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um
16:46
Konzert: Amy WinehouseOrt: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine 2008Datum: 29.08.2008
"I'm not Amy Winehouse" und "Amy is smoking crack in London!", so ulkte The Streets Sänger Mike Skinner über die erneute Absage der Soul-Diva bei Rock en Seine und rappte obendrein immer wieder Teile von Rehab.Schon 2007 hatte die drogenkranke Sängerin ihren Auftritt absagen müssen und es war schon recht mutig von den Veranstaltern, sie für 2008 erneut zu verpflichten, zudem noch als Haupt-Headlinerin. Angeblich kam die Absage in letzter Minute und so mussten sich die Festivalbesucher mit den Streets begnügen, die allerdings die Leute mächtig zum Tanzen brachten.Verwunderlich, dass man nicht von vornherein an eine Ersatzband gedacht hatte, denn die Absage kam nun wirklich alles andere als überraschend. Glück im Unglück: Anscheinend gibt es seitens des Veranstalters ein Teil des Ticketpreises zurück.Ich wünsche Amy Winehouse jedenfalls gute Besserung und hoffe, dass sie sich entgegen ihres Liedtextes doch einmal ordentlich behandeln lässt. Und nicht nur zwei Tage wie sonst...
um
15:51
Konzert: The Raconteurs
Ort: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine 2008
Datum: 29.08.2008Zuschauer: zigtausendeKonzertdauer: gut 80 MinutenJack White und Brendan Benson wollten am Ende gar nicht mehr aufhören vor lauter Spielfreude! Wie schon vor zwei Jahren an gleicher Stelle überzogen die beiden Vollblutmusiker ihre geplante Auftrittszeit um mindestens eine viertel Stunde und entpuppten sich letztlich als die wahren Headliner des Festivals bei Paris. Sicherlich spielte dabei auch eine Rolle, dass Amy Winehouse kurzfristig absagen musste (Jack White: "Amy missed her train!") und somit das Programm auf der großen Bühne mächtig durcheinander kam.Mit Klassikern vom ersten Album, wie z.B. den Hits Steady As She Goes und Broken Boy Soldier, aber auch guten Neulingen, allen voran Carolina Drama und The Switch And The Spur begeistete die amerikanische Band mit dem französischen Namen das Pariser Publikum und tröstete auch darüber hinweg, dass man die gleichzeitig auf einer anderen Bühne spielenden Black Kids ausfallen lassen musste.Mehr Details später!Setlist Raconteurs, Festival Rock en Seine 2008:01: Consolers Of The Lonely02: Hold Up03: Level04: Hands05: You Don't Uderstand Me06: Top Yourself07: Old Enough08: Keep It Clean09: Steady As She Goes10: Rich Kid Blues11: Many Shades Of Black12: Together13: The Switch And The Spur14: Salute Your Solution15: Broken Boy Soldier16: Carolina DramaLinks:
Bilder von Jack White und Brendan Benson hier
um
22:27
Konzert: Get Well SoonOrt: Wiesbaden (Folklore im Kulturpark)Datum: 30.08.2008Zuschauer: ca. 500 - 600Dauer: 60 min.
Spontane Entscheidungen sind ja nicht selten gute, so heute auch meine, zur Folklore nach Wiesbaden zu fahren, einem hübschen kleinen Festival im Kulturpark. Dieser Park erstreckt sich vom Bahn- bis zum Schlachthof, der in Wiesbaden ja für gute Indiekonzerte steht. Also der Schlachthof.
In dem Parkgelände sind mehrere Bühnen aufgebaut, mindestens zwei weitere sind im Schlachthof. Vor allem aber gibt es überall Ess- und Trinkstände, eine riesige Auswahl an Leckereien aus aller Welt.* Mich interessierten aber weder die Infostände, die Poetry Slams oder die Kleinkunst, ich war wegen Get Well Soon da. Das Projekt von Konstantin Gropper habe ich bislang dreimal gesehen, mit großer Begeisterung.
Zuerst hörte ich aber noch zwei, drei Lieder der vorherigen Band Abuela Coca aus Uruguay. Der Reggae-Rock sorgte zwar ordentlich für Stimmung, nicht aber bei mir, weil das nicht meine Musik ist.
Nachdem deren Kram abgebaut war, wässerte ein Helfer wie beim Tennis den staubigen Platz vor der Bühne. Währenddessen bauten Get Well Soon ihre Instrumente auf. Natürlich verschwanden sie anschließend noch einmal in den Backstagebereich (Bierbänke und Zelte in einem abgetrennten Eck des Parks). Dort sah ich die Musiker dann kurz vor Konzertbeginn an der Treppe stehen und warten. Bevor sie dann nach oben gingen, umarmten sich alle, während wieder ein französischer Schlager (Barbara, oder?) vom Band kam.
Get Well Soon fangen ihre Konzerte wie das fabelhafte Album an, mit der Prelude, die eigentlich schon eine perfekte Kurzzusammenfassung der Gropperschen Musik ist, ganz leise anfangend, dann immer weiter steigernd. Diese Einführung habe ich zum ersten Mal vor einem Jahr bei einem kleinen Konzert in Berlin gehört und war dann verzückt, daß auch das Album so anfängt.
