Sonntag, 22. Juli 2012

We Were Promised Jetpacks, Rüsselsheim, 21.07.12


Konzert: We Were Promised Jetpacks
Ort: Altes Opelwerk, Rüsselsheim (Phono Pop Festival)
Datum: 21.07.2012
Dauer: gut 45 min



Sänger Adam Thompson lief schon beim ersten Stück der Schweiß in Strömen durchs Gesicht. We Were Promised Jetpacks sind keine Kammerpop-Band. Es ist schwer, Höhepunkte des Phono Pop Festivals auszumachen, das Programm war durchgängig zu gut, um große Abstufungen zu machen. We Were Promised Jetpacks fielen trotzdem auf, weil sie für die großen Gitarrenmomente standen.

Die Schotten sind eine dieser Bands, die immer wieder haarscharf an der Grenze vorbeischrappen, an der der eingesetzte Pathos eklig wird. Hymnische Gitarrenbands erliegen oft der Versuchung, große Stadionhymnen schreiben zu wollen. Die White Lies fallen mir da als Beispiel ein. Die Musik von We Were Promised Jetpacks bleibt glücklicherweise immer auf der richtigen Seite dieses Grats. It's thunder and it's lightning ist ein schönes Beispiel dafür. Glasvegas mögen das Stück ganz bestimmt, sie würden es aber eklig interpretieren.

An dem kalten aber klaren Sommerabend zwischen den hohen Wänden der alten Opelfabrik knallten die lauten, druckvollen Lieder grandios durch den Innenhof; es war eines dieser Konzert, das einen schnell in einen Rausch spielen. Das ist übrigens auch meine Ausrede, warum ich keine komplette Setlist notiert habe. Obwohl Adam mit sagenhaft breitem schottischen Akzent singt (er ist quasi der britische Wolfgang Niedecken), war er eigentlich perfekt verständlich. Meine Mitschrift gibt trotzdem nichts her; mein Gedächtnis nicht viel mehr als eine Handvoll Titel . Aber das ist auch egal, We Were Promised Jetpacks hätten jeden Titel ihrer beiden Platten spielen dürfen, es wäre perfekt gewesen!

Mich störten auch die Rockstar-Gesten nicht - Bühnenshows bei Rockbands sind ja genauso gefährlich wie Pathos. Man will, daß sich die Band bewegt, sobald aber Gitarren (oder Haare) für Dinge benutzt werden, die nicht ihr ursprünglicher Zweck sind, wird es schnell fies. Daß Gitarrist Michael Palmer sein Instrument gerne hochreckt, hat mich nicht weiter gestört, er konnte sich das erlauben.

45 Minuten dauerte der Dauerrausch. Vorher hatten Steaming Satellites aus Österreich das einzige Konzert des Tages gespielt, das nichts für mich war. We Were Promised Jetpacks waren dafür umso eindrucksvoller, und wenn es nicht so kühl gewesen wäre, wäre auch beim Publikum der Schweiß in Strömen geflossen.

Auszug aus der Setlist We Were Promised Jetpacks, Phono Pop Festival:

- Short burts
- Roll up your sleeves
- Sore thumb
- Boy in the backseat
- It's thunder and it's lightning


1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Quiet Little Voices war natürlich noch dabei :)

 

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