Konzert: Mazzy Star
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 31.05.2012
Zuschauer: sehr viele (im Schnitt Ü40)
Dauer: 55 min
Wo funktionieren Dream Pop Bands eigentlich besser als in lauen Sommernächten am Meer? Natürlich gilt das nicht nur für Dream Pop. Deutschrock ist vermutlich in Spanien auch besser als im verregneten Herne, aber glücklicherweise werde ich das nie überprüfen werden.
Im vergangenen Jahr hatte mich Dean Wareham mit seiner Galaxie 500 Show wieder einmal begeistert. Kulisse, Musik und Temperatur waren wie für einander gemacht. Dieses Jahr hatte das Primavera Festival mehrere Dream Pop Eisen im Feuer, das erste war am Donnerstag Mazzy Star.
Mazzy Star? Die aus den 90ern? Genau die. Die amerikanische Band um Hope Sandoval und David Roback, die 1996 ihre letzte Platte veröffentlicht hat, hat sich offiziell nie aufgelöst und 2009 ein neues Album angekündigt. Seit April 2012 touren Mazzy Star wieder, u.a. traten sie in Coachella auf.
Ich hatte Mazzy Star damals (in den 90ern) nicht gesehen, obwohl ich schon immer Dream Pop als eines meiner wichtigsten Musikgenres angesehen habe (lange bevor ich den Begriff kannte). Ob es am deutlichen Blues-Einschlag der Kalifornier liegt, daß mir Galaxie 500, Lush, die Darling Buds, die Primitives oder die Pale Saints (auch wenn die nicht furchtbar gut miteinander vergleichbar sind), wichtiger waren, weiß ich nicht, ich vermute es aber. Wichtig waren Mazzy Star immer und ihr Comeback und die angekündigte Platte erfreuen mich extrem!
Vor der Ray Ban Stage hatten sich nach den Afghan Whigs viele, meist über 40jährige Zuschauer versammelt. Für viele von denen waren Mazzy Star der Grund, zum Primavera Festival zu fahren, hatte ich den Eindruck. Das Publikum war also nicht neutral und verkraftete den miesen Sound in der Folge auch gut. Ich hätte mir gewünscht, man hätte dies besser in den Griff bekommen, durchgängig überzeugend war die Akustik aber nur auf der weit entfernten Mini Stage. Wenn man gut klingende Konzerte hören wollte, musste man die knapp zehn Minuten Fußweg auf sich nehmen, auf den großen Bühnen im vorderen Teil des Geländes bestand immer die Chance, daß es dumpf oder viel zu basslastig werden würde. Mir hat das einen guten Teil des Spaßes am Mazzy Star Comeback genommen, weil ich in Barcelona auch schon mitbekommen habe, daß es anders geht. The xx 2010 und 2012, Beach House am Freitag z.B. waren brillant und glasklar. Mazzy Star mit den richtigen Toningenieuren wäre ein besseres als ein bloß gutes Konzert gewesen.
Das Selbstvertrauen bei Mazzy Star scheint kleiner zu sein, als das von The xx, die Amerikaner gingen mit ihrem neuen Material vorsichtiger um. Erst gegen Ende des Sets kam Lay myself down, die Single aus dem verganenen Jahr, direkt gefolgt von einem neuen, mir unbekannten Stück, das laut youtube Flying low heißt. Flying low liegt jenseits meine Blues-Schwelle, es hört sich nach Cowboy-Musik an (mit Mundharmonika natürlich!) und war das schwächste Stück im Set. Laut Hope wurde Flying low in Barcelona zum ersten Mal gespielt.
Das sphärische, gut neun Minuten lange So tonight that I might see beendete das Konzert. Leider fiel dabei der miese Sound besonders auf. Hopes Sprechgesang ging in donnernden Bässen unter. Schade, das hat jemand ordentlich versaut.
Knüller wie Halah oder Fade into you machten den miesen Klang wett und sorgten für einen guten Gesamteindruck.
