Konzert: Caravan Palace (Paris)
Ort: Tollhaus Karlsruhe (im Rahmen des Zeltivals)
Datum: 30.07.2012
Dauer: 80 min (20:40-22:00 Uhr)
Zuhörer: vielleicht 500
Von Gudrun aus KarlsruheWenn mich nicht ein Kollege noch einmal ins Gebet genommen hätte, wäre mir der Abend mit Caravan Palace entgangen...
Das Zeltival ist in seine letzte Woche eingetreten. Es ist musikalisch wieder sehr auf meiner Wellenlänge. Drei Abende habe ich spontan in meinen persönlichen Kalender übernommen. Es hätten noch mehr sein können, denn der Samstag mit Sharon Corr, der Dienstag mit Calle13 und der Montag mit Caravan Palace wären normalerweise Termine, die ich mir nicht entgehen lassen würde. Aber so konzentriert wird es mir etwas viel.
Es bleibt außerdem ein bisschen spannend, weil es sich um lauter Acts handelt, die ich noch nicht kenne. Aber: eigentlich ist das Risiko sehr gering, wenn man in Fahrradentfernung und im unglaublich einladenden Ambiente des Zeltival Gartens einen Abend mit Musik verbringt, die vielleicht nicht 100prozentig einschlägt.
Zum Montag hatte ich mich also überreden lassen. Und ich denke, ich muss mich sehr bei meinem Kollegen bedanken!
Selten habe ich einen so wahnwitzigen Abend verbracht. Ich finde ja Swing zur Abwechslung ganz nett - Nicht um zu Hause eine ganze CD davon zu hören, aber als live-Erlebnis wird da doch meist einiges geboten und man kann so schön mitwippen und geht anschließend bes(ch)wingt heim. Die Band spricht von ihrer Musik als Elektroswing. Nach den Kostproben im Netz hatte ich mir Caravan Palace in etwa so vorgestellt: stark rhythmus-betonter Swing mit einer Mischung von akustischen und elektronischen Instrumenten.
Das war nicht ganz falsch, aber die Realität war aber wie oben angedeutet IRRWITZIG. Z.B. der aufgepumpte Rhythmus.
Das überraschende für mich dabei war, dass der Swing das als Musik überlebt (überraschend z.B. im Vergleich zum tötenden ''Stars on 45'' und dergleichen Ableger) und sozusagen ein Postpunkswing herauskommt, den ich ernst nehmen konnte und dessen Einladung zum Tanz sich an diesem Abend niemand verschließen konnte.
Die Einrichtung war wohl überlegt so, dass die potentiellen Tänzer vor der Bühne sehr viel Platz hatten und diejenigen die lieber schauen und ausruhen wollten nach hinten aufsteigend genug Sitzplätze hatten. Am Ende saß wirklich fast niemand mehr. Der Saal tobte und schrie und die Band, die so eine Reaktion sicher häufiger erlebt, war darüber doch einigermaßen fassungslos. Ich habe das eigentlich bisher in dieser Form nur mit den 17 Hippies erlebt und da waren sicher 1000 Leute im Tollhaus und auf der Bühne längst nicht so eine Show zu sehen.
Es waren 5 Männer an 3 Keyboard-Stationen, Schlagzeug, Gitarre, Klarinette, Geige und Kontrabass und eine Sängerin aufgeboten. Man teilt sich die Arbeit etwa so auf (en Française)
Arnaud Vial: guitare, programmation
Charles Delaporte: contrebasse, programmation
Hugues Payen: violon, programmation, scat
Toustou: machines, trombone, programmation
Colotis Zoé: chant
Chapi: clarinette
Paul-Marie Barbier: vibraphone, brushes
Die Herren wechselten zwischen den modernisierten Varianten des klassischen Swing und Keyboards bzw. Synthesizern inkl. einigen Macs, die vorproduzierte Drumsamples lieferten. Nebenher tanzten und hüpften sie sich durch das Set, dass es auch für das Auge eine Freude war (auf einem Foto sieht man dem Geiger einen komplett nassen Oberkörper aber auch durchgeschwitzte Hosen an!)
Die Dame war das blanke Energiebündel. Sie hatte vier verschiedene Outfits für den Abend - ich hatte den Verdacht, dass dies vor allem verhindern sollte, dass sie am Ende ähnlich durchgeschwitzt wie ihre männlichen Kollegen vor dem Publikum stehen würde. Es wurde aber zelebriert als Show für das Publikum. Sie war damit ein ziemlicher Hingucker und übernahm auch einen großen Teil der Interaktion mit dem Publikum. Zwischendurch musste auch die Mikrofonschnur ''mittanzen'' oder als Hüpfeseil dienen... Und singen kann sie tatsächlich auch noch und sich selbst dabei nicht so wichtig nehmen. Es ist professionell aber doch auch einfach ein Heidenspaß für alle.
Caravan Palace touren fleißig. Wer einen Abend komplett abschalten möchte, dem sei ein Konzertbesuch hiermit wärmstens empfohlen, z.B.
5. August Würzburg
4. Oktober Esch (Luxemburg)
30. Oktober Hamburg
31. Oktober Köln
2. November Stuttgart
3. November Frankfurt
4. November München
5. November Mannheim
7. November Bremen
8. November Berlin (Astra)
(dazwischen liegen viele Termine in Frankreich).
Wer das nicht schafft, kann es wenigstens zu Hause nachfühlen z.B. mit der Aufzeichnung eines Konzertes in Heidelberg.
