Konzert: Dawn Landes
Ort: La Fabrique des Balades Sonores, Paris
Datum: 26.06.2012
Zuschauer: etwa 25, sehr voll
Konzertdauer: etwa 45 Minuten



War schon etwas kurios, eine typische (was ist das?) Amerikanerin dabei zu bestaunen, wie sie klassisches französisches Liedgut covert. La Cane de Jeanne (Cane= Gehstock) des alten Barden George Brassens klang aus ihrem Munde sehr exotisch. "La Cane de Jeanne est morte d'avoir fait du moins on le présume un rhume" (der Gehstock sein an einem Schnupfen gestorben, so vermutet man), intonierte sie mit ihren sinnlichen roten Lippen die Liedzeilen und musste dabei ständig grinsen, was auch das Publikum belustigte. Ihre Stimme klang wie immer samtweich, ihr französicher Akzent war passabel, aber nicht perfekt. Das machte aber nichts, denn schließlich singen ja enorm viele Franzosen mit breitestem Akzent englisch, wie sollten sie da das Recht haben, zu lästern?

Gelästert wurde ohnehin nicht, eher begeistert mitgegangen, trotz der großen Hitze in dem winzigen Laden. Mit La Vie Au Lasso brachte Landes aber auch wirklich eine absolute Stimmungsnummer mit leicht einpragsamen Mitsingrefrain und einer cabarethaften Note. Ein tolles Lied.


Vorher hatte sie sich auch noch an Françoise Hardy und ihrem Klassiker Tous Les Filles et les Garçons versucht, den amüsanterweise bereits die junge Französin Le Prince Miiaou unlängst gecovert hatte. Landes schlug sich bei dieser Übung recht tapfer, wenngleich mir die Version von Le Prince Miiaou doch besser gefällt.
Alles in allem ein schöner Showcase mit einer glänzend aufgelegten Dawn Landes!
Aus unserem Archiv:
Dawn Landes, Paris, 26.02.10
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen