Montag, 30. September 2019

Woog Riots & Hutch Harris, Wiesbaden, 28.09.19

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Konzert: Woog Riots & Hutch Harris
Ort: Schlachthof, Wiesbaden (Kesselhaus)
Datum: 28.09.2019
Dauer: Woog Riots knapp 40 min, Hutch Harris knapp 55 min
Zuschauer: bis da ca. 100




Früher hatte ich für solche Gelegenheiten eine passende Konzerttasche. "Ich bin wegen der Vorgruppe hier", stand auf der. Die hatte ich mir irgendwann machen lassen, weil mein Verhalten, auch gerne mal nach dem Support zu gehen, bei vielen als verhaltensauffällig galt. Aber wenn Wolf Alice auf einer Tour eben nur vor alt-j spielen, bleibt einem doch nichts anderes übrig. Daher die Tasche. Keine Ironie.

Samstag war ich gleich wegen zwei Vorgruppen da, eigentlich war es also wieder ein normales Konzert. Unter anderen Umständen hätte ich mir International Music auch angesehen, nur ließen das die nichtanderen diesmal nicht zu. Wenn man eine Gruppe, die man liebt und den Sänger der besten Band der Welt gemeinsam an einem Abend sehen kann, ist es aber auch eigentlich egal, ob danach noch etwas kommt.


Daß die Woog Riots toll sind, habe ich schon häufig betont. Die "berühmteste Protestband aus Darmstadt" spielte schon die beiden wichtigsten Festivals meiner Indiepop-Welt, das Indietracks und ähm, das Cologne Popfest. Im März erschien das bereits sechste Album des Duos Silvana und Marc (Cut-up and paste), das durchweg großartig ist und - machte ich solche Listen - mit Tampere - Manchester of the North einen sicheren Kandidaten für eine Jahres-Top-5 enthält.

Das Konzert begann mit Alan Rusbridger, dem Lied über den ehemaligen Guardian-Chefredakteur, der eine wichtige Rolle bei der Veröffentlichung der Snowden-Dokumente gespielt hat, 2013, als sich gigantische Skandale noch lange in den Nachrichten hielten und nicht wie heute montags von noch viel größeren Skandalen wieder abgelöst und ins Vergessen geschickt werden. 

Daß Alan Rusbridger (Mensch) eine Rezension über Alan Rusbridger (Album) geschrieben hat, ist eine meiner Lieblingsmusikgeschichten. Es folgten - in Blöcke unterteilt (Protestsongs, Lieder über Städte...) - vor allem Lieder vom neuen Album Cut-up and paste. Und jede Menge Instrumente. Silvana spielt Keyboard, Otamatone, Stylophone und Melodica, Marc Gitarre und iPod. So entstehen diese fantastischen Elektropop-Songs über diese fiesen Kreuzfahrt-Giganten in Venedig, über Das Kapital oder den Busfahrer. Es war wie immer ein riesiger Spaß!



Zum letzten Stück To all you racists kamen die beiden von der Bühne und sangen unverstärkt. Ganz voll war das Kesselhaus des Schlachthofs noch nicht. Die, die mitbekommen hatten, daß es früh losgeht und die wie ich nicht supportphob sind, hatten großes Glück!

Setlist Woog Riots, Schlachthof, Wiesbaden:


01: Alan Rusbridger
02: Oxford
03: Last beat
04: Cut-up and paste
05: Hello bus driver
06: People reading Marx
07: Tampere - Manchester of the North
08: Tokyo plastics
09: Monstrous monsters
10: People working with computers
11: To all you racists



Nicht weit von Wiesbaden weg gab es früher das beste Festival, das Phono Pop in Rüsselsheim. Meine großen Lieblinge The Thermals aus Portland konnte ich da zweimal sehen, 2007 und 2013 und natürlich waren beide Konzerte herausragend, weil das alle Auftritte der Thermals waren.