Setlist Mazzy Star, Primavera Sound Festival, Barcelona:
01: Blue flower
02: Disappear
03: Ghost highway
04: Halah
05: Still cold
06: She hangs brightly
07: Look on down from the bridge
08: Fade into you
09: Lay myself down
10: Flying low
11: S0 tonight that I might see
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 31.05.2012
Zuschauer: sehr viele (im Schnitt Ü40)
Dauer: 55 min
Wo funktionieren Dream Pop Bands eigentlich besser als in lauen Sommernächten am Meer? Natürlich gilt das nicht nur für Dream Pop. Deutschrock ist vermutlich in Spanien auch besser als im verregneten Herne, aber glücklicherweise werde ich das nie überprüfen werden.
Im vergangenen Jahr hatte mich Dean Wareham mit seiner Galaxie 500 Show wieder einmal begeistert. Kulisse, Musik und Temperatur waren wie für einander gemacht. Dieses Jahr hatte das Primavera Festival mehrere Dream Pop Eisen im Feuer, das erste war am Donnerstag Mazzy Star.
Mazzy Star? Die aus den 90ern? Genau die. Die amerikanische Band um Hope Sandoval und David Roback, die 1996 ihre letzte Platte veröffentlicht hat, hat sich offiziell nie aufgelöst und 2009 ein neues Album angekündigt. Seit April 2012 touren Mazzy Star wieder, u.a. traten sie in Coachella auf.
Ich hatte Mazzy Star damals (in den 90ern) nicht gesehen, obwohl ich schon immer Dream Pop als eines meiner wichtigsten Musikgenres angesehen habe (lange bevor ich den Begriff kannte). Ob es am deutlichen Blues-Einschlag der Kalifornier liegt, daß mir Galaxie 500, Lush, die Darling Buds, die Primitives oder die Pale Saints (auch wenn die nicht furchtbar gut miteinander vergleichbar sind), wichtiger waren, weiß ich nicht, ich vermute es aber. Wichtig waren Mazzy Star immer und ihr Comeback und die angekündigte Platte erfreuen mich extrem!
Vor der Ray Ban Stage hatten sich nach den Afghan Whigs viele, meist über 40jährige Zuschauer versammelt. Für viele von denen waren Mazzy Star der Grund, zum Primavera Festival zu fahren, hatte ich den Eindruck. Das Publikum war also nicht neutral und verkraftete den miesen Sound in der Folge auch gut. Ich hätte mir gewünscht, man hätte dies besser in den Griff bekommen, durchgängig überzeugend war die Akustik aber nur auf der weit entfernten Mini Stage. Wenn man gut klingende Konzerte hören wollte, musste man die knapp zehn Minuten Fußweg auf sich nehmen, auf den großen Bühnen im vorderen Teil des Geländes bestand immer die Chance, daß es dumpf oder viel zu basslastig werden würde. Mir hat das einen guten Teil des Spaßes am Mazzy Star Comeback genommen, weil ich in Barcelona auch schon mitbekommen habe, daß es anders geht. The xx 2010 und 2012, Beach House am Freitag z.B. waren brillant und glasklar. Mazzy Star mit den richtigen Toningenieuren wäre ein besseres als ein bloß gutes Konzert gewesen.
Das Selbstvertrauen bei Mazzy Star scheint kleiner zu sein, als das von The xx, die Amerikaner gingen mit ihrem neuen Material vorsichtiger um. Erst gegen Ende des Sets kam Lay myself down, die Single aus dem verganenen Jahr, direkt gefolgt von einem neuen, mir unbekannten Stück, das laut youtube Flying low heißt. Flying low liegt jenseits meine Blues-Schwelle, es hört sich nach Cowboy-Musik an (mit Mundharmonika natürlich!) und war das schwächste Stück im Set. Laut Hope wurde Flying low in Barcelona zum ersten Mal gespielt.
Das sphärische, gut neun Minuten lange So tonight that I might see beendete das Konzert. Leider fiel dabei der miese Sound besonders auf. Hopes Sprechgesang ging in donnernden Bässen unter. Schade, das hat jemand ordentlich versaut.
Knüller wie Halah oder Fade into you machten den miesen Klang wett und sorgten für einen guten Gesamteindruck.
Setlist Mazzy Star, Primavera Sound Festival, Barcelona:
01: Blue flower
02: Disappear
03: Ghost highway
04: Halah
05: Still cold
06: She hangs brightly
07: Look on down from the bridge
08: Fade into you
09: Lay myself down
10: Flying low
11: S0 tonight that I might see
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