Konzert: Steve Winwood & Bonnie Raitt
Setlist, Bonnie Raitt, Stuttgart:
01: Used To Rule The World (Randall Bramblett - Cover)
02: Right Down The Line (Gerry Rafferty - Cover)
03: Thing Called Love (John Hiatt - Cover)
04: Million Miles (Bob Dylan - Cover)
05: Nick Of Time
06: No Gettin' Over You
07: Love Sneakin' Up On You
08: Angel From Montgomery (John Prine - Cover)
09: I Got News For You (Traditional) (gesungen von Mike Finnigan)
10: Down To You
11: I Can't Make You Love Me
12: A Big Hunk O' Love (Elvis Presley - Cover)
Ist es nicht erschreckend bemerkenswert, wie viel Aufnahmen der 80er so klingen, als hätte Phil Collins seine Finger im Spiel gehabt? Genesis und seine Soloplatten prägten die Zeit, sicher. Aber auch als Produzent zeigte sich der zum Popstar aufgestiegene Drummer immer wieder verantwortlich für verschiedene Platten: Insbesondere Singles von Musikern, die schon länger im Geschäft waren, klangen ganz oft so, als wären sie Collins-Songs. Einer von den Four Tops wurde mal von ihm produziert – und Eric Clapton.
Dass Claptons meisterhafter Kollege aus Blind Faith - Zeiten, Steve Winwood, auf seinen erfolgreichsten Solo-Veröffentlichungen in dieser Zeit einen ähnlichen Sound wählte, lässt sich nachträglich als Fluch des Zeitgeists deuten. Produziert wurde er, auch wenn „Higher Love“ oder „Valerie“ andere Befürchtungen rechtfertigen würden, nicht von Collins. Vielmehr wählte er als Co-Produzent die Klang-Ästhetik selbst aus.
Wie großartig Songs dieser Ära dennoch sind, beweist der 65-jährige Engländer voller Eleganz beim Stuttgarter Jazz Open. „I play some vintage songs for you tonight. There was only one tune tonight that was not vintage“, kündigt der genuine Multiinstrumentalist ziemlich genau in der Mitte des Sets einen alten Blind Faith - Song an.
Oft zelebriert Winwood gemeinsam mit seiner formidablen, vierköpfigen Band die Songs seiner drei außergewöhnlichen Bands (Spencer Davis Group, Traffic, Blind Faith) und aus seiner erfolgreichen Solokarriere in langen, erhabenen Versionen. „Rainmaker“, eine der Aufnahmen aus seiner grandiosen Zeit mit Traffic, in der er in den späten 60ern bis in die mittleren 70er eine Reihe fantastischer Alben einspielte, ist das erste Stück heute Abend.
Mit einem Querflöten-Intro und einem durchaus jazzigen Beginn eröffnet seine Band das Konzert ohne den Bandleader, der sich kurz darauf mit agilen Schritten hinter die Keyboards setzt und mit kräftiger Stimme eindrucksvoll beweist, dass es möglich ist in sprichwörtlicher Würde zu altern. Wo Mick Jaggers Verrenkungen Fremdscham verursachen und Paul McCartneys Gesang immer tiefer wird, überzeugt Winwood mit Bodenständigkeit und einer schier alterslosen Stimme. Mit geschlossenen Augen könnte man meinen, man würde Aufnahmen aus den 70ern lauschen.
Für jemanden der seit der ersten Hälfte der 60er an der vorderster Front der internationalen Musikwelt mitmischt, ist er ja auch geradezu ein Jungspund. Mit 15 als Leadgitarrist, Leadsänger und Pianist bei der Spencer Davis Group eingestiegen, schrieb er im Teenageralter bereits unsterbliche Hits und verließ die erste große Jam-Rock-Band schon mit 19, um mit Traffic neue Wege zu gehen.
Bereits der zweite Song heute Abend stammt aus dem Frühwerk Winwoods mit Spencer Davis; „I'm A Man“ verführt zum tanzen, die Band kommt dabei völlig ohne E-Bass aus, besticht mit Schlagzeug, zusätzlicher Percussion, Gitarre und Winwood an den Keyboards. Im weißen kurzärmligen Hemd, langer unscheinbarer Hose und grauen Koteletten wirkt Winwood wie der nette ältere Herr aus der Nachbarschaft, während seine Stimme der Inbegriff ewiger Jugend zu sein scheint.
Feinfühlige Solopassagen seiner Bandkollegen sind reizend; „Fly“ beginnt mit einem zauberhaften Saxophon, dann setzt Winwood ein und singt den neusten Song, den er heute Abend spielen wird. 2008 auf seinem bisher letzten Studioalbum „Nine Lives“ veröffentlicht, reiht sich das angenehme Stück mit Querflöten-Einlagen stringent im Gesamtkanon ein.
„Every winter has the sun within its heart / And everything we think we knew we can forget“, croont der Brite, als die Sonne hinter der Tribüne versinkt. Mit Eric Clapton tourte Winwood vor nicht allzu langer Zeit um die Welt, um gemeinsam an die glorreiche Zeit mit Blind Faith, jener kurzlebigen Supergroup, mit der die Beiden Ende der 60er einen Meilenstein herausbrachten, zu erinnern.