Die Thermals lösten sich im April 2018 auf, vorher machte einmal die Nachricht die Runde, die Band wolle nicht mehr touren. Mein letztes Konzert war 2013, viel zu lange her für eine Band, die ich so liebe und seit 2006 immer wieder gesehen habe. Ein paar Monate nach der Auflösung erschien neue Musik von Bassistin Kathy Foster und von Gitarrist Hutch Harris. Hutches Platte Only water kaufte ich sofort digital (die CD-Version - Auflage 50 - blieb wohl wegen der schrecklichen Portokosten amerikanischen Fans vorbehalten). Die Hoffnung auf ein Konzert hatte ich aber aufgegeben, denn dieses "keine Lust mehr auf Touren", war fest in meinem Kopf. Glücklicherweise nicht in Hutchs...  

Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Daß Hutch alleine und mit akustischer Gitarre auftreten würde, meine ich damit nicht, das schien mir klar zu sein. Aber was würde er spielen? Vor allem wohl Songs seiner gelungenen Solo-Platte. Und vielleicht something Thermals und ein, zwei Cover?


Schon die ersten vier Lieder waren Thermals-Songs. Seine Setlist lag nah vor mir, ich vermied aber Spoiler. Sie sah aber lang aus und war sehr einsilbig, immer nur ein Wort oder eine Abkürzung, so wie immer. Nach dem Thermals-Start folgten die ersten beiden Solo-Lieder von Hutch. I will try to forget you und No river left. Weil er die alten Band-Stücke in gleicher akustischer Form spielte, fiel kein großer Unterschied zwischen den neuen und alten Songs auf, also schiene die Solo-Platte wohl auch in Punkband-Arrangements zu funktionieren. Nur erscheinen mir die neuen Texte  trennungsbezogener. "Yesterday you held me lying on the bed. Now I know I’ll lie alone and hold you in my head." 

Auch wenn auch später noch einmal drei Solo-Lieder kamen, spielte Hutchs frühere Band die Hauptrolle. Als Thermals-Ultra mochte ich das sehr, seine eigene Platte ist aber auch so gut, daß der Sänger ruhig mehr davon hätte spielen wollen, es wäre kein schlechterer Abend werden können. Aber was jammere ich? Ich durfte noch einmal eine Zugabe aus 13 The-Thermals-Songs hören, darunter drei, die ich nie live gesehen habe und ganz viele der großen Hits (Test pattern, Back to grey, I let it go...).

Dummerweise vermisse ich die Thermals jetzt wieder ein Stück mehr. Aber die Aussicht, Hutch jetzt vielleicht ab und zu wieder auf einer Bühne singen und schreien zu hören, macht das erträglicher.

Setlist Hutch Harris, Schlachthof, Wiesbaden:

01: I let it go (The Thermals)
02: When I was afraid (The Thermals)
03: Faces stay with me (The Thermals)
04: The sunset (The Thermals)
05: I will try to forget you
06: No river left
07: Test pattern (The Thermals)
08: St. Rosa and the swallows (The Thermals)
09: Back to gray (The Thermals)
10: I hold the sound (The Thermals)
11: Anything is possible
12: You can believe me now
13: You and yesterday
14: The walls (The Thermals)
15: Thinking of you (The Thermals)
16: An endless supply (The Thermals)
17: God and country (The Thermals)
18: A pillar of salt (The Thermals)

Links:

- aus unseren Archiv:
- Woog Riots, Köln, 30.03.16
- Woog Riots, Darmstadt, 19.09.13
- Woog Riots, Berlin, 22.05.08
- The Thermals, Köln, 23.10.13
- The Thermals, Rüsselsheim, 13.07.13
- The Thermals, Dortmund, 30.07.11
- The Thermals, Frankfurt, 15.04.11
- The Thermals, Köln, 03.04.11
- The Thermals, Bochum, 23.10.09
- The Thermals, Haldern, 15.08.09
- The Thermals, Berlin, 08.08.09
- The Thermals, Rüsselsheim, 21.07.07
- The Thermals, Köln, 19.12.06
- The Thermals, Paris, 02.12.06


Les concerts de la semaine à Paris du 30 septembre au 6 octobre 2019

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Les bons concerts commencent déjà ce lundi avec la chanteuse anglaise Rozi Plain et ses chansons folk un peu expérimental ! Et en première partie Blumi (Emma Broughton, photo par Oliver Peel ©) !



