Ich liebe Musik-Statistiken! Wusstet Ihr zum Beispiel, daß M der häufigste Namens-Anfangsbuchstabe der Bands ist, die wir 2013 gesehen haben? Ohne allerdings M gesehen zu haben? Lydia (ohne M) von It's a miracle and it's coming your way hat einen Jahresrückblick verfasst, der ganz nach meinem Geschmack ist:
Alle Jahre wieder, oder "2013 musikalisch"
Ein hochmusikalisches Jahr ging zu Ende und es ist höchste Zeit für den alljährlichen Statistikwahnsinn!
Wie immer zunächst die knallharten Fakten.
Die am meisten gehörten Bands waren:
1 Tunng 626
2 Woodkid 574
3 Travis 506
4 The National 461
5 Timesbold 449
6 Loch Lomond 375
7 SEA + AIR 331
8 Bear's Den 327
9 Bigbang 322
10 Villagers 314
Interessante Feststellung no. 1: Die einzige Band, die sich 2 Jahre hintereinander in den Top 10 behaupten konnte, sind Loch Lomond *lorbeerkranz umhäng*. Gleichzeitig sind sie eine der Bands, die sich dem Konzertbesuch bisher hartnäckig verweigert haben, da sie nur sehr sporadisch auftreten. Ich hoffe, die hier mitlesenden, die das Glück hatten, sie zu sehen, wissen das zu schätzen!
Weitere viel gespielte Bands waren Steaming Satellites, Stereophonics, Evening Hymns, Sigur Rós, Abby, Bell X1, Archive, Manic Street Preachers, Girls in Hawaii, Okta Logue, The Courage, The Veils, Young Rebel Set, Kodaline, The Head and the Heart, Half Moon Run, Band of Horses, Andy Burrows, I Am Kloot, Jonathan Wilson
Einige davon gabs auch live, wie die dampfenden Erdtrabanten, Okta Logue, oder vor allem Half Moon Run und Sigur Rós, andere leider immer noch nicht.
Top-Alben 2013:
1 Woodkid – The Golden Age 551
2 SEA + AIR – My Heart's Sick Chord (Deluxe Version) 331
3 Travis – Where You Stand 284
4 Abby – Friends and Enemies 252
5 Villagers – Awayland 245
6 Tunng – Turbines 240
7 Bigbang – The Oslo Bowl 230
8 The National – Trouble Will Find Me 225
9 Tunng – ...And Then We Saw Land 215
10 Evening Hymns – Spectral Dusk 200
11 The Courage – Fearful Bones 192
11 Manic Street Preachers – Rewind the Film 192
13 Timesbold – Eye Eye 190
13 Sigur Rós – Kveikur 190
15 Bear's Den – Agape - EP 184
16 Andy Burrows – Company 178
17 Jonathan Wilson – Fanfare 171
18 Stereophonics – Graffiti on the Train 170
19 Half Moon Run – Dark Eyes 167
19 Young Rebel Set – Crocodile 167
21 Okta Logue – Tales Of Transit City 164
22 Pål Angelskår – Follow Me 160
22 The Head and the Heart – Let's Be Still 160
24 Steaming Satellites – The Mustache Mozart Affaire 159
25 Steaming Satellites – Slipstream 143
26 Loch Lomond – Dresses 141
27 Timesbold – Timesbold 140
28 Kodaline – In A Perfect World (Deluxe) 134
29 The Veils – Time Stays, We Go 133
30 Milky Chance – Sadnecessary 132
Und diese Liste entspricht so ziemlich genau meinen Erinnerungen, also da ist kein Album bei, bei dem ich denken würde, hä, wie ist das denn so hoch gekommen? Passt.
Viel interessanter als die gespielte Gesamtzahl pro Album ist aber ja immer die Zahl der Durchläufe, und da gibts dann vor allem eine erwähnenswerte Verschiebung: Agape von Bear's Den macht nach Zahl der Durchläufe (nämlich knapp 37) einen großen Sprung direkt auf die 2 hinter Woodkid, welche mit The Golden Age auf etwas über 39 Durchläufe kommen. Erinnert mich an letztes Jahr, wo auch EPs zu den überraschenden eigentlichen Siegern am Ende zählten!
Aber eine weitere interessante Feststellung gibt es, die no 2: ich tue mich mit deutscher Musik ja bekanntlich etwas schwer. Was ich aber faszinierend finde - in der Albenliste befinden sich dieses Jahr gleich mehrere Interpreten aus deutschsprachigen Ländern, als da wären SEA & AIR, Abby, Okta Logue, Milky Chance (alle D) und Steaming Satellites (Ösiland). Ihr Glück ist es, dass man ihnen die Herkunft so gar nicht anhört, manche (speziell Okta Logue und Steaming Satellites) hören sich nicht nur an, als kämen sie aus einem anderen Land, sondern auch wie aus einer komplett anderen Zeit, in der Bands wie Pink Floyd noch nicht mit dem Attribut *gott hab sie selig" versehen werden mussten.