Im Anschluß wurde es anders als bei meinen bisherigen Get Well Soon Konzerten. Es folgte We are safe inside while they burn down our house. Eine zentrale Rolle bei diesem Stück spielt die Geigerin. Von Oliver hatte ich schon gehört, daß in Evreux eine neue Frau an der Violine auftrat, heute war es aber auch die nicht, sondern ein junge Frau namens Theresa. Alle Musiker stammen aus Konstantins Umfeld von Musikstudenten, daher sind keine Qualitätseinbußen duch Tausch festzustellen, aber auch nicht ansatzweise! Ich hatte bisher an der Violine jeweils Konstantins Schwester Verena erlebt, die aber zur Zeit durch Prüfungen nicht verfügbar ist.
Meine Lieblingsposition der Band ist allerdings die des brilletragenden Keyboarders, der ein so unglaublich schönes Glockenspiel in einem himmelblauen Plastikkoffer als Zweitinstrument spielt. Und obwohl ihn das schon zum coolsten Typen bei Get Well Soon macht, hat er sicherheitshalber auch noch ein Akkordeon dabei. Den himmelblauen Koffer zierte übrigens ein Apple-Aufkleber, es war also ein iGlockenspiel...
Als nächstes einer meiner zahlreichen Lieblinge - If this hat is missing I've gone hunting. Das Lied mit dem schönen Refrain "Shoot baby, shoot". Ach, ist das schön!
Danach gabe es Problemchen. Irgendetwas an der zweiten Gitarre funktionierte nicht. "Aber wir sind ja flexibel", kommentierte Konstantin und änderte das Set. Für You/Aurora/You/Seaside ist die Zusatzgitarre wohl nicht entscheidend. Beim nächsten Lied People Magazine front cover tat sie es aber wieder, es klang zumindest für mich so.
Ob die komischen Vögel, die plötzlich auftauchten, es auch irgendwann auf ein Titelblatt eines People Magazins schaffen, wage ich zu bezweifeln, auf dem Festival waren sie die heimlichen Stars. Dabei weiß ich gar nicht, ob die großen Figuren überhaupt Vögel sein sollten, sie sahen ein wenig wie Truthähne aus (tut mir leid!). Sehr komisch war, daß die Riesenmonster ab und zu hinter Festivalbesuchern herrannten und sie jagten. Sehr komisch Szenen!
Zu übersehen waren die Dinger nicht, auch nicht für die Musiker vorne. "Ich glaube, wir werden angegriffen! Von diesen Zombiegiraffen", stellte Konstantin Gropper fest, um dann das kommende Lied anzukündigen: "Das nächste Stück heißt 'Mainz bleibt Mainz'" Hieß es natürlich nicht, der Titel wäre für einen Get Well Soon Song einfach zu kurz. Es kam Help to prevent forest fires.
Und obwohl bis da alles schon so schön war, sollten die Highlights noch kommen!
Zum Beispiel I sold my hands for food so please feed me! Es Lied fing schon mit lautem Gitarrengeschrammel an, wurde dann ruhiger, dominiert von einer intensiven Bassdrum, um dann in einem wilden Gitarren- und Bassound zu enden.
Ähnlich lief Listen! Those lost at sea sing a song on Christmas Day von der wundervollen EP Glaciers! Kisses! Apples! Nuts! Dabei singt die Geigerin den Anfang. Wundervoll habe ich eben schon benutzt. Mist. Aber so leise das Stück beginnt und begann, so laut und rockig endete es.
"Wir spielen einen Klassiker, bitte alle mitsingen!" moderierte der Frontmann das Underworld Cover Born slippy nuxx an. Natürlich sang keiner mit. In Köln hatte Konstantin hinterher noch festgestellt, daß das Lied eine Menge Text habe, kein Wunder also. Auch Born slippy nuxx mündete in herrlichem Gitarrenkrach. Es schien, als wollten die Musiker sich noch einmal richtig austoben, bevor es, wie Konstantin Gropper sagte, in die Sommerpause geht.
Sie konnten aber auch anders. Ticktack! Goes my automatic heart begann nämlich ausschließlich mit Konstantin, Theresa und dem Bassisten auf der Bühne. Erst am Ende des Stücks stiegen die anderen drei wieder ein und spielten dieses so schöne Lied zu Ende.
Leider war die angesetzte Zeit (immerhin eine Stunde) viel zu schnell vorbei. Im Gegensatz zu den 13jährigen Mädchen und Jungen mit Atomkraft? Nein, danke-Buttons an Ralph-Lauren-Taschen (die vielen Brockdorf-Veteranen, die auch auf dem Festival waren, werden entsetzt gewesen sein) habe ich mich nicht gelangweilt und hätte gerne noch mehr gehört. Aber Lost in the mountains (of my heart) war das Schlußstück. Die letzten Textpassagen schrie Konstantin ins Mikro, bevor die Band verschwand.