30: Rozi Plain et Blumi, La Boule Noire
30: Local Natives, La Maroquinerie
01: Zoé Boekbinder & Pony Hunter, Break'Art Mix
01: Helmet, La Boule Noire
01: Sleaford Mods, La Cigale
01: Hutch Harris (The Thermals), Point Ephémère
01: Emma Ruth Rundle, Petit Bain
02: Festival Walden, International
02: City Calm Down, Supersonic
02: Alex Cameron, Trianon
02: We Were Promised Jetpacks, Backstage By The Mill
02: Phoenician Drive et Le Réveil des Tropiques, Badaboum
03: Labo Lola, Abracadabar
03: Magon en showcase à La Fabrique Balades Sonores
03: Festival Walden, Manufacure Chanson
04: Superbravo, Bellevilloise
04: Marble Arche, La Boule Noire
04: Allah-Las, Elyséé Montmartre
04: Festival Walden, Petit Bain
04: Cosmic Neman, Instants Chavirés, Montreuil
05: Monolord, FGO-Barbara
05: Bill Callahan, La Cigale
05: The Album Leaf, La Maroquinerie
05: Life Is A Minestrone présente Robert Rotifer
05: Lispector, Espace B
05: Deafheaven, Le Trabendo
05: Pip Bloom, Point FMR
05: Rockt Society, East End Girls, le Zorba
06: Daughters, La Maro

Freitag, 27. September 2019

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Konzerte im Oktober - eine kleine persönliche Vorauswahl. Und bitte nicht das kleine Festival im Dreiländereck am 11. und 12. Oktober vergessen!


Lydia Cole27.09. House concert (open), Bern
28.09. House concert (open), Stuttgart
29.09. House concert (open), Karlsruhe
10.10. Barkett, Berlin - with Hailey Beavis


Missincat
Missincat, Karlsruhe, 07.12.12
27.09 Halle Objekt 5
28.09 Magdeburg Moritzhof
29.09 Bielefeld Bunker Ulmenwall
30.09 Münster Pension Schmidt
02.10 Stuttgart Cafe Galao
04.10 Hannover Pavillon
05.10 Berlin Badehaus

Hayley Reardon
01.10. Arberger Hof | Bremen
06.10. Sängerknaben und Sirenen | Hamburg
07.10. Freundlich und Kompetent | Hamburg
08.10. Jazz Club Tonne | Dresden
09.10. Ellis | Hanau
10.10. Musikladen | Götzis
11.10. Schwarzer Engel | St.Gallen
12.10. Salon Schmitts | Kaiserslautern
13.10. Werkstattbühne | Heufeld
14.10. Inspire | Chemnitz
15.10. Stilbruch | Bamberg
19.10. Reusser Guitars | Brienz
 


Wooden Peak

 Wooden Peak, Karlsruhe, 18.09.15  
02.10. Hamburg  Hafenklang (mit Halma)
03.10. Berlin  Internet Explorer (mit AG Form)
04.10. Leipzig  UT Connewitz (mit AG Form + Alex Stolze)
05.10. Erfurt  Franz Mehlhose
26.10. Görlitz  Kühlhaus (Duo)
27.10. Kircheib  Kulturwerkstatt (Duo)

A-SUN AMISSA
02.10. Wien - Venster99
03.10. München - Glockenbachwerkstatt
04.10. Berlin - Urban Spree mit Nadja & Some Bec. Hollow Tubes
08.10. Dresden - Zentralwerk
09.10. Hamburg - FSK

Kirsten Ludwig
04.10. Wien | Haus der Musik
06.10. Offenbach | Hafen 2
07.10. Dresden | Katy's Garage
08.10. Berlin | Bar Bobu
09.10. Köln | Tsunami
10.10. Unna | Spatz & Wal
11.10. Bereldange | SOM
12.10. Saarbrücken | Studio 30
15.10. Bern | Cafe Marta / Sound & Sandwich
17.10. Wuppertal | Viertel Bar
18.10. Magdeburg | Volksbad
19.10. Darmstadt | "Bedroomdisco"
20.10. Dresden | Wohzimmer
21.10. München | cucurucu
22.10. Linz | Smaragd
23.10. Klagenfurt | Wohnzimmer
24.10. Salzburg | Corner
25.10. Immendingen | Lichtspielhaus Gloria
28.10. Monomontag @ Portier | Winterthur
 