So, und die meistgespielten Songs des Jahres:
1 Bear's Den – When You Break 67
2 Woodkid – Conquest of Spaces 54
3 Bear's Den – The Waters 52
4 Woodkid – I Love You 47
5 Tom Odell – Another Love 46
6 Woodkid – Iron 43
7 Steven Wilson – The Raven That Refused to Sing 42
8 Woodkid – Ghost Lights 41
9 The Courage – Moles 39
9 Woodkid – The Great Escape 39
11 Evening Hymns – Family Tree 38
11 Woodkid – Run Boy Run 38
11 Woodkid – Boat Song 38
11 Woodkid – Stabat Mater 38
15 Woodkid – The Shore 37
15 Woodkid – Where I Live 37
15 Abby – Blood And Water 37
15 Tunng – So Far from Here 37
19 Woodkid – Shadows 36
19 Woodkid – The Golden Age 36
19 Brother & Bones – For All We Know 36
19 Woodkid – Falling 36
23 Woodkid – The Other Side 34
23 Abby – Karma 34
25 Evening Hymns – Spectral Dusk 32
Auch da wenig Überraschungen, auch wenn ich so eine geballte Präsenz von Woodkid nicht erwartet hatte, aber da ich ja fast nur das Album gehört habe, kaum die EPs, passt das auch wieder.
Und jetzt live:
Der eindeutig beste, weil intensivste Auftritt, waren Woodkid @ Tempodrom Berlin im November. Ein Fest für Augen und Ohren, perfekter Sound von Band nebst Orchester, eine unbeschreibliche Lightshow, und ein schier durchdrehendes Publikum. Da kommt kein anderes Konzert des Jahres heran!
Sehr begeistert haben mich auch Villagers im Februar in Köln, Team Me im Mai in Duisburg und Tunng im Oktober in Amsterdam (einziger Konzertbericht des ganzen Jahres bei mir, aber ich gelobe Besserung!). Allesamt Konzerte mit viel *waaaah* und großem Glücksgefühl! Ok, und natürlich Honig kurz vor Weihnachten in Düsseldorf (ein Wunder dass es mit ihm und mir endlich einmal geklappt hat! ;)) Aber den intensivsten Rausch haben neben Woodkid wohl tatsächlich Half Moon Run hinbekommen, die im August das Haldern-Zelt zum wackeln und toben gebracht und mir ein knapp einstündiges Dauergrinsen ins Gesicht malten. Die müssen unbedingt noch einmal im Fullset sein!
// Nachtrag: wie konnte ich es vergessen, neben den 14 Konzerten gibt es natürlich noch 2 phantastische Festivals etwas ausführlicher zu erwähnen: das inzwischen zur Tradition gewordene Orange Blossom Special, welches letztes Jahr (neben knöchelhohem Matsch am letzten Tag) mit Massen toller Bands aufwartete (Top-Liste: Evening Hymns, Treetop Flyers, We Invented Paris, und als Highlight Blaudzun), sowie das Haldern Pop, bei dem die Auftritte von Bear's Den, John Grant, DakhaBrakha, Villagers und vor allem Half Moon Run den nachhaltigsten Eindruck hinterließen. Auf Glen Hansard haben wir zugunsten der letztgenannten leider verzichten müssen, was uns sehr leid tat, um so mehr, nachdem wir den Mitschnitt gesehen haben mit dem überwältigenden Auftritt des Mädels, die mit Glen im Duett singen durfte, aber bei Festivals mit mehr als einer Bühne kann man halt nicht alles haben. //
Insgesamt kann ich sagen, dass kein einziges der Konzerte 2013 mich enttäuscht hat, es waren durchweg gute bis sehr gute, teils überragende Auftritte. Das einzige enttäuschende Konzerterlebnis, wenn man es so nennen will, war die Absage von Travis, ungelogen 5 Minuten vor geplantem Einlass. Sechs Jahre nach dem 1. Mal hätte ich sie so gern nochmal gesehen, und wäre die Band so aufgelegt gewesen, wie bei anderen Mitschnitten aus der letzten Zeit, hätte das Konzert Chancen gehabt, ganz an die Spitze zu gelangen. Aber ein (mir bis jetzt unbekannter) "medizinischer Notfall" zwang die Band zu einer sofortigen Abreise in die Heimat. Wie gut dass es reichhaltige Alternativen gab, und die stattdessen besuchten BigBang aus Norwegen waren ein würdiger Ersatz!
So, und was waren subjektiv die Entdeckungen des Jahres? Ich glaube, Platz 1 geht gerecht geteilt an Woodkid (für Begeisterung) und an Tunng (fürs ganz weit hineinkriechen in Ohr und Herz). Aber auch Sea & Air, Abby, Jonathan Wilson, Timesbold und BigBang (sowie viele viele andere!) gehören zu den Errungenschaften des Jahres, die sich einen festen Platz in meinem Player erobert haben.
Am meisten positiv überrascht haben mich die Alben von Sigur Rós, The Head And The Heart, Midlake ("Antiphon", wenn auch wenig gehört) und vor allem von Young Rebel Set, bei denen ich (warum auch immer) mit eher zurückhaltenden Erwartungen herangegangen bin. An Enttäuschungen gab es zum Glück nur wenig, vllt das neue Shout Out Louds, was mich bisher so gar nicht erreichen konnte, aber es bekommt sicher noch die eine oder andere Chance.
Insgesamt hinterlässt 2013 einen guten Gesamteindruck, musikalisch wie auch sonst :)
1 Kommentare :
Top! Und Loch Lomond ♥
Kommentar veröffentlichen