Konzert: Dirty Beaches & Anika
Ort: Haus der Berliner Festspiele - Foyer (Foreign Affairs)
Datum: 6.7.2013
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: 30+45 Minuten
FUCK DIRTY BEACHES!!!!
FUCK MONTREAL!!!!
So endet das Konzert der Dirty Beaches im Foyer des Haus der Berliner Festspiele.
Samstag Abend - kurz nach elf betreten Dirty Beaches die Bühne. Alex Zhang Hungtai ist nicht alleine, sondern noch es verteilen sich noch drei Musiker an den üblichen Stationen. Ich habe mich im Vorfeld fast dagegen gesperrt, dass mich Dirty Beaches besonders interessieren könnten. Viel mehr wollte ich einen entspannt düsteren Abend mit Anika verbringen.
Anders als bei Punkkonzerten der 80er, als die junge Generation noch den Widerstand und die Selbstaufgabe probte, sind die Konzertgänger an diesem Abend befriedet und sitzen neugierig abwartend auf dem Boden und versorgen sich im Vorfeld gegenseitig mit Ohrstöpseln. Es könnte ja zu laut werden und das Piepen in den Ohren - das muss nun wirklich nicht sein.
Meine Ohrstöpsel habe ich selbstredend immer griffbereit in der Tasche und dennoch befremdet mich derartiges.
All das ist aber längst vergessen, als im düsteren Blaulicht die Herren ihre Show beginnen. Es dauert nicht lange und ich werde hineingezogen in diese Klangwelt. Wie ein Rausch. Dazu der verzerrte Sprechgesang. Schattenboxen mit schwarzen Lederhandschuhen. Gegen welche Dämonen mag Alex da gerade ankämpfen? Ein extatisches Rumgeschrei entlädt sich immer wieder. Dann wieder Kontrolle. Das blaue Gegenlicht lässt alles unscharf, unbestimmt, aber voller Energie. Diese Energie lädt sich immer weiter auf - verlangt nach Erlösung. Sie wird verwehrt.
Am Ende des Konzerts, verlangt das Publikum nach mehr. Einer besonders, der in Extase und Verzweiflung immer wieder fordernd nach Fortsetzung verlangt, um dann in völliger Frustration den Mikrofonständer auf die Bühne stampfend FUCK DIRTY BEACHES heraus brüllt. Und Recht hat er - die 30 Minuten waren zu kurz.
Man darf gespannt sein, wohin sich Dirty Beaches entwickeln werden. Mit seinem Berliner Wohnsitz ist Alex schon mal in der Schlangengrube angelangt. Und auch die Spex hat Notiz genommen.
Was an Montreal so schlimm ist, bleibt mir bis heute im Verborgenen.
Und nun Anika - aber nicht alleine. Thomas Klein, Alex Paulick, Andreas Reihse (Kreidler) und Tyler Pope (LCD Soundsystem) sowie später Bryant K sind mit auf der Bühne.
Anika ist arg nervös und das helle Licht schafft auch keine wirkliche Sicherheit. Zu Beginn direkt Terry, das mir in der Studioversion sehr gut gefällt. Leider finde ich den Zugang zu der aufgepeppten Live-Version nicht wirklich. Ist mir zu schunkelig und der Sound erinnert mich stark an Spliff.
Auch Yang Yang verliert live. Finde ich den Sound des Albums genau wegen ihres des Purismus bezaubernd, aber so verliert sich dieser Reiz. Als müsste es doch gelingen, wenn man viel Talent gemeinsam auf die Bühne bringt. Aber es wird dadurch nur beliebig.
I Go To Sleep - Die Düsternis ist wie weggewischt. Stattdessen wird es überlagert von dem Wunsch nach Selbstverwirklichung, den wohl jeder der mitgebrachten Musiker hatte. Und so steht sich alles im Weg.
Das Highlight des Konzerts ist auch der Abschluss - Masters Of War. Da bekommt auch Bryant K seinen kurzen Auftritt, indem er hockend auf der Bühne immer mal wieder ins Mikro krächzen darf. Das ist dann auch zum ersten Mal alles stimmig. Das Licht geht an und jemand mit Reisekoffer verkauft ein paar Alben und CDs. Große Euphorie macht sich leider nicht breit. Zu groß war der Kontrast zwischen beiden Konzert.
