Konzert: Frankie Rose
Ort: Blue Oyster, Köln
Datum: 17.07.2012
Zuschauer: ca. 70
Dauer: 41 min
Daß der Abend gut werden würde, war eigentlich schon einige Minute vor dem Konzertstart klar. Als der Schlagzeuger von Frankie Roses Band sich nacheinander all seine Drumsticks ans rechte Ohr hielt und gegen das andere Ende klopfte und so die beiden Stücke identifizierte, mit denen er beginnen wollte, konnte nichts mehr schiefgehen. Vielleicht ist das eine normale Drummer-Vorbereitung, ich hatte dies vorher aber noch nie gesehen und war sehr fasziniert.
Zu dem Zeitpunkt, es war kurz vor zehn, hätte die Band schon lange spielen sollen. Staus auf der Fahrt von Berlin hatten dafür gesorgt, daß die Amerikaner erst kurz vor halb neun im Blue Shell angekommen waren. Als ich eintraf, gab es nämlich noch keinen Einlaß, Frankie Rose machten noch Soundcheck (oder bauten gar noch auf).
Um zehn vor zehn ging es dann wirklich los, glücklicherweise ohne lästige Vorgruppe. Ich kenne nur die aktuelle Platte der Sängerin, mag die zwar ganz gerne, der Funken der Begeisterung ist aber bislang nicht übergesprungen. Daher war ich ein wenig skeptisch, ob das Konzert nicht doch arg unspektakulär oder sogar langweilig werden würde. Diese Sorgen waren sehr schnell weg, die Lieder, ihre Darbietung und der Klang waren toll und in der Kombination ganz ausgezeichnet! Erstaunlich vor allem, wie gut die Techniker des Blue Shell in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit den Sound hinbekommen haben. Mir ist in letzter Zeit immer wieder aufgefallen, wie gut Konzerte in der kleinen Bar klingen, Anlage und Bediener scheinen hervorragend zu sein.
Frankie Rose lebten aber natürlich nicht nur vom guten Klang, die gespielten Stücke waren ohne Ausnahme packend, die Präsenz der Band aus Brooklyn toll!
Charismatischer Kopf ist Frankie Rose an Gitarre und Gesangsmikro. Daneben gehören eine Keyboarderin, eine sehr kleine Bassistin mit sehr langen Haaren, der akribische Schlagzeuger und ein weiterer Gitarrist zur Band. Alle schienen ihre Instrumente ausgezeichnet zu beherrschen. Insbesondere die Bassistin beeindruckte uns.
Viele Lieder klangen am Anfang ein wenig nach The Cure, besonders bei Know me fiel das ins Auge ähhh Ohr. Daß Frankie Rose A forest covern, hatte ich Olivers Pariser Bericht entnommen. Es war also kein ironisches Cover, die amerikanische Musikerin, die auch schon bei Vivian Girls, Crystal Stilts und Dum Dum Girls gespielt hat (bei den Dum Dum Girls aber nicht, als ich die in Barcelona gesehen hatte), scheint The Cure zu mögen. Lustigerweise lief auch unmittelbar vor Konzertbeginn mit Close to me ein Cure Cover im Blue Shell.
Wenn der Gesang einsetzt, ist es mit der Cure Anleihe vorbei. Frankies Stimme ist eine sehr schöne nach 60's Girlpop klingende. Mindestens genauso schön ist aber ihre Mimik. Bei den Dum Dum Girls konnte man den Eindruck gewinnen, als hätten die Mitglieder nur diesen einen, besonders coolen Gesichtsausdruck. Frankie scheint jeden Song (oder die Stauerlebnisse) auf der Bühne zu durchleben, es war herrlich, sie zu beobachten. Als bei Save me irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte, verzog sie lachend das Gesicht. Kurz danach rannte sie sich den Kopf am Mikro und grinste breit. Als sie uns dann im Blue Oyster begrüßte, verbessert wurde, quittierte die Sängerin das auch mit einen lauten Lachen, die Autobahnwidrigkeiten schienen der Laune nichts ausgemacht zu haben!
Vielleicht waren das aber auch die Schoko-Cookies "American Style", die sie unterwegs gekauft hatten, und die sie jedem versprach, der im Anschluß noch zum Merch kommen würde.
Ich hatte nicht damit gerechnet, daß mich das Konzert so begeistern würde - wieder einmal ein Beleg dafür, daß sich die wahre Qualität von Musik ausschließlich live zeigt! Beste Lieder waren Interstellar (das herrlich laut wurde), Know me und Girlfriend Island von der 2010er Debütplatte. Dummerweise war auch das A forest Cover ganz wundervoll! Dummerweise deshalb, weil ich gute Cover dieses Lieds für ausgeschlossen hielt und weil ich es nicht mag, wenn Coverlieder mehr gefeiert werden als eigene Stücke der Band. Hier war euphorischer Beifall aber sehr angemessen.
Ein knackig kurzes aber auch knackig gutes Konzert!
