Konzert: The Babies
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 25.05.2013
Zuschauer: 600 vielleicht
Dauer: 50 min
Seit Tagen freue ich mich wie wahnsinnig auf des Konzert der Babies am Freitag im King Georg in Köln. Und jetzt möchte ich erzählen warum...
Das Primavera Festival in Barcelona Ende Mai war ja nun wirklich nicht arm an großen Namen. Nick Cave, Blur, Phoenix, The Jesus and Mary Chain, My Bloody Valentine, der Wu Tang* Clan...
Trotzdem fällt mir als erste Band im Rückblick eine der kleineren ein, nämlich die Babies (das war ein sehr schlecht konstruierter Spannungsbogen).
Die Band aus Brooklyn ist eine Mini-Supergroup um Cassie Ramone von den Vivian Girls und Kevin Morby von Woods, die aus einer Partylaune heraus entstanden ist. Die Babies haben 2011 und 2012 Alben veröffentlicht, die ich besitze, aber vor Barcelona nicht beachtet hatte.
Den Samstag Nachmittag hatten wir im Park in der Sonne verbracht und dabei einige Bands angeguckt, die dort auf zwei Bühnen abwechselnd auftraten. Als wir ankamen, spielten die Babies schon, wir blieben aber nicht, sondern setzten uns in den Schatten an die andere Bühne. Dabei gefiel mir die rotzige Musik mit dem abwechselnden Gesang von Kevin und Cassie sehr gut. Am Abend nach Camera Obscura spielten die Babies ja noch ein komplettes Konzert, das würde ich mir ansehen.
Wow, und dieses Konzert beeindruckte mich dann enorm!
Die Band begann um 0:35 Uhr. Cassie trug eine sehr häßliche Herbst-Jacke (vermutlich der letzte Schrei im hippen Brooklyn) und stand am linken Rand der Bühne. Kevin hat nicht nur die größeren (oder lauteren) Gesangsparts, er ist auch live eher Frontmann als seine (zumindest mir) bekanntere Partnerin.
Morgen werde ich überprüfen, wie groß der Anteil der besonderen Stimmung des Auftritts daran war, daß es 50 außergewöhnlich gute Minuten wurden. Denn die äußeren Bedingungen waren für die Garagenmusik der Babies wie gemacht. Es war kühl und tiefe Nacht, direkt hinter dem Mischpult das mondbeleuchtete Mittelmeer, auf der Bühne viel Nebel, nicht so ein schlimmes Gedränge wie bei den meisten anderen Konzerten des Tages und eine Band, die sich dem Namen Ramone seiner Gitarristin verpflichtet fühlte und ein Lied nach dem anderen rausknallte. Fast alle waren Knüller, einzig die sehr ruhige Nummer Mean war ein wenig langweilig. Da es zwischen den Stücken sonst kaum Pausen gab, taten diese 150 Sekunden, die keine Aufmerksamkeit erforderten, sehr gut.
Womit kann man die Babies vergleichen? Sie sind flotter und grober als die Vivian Girls und erinnerten mich live manchmal an die ersten Lieder der Subways.
Der kurze Auftritt taugte enorm viel! Ich war hundemüde zur Vice-Stage in der hintersten Ecke gekommen und hätte vermutlich früh die Segel gestrichen, wenn es mich nicht so gepackt hätte. Moonlight mile vom aktuellen Album war grandios! Oder Baby und Alligator!
Ob das auch ohne Meer (und die fette Jacht, die backstage vor Anker lag und vermutlich zum Wu Tang Clan gehörte) funktioniert, berichte ich Freitag!
Setlist The Babies, Primavera Festival, Barcelona:
01: Alligator
02: Get lost
03: Slow walkin
04: Breakin' the law
05: Baby
06: Mean
07: Mess me around
08: Run me over
09: See the country
10: Moonlight mile
11: Sick kid
12: Wild 2
13: Sunset (?)
14: All things come to pass
15: Meet me in the city
16: Caroline
* Motherfucker!
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