Montag, 1. Juli 2013

Trixie Whitley, 27.06.13


Konzert: Trixie Whitley
Ort: Le Divan Du Monde, Paris
Datum: 27.06.2013
Zuschauer. etwa 200
Konzertdauer: ungefähr eine Stunde



Trixie Whitley kennt ihr hier noch nicht, oder? Das dürfte sich aber weltweit sicherlich schnell ändern, denn die 25 jährige Blondine (echte? falsche? egal!) hat eine dermaßen kraftvolle Soulstimme, daß der Mainstream bald von ihr Notitz nehmen dürfte. Ein Massenpublikum mag schließlich Powerfrauen mit wuchtigen Gesangesorganen, siehe Celine Dion, Whitney Houston, Adele.



Ob man Trixie in eine Reihe mit diesen Sängerinnen stellen sollte? Stilistisch nicht, denn sie spielt "richtigen" Soul/Bluesrock, also weniger auf die Charts getrimmte Sachen wie diese Damen, die damit allerdings ein großes Publikum gesucht und gefunden haben. Schon der Vater von Trixie, Chris Whitley (verstorben 2005 mit nur 45 Jahren), war berühmter Blues-Musiker, die in Brooklyn lebende Tochter will nun in seine Fußstapfen treten und arbeitet bereits mit Star Produzent Daniel Lanois zusammen.

Paris scheint hierbei ein gutes Karrieresprungbrett zu sein, ihre halbe Heimat Belgien (Gent wo sie geboren wurde und später als Jugendliche gelebt hat) ist nicht allzu weit, die Pariser als Blues-Fans bekannt. Ein französischer Radio Moderator mit langem Rauschebart hält sie gar jetzt schon für die Größte überhaupt.




Eins wird jedenfalls schnell klar: die Blondine mit dem streng gezogenen Scheitel ist enorm charismatisch, hat eine Stimme wie ein Vulkan und einen  Körper wie Gwen Stefani. Ihre Band ist top, man findet in ihr unter anderem den mit ihr verwandten Bassisten Alan Gevaert, der auch bei Deus im Einsatz ist. Der Sound ist schwer und polternd, man wird förmlich an die Wand gespielt. Ziemlich verrückt, bluesige Rockröhren sind nicht gerade mein Fall, aber Trixie finde ich auf Anhieb überzeugend. Ihre Stimme wirkt einfach natürlich, ist nicht forciert, der bluesige Background wurde ihr in die Wiege gelegt. Alles ist schlüssig, ihr Gitarenspiel trocken, saftig und düster. Auch die Balladen am Piano mit brüchig- rauchiger Stimme passen ins Bild. Besser gefallen mir aber die Rocker an der Elektrischen wie z.B: I Need Your Love. Wahnsinn wie beherzt sie da in die Saiten greift, ganz in ihrem Element ist und ihre männliche Begleitband mitreißt. Am Ende betreibt sie jede Menge "Show-off" mit ihrer Stimme, aber sie kann sich's erlauben, sie singt eben einfach fantastisch.




Vorher kam bereits Never Enough sehr gut rüber, ein catchy Song mit knackigem Refrain, bei dem auch der bärtige Drummer mitsingt.

Insgesamt dauert das Set nicht sehr lange. Beschlossen wird es von der Piano Ballade Breathe You In My Dreams, bei der Trixie stimmlich all ihre Qualitäten ausspielt, mal sanft wimmert, mal kraftstrotzend intoniert.




Verlängert wird das Ganze aber durch mehrere Zugaben, sogar eine wirklich ungeplante ob des großen Applauses. Die Leute sind wirklich begeistert, obwohl der Zuschauerandrang auch in Paris noch nicht gewaltig war. 200 dürften wir wohl gewesen sein. Bald werden es sicherlich viel mehr werden, schwer vorstellbar, daß man diese Frau mit dieser Stimme und dieser Ausstrahlung auf ihrem Weg nach oben stoppen kann!

Setlist:

01: Thousand Thieves
02: Irene
03: Silent Rebel
04: Gradual Return
05: Fourth Corner
06: Never Enough
07: Pieces
08: I Need Your Love
09: Hotel No Name
10 Breathe You In My Dreams

Zugaben



3 Kommentare :

Jens hat gesagt…

Wirklich toll! Binnen Minuten Fan geworden, Danke Oliver!

Anonym hat gesagt…

Danke für den Komzertbericht. Fahre heute nach Frankfurt in die Brotfabrik! Bin ganz deiner Meinung, von ihr werden wir noch hören. Bin aber eh ein Fan von kleineren Club Konzerten. Also von mir aus muss sie gar kein Mega Star werden.

Bernd hat gesagt…

Ich war gestern Abend beim Konzert in der Brotfabrik Frankfurt. Es war mein zweites Konzert von Trixie, am 05.März 2013 war sie schon einmal in Frankfurt zu Gast, damals im Gibson Club. Was soll ich sagen ? Unbeschreiblich gut ! Wer da war, hat es selbst erlebt. Allen anderen kann ich es nur dringend empfehlen. Gute Energie, Trixie gab alles (und noch ein bisschen mehr), und die Band war tight perfekt eingespielt. Bestes Konzert bislang in diesem Jahr, und ich war schon auf einigen...

 

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