Konzert: The Shins
Ort: Lüften Festival, Frankfurt
Datum: 22.06.2012
Dauer: 90 min
Mensch, die Shins habe ich vollkommen aus den Augen verloren. Als ich sie zum letzten Mal live gesehen habe, waren Alexander Madlung und Robert Hilbert noch Nationalspieler. Ohne längeres Nachdenken hätte ich bei allen dreien letzte Woche nicht auf Anhieb gewußt, was sie gerade so machen, bei den Shins konnte ich mir gestern ansehen, wie es ihnen so geht.
Zehn Minuten vor Konzertbeginn war ich noch nicht sicher, ob ich mir die Amerikaner, die ich einmal sehr geliebt habe, von Anfang an ansehen sollte oder nicht doch lieber Ja, Panik weiter gucken sollte. Spontan entschied ich mich gegen die Österreicher (mit der lustigsten Frisur seit langem).
Keine Ahnung, wann ich zuletzt meine Shins Platten gehört habe, es ist aber lange her. Warum ich das Interesse an ihnen verloren habe, weiß ich partout nicht. Aus den Augen, aus dem Sinn, das gibt es eben manchmal. Dabei haben es die Shins mit ihren vielen großen Hits sicher nicht verdient, vergessen zu werden. Trotzdem habe ich ihre letzte Platte noch nicht einmal gekauft (was bei mir gleichzeitig heißt, daß ich sie nicht gehört habe). So waren meine anderthalb Stunden mit den Shins so wie ein Klassentreffen nach langer Zeit. "Ach, das gab es ja auch, und toll ist es," kam mir immer wieder in den Sinn.
Seit 2007 hat die Band aus New Mexico ihr Gesicht massiv verändert. Außer Frontmann James Mercer ist kein Mitglied länger als drei Jahre dabei, naja, außer Drummer Joe sind alle sogar erst seit 2011 im Team. Bei den alten Sachen klangen diese Shins aber nicht anders als die von vor fünf Jahren.
Der Unterschied, den ich festgestellt habe, lag zwischen den Songgenerationen. Mag sein, daß es darin seine Ursache hatte, daß ich die neueren Lieder nicht kannte. Aber an New slang, Sleeping lessons, Saint Simon, Phantom limb oder Caring is creeping kam keines der 2012er ran, das schlechteste Stück war das unveröffentlichte Marisa (zu viel Funk, zu wenig Herz).
Trotz der schwächeren Momente hatte das Konzert keine Längen. Anderthalb Stunden bei einem Festival sind ja keine leichte Kost, vor allem, wenn es nicht das erste Konzert des Tages ist (drei Stunden The Cure neulich haben mich aber vielleicht abgehärtet).
Was gibt es sonst zu berichten? Das Publikum war gespickt mit Musikern. Markus Acher, Teile von Get Well Soon, Robert Stadlober und Erlend Øye standen oder liefen vor uns rum. Der norwegische Whitest Boy Alive und Kings Of Convenience Mann amüsierte uns dabei besonders. Erst äffte er für seinen (weiblichen) Hofstaat den Shins Keyboarder gestenreich und sehr komisch nach, dann wandelte (alles andere beschriebe es falsch) über den Platz und tanzte zu New slang einen skandinavischen Sonnwend-Tanz, wundervoll!
James Mercer erklärte irgendwann, Schlagzeuger Joe sei verletzt, daher ein Sonderlob für ihn. Joe kommentierte dies mit "take drugs but don't play Frisbee", was zu großem Gelächter in der Band führte. "Ich kann nicht glauben, daß er zugegeben hat, Frisbee zu spielen!"
Ob seine Leidenschaften auch die Skelett-Hand mit Glöckchen erklärt, die Joe am Schlagzeug hatte?
Am besten gefiel mir aber der Tourmanager der Band. Er trug nämlich Anzug und Krawatte, während er die Mikros justierte oder Instrumente anreichte. Das hatte Stil, ha!
Es war ein gutes Klassentreffen, gar keine Frage! Es kann zwar sein, daß mir erst wieder in fünf Jahren nach den Shins ist, aber auch dann wird es wieder klasse! Und bis dahin habe ich ganz regelmäßig Sachen wie "after all these implements and text designed by intellects" im Kopf.
Setlist The Shins, Lüften Festival, Frankfurt:
01: Kissing the lipless
02: Caring is creepy
03: Simple song
04: Australia
05: Bait and switch
06: Phantom limb
07: The rifle's spiral
08: Saint Simon
09: Marisa
10: So says I
11: Know your onion!