Warum Clapton den unaufhaltsamen Weg zum Weltstar spielend meisterte, während Winwood vor allem in Europa immer ein Held der zweiten Reihe sein wird, bleibt mir ein ewiges Rätsel. Vermutlich liegt es daran, dass Phil Collins Clapton in den 80ern produzierte – kein Witz – denn Steve Winwood ist ohne Frage der begnadetere Songwriter und ein weit überlegener Sänger.
„Can't Find My Way Home“ und „Had To Cry“, zwei Blind Faith - Songs sind der beste Beweis. Bereits 1968 zeigte das einstige Wunderkind, dass man bereits mit 20 ein Songschreiber von absoluten Weltformat sein kann.
In Stuttgart zweifelt jedenfalls niemand an der hohen Qualität der Stücke, wie könnte man auch. Gerade bei verschiedenen Traffic-Songs steigert sich die Band in atemberaubende Improvisationen; kein anderer Popmusiker wäre auf einem Jazzfestival besser aufgehoben – und das meine ich wirklich ernst.
„Low Spark Of High Heeled Boys“ ist popmusikalische Perfektion, eine Nachhilfestunde für all die Trittbrettfahrer, die heute versuchen mit psychedelischer Ästhetik zu punkten. Der fließende Übergang in „Empty Pages“ gelingt so spielend und ohne in Routine zu verfallen, dass es eine wahre Freude ist.
Selbst ein Instrumentalkonzert dieser Band wäre eine Ohrenschmaus, doch wenn nach längeren Phasen ohne Gesang Winwoods warme Stimme einsetzt, ist man immer wieder überwältigt. Die älteren Frauen neben mir haben Tränen in den Augen, die sich im Laufe des Konzerts zu großen Perlen sammeln und langsam, lautlos über die Wangen laufen, während ein strahlendes Lächeln die Schönheit der Musik honoriert. Ich kann den beiden Damen ihren emotionalen Gefühlsausbruch nicht verdenken.
„Light Up Or Leave Me Alone“ beschließt die formvollendet gespielte Trilogie aus Traffic-Songs, bevor „Higher Love“ in ungeahnter Schönheit erklingt. Bereinigt vom klinisch-überproduzierten 80er Soundgerüst, offenbart sich der Hit als perfekter Popsong. Ältere Pärchen küssen sich, es wird getanzt, bevor die ersten Takte des darauffolgenden „Keep On Running“ kollektives Klatschen auslöst.
Das ist ganz okay so, die Leute sind überglücklich, fühlen sich an ihre Jugend erinnert – der Song ist auch zu gut, ein perfektes Relikt der Swingin' Sixties, vollkommen unnostalgisch gespielt - Wunderschön. Immer wieder gibt es Zwischenapplaus, seit Jahren höre ich heute wieder ein gelungenes Drum-Solo; zuletzt erlebte ich das bei Heaven and Hell, der Black Sabbath Besetzung mit dem mittlerweile verstorbenen Ronnie James Dio 2009 in Gießen.
Normalerweise stören mich virtuose Einzelleistungen, wenn sie übermäßig ausgereizt werden, aber wir befinden uns hier schließlich auf einem Jazzfestival. Mit einem der besten psychedelischen Rocksongs aller Zeiten eröffnet Winwood die Zugaben; „Dear Mr. Fantasy“, dessen Ästhetik sicherlich auch moderne Bands wie Okta Logue nachhaltig beeinflusst hat, ist der Höhepunkt eines wunderbaren Konzerts. Selten habe ich derartige musikalische Qualität erlebt: Ohne jeden Hauch eines Zweifels erlebe ich gerade eines der besten Konzerte des Jahres, wenn nicht meines Lebens.
Wie Paul Simon es mir 2011 in Mainz lehrte, bedarf es auch bei Stars keiner exaltierten Show mit riesigen Videobildschirmen oder kunstvollen Effekten, wenn die Klasse der Musik die Grenzen der Popmusik in dieser Weise ausreizt.
„Gimme Some Lovin“, jenen ultimativen Jam-Song der 60er Jahre, gibt es zum Abschied. Die Zuschauer jubeln, neben mir laufen wieder Tränen, „Well I feel so good, everybody's getting high / You better take it easy 'cause the place is on fire / Been a hard day and I don't know what to do / Wait a minute Baby, this could happen to you“, singt Winwood, jetzt ist sie da die Nostalgie, aber das ist gänzlich egal; der Mann hat das Ding mit 18 geschrieben, kommt schon; wer ist dagegen schon Eric Clapton – ein toller Gitarrist und nichts sonst.