Setlist Frankie Rose, Blue Shell, Köln:
01: Moon in my mind
02: Know me
03: Night swim
04: Gospel / Grace
05: Little brown haired girls
06: Had we had it
07: Daylight sky
08: A forest (The Cure Cover)
09: Interstellar
10: Save me
11: Candy (Z)
12: Girlfriend Island (Z)
Links:
- Frankie Rose, Paris, 04.07.12
Ort: Blue Oyster, Köln
Datum: 17.07.2012
Zuschauer: ca. 70
Dauer: 41 min
Daß der Abend gut werden würde, war eigentlich schon einige Minute vor dem Konzertstart klar. Als der Schlagzeuger von Frankie Roses Band sich nacheinander all seine Drumsticks ans rechte Ohr hielt und gegen das andere Ende klopfte und so die beiden Stücke identifizierte, mit denen er beginnen wollte, konnte nichts mehr schiefgehen. Vielleicht ist das eine normale Drummer-Vorbereitung, ich hatte dies vorher aber noch nie gesehen und war sehr fasziniert.
Zu dem Zeitpunkt, es war kurz vor zehn, hätte die Band schon lange spielen sollen. Staus auf der Fahrt von Berlin hatten dafür gesorgt, daß die Amerikaner erst kurz vor halb neun im Blue Shell angekommen waren. Als ich eintraf, gab es nämlich noch keinen Einlaß, Frankie Rose machten noch Soundcheck (oder bauten gar noch auf).
Um zehn vor zehn ging es dann wirklich los, glücklicherweise ohne lästige Vorgruppe. Ich kenne nur die aktuelle Platte der Sängerin, mag die zwar ganz gerne, der Funken der Begeisterung ist aber bislang nicht übergesprungen. Daher war ich ein wenig skeptisch, ob das Konzert nicht doch arg unspektakulär oder sogar langweilig werden würde. Diese Sorgen waren sehr schnell weg, die Lieder, ihre Darbietung und der Klang waren toll und in der Kombination ganz ausgezeichnet! Erstaunlich vor allem, wie gut die Techniker des Blue Shell in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit den Sound hinbekommen haben. Mir ist in letzter Zeit immer wieder aufgefallen, wie gut Konzerte in der kleinen Bar klingen, Anlage und Bediener scheinen hervorragend zu sein.
Frankie Rose lebten aber natürlich nicht nur vom guten Klang, die gespielten Stücke waren ohne Ausnahme packend, die Präsenz der Band aus Brooklyn toll!
Charismatischer Kopf ist Frankie Rose an Gitarre und Gesangsmikro. Daneben gehören eine Keyboarderin, eine sehr kleine Bassistin mit sehr langen Haaren, der akribische Schlagzeuger und ein weiterer Gitarrist zur Band. Alle schienen ihre Instrumente ausgezeichnet zu beherrschen. Insbesondere die Bassistin beeindruckte uns.
Viele Lieder klangen am Anfang ein wenig nach The Cure, besonders bei Know me fiel das ins Auge ähhh Ohr. Daß Frankie Rose A forest covern, hatte ich Olivers Pariser Bericht entnommen. Es war also kein ironisches Cover, die amerikanische Musikerin, die auch schon bei Vivian Girls, Crystal Stilts und Dum Dum Girls gespielt hat (bei den Dum Dum Girls aber nicht, als ich die in Barcelona gesehen hatte), scheint The Cure zu mögen. Lustigerweise lief auch unmittelbar vor Konzertbeginn mit Close to me ein Cure Cover im Blue Shell.
Wenn der Gesang einsetzt, ist es mit der Cure Anleihe vorbei. Frankies Stimme ist eine sehr schöne nach 60's Girlpop klingende. Mindestens genauso schön ist aber ihre Mimik. Bei den Dum Dum Girls konnte man den Eindruck gewinnen, als hätten die Mitglieder nur diesen einen, besonders coolen Gesichtsausdruck. Frankie scheint jeden Song (oder die Stauerlebnisse) auf der Bühne zu durchleben, es war herrlich, sie zu beobachten. Als bei Save me irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte, verzog sie lachend das Gesicht. Kurz danach rannte sie sich den Kopf am Mikro und grinste breit. Als sie uns dann im Blue Oyster begrüßte, verbessert wurde, quittierte die Sängerin das auch mit einen lauten Lachen, die Autobahnwidrigkeiten schienen der Laune nichts ausgemacht zu haben!
Vielleicht waren das aber auch die Schoko-Cookies "American Style", die sie unterwegs gekauft hatten, und die sie jedem versprach, der im Anschluß noch zum Merch kommen würde.
Ich hatte nicht damit gerechnet, daß mich das Konzert so begeistern würde - wieder einmal ein Beleg dafür, daß sich die wahre Qualität von Musik ausschließlich live zeigt! Beste Lieder waren Interstellar (das herrlich laut wurde), Know me und Girlfriend Island von der 2010er Debütplatte. Dummerweise war auch das A forest Cover ganz wundervoll! Dummerweise deshalb, weil ich gute Cover dieses Lieds für ausgeschlossen hielt und weil ich es nicht mag, wenn Coverlieder mehr gefeiert werden als eigene Stücke der Band. Hier war euphorischer Beifall aber sehr angemessen.
Ein knackig kurzes aber auch knackig gutes Konzert!
Setlist Frankie Rose, Blue Shell, Köln:
01: Moon in my mind
02: Know me
03: Night swim
04: Gospel / Grace
05: Little brown haired girls
06: Had we had it
07: Daylight sky
08: A forest (The Cure Cover)
09: Interstellar
10: Save me
11: Candy (Z)
12: Girlfriend Island (Z)
Links:
- Frankie Rose, Paris, 04.07.12
1 Kommentare :
Hier las ich schon über das Berliner Konzert:
http://www.taz.de/1/berlin/tazplan-kultur/artikel/?dig=2012%2F07%2F18%2Fa0166&cHash=6b64045e87
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