Sonntag, 10. August 2008

The Dodos, Haldern-Festival, 09.08.08


Konzert: The Dodos
Ort: Hauptbühne des Haldern Pop Festivals
Datum: 09.08.2008
Zuschauer: so einige
Konzertdauer: ca. 40 Minuten


Dodos sollen angeblich eine Vogelart (kenn' ich nicht!) sein, das wusste auch der holländische Moderator zu berichten, der die Jungs aus San Francisco, Kalifornien vorstellte. Wahrscheinlich hatte er kurz vorher Wikipedia konsultiert , wo man ebenfalls erfährt, dass Dodo auch ein Vorname und ein Song von David Bowie sein kann. Haben wir also wieder etwas gelernt!

Wie die Burschen allerdings live sind, musste man schon selbst erfahren (und nur für diejenigen, die bei Haldern 2008 leider nicht dabei waren, empfehle ich sich ausschließlich und allein auf meinen Bericht zu verlassen!). Allerdings war frühes Erscheinen hierzu erforderlich, aber was heißt schon früh? Ich rede hier von einem Auftritt um kurz vor drei nachmittags! Das sollten eigentlich auch diejenigen geschafft haben, die in der Nacht zuvor spät (bzw. früh) in ihr Zelt gekrochen waren...
Wie auch immer, wer zu spät kam, den bestrafte das Leben (oder so) und der verpasste dann eben einen der besten Auftritte des gesamten Festivals, auch wenn dieser lediglich gut 35 Minuten lang war.

Aber diese 35 Minuten hatten es in sich! Sie waren prall gefüllt mit psychedelischem Freak-Folk mit bluesiger Duftnote! Verantwortlich hierfür: Meric Long, der blendend aussehende Sänger der Band, der 2005 bereits die Solo EP „Dodo Bird" in Eigenregie veröffentlicht hatte und sein oberlippenbärtiger kongenialer Partner, der explosive Drummer Logan Kroeber. Zudem gab es noch einen dritten Mann auf der Bühne, der Pauke und Xylophon spielte (hoffentlich erzähle ich da gerade keinen Mist, für mich sahen die Instrumente jedenfalls danach aus!).

Diese drei Heißsporne machten von Beginn an Dampf. Drummer Logan prügelte dermaßen kraftvoll auf seine Drums ein, dass veritable Donnertöne dabei heraus kamen. „Bumm, Bumm, Bumm", da schepperte es gewaltig im Karton! Zudem spielte der Knabe rasant schnell, was aber nicht weiter verwunderlich ist, wenn man weiß, dass er vorher in einer Metall-Band gespielt haben soll. Meric hingegen kauerte über seiner Gitarre und schrammelte auf ihr wie wild herum. Heraus kamen rohe, aber dennoch nicht disharmonische Laute, die er mit seiner knabenhaften Stimme perfekt begleitete. Der Kerl kann richtig schön singen, manchmal erinnerte er mich sogar an den jungen Paul Mc Cartney! Besonders interessant war der Kontrast zwischen der lieblichen Stimme und dem brachialen, tribalischen Sound, der mich von Anfang an in seinen Bann zog. Ich glaubte einen Bastard aus den Beatles, den wahnsinnigen Archie Bronson Outfit und Animal Collective vor mir zu haben. Irre! Und die gespielten Songs waren auch erste Sahne, allen voran das kleine psychedelische Meisterwerk „Paint The Rust", mit dem minutenlang das gesamte Festivalgelände bombadiert wurde. Aber auch „Fools", das von einem tollen Trompetensolo von Meric eingeleitet wurde, war von bester Qualität. „Fools, Fools, Fools, ohohoh" schallte es dem Publikum entgegen und das Schlagzeug wechselte zwischen hektischen Trippelschritten und gewaltigen Donnerschlägen hin und her.

Dritter Knüller des hochklassigen Sets war schließlich das geniale „Jodi", das modern interpretierten Wild West Sound bot und ebenfalls enorm schnell vor sich hingaloppierte. Der Refrain allein ist ein unglaublicher Zungenschnalzer: „Jodi my dear I'm sorry but I must disappear", erklang es da unter anderem hochmelodisch im Refrain und ich konnte meine Kamera kaum noch halten, so wild wie ich mitwippte!

Die letzten beiden Stücke „The Ball" und „The Season" schliesslich, kamen nicht von dem Album „Visiter", sondern dürften den selfreleasten Werken entsprungen sein. Aber auch diese Lieder standen den anderen Tracks in nichts nach und gaben mir Lust, mich auf die Suche nach diesen schwer zu findenden Schätzen zu machen.

Great!!!

Setlist The Dodods, Haldern Pop Festival:

01: It's That Time Again
02: Paint The Rust
03: Jodi
04: Fools
05: The Ball
06: The Season




 

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