Am Wochenende zuvor trat Winwood ebenso wie die beiden Bands, die ich an den Tagen zuvor sah (Dinosaur Jr. und Calexico) beim Glastonbury Festival auf; zum ersten Mal seit 1971. Kritiker feierten die triumphale Rückkehr einer Legende. Wir Stuttgarter dürfen uns glücklich schätzen ihn in dieser Atmosphäre in solcher Form erlebt zu haben. Nach Phil Collins klingt hier nichts mehr. Perfekter kann ein Popkonzert schwerlich sein... Möge der Jungbrunnen doch ewig weiter sprudeln!
Setlist, Steve Winwood, Stuttgart:
01: Rainmaker (Traffic - Song)
02: I'm A Man (Spencer Davis Group - Song)
03: Fly
04: Can't Find My Way Home (Blind Faith - Song)
05: Had To Cry (Blind Faith - Song)
06: Low Spark Of High Heeled Boys (Traffic - Song)
07: Empty Pages (Traffic - Song)
08: Light Up Or Leave Me Alone (Traffic - Song)
09: Higher Love
10: Keep On Running (Spencer Davis Group - Song)
11: Dear Mr. Fantasy (Traffic - Song) (Z)
12: Gimme Some Lovin' (Spencer Davis Group - Song) (Z)
Vorband: Black Armadillo
Ort: Schlossplatz, Stuttgart (Jazz Open)
Zuschauer: mehrere tausend
Datum: 05.07.2013
Dauer: Steve Winwood 93 Min / Bonnie Raitt 72 Min / Black Armadillo ca. 40 Min
Die 60 haben die beiden Protagonisten schon weit hinter sich gelassen, nichtsdestotrotz hat die Kombination aus ehemaligem Wunderkind und ewigem Popgenie und der großen Folkrock-Königin den Reiz der Erhabenheit, was schon beim Abholen der Presseausweise höflich - aber sehr deutlich - vermittelt wird.
Steve Winwood und Bonnie Raitt sind Stars und seit Jahrzehnten Größen des internationalen Pops. Dass man die zwei so unterschiedlichen Künstler für das Stuttgarter Jazz Open zu einem Doppelkonzert eingeladen hat, spricht für die hohe Klasse des Line-Ups.
Wer einen der begehrten Fotopässe ergattern konnte, darf gleich einen Zettel, einen Vertrag mit dem Management der Amerikanerin, unterschreiben. Presseleute, die leer ausgingen, werden gebeten ihre Kamera in Verwahrung zu geben, daher wird es bei diesem Bericht keine Bilder geben. Ich schätze das geht so weit in Ordnung, Stars – insbesondere Frauen jenseits der 50 – geben ungern die Kontrolle über die Bildrechte ab.
Als die erstaunlich jugendlich wirkende Bonnie Raitt im herrlichen Sonnenschein die Bühne auf dem Stuttgarter Schlossplatz betritt, wird diese von warmen Licht erfüllt. Zuvor spielte Black Armadillo, eine Nachwuchsband aus dem Freiburger Umland, ein souveränes Bluesrockset zwischen Led Zeppelin, White Stripes und Queens of the Stone Age, das so wertkonservativ wie in sich schlüssig geriet.
Die Sonnebrille legt Bonnie Raitt bereits nach dem funkigen „Used To Rule The World“ ab. Wie die meisten Songs ihre Sets, ist das erste Stück ihres aktuellen, als beste Amerincana-Veröffentlichung Grammy prämierten Albums „Slipstream“ ein Cover. Das Original von Randall Bramblett dürfte wie auch der Mann selbst, den Wenigsten ein Begriff sein – ohnehin gelingt es der begnadeten Gitarristin und markanten Sängerin Raitt meist ausgesprochen gut, fremdes Liedgut aufzuwerten und im eigenen Selbstverständnis neu zu interpretieren. „Are you ready for some R'n'B?“, fragt die 63-jährige Kalifornierin mit den roten Haaren und der aparten weißen Strähne gewollt rhetorisch, bevor sie im Laufe ihres entspannten Auftritts die Bedeutung guter Musik immer wieder in den Mittelpunkt treten lässt. Es sei doch letztlich egal, welchem Genre man sich zugehörig fühle, solange die Qualität stimmt. Dass es möglich sei, macht sie am eigenen Beispiel deutlich; glücklich wäre sie darüber, sagt Raitt strahlend, dass sie auf ein Jazzfestival eingeladen würde, obwohl sie ganz andere Musik mache.
Jazzpuristen mögen über einen deartigen Stilmix erbost die Köpfe schütteln, heute Abend stört es niemanden.
Überhaupt ist das Stuttgarter Jazz Open seit Jahren geprägt von einem Crossover-Programm: Vor genau einem Jahr sah ich an der gleichen Stelle die britische Vorzeigeformation des Ska, Madness.
Am nächsten Tag soll Roger Hodgson mit Orchester auftreten, bevor tags darauf ein Konzert an der Schnittstelle zwischen Klassik und Jazz mit dem chinesischen Pianisten Lang Lang und Jazz-Diva Dee Dee Bridgewater auf dem Programm steht. Echten Jazz gibt es im Jazz-Club BIX am in der Nähe des Charlottenplatzes zu hören, auf dem Schlossplatz treten währenddessen die publikumsstarken Zugpferde öffentlichkeitswirksam in Erscheinung.
