Konzert: The Stone Roses
Ort: Scheeßel, Hurricane Festival
Datum: 22.06.2012
Dauer: ca. 90 Minuten
von Ursula von neulich als ich dachte und Dirk von Platten vor Gericht
Zur etwas späten Anfangszeit von 0:30 Uhr standen die Stone Roses auf dem Programm, ein Termin, der uns so wichtig war, dass wir das Ende von The Cure sausen ließen. Dieses Mal gelangten wir auch mühelos in den Vorbühnenbereich, in dem wir gut sehen konnten und dank relativ viel Platz auch sämtlichen Idioten ausweichen konnten. Die Stone Roses treten ja zurzeit europaweit bei Festivals und auch allein auf, und teils hörte man schon Berichte, die Anlass zur Sorge gaben, dass eine erneute Bandauflösung unmittelbar bevorstehen könnte.
Beim Hurricane waren aber alle gut gelaunt und scherzten miteinander. Dass Ian Brown nicht singen kann, ist bekannt und sollte niemand, der die Band mag, stören. Sein Gesang war aber gerade während der ersten paar Lieder im Rahmen seiner Möglichkeiten in Ordnung und erhielt gleich beim Opener „I Wanna Be Adored“ reichlich Unterstützung aus dem Publikum. Herr Brown war ansonsten entertainermäßig unterwegs: Er gestikulierte für die Fernsehkameras und das Publikum, warf sich in dramatische Posen und drohte an einer Stelle scherzhaft, Manis Bass an einem Lautsprecher zu zerschlagen.
An einer LED-Wand im Hintergrund konnte man sich an zahlreichen Erinnerungen aus der Stone Roses-Geschichte erfreuen, also den Drop Paintings von John Squire, Zitronenscheiben, psychedelischen Animationen und Ausschnitten des Covers von „Fool’s Gold“.
Die Setliste wird von Konzert zu Konzert leicht variiert, die Schwäche, dass im ersten Drittel jedoch gleich drei Single-B-Seiten präsentiert werden, aber nicht behoben. Daher war ein deutlicher Stimmungsanstieg ab „Fool’s Gold“ deutlich zu verspüren. „Fool’s Gold“ und auch „Waterfall“ fielen durch ausgiebige Gitarrensolos von John Squire deutlich länger aus als auf Platte (bei „Fool’s Gold“ handelt es sich bei der veröffentlichten 9-Minuten-Singleversion also offenbar um eine gekürzte). Hier konnten die Stone Roses zeigen, dass mit Squire, Reni und Mani drei hervorragende Musiker in der Band stehen. Und eben Ian Brown.
Dieser ergänzte „Love Spreads“ am Ende durch eine Rap-Einlage („The Stone Roses are back on stage“ ?) und versemmelte „Don’t Stop“ gehörig. Da wollte der Titel des Songs so gar nicht zum Eindruck beim Hören passen. Der Abschluss ließ mit vier weiteren Songs aus ihrem Debütalbum sicherlich keine Fan-Wünsche offen.
Vielleicht um die Gefahr zu mindern, dass einzelne Bandmitglieder schon nach Hause fahren, wurde „I am the Resurrection“ nicht als Zugabe sondern einfach als letzter Song gespielt.
Setlist The Stone Roses, Hurricane Festival, Scheeßel:
01: I Wanna Be Adored
02: Mersey Paradise
03: Sally Cinnamon
04: Where Angels Play ?
05: Shoot You Down
06: (Bye bye) Badman
07: Ten Storey Love Song
08: Standing Here
09: Fools Gold
10: Waterfall
11: Don’t Stop
12: Love Spreads
13: Made Of Stone
14: This Is The One
15: She Bangs The Drums
16: I Am The Resurrection
Links:
- aus unserem Archiv:
- The Stone Roses, Amsterdam, 12.06.12#
1 Kommentare :
Leider fand ich Ians Gesang so sehr störend, dass ich als Stone Roses Fan nicht hinhören konnte :-( Und Ian konnte sich auch in Ruhe auf den TV-Kameramann konzentrieren, da die Band den Fotografen einen so tollen Vertrag unterjubeln wollte (Abgabe aller Rechte ans Bandmanagement ohne den Fotograf jemals nennen geschweige denn bezahlen zu müssen, selbst wenns das nächste Tourplakat, T-Shirt-Logo o.ä. wird ... und noch so manche nette Klausel zusätzlich), dass ihn (k)einer unterschrieben hat! So kann man sich auch unbeliebt machen ... schade, so waren die Stone Roses für mich leider gleich in doppelter Hinsicht die absolute Enttäuschung des Hurricane Festivals :-/
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