Bei fast allen Konzerten, zu denen ich gehe, weiß ich vorher zumindest grob, was mich erwartet. Ich kenne Band oder Platten und mag die (in den meisten Fällen). Bewußt zu (vermutlich) schlecht werdenden Konzerten gehe ich also nicht, jedenfalls nicht oft. Daher sind Konzerte dieser Liste meist die besonders enttäuschenden Auftritte. Peaches, um ein aktuelles Beispiel zu nehmen, taucht nicht in dieser Liste auf, weil die Musik zwar ganz und gar nicht meine ist, das Konzert aber zumindest in Teilen hoch unterhaltsam war. Aber genug der Vorworte - hier die schrecklisten Abende des Jahres:
05: Immaculate Machine, Ponyhof, Frankfurt - Das tut mir in der Seele weh, denn Immaculate Machine gehören zu meinen liebsten Bands; ihr Auftritt 2007 am gleichen Ort (der da noch Das Bett hieß) war in meiner Liste der Konzerte des Jahres. Ein (hoffentlich nur) temporärer Rückzug von Keyboarder- und Sängerin Kathryn Calder und eine leider viel schlechtere aktuelle Platte hätten mich zu Hause bleiben lassen sollen - aber Optimismus und Neugierde verbündeten sich und pfiffen auf die Möglichkeit, mir eine Lieblingsband zu versauen. Ganz so schlimm wurde es nicht, ich war nicht sauer, ich war traurig. Das klingt ganz schrecklich kitschig und überladen, aber wenn wir an Konzerte emotionslos rangingen, gäbe es diese Seite und diese Listen sicher nicht. Eine Enttäuschung, die sich angekündigt hatte, die ich aber nicht auslassen konnte. Und der Band sind noch nicht einmal Vorwürfe zu machen, es waren die Umstände. Und wie sehr hoffe ich, daß Immaculate Machine bald wieder in der anderen Liste sind. Es gab 2009 vermutlich schlechtere Konzerte, das hier war aber das traurigste.
04: Peter Doherty, Berlin-Festival - Noch so eine Enttäuschung! Daß wir Pete & Peter Doherty, die Libertines, Dirty Pretty Things und Babyshambles hier ganz besonders mögen, wird dem ein- oder anderen schon aufgefallen sein. Entsprechend groß meine Vorfreude (das andere Gefühl vor Petes Konzerten ist Sorge; die Sorge, ob es wohl stattfindet) vor dem Berlin Festival. Das Wochende auf dem Flughafen Tempelhof hatte schon ohne ihn ein ausgezeichnetes Programm, der Babyshamble sollte dieses hervorragende Festival noch abrunden. Dafür hätte es gar nicht viel bedurft. Pete erschien aber so lustlos im knackevollen Hangar, daß mir das passierte, was ich selten bei Konzerten erlebe, ich langweilte mich entsetzlich, änderte ein paarmal meinen Platz und guckte dauernd auf die Uhr, wann es denn wohl zu Ende sein würde. Nicht einmal die nervigen Dauerquatscher in meiner Nähe nervten mich, es war mir schlicht egal.
Schade, daß ich Pete nicht später dann noch in Köln gesehen habe. Sicher wäre es da wieder besser gewesen. Vielleicht hätte er da auch alle Lieder zu Ende gespielt, die er angestimmt hatte.
03: The Sounds, Live Music Hall, Köln - Ein mehrfach schlechter Abend! Nach einer der schlimmsten Vorgruppen des Jahres (Matt & Kim - mein Gott, waren die unerträglich!) fragte ich mich während der Hauptgruppe ununterbrochen, warum ich die Sounds vor einiger Zeit live sogar gut fand. Die vielen Karatekicks der wirklich spektakulären Frontfrau Maja Iversson können nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Songmaterial - vor allem das neuere - nicht über die Dauer eines Konzertabends trägt. Manchmal nett, oft aber nur belanglos oder schlecht, reicht in einem Jahr, in dem ich viele gute Bands gesehen habe, nur für einen Platz in der Schlechtenliste. Die Sounds habe ich einmal zu oft gesehen, gar kein Zweifel. Ein drittes Mal wird es sicher nicht mehr geben.