12 Lieder spielt Bonnie Raitt, die zusammen mit Joni Mitchell als einzige Frau vom amerikanischen Rolling Stone zu den 100 besten Gitarristen aller Zeiten kürend gewählt wurde.
Jeden Abend gedenke sie dem 2011 verstorbenen Gerry Rafferty, indem sie seinen 1977er Song „Right Down The Line“ singe. Es ist ihr ein ehrliches Anliegen, die Musik des schottischen Singer-Songwriters dem Publikum ins Gedächtnis zu rufen. Nicht unberechtigt, schließlich ist sein Gesamtwerk umso viel interessanter als der große Saxophon-Evergreen „Baker Street“, man denke nur an die überragende Arbeit mit Stealer's Wheel, deren „Stuck In The Middle With You“ von Tarantino wirkungsvoll in Reservoir Dogs platziert wurde.
Bob Dylan muss von niemanden in Erinnerung gerufen werden, 2011 gab es anlässlich seines 70. Geburtstags ein regelrechtes Dylan-Revival, letztes Jahr feierte sein jüngstes Album „Tempest“ einen Feuilleton-Marathon ungeahnten Ausmaßes. Seit den 60ern wird man immer wieder mit Coverversion der Songs des poetischen Meisters konfrontiert. Oft missraten diese gehörig, doch Bonnie Raitt glückt es tatsächlich „Million Miles“, von „Time Out Of Mind“, dem besten Dylan-Album der 90er unprätentiös zu vergolden. Einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass nie Gefahr droht, der Abend könnte in peinliche Gefilde abdriften, hat nicht zuletzt Raitts hochkarätige, vierköpfige Begleitband: George Marinelli (Gitarre), James „Hutch“ Hutchinson (Bass), Ricky Fataar (Schlagzeug) und nicht zuletzt Keyboarder Mike Finnigan zeigen sich als spielfreudige, punktgenaue und zuverlässige Musiker.
John Hiatts „Thing Called Love“ ist ohne Zweifel eines der bekanntesten Stücke in Raitts Œuvre. Das countryeske Stück Rhytmn n' Blues gelingt ihr auch 2013 noch glänzend. Natürlich war Bonnie Raitt nie der Inbegriff von Innovation, dennoch vermochten es nur ganz wenige andere Rockmusikerinnen so nonchalant relevant zu bleiben. Musikalischer Fortschritt ist hier völlig unnötig, ich werde nie ein Fan sein, doch offen zuzugeben, dass das stockkonservative Konzert zwischen Blues, Folk, Country und Rock großen Spaß macht, kann ich problemlos. „Nick Of Time“, „No Gettin' Over You“ und einige andere Nummern sind schlichtweg gute Popsongs, „Angel Of Montgomery“ ist reinster Kitsch, purer Schmaltz und so wunderbar klischee-amerikanisch, dass es einen tatsächlich rührt. In petrol farbener Bluse wechselt Raitt zwischen E- und Akustikgitarre, nimmt mal am Klavier mal auf einem Barhocker Platz, lächelt oft und freut sich endlich einmal länger mit ihrem Nachbarn Steve Winwood sprechen zu können.
Mike Finnigan, ihr profilierter Keyboarder, sorgt im letzten Drittel des 72-minütigen Auftritt für den interessantesten Moment, der so altbacken wie schlichtweg brillant daherkommt. „I Got News For You“ heißt das alte Blues-Traditional, das der schmale, ergraute Musiker, der bereits 68 Jahre auf dem Buckel hat, druckvoll intoniert. „I'm glad to have Bonnie Raitt in my band“, ruft er mit breitem Akzent und schmunzelt. Grund genug für Überheblichkeit hätte er zweifelsohne, doch ist der großspurig wirkende Kommentar nur Beweis eines subtilen Understatements. Raitt hätte ja nicht erwähnen müssen mit welchen Größen er gearbeitet hat; Crosby, Stills, Nash & Young zum Beispiel. Und natürlich Jimi Hendrix auf dessen unsterblichen Abschied, „Electric Ladyland“, sein Spiel zu hören ist – ebenso wie Steve Winwood übrigens.
Seltsam sei es im Hellen zu spielen und nicht in einem düsteren, hitzigen Club, ganz besonders, wenn man stattdessen vor einer solchen Kulisse spiele. „It's amazing to play in front of such a beautiful castle. You Europeans have the real stuff.“ So amerikanisch wie die Ansage oder der genannte Blues-Klassiker ist das gesamte Konzert. Als einzige Zugabe gibt es ein Elvis Presley – Cover, nachdem sie mit ihrer Überballade „I can't make you love me“ das reguläre Set stimmig beendete. Ihr großer Dank gelte Adele, da diese mit ihrem Cover des Stücks Raitts Musik einer neuen Generation eröffne. Damit liegt Raitt, deren Alben einander gleichen, sicher nicht falsch. Vor allem live, kann die Frau, die Graham Nash vor wenigen Jahren als beste Sängerin der Welt titulierte, noch voll und ganz glänzen - in der würdigen Patina rot gefärbter Haare.
