Konzert: Garbage
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: ca- 60 min
von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)
Mitte der Neunziger war ich ein riesiger Garbage-Fan. Der Wiederauferstehung der Band stand ich eher skeptisch gegenüber, schließlich waren die Alben immer schwächer geworden und auch das neue Werk ist, nun, nicht direkt schlecht, aber auch nichts, das mein Leben sonderlich bereichert hätte. Nichtsdestotrotz war es interessant, die Band nach schlappen 16 Jahren auch mal wieder live zu sehen, also ging es am späten Abend noch zur kleinsten Bühne des Festivals, wo schon viele Fans ungeduldig warteten (manche von ihnen allerdings auch auf die Beatsteaks, die hier gerüchteweise einen Geheimauftritt haben sollten).
Die Bühne erklommen dann aber nur Garbage, was uns auch lieber war. Es erschienen Butch Vig, Steve Marker, Duke Erikson und ein weiterer Mi(e)tmusiker, die ihre Plätze eher am Bühnenrand einnahmen. Der Mittelpunkt und ein Extraauftritt gebührten Shirley Manson. Sie hat immer noch ihre roten Haare, die sie oben auf ihrem Kopf zu einem strengen Dutt frisiert hatte, und auch sonst war mit ihrem Bühnengebahren nicht zu spaßen. Wie eine Tigerin im Käfig schritt sie die Bühne wieder und wieder ab und gab alte und neue Garbage-Hits mit kräftiger Stimme zum Besten.
Eröffnet wurde das Set mit „Automatic Systematic Habit“ vom neuen Album, doch es sollte neben der mauen Single „Blood for Poppies“ und dem überraschend starken „Control“ der einzige Song aus „Not Your Kind Of People“ bleiben. Den Rest des Auftritts bestritten Garbage mit ihren zahlreichen Hits. „Shut Your Mouth“ wurde überraschend als Rap dargeboten, den Einstieg zu „Stupid Girl“ bildete der bekannte „I love to love you“-Gesang, der zu „I Feel Love“ gehört – vielleicht eine Reminiszenz an die kürzlich verstorbene Donna Summer.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass Garbage ihre Songs deutlich rockiger darboten als gewohnt und auf ruhige Titel wie etwa „Milk“ oder „The World Is Not Enough“ im Gegensatz zu ihren eigenen Konzerten bei diesem Festivalauftritt komplett verzichteten. Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt dieses überraschend überzeugenden Auftritts bildete „Only Happy When It Rains“ – was auch ein böses Omen für den folgenden dritten Tag darstellen sollte.
Setlist Garbage, Hurricane Festival, Scheeßel:
01: Automatic Systematic Habit
02: I Think I'm Paranoid
03: Blood for Poppies
04: Why Do You Love Me
05: Queer
06: Shut Your Mouth
07: Stupid Girl
08: #1 Crush
09: Control
10: Cherry Lips (Go Baby Go!)
11: Vow
12: Push It
13: Only Happy When It Rains
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