02: Glasvegas, Gebäude 9, Köln - Grausam! Ich hatte mich Anfang des Jahres manchmal gefragt, ob ich nicht zu hart über Glasvegas geurteilt hatte, nachdem ich den 2008er Hype beim Rockpalast in Essen gesehen hatte und entsetzlich schlecht gefunden hatte. Nein, hatte ich nicht! Glasvegas spielten neben all den Sachen, die mich schon in Essen gestört hatten, im Gebäude 9 noch ganz besonders lustlos, zugleich aber davon überzeugt, die größte Rockband der Welt zu sein. Alleine schon das Boxer-Muskelshirt des Sängers hätte einen Platz in dieser Liste gesichert, die musikalische Performance in Verbindung mit ekelerregenden Posen, sollte diesem Konzert aber eigentlich Platz 1 sichern. Eigentlich. Wären da nicht noch...
01: The Sisters Of Mercy, E-Werk, Köln - Die Sisters Of Mercy gehören zu meinen alten Helden. Gehörten, sollte ich schreiben, denn seit März vergangenen Jahres fällt es mir schwer, die alten Hits der Band, die ich immer so geliebt habe, noch wertfrei zu hören. Ich werde diese Bilder der schrecklichen Kirmes-Coverband nicht mehr los, die an diesem Abend als "Sisters Of Mercy" wild posend erlebt habe, als ginge es darum, sich für einen Job bei Europe oder den Scorpions zu bewerben. Das war der scheußlichste Konzertabend 2009 und eines der schlimmsten Stücke Musik, die ich je gesehen habe. Pfui!
Comeback-Konzerte (das hier war noch nicht mal ein richtiges) bergen große Risiken, weil verklärte Einstellungen zu Band und Musik über die Jahre ganz unfaire Erwartungen erzeugen. Die wirklich Großen können damit umgehen. The Cure zum Beispiel, die ich erstmals gut 20 Jahre nach meinem großen Fantum gesehen hatte. Die Sisters Of Mercy gehören nicht zu den Großen. Immerhin sind sie in dieser Liste einzigartig - und in meiner Konzertgeschichte, ansehen werde ich sie mir natürlich nie wieder. Wie gesagt: Pfui!
05: Immaculate Machine, Ponyhof, Frankfurt - Das tut mir in der Seele weh, denn Immaculate Machine gehören zu meinen liebsten Bands; ihr Auftritt 2007 am gleichen Ort (der da noch Das Bett hieß) war in meiner Liste der Konzerte des Jahres. Ein (hoffentlich nur) temporärer Rückzug von Keyboarder- und Sängerin Kathryn Calder und eine leider viel schlechtere aktuelle Platte hätten mich zu Hause bleiben lassen sollen - aber Optimismus und Neugierde verbündeten sich und pfiffen auf die Möglichkeit, mir eine Lieblingsband zu versauen. Ganz so schlimm wurde es nicht, ich war nicht sauer, ich war traurig. Das klingt ganz schrecklich kitschig und überladen, aber wenn wir an Konzerte emotionslos rangingen, gäbe es diese Seite und diese Listen sicher nicht. Eine Enttäuschung, die sich angekündigt hatte, die ich aber nicht auslassen konnte. Und der Band sind noch nicht einmal Vorwürfe zu machen, es waren die Umstände. Und wie sehr hoffe ich, daß Immaculate Machine bald wieder in der anderen Liste sind. Es gab 2009 vermutlich schlechtere Konzerte, das hier war aber das traurigste.
04: Peter Doherty, Berlin-Festival - Noch so eine Enttäuschung! Daß wir Pete & Peter Doherty, die Libertines, Dirty Pretty Things und Babyshambles hier ganz besonders mögen, wird dem ein- oder anderen schon aufgefallen sein. Entsprechend groß meine Vorfreude (das andere Gefühl vor Petes Konzerten ist Sorge; die Sorge, ob es wohl stattfindet) vor dem Berlin Festival. Das Wochende auf dem Flughafen Tempelhof hatte schon ohne ihn ein ausgezeichnetes Programm, der Babyshamble sollte dieses hervorragende Festival noch abrunden. Dafür hätte es gar nicht viel bedurft. Pete erschien aber so lustlos im knackevollen Hangar, daß mir das passierte, was ich selten bei Konzerten erlebe, ich langweilte mich entsetzlich, änderte ein paarmal meinen Platz und guckte dauernd auf die Uhr, wann es denn wohl zu Ende sein würde. Nicht einmal die nervigen Dauerquatscher in meiner Nähe nervten mich, es war mir schlicht egal.