Die 60 haben die beiden Protagonisten schon weit hinter sich gelassen, nichtsdestotrotz hat die Kombination aus ehemaligem Wunderkind und ewigem Popgenie und der großen Folkrock-Königin den Reiz der Erhabenheit, was schon beim Abholen der Presseausweise höflich - aber sehr deutlich - vermittelt wird.
Steve Winwood und Bonnie Raitt sind Stars und seit Jahrzehnten Größen des internationalen Pops. Dass man die zwei so unterschiedlichen Künstler für das Stuttgarter Jazz Open zu einem Doppelkonzert eingeladen hat, spricht für die hohe Klasse des Line-Ups.
Wer einen der begehrten Fotopässe ergattern konnte, darf gleich einen Zettel, einen Vertrag mit dem Management der Amerikanerin, unterschreiben. Presseleute, die leer ausgingen, werden gebeten ihre Kamera in Verwahrung zu geben, daher wird es bei diesem Bericht keine Bilder geben. Ich schätze das geht so weit in Ordnung, Stars – insbesondere Frauen jenseits der 50 – geben ungern die Kontrolle über die Bildrechte ab.
Als die erstaunlich jugendlich wirkende Bonnie Raitt im herrlichen Sonnenschein die Bühne auf dem Stuttgarter Schlossplatz betritt, wird diese von warmen Licht erfüllt. Zuvor spielte Black Armadillo, eine Nachwuchsband aus dem Freiburger Umland, ein souveränes Bluesrockset zwischen Led Zeppelin, White Stripes und Queens of the Stone Age, das so wertkonservativ wie in sich schlüssig geriet.
Die Sonnebrille legt Bonnie Raitt bereits nach dem funkigen „Used To Rule The World“ ab. Wie die meisten Songs ihre Sets, ist das erste Stück ihres aktuellen, als beste Amerincana-Veröffentlichung Grammy prämierten Albums „Slipstream“ ein Cover. Das Original von Randall Bramblett dürfte wie auch der Mann selbst, den Wenigsten ein Begriff sein – ohnehin gelingt es der begnadeten Gitarristin und markanten Sängerin Raitt meist ausgesprochen gut, fremdes Liedgut aufzuwerten und im eigenen Selbstverständnis neu zu interpretieren. „Are you ready for some R'n'B?“, fragt die 63-jährige Kalifornierin mit den roten Haaren und der aparten weißen Strähne gewollt rhetorisch, bevor sie im Laufe ihres entspannten Auftritts die Bedeutung guter Musik immer wieder in den Mittelpunkt treten lässt. Es sei doch letztlich egal, welchem Genre man sich zugehörig fühle, solange die Qualität stimmt. Dass es möglich sei, macht sie am eigenen Beispiel deutlich; glücklich wäre sie darüber, sagt Raitt strahlend, dass sie auf ein Jazzfestival eingeladen würde, obwohl sie ganz andere Musik mache.
Jazzpuristen mögen über einen deartigen Stilmix erbost die Köpfe schütteln, heute Abend stört es niemanden.
Überhaupt ist das Stuttgarter Jazz Open seit Jahren geprägt von einem Crossover-Programm: Vor genau einem Jahr sah ich an der gleichen Stelle die britische Vorzeigeformation des Ska, Madness.
Am nächsten Tag soll Roger Hodgson mit Orchester auftreten, bevor tags darauf ein Konzert an der Schnittstelle zwischen Klassik und Jazz mit dem chinesischen Pianisten Lang Lang und Jazz-Diva Dee Dee Bridgewater auf dem Programm steht. Echten Jazz gibt es im Jazz-Club BIX am in der Nähe des Charlottenplatzes zu hören, auf dem Schlossplatz treten währenddessen die publikumsstarken Zugpferde öffentlichkeitswirksam in Erscheinung.
12 Lieder spielt Bonnie Raitt, die zusammen mit Joni Mitchell als einzige Frau vom amerikanischen Rolling Stone zu den 100 besten Gitarristen aller Zeiten kürend gewählt wurde.
Jeden Abend gedenke sie dem 2011 verstorbenen Gerry Rafferty, indem sie seinen 1977er Song „Right Down The Line“ singe. Es ist ihr ein ehrliches Anliegen, die Musik des schottischen Singer-Songwriters dem Publikum ins Gedächtnis zu rufen. Nicht unberechtigt, schließlich ist sein Gesamtwerk umso viel interessanter als der große Saxophon-Evergreen „Baker Street“, man denke nur an die überragende Arbeit mit Stealer's Wheel, deren „Stuck In The Middle With You“ von Tarantino wirkungsvoll in Reservoir Dogs platziert wurde.