Get Well Soon sind zurecht so hochgelobt! Wie fantastisch doch all die gespielten Lieder sind, wie toll die Songstruktur, die Instrumentierung, Glockenspiel, Akkordeon, Geige, Trompete... Selbst die Gitarren sind bei Get Well Soon nicht langweilig. Musikalisch eh nicht, die Deko ist aber auch schon hübsch. Auf den Instrumenten des Get Well Soon Machers klebt unter anderem ein Bambi...
Die Band supportet jetzt erst einmal Calexico bei vier Terminen (leider außerhalb Deutschlands). Hier sind sie beim City Slang Abend auf der PopKomm zu sehen und dann erst wieder im Dezember. Ende des Jahres wird auch die Debüt CD neu aufgelegt, dann mit der herrlichen Weihnachts-EP als Bonus. Ein Kauftip!
A propos Kauftip: Karten für die Wiesbadener Folklore sind auch einer. Das Festival bietet enorm viel kulturelle Abwechslung, ist gut erreichbar, gut organisiert und hat ein interessantes Line-Up. Blackmail, die Sportfreunde Stiller oder die Kilians sind ja schon einmal etwas. Und das für Eintrittsgelder, für die man nicht ins Kino gehen kann.
Setlist Get Well Soon, Folklore, Wiesbaden:
01: Prelude
02: We are safe inside while they burn down our house
03: If this hat is missing I've gone hunting
04: You/Aurora/You/Seaside
05: People Magazine front cover
06: Help to prevent forest fires
07: I sold my hands for food so please feed me
08: Listen! Those lost at sea sing a song on Christmas Day
09: Born slippy nuxx
10: Ticktack! Goes my automatic heart
11: Lost in the mountains (of my heart)
Links:
- Get Well Soon beim Festival in Evreux
- und live im Gebäude 9 in Köln
- bei der popkomm 2007 in Berlin
- und in Haldern 2007
- mehr Fotos von Get Well Soon in Wiesbaden (und den Zombiegiraffen)
* Präsens, weil das Festival am morgigen Sonntag auch noch läuft
um
22:20
Konzert: R.E.M.Ort: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine 2008Datum: 28.08.2008Zuschauer: tausendeKonzertdauer: 80 MinutenHalt's Maul und spiel gefälligst One!", soll Noel "Oasis" Gallagher mal in Richtung Bono gesagt haben, als der Ire wieder einmal über die große Weltpolitik philosophiert hatte.Ähnliche Gedanken kamen mir auch beim Konzert von R.E.M., die Headliner des ersten Festivaltages* beim diesjährigen Festival Rock en Seine bei Paris waren. Michael Stipe hatte wie so oft betont, daß R.E.M. die jetzige US-Regierung hasse ("we really, really really hate our government") und dabei eine lange Schleimspur hinter sich hergezogen. Die gegenüber Amerika kritischen Franzosen (um den Ausdruck "feindlichen" zu vermeiden) johlten ob solcher Phrasen natürlich vor Freude und hätten den glatzköpfigen Amerikaner mit Sicherheit am liebsten gleich eingebürgert. Schon etwas seltsam, da steht ein schwerreicher Typ mit seinem noblen Anzug vor der Menge und lässt den Weltverbesserer raushängen. Braucht er das für sein Ego? Reicht es nicht, dass er und seine Band Millionen Platten verkauft haben? Muss er unbedingt auch noch beliebt sein?Nun, gut auch ich schweige nun zu diesem Thema und rede nur noch über Musik! "Halt's Maul und schreibe über die Songs von R.E.M., Oliver Peel!" So!Und die Songs waren nun wirklich erste Sahne, vor allem wenn es sich um die Klassiker der Band aus Athens, Georgia handelte! Für Fall On Me (heute mit besonderer Inbrunst gesungen), The One I Love (das "Fire" aus tausenden Kehlen habe ich jetzt noch in den Ohren!) Und It's The End Of The World As We Know It (alle: "And I feel fine!!!") würde ich weit fahren, um sie wieder einmal zu hören. War aber nicht nötig, denn die Domaine National de Saint Cloud, liegt vor den Toren von Paris und ist mit der U-Bahn recht gut zu erreichen. So bequem wie ich hatten es aber nicht alle hier, denn es gab zahlreiche Konzerttouristen aus Europa (neben mir standen z.B. zwei Schwäbinnen) und den USA, die ihren Idolen hinterherreisten. Verstehen kann man das, die Kultband hat ein Songmaterial, das so manche andere Gruppe vor Neid erblassen lässt, auch Oasis kommen da nicht ran!Alleine die Best Of - CD der sogenannten I.R.S. Jahre ist vollgepackt mit famosen und hochmelodischen Liedern! Insofern schade, dass von dieser frühen Schaffensphase nicht noch mehr gespielt wurde, als die vorhin erwähnten Titel. Ich beneide Christoph deshalb darum, dass er kürzlich auf der Loreley Perlen wie 7 Chinese Bros. und Driver 8 geboten bekommen hat, die den Parisern vorenthalten wurden. Aber wollen wir mal nicht klagen, schließlich gab es ja noch