, klatschnass wurde. Toller Start!


Die beiden großen Bühnen des Festivals, eine Openair und eine in einem rechteckigen Zelt hatten ein so interessantes Programm, daß wir zwischen denen wechseln wollten. Local Natives, Everything Everything, dann Palma Violets, Suuns, Kurt Vile, Portishead und Sigur Rós, immer im Wechsel.  Local Natives fanden draußen im apokalyptischen Regen statt, und damit ohne uns. In einer kurzen Regenpause versuchten wir, an die Bühne ranzukommen, wegen zu großer Menschenmassen, war das aber nicht gut möglich. Da der Veranstalter den Fehler fast aller Festivalveranstalter machte und beim Zeitplan vom theoretisch Möglichen ausging und eine Band beginnen ließ, nachdem die andere den letzten Ton gespielt hatte, statt 5 min Pause dazwischen einzubauen, musste man auf den Beginn oder das Ende eines Konzerts verzichten, um das nächste annehmbar zu sehen. Das ist großer, vor allem unnötiger Mist. Wir entschieden uns also für den trockenen und bequemen Weg und blieben im Zelt und sahen da Everything Everything und Suuns quasi als Vorprogramm meines eigentlichen Festivalbesuchsgrunds.


Ein großes P auf der Videowand im Bühnenhintergrund leitete das auf eine Stunde angesetzte Konzert von Portishead ein, dazu der russische Einleitungstext von Band, mit dem Silence vom dritten Album der Briten beginnt. Silence war das erste von zwölf atemberaubenden Liedern, die aufregend und vor allem stilvoll aufgeführt wurden. 

Die Band trat in großer Besetzung auf. Neben Beth Gibbons, Geoff Barrow und Adrian Utley waren vier weitere Musiker auf der Bühne, ein Schlagzeuger, zwei Keyboarder und ein Bassist (soweit ich das erkannt habe). Und obwohl Sängerin Beth sich ganz anders verhält, als jedes Rock'n'roll Lehrbuch dies für Sänger vorschreibt, ist sie der Hingucker während eines Konzerts. Sie ist insofern nicht vorschriftsgemäß, weil sie nur am Mikro steht, wenn sie singt und sich danach abwendet und meist zum Schlagzeug geht - mit dem Rücken zum Publikum. Ich weiß nicht, was der Grund dafür ist, es macht die nicht-Frontfrau unglaublich cool (und irgendwie erhaben).


Seit ihrem Auftritt in Köln (im Palladium) sind einige Jahre vergangen. Ich hatte auch vergessen, wie eindrucksvoll der Rest der Band ist. Natürlich ist es schwer, auf Distanz und als Musiklaie einzuschätzen, wieviel der vielen kleinen Geräusche, die die schrecklich komplexen Portishead-Stücke ausmachen, live erzeugt werden. Ich hatte aber wieder den Eindruck, daß ein Großteil live eingespielt wird, ähnlich wie dies bei The Notwist oder The xx der Fall ist. Um keinen falschen Eindruck zu erzeugen: ich rede nicht von diesen Halb- bzw. Ganzplayback-Bands, die die großen Hallen füllen wie The Knife oder Madonna oder Rammstein und deren musikalische Herangehensweise. Ich war vielmehr davon überzeugt, daß viele der Geräusche eines Portishead-Lieds auf der Bühne am Synthesizer erzeugt würden. Und das war eben nicht der Fall. Selbst das Gefehrfeuer bei Machine gun stammt zum großen Teil von Drumpads und wurde live erzeugt. 

Wenn "handgemacht" im Zusammenhang mit Musik nicht so ein schrecklicher Begriff wäre, würde ich ihn hier verwenden.


Weil Portishead scheinbar nicht an neuem Material arbeiten (oder sich ähnlich wie The Notwist schwer tun, dieses zu schnell zu spielen), war das Set nicht überraschend. Einige der Hits der drei Alben mit Schwerpunkt auf Third und Dummy und zusätlich nur die Single Chase the tears, die vor ein paar Jahren veröffentlicht wurde. 


Dabei waren trotz der vielen Risenhits wie Glory box oder Sour times oder Mysterons das höllisch laute Machine gun, We carry on und mein leiser Liebling The rip die größten Stücke des Abends. Ich hatte Third viel zu lange nicht gehört und auch vergessen, wie unfassbar schön The rip ist. Hätten Portishead 70 min lang nur dieses Lied gespielt, wäre ich höchstwahrscheinlich genauso glücklich nach dem Auftritt gewesen.*


Einmal geriet das Konzert etwas aus dem Tritt. In den Pausen zwischen den Songs gab es keine Ansagen (oder Thank yous). Es gab frenetischen Applaus des rappelvollen 5.000er Zelts.** Nach Sour times gab es ein Problem, das nächste Stück (was auch immer das gewesen wäre) konnte nicht gestartet werden. Beth Gibbons kletterte von der Bühne in den Fotograben - leider auf der falschen Seite. Nach einer für Portishead sehr langen Pause begann die Band nach Absprache untereinander Machine gun, die Setlist schien geändert worden zu sein.

Angesetzt waren Portishead für 60 min, sie spielten 70. Als We carry on ausklang, spielten Sigur Rós schon. Um dort einen anständigen Platz zu bekommen, hätten wir früh Portishead verlassen müssen. Das zu tun, wäre eine riesige Dummheit gewesen. Außerdem war das Zelt vorne viel zu voll, wir wären nicht rausgekommen, hätten wir es versucht.

Portishead 2013 gesehen zu habe, bereichert mein ohnehin nicht an Höhepunkten armes Konzertjahr noch einmal enorm!

Setlist Portishead, Best Kept Secret Festival:

01: Silence
02: Mysterons
03: The rip
04: Sour times
05: Machine gun
06: Over
07: Glory box
08: Chase the tears
09: Cowboys
10: Threads
11: Roads
12: We carry on

* Portishead performing The rip wäre mal eine Idee fürs Primavera Festival
** geschätzt



 

Konzerttagebuch © 2010

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