Bob Dylan muss von niemanden in Erinnerung gerufen werden, 2011 gab es anlässlich seines 70. Geburtstags ein regelrechtes Dylan-Revival, letztes Jahr feierte sein jüngstes Album „Tempest“ einen Feuilleton-Marathon ungeahnten Ausmaßes. Seit den 60ern wird man immer wieder mit Coverversion der Songs des poetischen Meisters konfrontiert. Oft missraten diese gehörig, doch Bonnie Raitt glückt es tatsächlich „Million Miles“, von „Time Out Of Mind“, dem besten Dylan-Album der 90er unprätentiös zu vergolden. Einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass nie Gefahr droht, der Abend könnte in peinliche Gefilde abdriften, hat nicht zuletzt Raitts hochkarätige, vierköpfige Begleitband: George Marinelli (Gitarre), James „Hutch“ Hutchinson (Bass), Ricky Fataar (Schlagzeug) und nicht zuletzt Keyboarder Mike Finnigan zeigen sich als spielfreudige, punktgenaue und zuverlässige Musiker.
John Hiatts „Thing Called Love“ ist ohne Zweifel eines der bekanntesten Stücke in Raitts Œuvre. Das countryeske Stück Rhytmn n' Blues gelingt ihr auch 2013 noch glänzend. Natürlich war Bonnie Raitt nie der Inbegriff von Innovation, dennoch vermochten es nur ganz wenige andere Rockmusikerinnen so nonchalant relevant zu bleiben. Musikalischer Fortschritt ist hier völlig unnötig, ich werde nie ein Fan sein, doch offen zuzugeben, dass das stockkonservative Konzert zwischen Blues, Folk, Country und Rock großen Spaß macht, kann ich problemlos. „Nick Of Time“, „No Gettin' Over You“ und einige andere Nummern sind schlichtweg gute Popsongs, „Angel Of Montgomery“ ist reinster Kitsch, purer Schmaltz und so wunderbar klischee-amerikanisch, dass es einen tatsächlich rührt. In petrol farbener Bluse wechselt Raitt zwischen E- und Akustikgitarre, nimmt mal am Klavier mal auf einem Barhocker Platz, lächelt oft und freut sich endlich einmal länger mit ihrem Nachbarn Steve Winwood sprechen zu können.
Mike Finnigan, ihr profilierter Keyboarder, sorgt im letzten Drittel des 72-minütigen Auftritt für den interessantesten Moment, der so altbacken wie schlichtweg brillant daherkommt. „I Got News For You“ heißt das alte Blues-Traditional, das der schmale, ergraute Musiker, der bereits 68 Jahre auf dem Buckel hat, druckvoll intoniert. „I'm glad to have Bonnie Raitt in my band“, ruft er mit breitem Akzent und schmunzelt. Grund genug für Überheblichkeit hätte er zweifelsohne, doch ist der großspurig wirkende Kommentar nur Beweis eines subtilen Understatements. Raitt hätte ja nicht erwähnen müssen mit welchen Größen er gearbeitet hat; Crosby, Stills, Nash & Young zum Beispiel. Und natürlich Jimi Hendrix auf dessen unsterblichen Abschied, „Electric Ladyland“, sein Spiel zu hören ist – ebenso wie Steve Winwood übrigens.
Seltsam sei es im Hellen zu spielen und nicht in einem düsteren, hitzigen Club, ganz besonders, wenn man stattdessen vor einer solchen Kulisse spiele. „It's amazing to play in front of such a beautiful castle. You Europeans have the real stuff.“ So amerikanisch wie die Ansage oder der genannte Blues-Klassiker ist das gesamte Konzert. Als einzige Zugabe gibt es ein Elvis Presley – Cover, nachdem sie mit ihrer Überballade „I can't make you love me“ das reguläre Set stimmig beendete. Ihr großer Dank gelte Adele, da diese mit ihrem Cover des Stücks Raitts Musik einer neuen Generation eröffne. Damit liegt Raitt, deren Alben einander gleichen, sicher nicht falsch. Vor allem live, kann die Frau, die Graham Nash vor wenigen Jahren als beste Sängerin der Welt titulierte, noch voll und ganz glänzen - in der würdigen Patina rot gefärbter Haare.
01: Used To Rule The World (Randall Bramblett - Cover)
02: Right Down The Line (Gerry Rafferty - Cover)
03: Thing Called Love (John Hiatt - Cover)
04: Million Miles (Bob Dylan - Cover)
05: Nick Of Time
06: No Gettin' Over You
07: Love Sneakin' Up On You
08: Angel From Montgomery (John Prine - Cover)
09: I Got News For You (Traditional) (gesungen von Mike Finnigan)
10: Down To You
11: I Can't Make You Love Me
12: A Big Hunk O' Love (Elvis Presley - Cover)
Ist es nicht erschreckend bemerkenswert, wie viel Aufnahmen der 80er so klingen, als hätte Phil Collins seine Finger im Spiel gehabt? Genesis und seine Soloplatten prägten die Zeit, sicher. Aber auch als Produzent zeigte sich der zum Popstar aufgestiegene Drummer immer wieder verantwortlich für verschiedene Platten: Insbesondere Singles von Musikern, die schon länger im Geschäft waren, klangen ganz oft so, als wären sie Collins-Songs. Einer von den Four Tops wurde mal von ihm produziert – und Eric Clapton.
