Sonntag, 14. Juli 2013

James Walsh, Köln, 12.07.13


Konzert: James Walsh
Ort: Blue Shell, Köln
Datum: 12.07.2013
Dauer: 90 min
Zuschauer: ca. 120 - 140


von Petra aus der Nähe von Köln


Blue Shell, Köln, ein nicht zu heißer Sommertag. Perfekt für einen guten Gig in der wohlbekannten Location. 

Das Blue Shell ist noch ziemlich leer, als wir es um kurz vor acht betreten. James Walsh, der ehemalige Starsailor Frontman, gut aufgelegt, durchaus in der Stimmung auf eine kleine Plauderei vor seinem Konzert. Ein sehr sympathischer Typ, der auf den ersten Eindruck so gar nichts von dem schüchternen Musiker an sich hat, als der er mir beschrieben wurde! 

Ich muss gestehen, dass ich etwas unbedarft und völlig unvorbelastet zu diesem Konzert gegangen bin. Die Band Starsailor war für mich bis jetzt doch eher Neuland. 

Auf James Walshs Soloprojekt bin ich eher zufällig durch seine Zusammenarbeit mit Donny Little und Mick McDaid den Bandmitgliedern von Paolo Nutini, sowie Jim Duguid, Paolos ehemaligem Drummer, aufmerksam geworden. Und das, was ich da hörte, gefiel mir richtig gut. So gut, dass ich mich sehr freute, als James eines seiner wenigen Solokonzerte in Deutschland für das Blue Shell ankündigte. Es war klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte. 

Eine gute Stunde später, um kurz vor neun war es dann endlich soweit. Unter großem Beifall betrat James die Bühne. Und legte sofort los. Er brauchte nicht viel, um sein Publikum mitzureißen. Ein Mann, seine Gitarre und eine kraftvolle, außergewöhnliche Stimme, welche das gesamte Konzert durch begeisterte! 

Schon beim ersten Lied Good Souls war klar, dass das Konzert sowohl eine Reise in die musikalische Vergangenheit als auch in die Gegenwart von James Walsh werden würde. Die Auswahl der Starsailor Songs haben mir in akustischer Version vorgetragen übrigens so gut gefallen haben, dass ich sie jetzt auch in der Bandversion für mich entdecke. 

Was folgt ist ein weiterer Titel aus „alten Zeiten“. Die begeisterten Fans der ersten Stunde erkennen es wohl sofort. Tell Me It’s Not Over bleibt auch mir sofort im Gehörgang hängen. 

Auch auf der Bühne bestätigt sich schnell der erste Eindruck eines sehr netten Musikers, der seine Kunst mit großer Spielfreude vorträgt. Immer ein Lächeln im Gesicht plaudert er munter zwischen den Liedern, macht Scherze und gibt Erklärungen zu einzelnen Stücken ab. Wenn es denn überhaupt nötig ist. 

Der dritte Titel Precious Stolen Moments ist auf James’ neuer EP Time Is Nigh zu finden. Ein eingängiger Titel, den ich sehr gelungen finde. Auch er wird mit einer Leichtigkeit vorgetragen, dass es einfach nur Spaß macht, dabei zu sein. Ein gut gelauntes Publikum genießt den Abend sichtlich. 

Bevor James sich mit Start Again, dem einzigen gespielten Song seines 2012 erschienen Albums Lullaby zuwendet, erfreut er seine Zuhörer erneut mit einem Hit aus Starsailor Zeiten, Poor Misguided Fool, gefolgt von Be That Man. In The Crossfire muss ich wohl als einzigen Titel erwähnen, der mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat. Das wurde aber gleich von dem sehr charmant angekündigten, wunderbaren Summer Dress wettgemacht, das ebenfalls auf der empfehlenswerten EP zu hören ist. Wie der Titel schon erahnen lässt, wie gemacht für einen schönen Sommertag! 

James Walsh hat mich wirklich beeindruckt! Ein Musiker seiner Klasse der sich nicht zu schade für ein gelungenes Cover ist. Und dann noch von U2! Still Haven’t Found What I’m Looking For und danach der einzige Song von Starsailor, der sogar mir bekannt war. Four On The Floor war nicht zu unrecht ein großer Erfolg für die Band und verführt noch immer zum mitsingen und tanzen. Gefolgt von Silence Is Easy, ein tolles Lied aus großen Zeiten der Band! 


James Walsh gönnt sich eine sehr kurze Pause und lässt sich nicht lange vom begeisterten Publikum noch dreimal zurück auf die Bühne bitten. Und noch immer kommt er mit einer Leichtigkeit herüber, dass man die Zugaben sehr genießen kann. Alcoholic war ein Highlight des Abends und eine Premiere für mich. Ich finde das Lied richtig gut! Mit Stand By Me wagt sich James noch einmal an ein Cover heran, das großen Anklang findet. Ganz besonders freute mich auch, We Could Try live hören zu können. Mit Fever beschloss der ehemalige Frontman von Starsailor sein Solo Konzert in Köln. 

Ich bin mir sicher, ich war nicht die einzige Zuschauerin für die es gerne noch ein wenig so hätte weiter gehen können. Aber ich habe James auch seinen „Feierabend“ gegönnt! Schnell in ein neues T-Shirt geschlüpft hat er sich schnell wieder unter seine Fans begeben, um seine EP zum Kauf anzubieten, Autogramme zu schreiben und andere Wünsche zu erfüllen. Immer noch besten gelaunt. Wie ich feststellen musste, ein sehr bekannter Musiker, frei von jeglicher Überheblichkeit. Er hat sich seinem Kölner Publikum als das präsentiert, was er ist – ein sehr sympathischer Künstler ohne irgendwelche Starallüren und ein verdammt talentierter Musiker, der sehr gut in der Lage ist ein Konzert ohne irgendwelchen Schnickschnack auf hohem Niveau darzubieten. Danke für diese fantastische Show, James. Du hast einen Fan mehr!

Setlist James Walsh, Blue Shell, Köln:

01: Good Souls 
02: Tell Me It’s Not Over 
03: Precious Stolen Moments 
04: Poor Misguided Fool 
05: Be That Man 
06: Lullaby 
07: Start Again 
08: In The Crossfire 
09: Summer Dress 
10: Still Haven’t Found What I’m Looking For (U2 Cover)
11: Four To The Floor 
12: Silence Is Easy 

13: Alcoholic 
14: Stand By Me (Ben E. King Cover)
15: We Could Try 
16: White Flag (Dido Cover)
17: Love is here
18: Fever





3 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Sehr schöner Bericht über ein wunderbares Konzert eines einfachen Mannes, der nur mit einer Akustik-Gitarre bewaffnet seine Gäste mitzureißen wusste. Unvergesslich
Frank

Anonym hat gesagt…

Danke für den schönen Bericht...

Nina hat gesagt…

Ein wirklich wunderschönes Konzert. Einzig die wirklich maß- und rücksichtslose Fotografiererei hat wahnsinnig genervt. Und dann wars nichtmal "richtige" Presse....

 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates