Interview: Polarkreis 18
Ort: ein alter Baumstumpf im Pressebereich des Haldern-Pop Festivals
Datum: 03.04.2007
Anwesend: Bernd (Bernhard), der blonde Keyboarder der Band
Den Anfang des Konzerts von Jamie T. müssen wir zwar sausen lassen, aber dafür haben wir das Vergnügen, ein Interview mit Bernd, dem blonden Keyboarder von Polarkreis 18 zu führen.
Wir geben uns zur Begrüßung die Hand, bevor sich Bern nochmal kurz aufs stille Örtchen begibt (er fragt sehr sympathisch: "habt ihr noch soviel Zeit?" - klar, haben wir, bitte nicht wegen uns einhalten!).
Kurze Zeit später ist der schlanke junge Mann zurück, und wir setzen uns ganz gemütlich auf den herrlichen alten Baumstumpf, der schon als Kulisse für das Interview mit The View diente. Wir stellen uns kurz vor, loben den bereits erfolgten Auftritt von Polarkreis 18 auf dem diesjährigen Haldern-Pop Festival und beginnen, ihn mit Fragen zu löchern...
Mein Blog: "Erstmal Glückwunsch, Euer Auftritt eben hat uns gut gefallen, aber warum war er bloß so kurz? Ihr habt nur fünf Lieder gespielt, stimmt's?"
P 18: "Ja, leider, aber es gab Verzögerungen im Zeitplan und beim Umbau. Aber ich glaube, wir haben das trotzdem noch ganz gut hingekriegt, oder?"
Mein Blog: "Klar, aber wir hätten schon gern mehr gehört"...
Mein Blog (Christoph): "Glücklicherweise hab ich ja schon zweimal live gesehen und das war toll!"
Mein Blog (Oliver): "Und ich hab Euch leider verpasst, als ihr in der Pariser Flèche D'or gespielt habt, weil ich am gleichen Tag schon Tickets für The View, The Enemy und Mumm-Ra hatte. Eigentlich wollte ich danach noch vorbeischauen, weil es in der Flèche D'Or immer so spät losgeht, aber ich hab es nicht mehr gepackt."
P 18: "Schade, daß Du das verpasst hast, Oliver, aber Christoph, Dir hat es in Köln doch hoffentlich gefallen?"
Christoph: "Ich gebe zu, daß ich zunächst skeptisch war, aber live habt ihr mich sehr schnell überzeugt und schließlich fand ich auch Euer Album toll!"
Oliver: "Und ich war von Eurem heutigen Auftritt angetan, definitiv besser als auf CD!"
Mein Blog: "Ihr habt insgesamt sehr positive Kritiken bekommen, z.B. von Spiegel-Online oder der Spex. Nur die Visions hat Euer Debütalbum ziemlich verrissen."
P 18: "Über die Darstellung in der Visions haben wir uns schon ein wenig geärgert, ich glaube, die verstehen einfach unseren Musikstil nicht."
Mein Blog: "Die Kritik in dem zuvor zitierten Blatt ist für uns auch nicht nachvollziehbar, aber nun gut, vielleicht kann man einfach sagen, daß Geschmäcker nun einmal verschieden sind..."
Mein Blog (Oliver): "Ist ja schon eine feine Sache für eine junge deutsche Band in Paris zu spielen, aber ihr wart ja auch schon auf dem renommierten Festival 'The Great Escape' in Brighton. Wie ist es eigentlich da für Euch gelaufen?"
P 18: "Och, ganz gut, aber wir haben schnell gemerkt, daß die da auch alle nur mit Wasser kochen."
Mein Blog: "Aber da spielen doch die ganzen angesagten englischen Nachwuchsbands, von denen man dann ein Jahr später in der Zeitung liest".
P 18: "Vielleicht hört man noch von einigen, die dort aufgetreten sind, sicher ist das aber nicht."
Mein Blog: "Ihr kommt also ganz schön in der Welt rum, aber gibt es einen bestimmten Ort, an dem ihr mal spielen wollt?"
P 18: "Ja, in der Dresdner Semperoper."
Mein Blog: "In Eurer Heimatstadt also, interessant. Ist es Euch demzufolge wichtig, als deutsche Band wahrgenommen zu werden, oder wollt ihr international erscheinen? Get Well Soon, z.B., die auch auf dem Festival in Haldern am Start waren, wirken sehr englisch und spielen auch oft auf der Insel, stammen aber aus Deutschland."