12: Girl sailor
13: Port of Morrow
14: New slang
15: It's only life
16: Sleeping lessons
17: September
18: Sphagnum Esplanade
19: One by one all day
Links:
- aus unserem Archiv:
- The Shins, Paris, 05.11.07
- The Shins, Paris, 24.08.07
- The Shins, Hohenfelden, 17.08.07
- The Shins, Köln, 03.04.07
- The Shins, Köln, 03.04.07
- mehr Fotos von den Shins
Ort: Lüften Festival, Frankfurt
Datum: 22.06.2012
Dauer: 90 min
Mensch, die Shins habe ich vollkommen aus den Augen verloren. Als ich sie zum letzten Mal live gesehen habe, waren Alexander Madlung und Robert Hilbert noch Nationalspieler. Ohne längeres Nachdenken hätte ich bei allen dreien letzte Woche nicht auf Anhieb gewußt, was sie gerade so machen, bei den Shins konnte ich mir gestern ansehen, wie es ihnen so geht.
Zehn Minuten vor Konzertbeginn war ich noch nicht sicher, ob ich mir die Amerikaner, die ich einmal sehr geliebt habe, von Anfang an ansehen sollte oder nicht doch lieber Ja, Panik weiter gucken sollte. Spontan entschied ich mich gegen die Österreicher (mit der lustigsten Frisur seit langem).
Keine Ahnung, wann ich zuletzt meine Shins Platten gehört habe, es ist aber lange her. Warum ich das Interesse an ihnen verloren habe, weiß ich partout nicht. Aus den Augen, aus dem Sinn, das gibt es eben manchmal. Dabei haben es die Shins mit ihren vielen großen Hits sicher nicht verdient, vergessen zu werden. Trotzdem habe ich ihre letzte Platte noch nicht einmal gekauft (was bei mir gleichzeitig heißt, daß ich sie nicht gehört habe). So waren meine anderthalb Stunden mit den Shins so wie ein Klassentreffen nach langer Zeit. "Ach, das gab es ja auch, und toll ist es," kam mir immer wieder in den Sinn.
Seit 2007 hat die Band aus New Mexico ihr Gesicht massiv verändert. Außer Frontmann James Mercer ist kein Mitglied länger als drei Jahre dabei, naja, außer Drummer Joe sind alle sogar erst seit 2011 im Team. Bei den alten Sachen klangen diese Shins aber nicht anders als die von vor fünf Jahren.
Der Unterschied, den ich festgestellt habe, lag zwischen den Songgenerationen. Mag sein, daß es darin seine Ursache hatte, daß ich die neueren Lieder nicht kannte. Aber an New slang, Sleeping lessons, Saint Simon, Phantom limb oder Caring is creeping kam keines der 2012er ran, das schlechteste Stück war das unveröffentlichte Marisa (zu viel Funk, zu wenig Herz).
Trotz der schwächeren Momente hatte das Konzert keine Längen. Anderthalb Stunden bei einem Festival sind ja keine leichte Kost, vor allem, wenn es nicht das erste Konzert des Tages ist (drei Stunden The Cure neulich haben mich aber vielleicht abgehärtet).
Was gibt es sonst zu berichten? Das Publikum war gespickt mit Musikern. Markus Acher, Teile von Get Well Soon, Robert Stadlober und Erlend Øye standen oder liefen vor uns rum. Der norwegische Whitest Boy Alive und Kings Of Convenience Mann amüsierte uns dabei besonders. Erst äffte er für seinen (weiblichen) Hofstaat den Shins Keyboarder gestenreich und sehr komisch nach, dann wandelte (alles andere beschriebe es falsch) über den Platz und tanzte zu New slang einen skandinavischen Sonnwend-Tanz, wundervoll!
James Mercer erklärte irgendwann, Schlagzeuger Joe sei verletzt, daher ein Sonderlob für ihn. Joe kommentierte dies mit "take drugs but don't play Frisbee", was zu großem Gelächter in der Band führte. "Ich kann nicht glauben, daß er zugegeben hat, Frisbee zu spielen!"
Ob seine Leidenschaften auch die Skelett-Hand mit Glöckchen erklärt, die Joe am Schlagzeug hatte?
Am besten gefiel mir aber der Tourmanager der Band. Er trug nämlich Anzug und Krawatte, während er die Mikros justierte oder Instrumente anreichte. Das hatte Stil, ha!
Es war ein gutes Klassentreffen, gar keine Frage! Es kann zwar sein, daß mir erst wieder in fünf Jahren nach den Shins ist, aber auch dann wird es wieder klasse! Und bis dahin habe ich ganz regelmäßig Sachen wie "after all these implements and text designed by intellects" im Kopf.
Setlist The Shins, Lüften Festival, Frankfurt:
01: Kissing the lipless
02: Caring is creepy
03: Simple song
04: Australia
05: Bait and switch
06: Phantom limb
07: The rifle's spiral
08: Saint Simon
09: Marisa
10: So says I
11: Know your onion!
12: Girl sailor
13: Port of Morrow
14: New slang
15: It's only life
16: Sleeping lessons
17: September
18: Sphagnum Esplanade
19: One by one all day
Links:
- aus unserem Archiv:
- The Shins, Paris, 05.11.07
- The Shins, Paris, 24.08.07
- The Shins, Hohenfelden, 17.08.07
- The Shins, Köln, 03.04.07
- The Shins, Köln, 03.04.07
- mehr Fotos von den Shins
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen