Konzert: Yuck
Ort: Stadthalle Mülheim, Köln (Week-End Fest #3)
Datum: 13.12.2013
Dauer: rund 55 min
Zuschauer: vielleicht 1.000
Yuck waren eine der beiden Bands des Week-End Fests, die noch nicht auf der Welt waren, als die anderen Künstler des Wochenendes ihre ersten Erfolge feierten. Trotzdem passten sie ausgezeichnet ins Lineup des Festivals.
Ich hatte die Londoner bisher zweimal gesehen. Beim Haldern Festival vor ein paar Jahren überzeugten sie mich im stickigen Zelt, beim Primavera Festival tagsüber am Meer. Neben den wundervollen Melodien, dem immergleichen Blick des Sängers war mir vor allem die Frisur des Schlagzeugers im Gedächtnis geblieben, die der von O.J. Simpson in der 70er Jahre Rückblende in Nackte Kanone nachempfunden ist.
Frisur und Schlagzeuger gab es noch - die anderen Musiker auch, nur Sänger Daniel ist ausgestiegen. Seinen Part übernimmt Gitarrist Max Bloom, also eine interne Lösung nach dem Verlust des Frontmanns.
Ich tue mich oft schwer damit, wenn eine Band einen neuen Sänger präsentiert. Ich bin eben zu wenig Musikexperte, um den Weggang des Bassisten oder des Schlagzeugers zu bedauern. Da höre ich im Zweifel beim Ersatz nicht, ob sein Spiel nun so viel schlechter als das des Vorgängers ist. Wenn sich die Stimme ändert, ist das ein wenig so, als werde ein Schauspieler einer Serie plötzlich ausgewechselt. In den seltensten Fällen geht das gut.
Yuck klingen jetzt anders. Und ich mochte die alte Stimme lieber, gar keine Frage. Aber Yuck sind immer noch eine gute Band, die viel zu wenig bekannt ist. Auch an mir ist das zweite Album Glow & Behold weitestgehend vorbeigegangen. Das war aber nicht weiter schlimm, weil der Wechsel am Gesang keine Neuausrichtung der Musik bedeutete. Rebirth und Nothing new heißen zwei der Lieder der neuen Platte. Nothing new trifft es aus meiner Sicht besser.
Auch die alten Lieder der Briten waren nichts, was man nicht schon ähnlich gehört hätte. Aber sie waren eben gut (Get away, The wall, Georgia!). Die neuen, von denen ich viele erstmals hörte, fielen da nicht ab. Sehr schön war zum Beispiel das erwähnte Rebirth, unaufgeregt wie die ganze Band.
Yuck sind keine Band, die irgendwann einmal groß werden. Aber sie werden mir sicher ganz regelmäßig weiter Spaß machen!
Und weil auch ihnen vermutlich aufgefallen war, daß sie viel zu jung im Vergleich zu den anderen Künstlern waren (sie traten nach Grant Hart und vor The Fall auf), coverten Yuck noch Age of consent vom zweiten New Order Album Power, Corruption & Lies von 1983. Aber auch ohne hätten die Londoner gut ins Wochenende gepasst. Auch mit ihnen hatten die Festival-Macher ein stilsicheres Händchen bewiesen!
Setlist Yuck, Week-End Fest #3, Köln:
01: Middle sea
02: Holing out
03: Lose my breath
04: Out of time
05: Get away
06: Rebirth
07: Nothing new
08: The wall
09: Memorial fields
10: Georgia
11: Age of consent (New Order Cover)
12: Operation
Links:
- aus unserem Archiv:
- Yuck, Paris, 05.11.11
- Yuck, Haldern, 11.08.11
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