Dass Claptons meisterhafter Kollege aus Blind Faith - Zeiten, Steve Winwood, auf seinen erfolgreichsten Solo-Veröffentlichungen in dieser Zeit einen ähnlichen Sound wählte, lässt sich nachträglich als Fluch des Zeitgeists deuten. Produziert wurde er, auch wenn „Higher Love“ oder „Valerie“ andere Befürchtungen rechtfertigen würden, nicht von Collins. Vielmehr wählte er als Co-Produzent die Klang-Ästhetik selbst aus.
Wie großartig Songs dieser Ära dennoch sind, beweist der 65-jährige Engländer voller Eleganz beim Stuttgarter Jazz Open. „I play some vintage songs for you tonight. There was only one tune tonight that was not vintage“, kündigt der genuine Multiinstrumentalist ziemlich genau in der Mitte des Sets einen alten Blind Faith - Song an.
Oft zelebriert Winwood gemeinsam mit seiner formidablen, vierköpfigen Band die Songs seiner drei außergewöhnlichen Bands (Spencer Davis Group, Traffic, Blind Faith) und aus seiner erfolgreichen Solokarriere in langen, erhabenen Versionen. „Rainmaker“, eine der Aufnahmen aus seiner grandiosen Zeit mit Traffic, in der er in den späten 60ern bis in die mittleren 70er eine Reihe fantastischer Alben einspielte, ist das erste Stück heute Abend.
Mit einem Querflöten-Intro und einem durchaus jazzigen Beginn eröffnet seine Band das Konzert ohne den Bandleader, der sich kurz darauf mit agilen Schritten hinter die Keyboards setzt und mit kräftiger Stimme eindrucksvoll beweist, dass es möglich ist in sprichwörtlicher Würde zu altern. Wo Mick Jaggers Verrenkungen Fremdscham verursachen und Paul McCartneys Gesang immer tiefer wird, überzeugt Winwood mit Bodenständigkeit und einer schier alterslosen Stimme. Mit geschlossenen Augen könnte man meinen, man würde Aufnahmen aus den 70ern lauschen.
Für jemanden der seit der ersten Hälfte der 60er an der vorderster Front der internationalen Musikwelt mitmischt, ist er ja auch geradezu ein Jungspund. Mit 15 als Leadgitarrist, Leadsänger und Pianist bei der Spencer Davis Group eingestiegen, schrieb er im Teenageralter bereits unsterbliche Hits und verließ die erste große Jam-Rock-Band schon mit 19, um mit Traffic neue Wege zu gehen.
Bereits der zweite Song heute Abend stammt aus dem Frühwerk Winwoods mit Spencer Davis; „I'm A Man“ verführt zum tanzen, die Band kommt dabei völlig ohne E-Bass aus, besticht mit Schlagzeug, zusätzlicher Percussion, Gitarre und Winwood an den Keyboards. Im weißen kurzärmligen Hemd, langer unscheinbarer Hose und grauen Koteletten wirkt Winwood wie der nette ältere Herr aus der Nachbarschaft, während seine Stimme der Inbegriff ewiger Jugend zu sein scheint.
Feinfühlige Solopassagen seiner Bandkollegen sind reizend; „Fly“ beginnt mit einem zauberhaften Saxophon, dann setzt Winwood ein und singt den neusten Song, den er heute Abend spielen wird. 2008 auf seinem bisher letzten Studioalbum „Nine Lives“ veröffentlicht, reiht sich das angenehme Stück mit Querflöten-Einlagen stringent im Gesamtkanon ein.
„Every winter has the sun within its heart / And everything we think we knew we can forget“, croont der Brite, als die Sonne hinter der Tribüne versinkt. Mit Eric Clapton tourte Winwood vor nicht allzu langer Zeit um die Welt, um gemeinsam an die glorreiche Zeit mit Blind Faith, jener kurzlebigen Supergroup, mit der die Beiden Ende der 60er einen Meilenstein herausbrachten, zu erinnern.
Warum Clapton den unaufhaltsamen Weg zum Weltstar spielend meisterte, während Winwood vor allem in Europa immer ein Held der zweiten Reihe sein wird, bleibt mir ein ewiges Rätsel. Vermutlich liegt es daran, dass Phil Collins Clapton in den 80ern produzierte – kein Witz – denn Steve Winwood ist ohne Frage der begnadetere Songwriter und ein weit überlegener Sänger.
„Can't Find My Way Home“ und „Had To Cry“, zwei Blind Faith - Songs sind der beste Beweis. Bereits 1968 zeigte das einstige Wunderkind, dass man bereits mit 20 ein Songschreiber von absoluten Weltformat sein kann.