Kracher anderer Phasen von R.E.M. zu genießen. Das famose Orange Crush dürfte hiervon noch jeder gekannt haben, Imitation Of Life ("That sugar cane that tasted good") auch, aber bei dem wunderschönen Electrolite (Von New Adventures In Hi-Fi), zu dem sich Michael Stipe wie ein fliegender Vogel bewegte, mussten sicherlich viele passen. Für mich allerdings ein Highlight, ebenso wie der Opener Bad Day (was für ein super Titel, um ein Konzert zu beginnen, "it's been a bad day, please don't take a picture!"), der herrlich schrammelig rüberkam.Am meisten berührte mich aber die Kurt Cobain gewidmete Ballade Let Me In, bei der die Bühne in ein festliches violettes Licht getaucht wurde und Peter Buck am Piano Platz nahm. Um ihn herum standen dicht an dicht Michael Stipe, Mike Mills und ein wuschelhaariger Alter, dessen Namen ich nicht kenne. Die vier trieben mir mit ihrem einfühlsamen Spiel beinahe die Nackenhaare senkrecht und der wimmernde Michael ("Let me In!") war selten so gut wie bei diesem Schmachtsong. Drei Lieder später (darunter zwei Klassiker!) war dann vorerst Schluß, aber natürlich gab es mit Losing My Religion noch das wohl beliebteste R.E.M. Lied und auch ich erfreute mich an den hübschen Mandolinen-Klängen von Peter Buck, der das Ganze ziemlich unbewegt runterspielte, vielleicht weil er selbst das Lied nicht mehr hören kann.Man On The Moon beendete dann auf klassische Weise einen feinen Festivalauftritt, bei dem mir aber die neuen Lieder von Accelerate am wenigsten gefielen. Vielleicht braucht es noch eine Weile, bis diese ihre volle Blüte entfalten...
Setlist R.E.M., Festival Rock en Seine 2008:01: Bad Day02: Living Well Is The Best Revenge03: What's The Frequency, Kenneth?04: Drive05: Man Sized Wreath06: The Great Beyond07: Ignoreland08: Hollow Man09: Electrolite10: Imitation Of Life11: I'm Gonna DJ12: The One I Love13: Fall On Me14: Let Me In15: Horse To Water16: Orange Crush17: It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)18: Supernatural Superserious (Z)19: Losing My Religion (Z)20: Man On The Moon (Z)- Mehr Bilder von R.E.M. hier-
R.E.M. am 20. August 2008 auf der Loreley*
strenggenommen war es bereits der zweite Festivaltag, denn Rage Against The Machine (u.a. supportet von den zauberhaften Blood Red Shoes) spielten am 20. August ein Konzert, das ebenfalls zu Rock en Seine 2008 gehörte.
um
21:38
Konzert: Kaiser ChiefsOrt: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine 2008Datum: 28.08.2008Zuschauer: tausende
Konzertdauer: eine knappe Stunde
Ricky Wilson ist schon ein Teufelskerl! Der Sänger der Kaiser Chiefs kommt mit getaptem Knöchel auf die Bühne, ist sichtlich angeschlagen und gibt trotzdem 100 %, was seine hohen Sprünge eindrucksvoll belegen. Auch ließ er es sich erneut nicht nehmen, die Bühne als Klettergerüst zu benutzen. Eigentlich war es aber "Whitey's" Jubeltag. Andrew White, der zottelhaarige Gitarrist der Band, hatte nämlich Geburtstag und Ricky animierte das Publikum in gewohnter Art und Weise, damit das Geburtstagskind auch sein verdientes Ständchen bekam. Witzig in diesem Zusammenhang: Der Tourmanager der Band kam auf die Bühne, um bei dem neuen Lied You Want History Tambourin zu spielen. Als das Publikum aber applaudieren wollte, um "das neue Bandmitglied" artig zu begrüßen, schrie Ricky: "It's not his birthday, it's Whitey's birthday!" Um der Sache noch mehr Nachdruck zu verleihen, zeigte er abwechselnd auf Whitey und den Tourmanager. "It's his birthday!" (Ricky zeigt auf Whitey) - Das Publikum jubelt.... "It's not his birthday!" (der Sänger zeigt auf den Tourmanager) - das Publikum buht...Typisch Ricky! Wie immer zu Scherzen aufgelegt, dafür lieben wir ihn beim Konzerttagebuch! Und auch die gespielten Songs konnten wieder einmal überzeugen, die Stimmung im Publikum hätte kaum besser sein können, auch wenn der Enthusiasmus bei weitem nicht englische Ausmaße annahm. Besonders positiv fiel mir die neue Single Never Miss A Beat auf, die sich auf Anhieb in meinen Gehörgang bohrte und mit Sicherheit Chancen auf hohe Chartplatzierungen hat, zumindest auf der musikverrückten Insel.Weitere Neulinge waren Half The Truth, das mit den Songzeilen "Take my money" und "Will I lie to you" aufwartete und das angesprochene You Want History, das aber einen Tick schwächer war.In Verbindung mit den Klassikern Ruby, I Predict A Riot und dem finalen Knüller Oh My God ergab das Ganze einen wieder einmal gelungenen Festivalauftritt und die Erkenntnis, dass mich die Kaiser Chiefs auch nach dem dreizehnten Konzert noch keineswegs langweilen. Und wer behauptet, die seien schlecht, hat keine Ahnung. Wenn wir vom Konzerttagebuch sagen, dass die gut sind, dann sind die auch gut. So!Setlist Kaiser Chiefs, Festival Rock en Seine 2008:01: Everyday I Love You Less And Less02: Everything Is Average Nowadays03: The Heat Dies Down04: Never Miss A Beat (neu)05: Ruby06: Modern Way07: Half The Truth (neu)08: Na Na Na Na Na09: I Predict A Riot10: You Want History (neu)11: The Angry Mob12: Take My Temperature13: Oh My GodLinks:
