Freitag, 29. März 2024

The Who - Royal Albert Hall - London - 18.03.24

 


Konzert: The Who + Orchester
Ort: London / Royal Albert Hall
Datum: 18.03.2024
Dauer: 125
Zuschauer: 5.200 ausverkauft



The Who traten im Rahmen der Teenage Cancer Trust Serie in ihrem Wohnzimmer, der Royal Albert Hall mit großem Orchester auf. 

Wenig daran scheint auf den ersten Blick cool zu sein. Roger Daltrey feiert gerade seinen unglaublichen 80. Geburtstag und Pete Townshend ist nur unwesentlich jünger. Zuletzt sah ich die Band auf einer ihrer Abschieds-Tourneen, es muss um 1995 gewesen sein, damals in der Westfalenhalle in Dortmund, mit einem kompletten Set von Quadrophenia. 

Bedenkt man aber, das Townshend seine große Rockoper Thommy schon mit 23 Jahren schrieb, bekommen Zeit und Raum nochmal eine andere Bedeutung. Jeder, der sich für Musik interessiert hat vermutlich schon von der Cancer Trust Concert Series gehört. Eine Woche im Jahr werden Spenden gesammelt, und nicht selten kommt es auf der kleinen Bühne der RAH zu spannenden Konstellationen. 

Heute sind gar so viele Musiker involviert, das die schlagende Fraktion auf dem Rang hinter der Bühne, knapp unter der Leinwand, ihre Pauken und Trommeln aufgebaut hat. 

Das Publikum lässt die Garderobe links liegen...die Vintage-Parka mit diversen Buttons müssen natürlich standesgemäß präsentiert werden. Die Band startet zunächst ohne Orchester mit einer knackigen Version von "I can`t explain", bevor die Streicher und Bläser versuchen, den immer noch brachialen Gitarren von Townshend etwas entgegen zu setzen. Die "Overture" aus Thommy und Songs wie "Who are you" funktionieren großartig mit dem weichen und vollen Sound des Orchesters. 


Trotzdem fällt auf: The Who mögen alt sein, aber dieses Set macht nicht nur uns richtig viel Spaß. Roger und Pete necken sich, wie fast immer, und streiten über falsche Setlist-Einträge und das angeblich mediokre Gitarrenspiel von Roger. 

Im Mittelteil folgt dann ein noch strafferes und härteres Set voller Hits und ohne Begleitung. Peter lobt sich nochmal selber für das tolle Arrangement von "Substitute", und nur bei "Behind Blue Eyes" will Rogers Stimmer nicht mehr so ganz mithalten. 

Im Zugaben-Block kommen dann noch die ganz großen Emotionen: "The Rock" wird auf der Leinwand von einem wilden Nachrichtenmix aus Katastrophen im Zeitraffer begleitet, und die Klassiker von Who´s next bringen das Spektakel sicher nach Hause. 


Es war natürlich ein Abend voller Nostalgie, aber niemals peinlich oder langweilig. Ein toller Abend, der natürlich immer einer der Letzten gewesen sein könnte.  

 

Konzerttagebuch © 2010

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