In Stuttgart zweifelt jedenfalls niemand an der hohen Qualität der Stücke, wie könnte man auch. Gerade bei verschiedenen Traffic-Songs steigert sich die Band in atemberaubende Improvisationen; kein anderer Popmusiker wäre auf einem Jazzfestival besser aufgehoben – und das meine ich wirklich ernst.
„Low Spark Of High Heeled Boys“ ist popmusikalische Perfektion, eine Nachhilfestunde für all die Trittbrettfahrer, die heute versuchen mit psychedelischer Ästhetik zu punkten. Der fließende Übergang in „Empty Pages“ gelingt so spielend und ohne in Routine zu verfallen, dass es eine wahre Freude ist.
Selbst ein Instrumentalkonzert dieser Band wäre eine Ohrenschmaus, doch wenn nach längeren Phasen ohne Gesang Winwoods warme Stimme einsetzt, ist man immer wieder überwältigt. Die älteren Frauen neben mir haben Tränen in den Augen, die sich im Laufe des Konzerts zu großen Perlen sammeln und langsam, lautlos über die Wangen laufen, während ein strahlendes Lächeln die Schönheit der Musik honoriert. Ich kann den beiden Damen ihren emotionalen Gefühlsausbruch nicht verdenken.
„Light Up Or Leave Me Alone“ beschließt die formvollendet gespielte Trilogie aus Traffic-Songs, bevor „Higher Love“ in ungeahnter Schönheit erklingt. Bereinigt vom klinisch-überproduzierten 80er Soundgerüst, offenbart sich der Hit als perfekter Popsong. Ältere Pärchen küssen sich, es wird getanzt, bevor die ersten Takte des darauffolgenden „Keep On Running“ kollektives Klatschen auslöst.
Das ist ganz okay so, die Leute sind überglücklich, fühlen sich an ihre Jugend erinnert – der Song ist auch zu gut, ein perfektes Relikt der Swingin' Sixties, vollkommen unnostalgisch gespielt - Wunderschön. Immer wieder gibt es Zwischenapplaus, seit Jahren höre ich heute wieder ein gelungenes Drum-Solo; zuletzt erlebte ich das bei Heaven and Hell, der Black Sabbath Besetzung mit dem mittlerweile verstorbenen Ronnie James Dio 2009 in Gießen.
Normalerweise stören mich virtuose Einzelleistungen, wenn sie übermäßig ausgereizt werden, aber wir befinden uns hier schließlich auf einem Jazzfestival. Mit einem der besten psychedelischen Rocksongs aller Zeiten eröffnet Winwood die Zugaben; „Dear Mr. Fantasy“, dessen Ästhetik sicherlich auch moderne Bands wie Okta Logue nachhaltig beeinflusst hat, ist der Höhepunkt eines wunderbaren Konzerts. Selten habe ich derartige musikalische Qualität erlebt: Ohne jeden Hauch eines Zweifels erlebe ich gerade eines der besten Konzerte des Jahres, wenn nicht meines Lebens.
Wie Paul Simon es mir 2011 in Mainz lehrte, bedarf es auch bei Stars keiner exaltierten Show mit riesigen Videobildschirmen oder kunstvollen Effekten, wenn die Klasse der Musik die Grenzen der Popmusik in dieser Weise ausreizt.
„Gimme Some Lovin“, jenen ultimativen Jam-Song der 60er Jahre, gibt es zum Abschied. Die Zuschauer jubeln, neben mir laufen wieder Tränen, „Well I feel so good, everybody's getting high / You better take it easy 'cause the place is on fire / Been a hard day and I don't know what to do / Wait a minute Baby, this could happen to you“, singt Winwood, jetzt ist sie da die Nostalgie, aber das ist gänzlich egal; der Mann hat das Ding mit 18 geschrieben, kommt schon; wer ist dagegen schon Eric Clapton – ein toller Gitarrist und nichts sonst.
Am Wochenende zuvor trat Winwood ebenso wie die beiden Bands, die ich an den Tagen zuvor sah (Dinosaur Jr. und Calexico) beim Glastonbury Festival auf; zum ersten Mal seit 1971. Kritiker feierten die triumphale Rückkehr einer Legende. Wir Stuttgarter dürfen uns glücklich schätzen ihn in dieser Atmosphäre in solcher Form erlebt zu haben. Nach Phil Collins klingt hier nichts mehr. Perfekter kann ein Popkonzert schwerlich sein... Möge der Jungbrunnen doch ewig weiter sprudeln!
Setlist, Steve Winwood, Stuttgart:
01: Rainmaker (Traffic - Song)
02: I'm A Man (Spencer Davis Group - Song)
03: Fly
04: Can't Find My Way Home (Blind Faith - Song)
05: Had To Cry (Blind Faith - Song)
06: Low Spark Of High Heeled Boys (Traffic - Song)
07: Empty Pages (Traffic - Song)
08: Light Up Or Leave Me Alone (Traffic - Song)
09: Higher Love
10: Keep On Running (Spencer Davis Group - Song)
11: Dear Mr. Fantasy (Traffic - Song) (Z)
12: Gimme Some Lovin' (Spencer Davis Group - Song) (Z)
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