- aus unserem Archiv:
-Kaiser Chiefs, Paris, 28.08.08
-Kaiser Chiefs, Köln, 05.11.07
-Kaiser Chiefs, Offenbach, 02.11.07
-Kaiser Chiefs, Hohenfelden, 19.08.07
-Kaiser Chiefs, Evreux, 07.07.07
-Kaiser Chiefs, Paris, 06.07.07
-Kaiser Chiefs, London, 19.06.07
-Kaiser Chiefs, Paris, 05.06.07
-Kaiser Chiefs, Wuppertal, 05.02.07
-Kaiser Chiefs, Paris, 08.11.06
-Kaiser Chiefs, Offenbach, 07.03.06
-Kaiser Chiefs, Paris, 28.02.06
- mehr Fotos von den Kaiser Chiefs
um
16:57
Konzert: Dirty Pretty ThingsOrt: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en SeineDatum: 28.08.2008Zuschauer: tausendeKonzertbühne: Scène de la cascadeKonzertdauer: 56 MinutenAus den Lautsprechern dudelt Blasphemous Rumours von Depeche Mode. Die jungen Girlies, die auf den Auftritt von Carl Barât und seinen Dirty Pretty Things warten, kennen diesen Song von 1984 aber kaum, weil viele da noch gar nicht geboren waren. Die meisten hier sind mit den Libertines groß geworden und haben die ersten heißen Tränen verdrückt, als sich die Band um Pete Doherty und Carl Barât 2004 auflöste.Seitdem sind ein paar Jahre ins Land gegangen, Pete hat mit den Babyshambles zwei Alben veröffentlicht und Carl hat kürzlich zahlentechnisch nachgezogen. Das neue Album von Dirty Pretty Things heisst Romance At Short Notice und ist noch taufrisch. Die meist weiblichen Fans haben aber mit Sicherheit die Sommerferien genutzt, um das zweite Machwerk ausführlich zu hören. Der Opener (sowohl des Albums als auch des heutigen Konzerts) Buzzards And Crows, ist deshalb schon einigen hier bekannt. Das Stück mit dem markanten Gitarrenriff taugt gut als Aufwärmer, ein Knüller ist es aber eigentlich nicht. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass Wondering und Doctors & Dealers vom ersten Album danach wesentlich besser ziehen.Die englische Band, die wie gewohnt mit vollem Körpereinsatz glänzt, geht wohl lieber auf Nummer sicher. Will heißen, man spielt mehr Songs vom Debüt. Die neuen Sachen werden hingegen immer nur zwischen Altbekanntes in das Set integriert, von der Phase in der mit Truth Begins und Plastic Hearts gleich zwei Neulinge folgen, mal abgesehen.Dabei sind die neuen Stücke gar nicht mal übel. Nehmen wir zum Beispiel Chinese Dogs. Ein geradezu typisches DPT-Lied, straight, schnell und schnörkellos, genau wie bei den Idolen von The Clash damals. Oder aber die hübsche Ballade Faultlines bei der deutlich wird, dass Carl Barât und seine Mannen - wie eigentlich jede englische Band - die Beatles verehren. Noch besser aber ist das sonnendurchflutete Plastic Hearts, das auch von den Strokes stammen könnte. Melodische Gitarren und ein lalala-Singalong sorgen hier für die schnelle Einprägsamkeit und so ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Song innerhalb der neuen Stücke am besten zieht.Ansonsten aber ist Altbewährtes Trumpf, Gin & Milk und Deadwood im Doppelpack sorgen für Crowdsurfing und funkelnde Augen bei den süßen Girls im Publikum. Auch die Band scheint zufrieden und relaxt und jeder (bis auf den Gitarristen Anthony Rossomando) gönnt sich auch mal ein Zigarettenpäuschen, um Stress abzubauen.Am Ende wollen die Weiberhelden aber gar nicht mehr aufhören, der nach wie vor unbestrittenen Zugnummer Bang Bang Your Dead mit dem einprägsamen Trompetensolo lassen die Kerle noch You Fucking Love It folgen und so wird um gut 10 Minuten überzogen. "Fucking" scheint am Ende auch irgendwie das Stichwort zu sein, denn Carl Barât, der wie ein Iltis schwitzt, bedankt sich ebenfalls bei der "Fucking good crowd".Das letzte Wort hat aber Gary Powell, der durchtrainierte schwarze Schlagzeuger: "Thank you" und "Viva la France" entfährt es ihm und die patriotischen Franzosen johlen.Und was wenn jemand behauptet, die Dirty Pretty Things seien zwar ganz gut, aber keine wirklich atemberaubende und originelle Band? Na dann können Carl und Drummer Gary Powell (und zum Teil auch Anthony Rossomando, der am Ende der Karriere der Libertines Pete Doherty an der Gitarre ersetzte) immer noch sagen: "Fuck you man, I've been playing in The Libertines!" Setlist Dirty Pretty Things, Festival Rock en Seine:01: Buzzards & Crows02: Wondering03: Doctors & Dealers04: Hippy's Son05: The Enemy06: Chinese Dogs07: The Gentry Cove08: Blood Thirsty Bastards09: Faultlines10: Gin & Milk11: Deadwood12: Truth Begins13: Plastic Hearts14: Bang Bang You're Dead15: You Fucking Love ItLinks:- Fotos von Carl Barât und seinen Dirty Pretty Things