Schade, daß ich Pete nicht später dann noch in Köln gesehen habe. Sicher wäre es da wieder besser gewesen. Vielleicht hätte er da auch alle Lieder zu Ende gespielt, die er angestimmt hatte.
03: The Sounds, Live Music Hall, Köln - Ein mehrfach schlechter Abend! Nach einer der schlimmsten Vorgruppen des Jahres (Matt & Kim - mein Gott, waren die unerträglich!) fragte ich mich während der Hauptgruppe ununterbrochen, warum ich die Sounds vor einiger Zeit live sogar gut fand. Die vielen Karatekicks der wirklich spektakulären Frontfrau Maja Iversson können nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Songmaterial - vor allem das neuere - nicht über die Dauer eines Konzertabends trägt. Manchmal nett, oft aber nur belanglos oder schlecht, reicht in einem Jahr, in dem ich viele gute Bands gesehen habe, nur für einen Platz in der Schlechtenliste. Die Sounds habe ich einmal zu oft gesehen, gar kein Zweifel. Ein drittes Mal wird es sicher nicht mehr geben.
02: Glasvegas, Gebäude 9, Köln - Grausam! Ich hatte mich Anfang des Jahres manchmal gefragt, ob ich nicht zu hart über Glasvegas geurteilt hatte, nachdem ich den 2008er Hype beim Rockpalast in Essen gesehen hatte und entsetzlich schlecht gefunden hatte. Nein, hatte ich nicht! Glasvegas spielten neben all den Sachen, die mich schon in Essen gestört hatten, im Gebäude 9 noch ganz besonders lustlos, zugleich aber davon überzeugt, die größte Rockband der Welt zu sein. Alleine schon das Boxer-Muskelshirt des Sängers hätte einen Platz in dieser Liste gesichert, die musikalische Performance in Verbindung mit ekelerregenden Posen, sollte diesem Konzert aber eigentlich Platz 1 sichern. Eigentlich. Wären da nicht noch...
01: The Sisters Of Mercy, E-Werk, Köln - Die Sisters Of Mercy gehören zu meinen alten Helden. Gehörten, sollte ich schreiben, denn seit März vergangenen Jahres fällt es mir schwer, die alten Hits der Band, die ich immer so geliebt habe, noch wertfrei zu hören. Ich werde diese Bilder der schrecklichen Kirmes-Coverband nicht mehr los, die an diesem Abend als "Sisters Of Mercy" wild posend erlebt habe, als ginge es darum, sich für einen Job bei Europe oder den Scorpions zu bewerben. Das war der scheußlichste Konzertabend 2009 und eines der schlimmsten Stücke Musik, die ich je gesehen habe. Pfui!
Comeback-Konzerte (das hier war noch nicht mal ein richtiges) bergen große Risiken, weil verklärte Einstellungen zu Band und Musik über die Jahre ganz unfaire Erwartungen erzeugen. Die wirklich Großen können damit umgehen. The Cure zum Beispiel, die ich erstmals gut 20 Jahre nach meinem großen Fantum gesehen hatte. Die Sisters Of Mercy gehören nicht zu den Großen. Immerhin sind sie in dieser Liste einzigartig - und in meiner Konzertgeschichte, ansehen werde ich sie mir natürlich nie wieder. Wie gesagt: Pfui!
4 Kommentare :
Hey, Christoph, freut mich von Dir zu lesen :)
Pete fand ich in Berlin nicht so schlecht, aber das kann man ja auch meinem damaligen Bericht entnehmen. Vielleicht solltest Du ihn wirklich mal in Paris erleben, denn da hat er immer Bock.
Ich nehme Dir ungeprüft ab, daß Sisters Of Mercy mies waren. Erstaunlicherwies gefielen sie Angelo Misterioso in Paris recht gut. Ich verlasse mich da eher auf Dein Urteil!
Eine Freundin von mit, die Pete D. immer doof fand, war von dem Berlinauftritt so angetan, dass sie jetzt großer Fan ist. Soooo schlimm kann es also nicht gewesen sein. ;-)
Wärst du bei den Sisters of Mercy (von denen übrigens nicht eine Song bewusst kenne) eigentlich auch one die Vorband hingegangen?
Oh, Christoph, dich gibt's ja doch noch :)
Das Foto von der Drummerin von GlasVegas ist einfach toll. Genau so sieht Topfschlagen aus!
Kommentar veröffentlichen