Konzert: When Nalda Became Punk
Ort: Indietracks Festival
Datum: 27.07.2013
Dauer: gut 40 min
Seit Jahren lockt mich das Indietracks Festival irgendwo mitten in England, und vermutlich wäre das auch noch eine Weile so weitergegangen, wenn ich nicht Anfang des Jahres bei einem Konzert im King Georg energisch darauf hingewiesen worden wäre, da gefälligst dieses Jahr hinzufahren. Das sei schließlich genau meine Musik, die da gespielt würde. Und da ich schon immer sehr gut damit fahre, Freunden mit ausgezeichnetem Geschmack blind in Musikfragen zu vertrauen, reservierte ich sofort ein Hotelzimmer vor Ort.
Das Indietracks Festival ist das Paradies für Indiepop-Fans schlechthin. Das war mir schon klar. Wie toll es würde, wie viele großartige, mir vorher vollkommen unbekannte Bands ich für mich entdecken würde, hatte ich nicht geahnt. Nicht ansatzweise.
Am ersten Abend spielten drei Bands auf der Open Air Bühne. Big Wave (mit schiefem Gesang und nettem Pop), The Tuts, eine wahnsinnig junge Mädchenband in violetten Alufolien-Miniröcken, die unterhaltsam aber nicht wahnsinnig toll waren, aber vermutlich die meisten T-Shirts des Wochenendes verkauft haben und bis aus Glasgow, die zu toll waren, um das nicht mit einem eigenen Bericht zu würdigen.
Der Samstag begann schon früh mit einigen wunderbaren Auftritten. Der erste riesige Knüller waren aber um 17 Uhr When Nalda Became Punk aus Vigo in Spanien. Deren Album A Farewell To Youth kannte ich vor dem Festival - eine Ausnahme - daher waren die Spanier eine der wenigen vorher bereits gesetzten Bands.
WNBP war zunächst das Solo-Projekt der Sängerin Elena Sestelo, die Band entstand, nachdem Roberto Cibeira dazu kam. Begleitet wurden die beiden von Keyboarder Antonio und (Gast)-Bassist Bruno Murmura (der sonst in der Band Milknaut spielt). Die vier standen nebeneinander, einen Schlagzeuger gab es nicht, dessenPart übernahm Antonios Drumcomputer.
Das Set begann mit dem Instrumentalstück My headache is gone, das die Platte abschließt, aber nicht auf der Hülle genannt wird. Ich glaube, schon da war ich der Band hemmungslos verfallen. Die wundervollen Melodien, Elenas toller Gesang - herrlich!
Dabei sind die Lieder nur auf den ersten Blick fröhliche Popmusik. Summer, you and me handelt beispielsweise von unsicherer Zukunft, Joblosigkeit - und der Konstante, daß Spanien in all diesen Sommern wenigstens die Fußballendspiele gewann.
Oh, ich hätte dieser Band stundenlang zuhören und zusehen können! Alleine für dieses Konzert hätte sich der Ausflug in die englische Walachei gelohnt (aber das werde ich noch bei einigen anderen Berichten sagen)!
Alle Stücke waren wundervoll! Die Höhepunkte waren aber Before 5, When I'll come und der Band-Mottosong When Nalda Became Punk (so was liebe ich eh!).
Erstaunlich, daß der Indietracks-Auftritt erst der zweite auf einem Festival war. When Nalda Became Punk hatten vorher nur beim Madrid Popfest gespielt. Auch in Deutschland waren die Spanier noch nie - etwas, das sich ganz dringend ändern sollte! Über ihren Auftritt beim Madrid Popfest hat die Band ürigens ein Lied geschrieben (Indiepop ?), das ans Indietracks angepasst wurde. Elena versprach aber einen eigenen Song über das Wochenende in Ripley!
Es gab viele fabelhafte Konzerte am Wochenende. Dieses war für mich eines der zwei, drei besten! Bis hoffentlich bald, WNBP!
Setlist When Nalda Became Punk, Indietracks Festival:
01: My headache is gone
02: Moderns you should stay home
03: Summer, you and me
04: Satellites
05: DIY
06: Before 5
07: Indiepop (?)
08: When Nalda Became Punk
09: Sometimes
10: When I'll come
Links:
- mehr Photos von When Nalda Became Punk beim Indietracks Festival
* das hat mir mindestens zwei Allzeit-Lieblingskünstler beschert - "hier hör' die Kassette, du wirst es lieben" (Hazel O'Connor) oder "Christoph, kauf sofort die CD von The Organ, das wird deine neue Lieblingsband"
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