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16:56
Konzert: Da Brasilians, The Do, Serji TankianOrt: Domaine National de Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en SeineDatum: 28.09.2008Zuschauer: tausende
Was die Indie-Musikszene betrifft, kann auch eine Millionenstadt wie Paris ein Dorf sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass ich auf dem Weg zu dem diesjährigen Festival Rock en Seine an einer Ampel zufällig Arnaud, den Sänger der Yolks, treffe, der schon einmal in meinem privaten Wohnzimmer musiziert hat?Schon verrückt so etwas! Und als ich ihm freudestrahlend erzähle, dass die famosen Syd Matters mir versprochen haben, ebenfalls zu Hause bei mir aufzutreten, ist er gar nicht sonderlich erstaunt. Alles eine große Familie, diese aufstrebenden Folkbands aus Paris, man kennt sich eben. Syd Matters führen die Liste an, es gehören aber auch Bands und Künstler wie Domingo, Hopper, H-Burns, The Rodeo, Fugu, Los Chicros, Marie-Flore, Soko, Tahiti 80, Robin Le Duc und einige andere dazu. Vor allem aber der kleingewachsene Bartträger Tahiti Boy, der sein Projekt gleich treffenderweise Tahiti Boy And The Palmtree Family nennt. Zu dieser Familie gehören einige der obengenannten Bands, aber auch die Newcomer Da Brasilians, die ich heute als erste in Aktion sehen werde. Tahity Boy selbst hat hinter dem Piano Platz genommen, während der Sänger mit einem Panamhut auf dem Kopf, wunderbar sonnige Melodien singt. Amerikanischer Sixties Pop (Beach Boys) mit dem gewissen French-Touch, so könnte man den Stil bezeichnen.Auf der Wiese vor der Scène de L'industrie, der kleinsten der drei Bühnen, habe ich mich eingefunden und stehe nun neben ein paar anderen Parisern, die Da Brasilians schon von einem ihrer zahlreichen Auftritte in kleinen Pariser Clubs her kennen. Die Musik der Jungs macht Laune, sie passt hervorragend zu dem schönen Wetter. Sonnendurchflutet, relaxt und ohrwurmig, so muss guter Pop klingen! Das Lied "The Ocean" kenne ich schon von einem Sampler. Melting Pop heisst diese hübsche Zusammenstellung, die ich jedem nur empfehelen kann. Darauf findet man neben The Ocean von den Da Brasilians unter anderem auch Lieder von (Los) Chicros und den blutjungen Talenten Coming Soon.Schon toll, wie sich die Pariser Folkpop-Szene entwickelt hat, sie steht der schwedischen in fast nichts nach! Da Brasilians sind glänzende Vertreter dieser Bewegung, ihr (leider zu kurzes) Konzert verbuche ich als Highlight des ersten Festivaltages bei Rock en Seine!Von Highlight kann bei dem gehypten finnisch-französischen Duo The Do, bestehend aus der hübschen Olivia B. Merilahti und dem Bassisten Dan Levy leider nicht die Rede sein. Die Aufsteiger des Jahres 2008 sind einfach omnipräsent und hängen mir bereits ein wenig zu den Ohren heraus. Ihre Setlist ist ewig gleich und das Songmaterial ist unausgewogen. Lieder wie das früh gespielte "At Last" und natürlich der große Hit "On My Shoulders" ragen heraus, der Rest ist aber oft nur Mittelmaß.Von der Scène de la Cascade, wo The Do gespielt haben, geht es für mich weiter zu der Hauptbühne, wo es ex System Of A Down Mann Serj Tankian krachen lässt. Der geborene Libanese sieht mit seinem weißen Zylinder aus wie ein Zirkusdirektor und er hat auch sein Publikum fest im Griff. Musikalisch sehe ich keine großen Unterschiede zu seiner ehemaligen Band. Das Strickmuster der Songs ist oft das gleiche: Brachiale Gitarrenriffs wechseln sich ab mit schmachtenden und melodischen Phasen, in denen Serj seine ganze stimmliche Bandbreite zeigt. Manchmal klingt das recht kitschig, ich muss aber gestehen, dass mich die den Liedern innewohnende Melancholie nicht ganz kalt lässt.Aber die besten Bands kommen erst später. Sie heissen Dirty Pretty Things und natürlich R.E.M...
