Donnerstag, 9. Januar 2014

Ankündigung Pop Freaks Festival


Seit 30 Jahren ist das Merlin als lebendiges Kulturzentrum im Stuttgarter Westen fest integriert in die Konzertlandschaft der Schwabenmetropole. Besonders die jährlichen Musikfestivals im Januar und Oktober sind Highlights im Konzertkalender. Sowohl das ChanSong-Festival im Herbst als auch die Pop Freaks zum Jahresbeginn warten traditionell mit beeindruckenden Line-Ups mit dem Schwerpunkt auf alternative Musik aus dem deutschsprachigen Raum auf. Auch die morgen anlaufende Reihe des diesjährigen Pop Freaks-Festivals ist nur so gespickt mit vielversprechenden Namen, die dem Konzerttagebuch-Leser fast ausnahmslos aus unserem Archiv vertraut sind. Von einer großartigen Supergroup, schweizerischen Schlagerklängen über Österreichs beste Indie-Band und eine südafrikanische Wahl-Berlinerin reicht das Line-Up bis hin zur neusten Hamburger Band-Sensation und einem fantastischen Newcomer aus Stuttgart selbst. Auch eine Lesung, in der verschiedene Blog-Autoren ihre besten und kuriosesten Berichte und Konzerterlebnisse vorstellen, ist im Programm integriert. Gemeinsam mit Autoren von Gefuehlsbetont, dem Gig-Blog und dem Kulturpegel werde auch ich ein paar Anekdoten zum Besten geben.


Vom 10. bis einschließlich 25. Januar wird folgendes Programm geboten:


10.01.2013, Dagobert 

Eröffnet wird die diesjährige Ausgabe vom melancholischen Schlagersänger aus den schweizerischen Bergen. Dagobert glänzt mit übertriebener Ernsthaftigkeit und entblößt Schlagerprinzipien ohne sie zu persiflieren. Das traditionell punkig angehauchte Label Buback Tonträger veröffentlicht, die Musikzeitschriften überschlagen sich, Auftritte auf alternativen Festivals sind Standard, in Bielefeld eröffnet Dagobert für Casper, während erbei seinem Auftritt im Fernsehgarten die dort herrschenden Prinzipien überspitzt und die Unterhaltungsmaschine Schlager demaskiert. Im Merlin erwartet die Zuschauer großes Theater, inklusive rhythmischer Klatschspiele und diesem unfassbar guten Crooner mit dezentem A-ha-Moment, „Ich bin zu jung“.


11.01.2013 Die höchste Eisenbahn (& Desiree Klaeukens) [AUSVERKAUFT!]

Francesco Wilking und Moritz Krämer haben eine Supergroup gegründet, die derzeit das Maß der Dinge im deutschsprachigen Bereich ist. Die Debüt-EP im Frühherbst 2012 war eine Offenbarung, deren Klasse auf dem ersten Album vergangenen November noch gesteigert werden konnte. Mein persönliches Album des Jahres wird live kredenzt mit den hervorragenden Felix Weigt (Spaceman Spiff und Kid Kopphausen) und Max Schröder alias Der Hund Marie (Olli Schulz & Der Hund Marie, Tomte). Unterstützt wird die Berliner Ausnahmeformation von der Singer-Songwriterinnen-Hoffnung Desiree Klaeukens, die letzten Herbst Konzerte Wohnzimmerkonzert bei Gudrun in Karlsruhe und mir in Stuttgart spielte. Meine wärmste Empfehlung für diese Kombi!


16.01.2013 Dear Reader 


Seit Jahren ist die in Berlin lebende Südafrikanerin Cherylin MacNeil aka Dear Reader mit wechselnden Bandbesetzungen Stammgast im Konzerttagebuch. Wenige Bands sah ich persönlich häufiger und das hat seinen Grund. Auf ihren Konzerten glänzt MacNeil mit sympathischer Ausstrahlung, großen Songs, überraschenden Arrangements und Lebensfreude. Dass sie derzeit mit der vielleicht stärksten Dear-Reader-Besetzung überhaupt und ihrem bisher besten Album („Rivonia“) tourt, verleiht diesem Konzert einen besonderen Reiz für alle Folk-Pop-Fans im Stuttgarter Umland. 


17.01.2013 Trümmer 


Viele Worte habe ich in den letzten Tagen über Trümmer verloren, die mein Konzertjahr mit einem außergewöhnlichen Auftritt in einer Hamburger Künstler-WG eröffneten. Paul Pötsch, Maximilian Fenski und Tammo Kasper sind jung und spielen aufregende Konzerte, im gewissen Sinne sind sie das Hamburger Pendant zu den Stuttgarter Die Nerven. Die Umsetzung differiert, die Energie ist ähnlich. Politische Haltung, trifft auf Libertines-Gitarren, Blumfeld auf die Gegenwart. Es wird laut, es wird großartig. Garantiert!


18.01.2013 Sophia Kennedy & Erobique 

Eine weitere spannende Kombination aus Hamburg erwartet die Zuschauer nur einen Tag nach Trümmer. DJ-Legende Erobique tritt gemeinsam mit der gefeierten Sängerin Sophia Kennedy auf und verspricht Soul, Energie und Geschmack. 


22.01.2013 Oum Shatt  

Rock 'n' Roll trifft auf arabische Klänge. Oum Shatt aus Berlin sind kreative Grenzgänger und eine große Hoffnung dieses Musikjahres. Der Band, der unter anderem der bekannte Independent-Drummer Chris Imler angehört, traut man vieles zu. Vielleicht sogar das interessanteste Konzert der diesjährigen Pop Freaks.


23.01.2013 Texte für die Ewigkeit

Verschiedene Blogautoren stellen ihre Arbeit vor: Mit Fabian von Gefuehlsbetont, Autoren des Gig-Blogs und von Kulturpegel und mir selbst.


24.01.2013 Levin Goes Lightly 

„Elvis trifft auf Ian Curtis“, wurde mal über den Stuttgart Kunststudenten geschrieben, der derzeit als Levin Goes Lightly die Szene aufmischt. Sein Lo-Fi-Projekt ist extraordinär, überraschend und glänzt mit Songperlen wie dem grandiosen „Berlin hates Stuttgart except me“. Das Versprechen auf exaltierte Live-Shows und tolle Songs, lockt unterschiedlichste Besucher zu seinen Auftritte. Zurecht.


25.01.2013, Naked Lunch 


Ich bin froh, Naked Lunch, die beste Band Österreichs, im vergangenen Jahr zweimal gesehen zu haben. „All is fever“, veröffentlicht beim Hamburger Label Tapete Records, ist eines der besten Alben 2013. Im warmen Licht der pulsierenden Konzerte, kommen neue Perlen und alte Klassiker der etablierten Indie-Größte bestens zur Geltung. Naked Lunch spielen emotionale Konzerte ohne irgendeinen Hauch von Kitsch. Shine on forever!


Aus unserem Archiv:
- Dagobert
- Dear Reader
- Trümmer
- Naked Lunch

 

Konzerttagebuch © 2010

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