P 18: "Wir singen zwar englisch, aber wir kommen nun einmal aus Deutschland und das soll man schon ruhig wissen."
Mein Blog: "Erzähl uns doch ein bißchen von Eurer Gründungsgeschichte, wie lange gibt es Euch eigentlich schon?"
P 18: "Schon seit 10 Jahren, auch wenn man das kaum glauben mag!"
Mein Blog: "Man liest immer, ihr hättet als Heavy- bzw. Punkband angefangen?"
P 18: "Das stimmt, da hießen wir noch Jack Of All Trades, ein scheußlicher Name übrigens."
Mein Blog: "Und danach? Angeblich haben Euch Blur danach sehr geprägt..."
P 18: "Blur, genau, aber auch Bands wie Radiohead."
Mein Blog: "Aber Euer Stil klingt schon sehr eigen, Blur hört man eigentlich nicht raus."
P 18: "Ist wohl auch besser, seinen eigenen Stil zu verfolgen."
Mein Blog: "Und der Name? Polarkreis 18, wie kam es dazu?"
P 18: "Oh, das war zunächst nur ein Arbeitstitel, bei dem es aber dann geblieben ist."
Mein Blog: "Warum tragt ihr eigentlich immer weiße Kleidung?"
P 18: "Das passte irgendwie zu Polarkreis, dem Eis, der Kälte..."
Mein Blog: "Man kann lesen, daß ihr Euer erstes Album bereits 2004 self-released habt, eigentlich müßtet ihr dann schon einige neue Lieder geschrieben haben?"
P 18: "Nicht wirklich, weil wir an den alten Sachen ständig weitergefeilt haben, bevor sie beim Berliner Label Motor Music nochmal neu rauskamen."
Mein Blog: "Motor Music, aha, gutes Label. Fühlt Ihr Euch da wohl?"
P 18: "Ja."
Mein Blog: "Und seit ihr jetzt mit den Titeln, so wie sie auf der CD zu hören sind, zufrieden?"
P 18: "Ja, obwohl das Album immer noch nicht perfekt produziert ist."
Mein Blog (Oliver): "Ich persönlich empfinde es nicht als störend, wenn es kleine Fehlerchen gibt. Und live finde ich es sogar gut, wenn es etwas anders klingt als auf dem Tonträger."
P 18: "Wir haben aber das Bestreben, live so nah wie möglich an der CD dran zu sein."
Mein Blog: "Euer Sound klingt manchmal nach Filmmusik, oder nach einem Soundtrack. Habt ihr einen besonderen Bezug zum Kino, seid ihr Cineasten?"
P 18: "Eigentlich nicht unbedingt, ist eher Zufall. Aber das mit der Filmmusik hören wir des öfteren."
Mein Blog (Oliver): "In Frankreich könntet ihr mit Eurem Stil durchaus Erfolg haben, die lieben ja das Kino."
P 18: "Mal sehen..."
Mein Blog: "Tokio Hotel sind ja ganz groß in Frankreich."
P 18: "Echt? Kaum zu glauben!"
Mein Blog: "Doch, doch, die füllen dort riesige Hallen."
P 18: "Wahnsinn, ich dachten Rammstein kämen dort so gut an?"
Mein Blog: "Die auch, aber im Moment laufen Tokio Hotel am besten."
P 18: Ungläubiges Kopfschütteln
Mein Blog: "Wir wollen es auch nicht zu lange machen, nur noch eine letzte Frage, wen würdest Du gerne mal live erleben?"
Bernd: "Keane, die würd' ich gerne mal sehen."
Mein Blog: "Danke für das angenehme Gespräch und viel Erfolg für die weitere Zukunft!"
Links:
- aus unserem Archiv:
- Polarkreis 18, Köln, 29.11.08
- Polarkreis 18, Dortmund, 29.03.08
- Polarkreis 18, Hohenfelden, 17.08.07
- Polarkreis 18, Haldern, 03.08.07
- Polarkreis 18, Köln, 20.05.07
- Polarkreis 18, Köln, 15.03.07
- mehr Fotos von Polarkreis 18 in Köln
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