um
02:45
Konzert: The Last Shadow Puppets (Vorgruppe: Ipso Facto)Ort: L'Olympia, Paris
Datum: 26.08.2008
Zuschauer: ausverkauftKonzertdauer: 62 Minuten"Unverschämter Melodienreichtum mit Sonnenbrille auf der Nasenspitze", so (oder so ähnlich) hat Eike vom wunderbaren Klienicum die Last Shadow Puppets einmal beschrieben.Dieser Satz bringt es auf den Punkt: Der Sound der Last Shadow Puppets, ein Projekt von Alex "Arctic Monkeys" Turner und Miles "The Rascals" Kane, ist in der Tat hochmelodiös, extrem lässig und sonnendurchflutet. Wer das Album The Age Of The Understatement kennt, wird da nicht widersprechen können.Fraglich war allerdings, ob die talentierten jungen Briten die Qualitäten des Albums auch live umsetzen könnten. Die Pariser waren wieder einmal verwöhnt, sie hatten ähnlich wie die Engländer beim Festival in Leeds/Reading die frühe Gelegenheit, den Arctic Monkey - Boss und seinen Kumpel von den Rascals live zu erleben und dies zu überprüfen. Und welcher Ort könnte besser geeignet sein, als das altehrwürdige Pariser Olympia, um den geschliffenen Retro-Sound perfekt darzubieten? "This music is meant to be played in old theaters" hatte Alex Turner schon vor ein paar Monaten verlauten lassen. Wie Recht er damit hatte!(Relativ) alt war aber zum Glück nur das Olympia selbst, denn von mir und ein paar anderen "Oldies" abgesehen, sah man fast ausschließlich junges, enorm trendiges Publikum. Gespannt wie ein Flitzebogen warteten die stylishen Kids auf Miles und Alex, die Helden des Abends. Zunächst aber gehörte die Bühne vier hübschen jungen Frauen aus London. Ipso Facto, so ihr Name, hätte ich eigentlich schon vor ein paar Wochen als Vorgruppe der Long Blondes in der Maroquinerie geboten bekommen sollen, aber damals kamen die Mädels (angeblich) wegen einer Reifenpanne zu spät. In einem Bulletin bei MySpace behaupteten sie allerdings hinterher, dass sie eigentlich rechtzeitig eingetroffen seien und spielbereit waren. Lediglich der Manager der Long Blondes habe sie daran gehindert, wie geplant aufzutreten...
Heute gab es aber weder einen Reifenpanne, noch einen grimmigen Tourmanager der Last Shadow Puppets und so stand der Performance von Ipso Facto nichts im Wege. Lediglich das Pariser Publikum zeigte sich recht reserviert, was aber auch daran lag, dass der Sound der schwarzhaarigen Mädchen mit den akkuraten Pagenköpfen sehr düster und unterkühlt daherkommt. Nichts wozu man tanzen oder mitsingen konnte, dennoch aber recht hübsch und anprechend gemacht. Früher, zu Zeiten von Siouxsie und den Banshees hätte man New Wave dazu gesagt, heute redet man eher vom Post Punk Revival. Ähnliche aktuelle Gruppen lassen sich durchaus finden, nennen könnte man unter anderem die bereits erwähnten Long Blondes (aber weniger rund und auf Hit getrimmt), die bereits aufgelösten The Organ (aber weniger schmachtend), oder auch die tollen und nach wie vor unterbewerteten Girls von Electrelane. Ebenso wie bei den Letztgenannten gibt es immer wieder überraschende Tempowechsel und in diesen Momenten hat dann die jeweilige Schlagzeugerin ihren großen Auftritt. Interessanterweise saß die Drummerin bei Ipso Facto nicht wie üblich im Hintergrund, sondern vorne rechts, auf Augenhöhe zu den anderen.Wer Lust auf Ipso Facto bekommen hat, sollte einfach in die Songs auf der My Space Seite reinhören, dort findet man auch Little Puppet, ein Lied von dem ich sicher weiß, das es gespielt wurde.Anschließend wurde eifrig umgebaut. Eine Plexiglasscheibe wurde angebracht und später sollte man wissen wieso. Annähernd 20 (!) Streicher/innen nahmen dann nämlich im hinteren Teil Platz, während die Bühne vorne den Last Shadow Puppets gehörte. Als erster marschierte James Ford ein, ein braunhaariger Lockenkopf, der nicht nur Produzent der Arctic Monkeys (2. Album) und der komischen Klaxons, sondern auch aktiver Teil des Elektro-Duos Simian Mobile Disco ist. Danach ließ sich ein Bassist in Anzug und dünner 70 ies-Krawatte blicken, der mich optisch ein wenig an Carl "Dirty Pretty Things" Barat