Mittwoch, 8. Januar 2014

My year in lists - Konzerte des Jahres (Fabian von gefuehlsbetont)


Kollege Fabian vom Blog gefuehlsbetont schrieb im letzten Jahr auch immer wieder als Gastautor für das Konzerttagebuch und ist vielleicht der leidenschaftlichste und reisefreudigste Konzertgänger im Stuttgarter Raum. Sein Jahresrückblick erinnert an besondere Momente, verpasste Gelegenheiten, schmerzhafte Verluste, schöne Festivals und seine besten Konzerte 2013:
 

Eigentlich war 2013 ein sehr diffuses Musikjahr für mich. Auf der einen Seite lernte ich erneut Musiker_innen kennen, die mir aufgrund ihres Werks und Schaffens völlig neue Wege und Impulse aufzeigten, mich inspirierten und bereicherten, auf der anderen Seite gab es natürlich wieder Enttäuschungen und 2013 wurde für mich auch ein Jahr von vielen verpassten Konzerten, die ich sehr gerne besucht hätte. Aber wie der großartige Volker Strübing bei einem seiner Poetry Slam-Vorträge mal sagte: "In einem unendlichen Universum gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Egal, wie viel du erlebst, du wirst unendlich viel verpassen." Das Verpassen ging schon am 4. Januar los und zog sich bis zum Jahresende. Matula am 4.1. in Tübingen, Instoregigs bei den Stuttgarter Plattenläden Ratzer Records und Second Hand Records mit Dispatch, State Radio, Human Abfall, das wunderbare Husum Harbour, das Reeperbahnfestival mit dem Fußballspiel von GHvC gegen Young Rebel Set, Summer of Riesenlöve in Trier im Juni, das Southside-Festival mit einem grandiosen Line-Up (u.a. Sigur Rós, The National, Turbostaat, Smashing Pumpkins, Portishead, Editors, Kashmir, Marteria), die Geburtstagsshows von Olli Schulz und Bernd Begemann und das Abschlusskonzert von letzterem im Hamburger Knust. Schmerzhaft war auch der Verlust vieler Festivals wie dem BootBooHook, Utopia oder Omas Teich sowie der ungewissen Zukunft vom legendären Kultclub Molotow in Hamburg. Sehr speziell hat mich der Wegfall von den Stuttgarter Waggons getroffen, in denen wöchentlich DIY-Konzerte stattfanden und Künstler freie Ateliers betrieben. Das sollte uns zu denken geben. 

Zum erfreulichen Teil: 90 Musikveranstaltungen, darunter Konzerte und Festivals verschiedenster Formen in Hallen, ausrangierten Eisenbahnwaggons, (Reit-)Stadien, ehemaligen Schwimmbädern, Kneipen, Kulturzentren, Vereinen, Jugendhäusern, Clubs, Wohnzimmern und Kirchen führten mich nach Zürich (CH), Feldkirch (AUT), Mannheim, Heilbronn, Karlsruhe, Berlin, Bonn, Köln, Düsseldorf, München, Erlangen und viele Male nach Stuttgart oder in dessen Großraum. Auch hier möchte ich noch einmal deutlich machen, dass ich von der These, dass in Stuttgart konzerttechnisch nichts los sei, nichts halte. Es gibt zahlreiche Gegenbeweise dafür - und leidenschaftliche, arbeitsintensive Konzertveranstalter. 

Am häufigsten sah ich dieses Jahr Stefan Honig (7x), Die Nerven (5x), Thees Uhlmann (3x), Ben Schadow (3x), Sea+Air (3x), sowie die Auftritte der Song/Kabarettshow Gorbunov&Kienzler (10x). 

 Meine besten Konzerte im Jahr 2013 (Reihenfolge chronologisch, ohne Wertung):

Element of Crime, Freiheiz München, 10.04.13 
Tocotronic, Erlangen E-Werk, 11.04.13 
Pascow/Captain Planet/Mofa, KeinKultur-Festival Bonn, 27.04.13
CocoRosie, Maifeld Derby Mannheim, 31.05.2013 
The Notwist, Maifeld Derby Mannheim, 31.05.2013 
The Burning Hell, Flint Ludwigsburg, 11.07.13 
Die Nerven/Die Selektion, Wagenhallen Stuttgart, 01.08.13 
Hello Piedpiper!, Versöhnungskirche Sindelfingen, 14.09.13 
Kettcar, Berlin Independent Night, 28.09.2013 
Sea+Air/Honig, Kreuzkirche Nürtingen, 27.11.13 
Adolar, Real Motherfuckin X-MAS Festival, LKA Stuttgart, 19.12.13 

Sehr speziell waren in vielerlei Hinsicht das Konzert von Andy Burrows vor nicht mal zehn Leuten im Stuttgarter Goldmarks im April, der Auftritt von der 60s-Legende Barry McGuire als mit Abstand jüngster Besucher sowie der Songslam mit Frank Spilker. In besonders schöner Erinnerung bleiben mir die Auftritte von Ben Schadow, vor allem seine Wohnzimmer/Gartenkonzerte. Letztere durfte ich auch mit Achim Erz und dem Mofa-Sänger und Akustikpunksongwriter Oile Lachpansen und Tigeryouth im November erleben, die von großer Leidenschaft geprägt waren.


 

Konzerttagebuch © 2010

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