Ort: Haus der Berliner Festspiele - Foyer (Foreign Affairs)
Datum: 6.7.2013
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: 30+45 Minuten
FUCK DIRTY BEACHES!!!!
FUCK MONTREAL!!!!
So endet das Konzert der Dirty Beaches im Foyer des Haus der Berliner Festspiele.
Samstag Abend - kurz nach elf betreten Dirty Beaches die Bühne. Alex Zhang Hungtai ist nicht alleine, sondern noch es verteilen sich noch drei Musiker an den üblichen Stationen. Ich habe mich im Vorfeld fast dagegen gesperrt, dass mich Dirty Beaches besonders interessieren könnten. Viel mehr wollte ich einen entspannt düsteren Abend mit Anika verbringen.
Anders als bei Punkkonzerten der 80er, als die junge Generation noch den Widerstand und die Selbstaufgabe probte, sind die Konzertgänger an diesem Abend befriedet und sitzen neugierig abwartend auf dem Boden und versorgen sich im Vorfeld gegenseitig mit Ohrstöpseln. Es könnte ja zu laut werden und das Piepen in den Ohren - das muss nun wirklich nicht sein.
Meine Ohrstöpsel habe ich selbstredend immer griffbereit in der Tasche und dennoch befremdet mich derartiges.
All das ist aber längst vergessen, als im düsteren Blaulicht die Herren ihre Show beginnen. Es dauert nicht lange und ich werde hineingezogen in diese Klangwelt. Wie ein Rausch. Dazu der verzerrte Sprechgesang. Schattenboxen mit schwarzen Lederhandschuhen. Gegen welche Dämonen mag Alex da gerade ankämpfen? Ein extatisches Rumgeschrei entlädt sich immer wieder. Dann wieder Kontrolle. Das blaue Gegenlicht lässt alles unscharf, unbestimmt, aber voller Energie. Diese Energie lädt sich immer weiter auf - verlangt nach Erlösung. Sie wird verwehrt.
Am Ende des Konzerts, verlangt das Publikum nach mehr. Einer besonders, der in Extase und Verzweiflung immer wieder fordernd nach Fortsetzung verlangt, um dann in völliger Frustration den Mikrofonständer auf die Bühne stampfend FUCK DIRTY BEACHES heraus brüllt. Und Recht hat er - die 30 Minuten waren zu kurz.
Man darf gespannt sein, wohin sich Dirty Beaches entwickeln werden. Mit seinem Berliner Wohnsitz ist Alex schon mal in der Schlangengrube angelangt. Und auch die Spex hat Notiz genommen.
Was an Montreal so schlimm ist, bleibt mir bis heute im Verborgenen.
Und nun Anika - aber nicht alleine. Thomas Klein, Alex Paulick, Andreas Reihse (Kreidler) und Tyler Pope (LCD Soundsystem) sowie später Bryant K sind mit auf der Bühne.
Anika ist arg nervös und das helle Licht schafft auch keine wirkliche Sicherheit. Zu Beginn direkt Terry, das mir in der Studioversion sehr gut gefällt. Leider finde ich den Zugang zu der aufgepeppten Live-Version nicht wirklich. Ist mir zu schunkelig und der Sound erinnert mich stark an Spliff.
Auch Yang Yang verliert live. Finde ich den Sound des Albums genau wegen ihres des Purismus bezaubernd, aber so verliert sich dieser Reiz. Als müsste es doch gelingen, wenn man viel Talent gemeinsam auf die Bühne bringt. Aber es wird dadurch nur beliebig.
I Go To Sleep - Die Düsternis ist wie weggewischt. Stattdessen wird es überlagert von dem Wunsch nach Selbstverwirklichung, den wohl jeder der mitgebrachten Musiker hatte. Und so steht sich alles im Weg.
Das Highlight des Konzerts ist auch der Abschluss - Masters Of War. Da bekommt auch Bryant K seinen kurzen Auftritt, indem er hockend auf der Bühne immer mal wieder ins Mikro krächzen darf. Das ist dann auch zum ersten Mal alles stimmig. Das Licht geht an und jemand mit Reisekoffer verkauft ein paar Alben und CDs. Große Euphorie macht sich leider nicht breit. Zu groß war der Kontrast zwischen beiden Konzert.
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