erinnerte.Schließlich kamen auch endlich die beiden Köpfe der Last Shadow Puppets hereingeschlurft. Miles Kane von den Rascals nahm auf einem Stühlchen in der Mitte Platz, während Alex Turner am rechten Bühnenrand Position bezog. In der Folge spielte meistens Miles die elektrische - und Alex die akustische Gitarre, manchmal wechselten die beiden aber auch.Schon der Auftakt mit Calm Like You war weniger "calm" als es der Titel nahelegte, aber noch wesentlich schwungvoller trumpfte die Band mit der Hitsingle The Age Of The Understatement auf. Statt schnarchnasiger Unterhaltung für Frührentner gab es heute also flotte Rhythmen von jungen für junge Leute. Die Menge johlte und nahm die Einladung zum Tanzen zu dem von James Bond inspirierten Retro-Sound gerne an. Ich war überrascht, soviel Dynamik hatte ich nicht unbedingt erwartet! Erst mit The Chamber, das an fünfter Stelle kam, wurde das Tempo gesetzter und man konnte ein wenig durchatmen. Auch Gas Chamber, ein Song, der nicht auf dem Album enthalten ist, begann recht ruhig, steigerte sich dann aber zu einem treibenden Stampfer. Miles Kane war dabei immer der äußerlich aktivere Musiker. Während Alex eine ruhige und coole Kugel zu schieben schien, riss der Rascals Mann nicht selten seinen Mund weit auf und bewegte sich auch wesentlich hektischer und hibbeliger als der ungemein gelassen wirkende Arctic Monkeys Boss. Stimmlich lag en sie aber gar nicht allzu weit auseinander, was für eine harmonische Melodieführung sorgte. Überhaupt die Melodien: Was kann es Schöneres und Eleganteres geben als ein Lied wie My Mistakes Were Made For You, bei dem man den Eindruck hatte, einen modernen Klassiker zu hören, den es schon immer gab?Insofern hätte man gar keine wirklichen Klassiker gebraucht, aber um dem Publikum mehr Musik für ihr Geld zu bieten ( das Album ist gerade einnmal 35 Minuten lang!), gab es zusätzlich zwei Coverversionen. Zunächst spielte man noch innerhalb des regulären Sets My Little Red Book von der psychedelischen Kultband Love und die erste Zugabe wurde mit In The Heat Of The Morning (fast gänzlich von Miles Kane gesungen) von David Bowie bestritten, einer B-Seite der Last Shadow Puppets.Außerdem hatte Alison Mosshart aka VV von der stylishen Band The Kills einen vielumjubelten Gastauftritt. Wenn mich nicht alles täuscht, trällerte sie bei dem Stück Paris Summer mit und bewies, dass sie nicht nur geil aussieht, sondern auch mit Stimme aufwarten kann. Das Pariser Publikum, das auf lässige Weise gut gekleidete Menschen liebt, hatte jedenfalls seine helle Freude an VV!Ich persönlich erfreute mich in der Folge vor allem wieder an den geschmackssicheren Liedern von den Last Shadow Puppets, die das Kunststück geschafft haben, Ennio Morricone mit James Bond zu kreuzen. Das Resultat ist verblüffend, wie unter anderem Separate And Ever Deadly bewies!Ganz vorzüglich und vermutlich das beste Stück des Abends war aber das den offiziellen Teil beendende Standing Next To Me, zu dem auch noch einmal das Publikum sehr gut mitging.Dann verliessen die jungen Herren vorübergehend die Bühne, bevor sie selbstverständlich noch einmal zurückkamen. Schon die Tatsache, dass das Orchester (das von Owen "Final Fantasy" Pallett arangiert worden war) sitzenblieb verriet, dass es noch ein Dessert geben würde. Und was für eins: In The Heat Of The Morning von Bowie ist eigentlich viel zu gut für eine B-Seite und auch live ein Zungenschnalzer! Mit In My Room hatte es sich dann aber endgültig ausgealexturnert und ausgemileskanet.Eine feine Sache! Setlist The Last Shadow Puppets, Olympia, Paris:01: Calm Like You02: The Age Of The Understatement03: Black Plant04: Only The Truth05: The Chamber06: Gas Dance07: My Mistakes Were Made For You08: Paris Summer09: CYST10: Separate And Ever Deadly11: I Don't Like You Anymore12: My Little Red Book (Love Cover)13: The Meeting Place14: Time Has Come Again15: Standing Next To Me16: In The Heat Of The Morning (David Bowie Cover) (Z)17: In My Room (Z)Links:
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