Ort: Tollhaus Karlsruhe (im Rahmen des Zeltivals)
Datum: 30.07.2012
Dauer: 80 min (20:40-22:00 Uhr)
Zuhörer: vielleicht 500
Von Gudrun aus KarlsruheWenn mich nicht ein Kollege noch einmal ins Gebet genommen hätte, wäre mir der Abend mit Caravan Palace entgangen...
Das Zeltival ist in seine letzte Woche eingetreten. Es ist musikalisch wieder sehr auf meiner Wellenlänge. Drei Abende habe ich spontan in meinen persönlichen Kalender übernommen. Es hätten noch mehr sein können, denn der Samstag mit Sharon Corr, der Dienstag mit Calle13 und der Montag mit Caravan Palace wären normalerweise Termine, die ich mir nicht entgehen lassen würde. Aber so konzentriert wird es mir etwas viel.
Es bleibt außerdem ein bisschen spannend, weil es sich um lauter Acts handelt, die ich noch nicht kenne. Aber: eigentlich ist das Risiko sehr gering, wenn man in Fahrradentfernung und im unglaublich einladenden Ambiente des Zeltival Gartens einen Abend mit Musik verbringt, die vielleicht nicht 100prozentig einschlägt.
Zum Montag hatte ich mich also überreden lassen. Und ich denke, ich muss mich sehr bei meinem Kollegen bedanken!
Selten habe ich einen so wahnwitzigen Abend verbracht. Ich finde ja Swing zur Abwechslung ganz nett - Nicht um zu Hause eine ganze CD davon zu hören, aber als live-Erlebnis wird da doch meist einiges geboten und man kann so schön mitwippen und geht anschließend bes(ch)wingt heim. Die Band spricht von ihrer Musik als Elektroswing. Nach den Kostproben im Netz hatte ich mir Caravan Palace in etwa so vorgestellt: stark rhythmus-betonter Swing mit einer Mischung von akustischen und elektronischen Instrumenten.
Das war nicht ganz falsch, aber die Realität war aber wie oben angedeutet IRRWITZIG. Z.B. der aufgepumpte Rhythmus.
Das überraschende für mich dabei war, dass der Swing das als Musik überlebt (überraschend z.B. im Vergleich zum tötenden ''Stars on 45'' und dergleichen Ableger) und sozusagen ein Postpunkswing herauskommt, den ich ernst nehmen konnte und dessen Einladung zum Tanz sich an diesem Abend niemand verschließen konnte.
Die Einrichtung war wohl überlegt so, dass die potentiellen Tänzer vor der Bühne sehr viel Platz hatten und diejenigen die lieber schauen und ausruhen wollten nach hinten aufsteigend genug Sitzplätze hatten. Am Ende saß wirklich fast niemand mehr. Der Saal tobte und schrie und die Band, die so eine Reaktion sicher häufiger erlebt, war darüber doch einigermaßen fassungslos. Ich habe das eigentlich bisher in dieser Form nur mit den 17 Hippies erlebt und da waren sicher 1000 Leute im Tollhaus und auf der Bühne längst nicht so eine Show zu sehen.
Es waren 5 Männer an 3 Keyboard-Stationen, Schlagzeug, Gitarre, Klarinette, Geige und Kontrabass und eine Sängerin aufgeboten. Man teilt sich die Arbeit etwa so auf (en Française)
Arnaud Vial: guitare, programmation
Charles Delaporte: contrebasse, programmation
Hugues Payen: violon, programmation, scat
Toustou: machines, trombone, programmation
Colotis Zoé: chant
Chapi: clarinette
Paul-Marie Barbier: vibraphone, brushes
Die Herren wechselten zwischen den modernisierten Varianten des klassischen Swing und Keyboards bzw. Synthesizern inkl. einigen Macs, die vorproduzierte Drumsamples lieferten. Nebenher tanzten und hüpften sie sich durch das Set, dass es auch für das Auge eine Freude war (auf einem Foto sieht man dem Geiger einen komplett nassen Oberkörper aber auch durchgeschwitzte Hosen an!)
Die Dame war das blanke Energiebündel. Sie hatte vier verschiedene Outfits für den Abend - ich hatte den Verdacht, dass dies vor allem verhindern sollte, dass sie am Ende ähnlich durchgeschwitzt wie ihre männlichen Kollegen vor dem Publikum stehen würde. Es wurde aber zelebriert als Show für das Publikum. Sie war damit ein ziemlicher Hingucker und übernahm auch einen großen Teil der Interaktion mit dem Publikum. Zwischendurch musste auch die Mikrofonschnur ''mittanzen'' oder als Hüpfeseil dienen... Und singen kann sie tatsächlich auch noch und sich selbst dabei nicht so wichtig nehmen. Es ist professionell aber doch auch einfach ein Heidenspaß für alle.
Caravan Palace touren fleißig. Wer einen Abend komplett abschalten möchte, dem sei ein Konzertbesuch hiermit wärmstens empfohlen, z.B.
5. August Würzburg
4. Oktober Esch (Luxemburg)
30. Oktober Hamburg
31. Oktober Köln
2. November Stuttgart
3. November Frankfurt
4. November München
5. November Mannheim
7. November Bremen
8. November Berlin (Astra)
(dazwischen liegen viele Termine in Frankreich).
Wer das nicht schafft, kann es wenigstens zu Hause nachfühlen z.B. mit der Aufzeichnung eines Konzertes in Heidelberg.
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