Enno Bunger

 Enno Bunger, Karlsruhe, 30.07.16
08.10. Essen, Zeche Carl
09.10. Hannover, Musikzentrum
10.10. Dresden, Beatpol
11.-12.10. Nürnberg, Nürnberg.Pop Festival
13.10. München, Ampere
14.10. Wien, Chelsea
16.10. Leipzig, Werk
17.10. Göttingen, Musa
18.10. Hamburg, Grosse Freiheit 36
19.10. Berlin, Festsaal Kreuzberg
21.10. Würzburg, Cairo
22.10. Frankfurt, Mousonturm
23.10. Stuttgart, Im Wizemann (Club)
24.10. Heidelberg, halle02 club
25.10. Zürich, Bogen F
26.10. Freiburg, Jazzhaus
28.10. Erfurt, Franz Mehlhose
29.10. Bremen, Schlachthof
30.10. Köln, Gloria
01.11. Osnabrück, Rosenhof
02.11. Magdeburg, Moritzhof
03.11. Rostock, Helgas Stadtpalast

CATT mit Niels Frevert
09.10. Essen - Zeche Carl
10.10. Köln - Clubbahnhof Ehrenfeld
11.10. Frankfurt - Nachtleben
12.10. Münster - Gleis 22
18.10. Berlin - Heimathafen

Andy Clark
09.10. Stolberg, Anderswelttheater
10.10. Magdeburg, Blue Note
11.10. Ratingen, Bürgerhaus
12.10. Kassel, Moonwalk
16.10. Quedlinburg, KuZ Reiche
17.10. Homburg, Mandys Lounge
18.10. Bad Bentheim, Altes Museum
19.10. Düsseldorf, Beethoven
23.10. Eckernförde, Spieker
25.10. Bielefeld, Pappelkrug
26.10. Lübeck, Tonfink

Martin Kohlstedt

 Martin Kohlstedt, Weimar, 22.11.17
09.10. Paris
06.11. Erlangen
07.11. Mainz
08.11. Karlsruhe
16.11. Hamburg mit Gewandhauschor
20.11. Bielefeld
21.11. Moers
22.11. Magdeburg
23.11. Wuppertal
28.11. Dornbirn
29.11. Innsbruck
30.11. Wien
03.12. Basel
04.12. Zürich
05.12. Solothurn
06.12. Düdingen
07.12. Schaffhausen
08.12. Luzern
17.12. Erfurt mit Gewandhauschor
18.12. Berlin mit GewandhausChor

Stefanie Schrank & her Group
17.10. München, Rote Sonne (mit Die Türen)
18.10. Frankfurt, Brotfabrik (mit Die Türen)
22.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg (mit Die Höchste Eisenbahn)
23.11. Kiel, Die Pumpe (mit Die Höchste Eisenbahn)
24.11. Hamburg, Docks (mit Die Höchste Eisenbahn)
25.11. Bochum, Bhf Langendreer (mit Die Höchste Eisenbahn)
26.11. Jena, tbc
27.11. Dresden, Tante Ju (mit Die Höchste Eisenbahn)
 


Dekker

19.10. Aachen  Überhaupt
20.10. Essen  Secret Show
21.10. Magdeburg  Secret Show
22.10. Hamburg  Knust Bar *support for I Am Oak
23.10. Würzberg  Viertel Cafe
13.11. Münster  Teilchen & Beschleuniger
15.11. Köln  Die Wohngemeinschaft
17.11. Rostock  Jaz E.V.
18.11. Berlin  Auster Club
21.11. Hanover  Feinkost Lampe


Daniel Kahn
25.10. Osnabrück / Museum
26.10. Hannover*
27.10. Berlin*
29.10. Hamburg / Jüdischer Salon
31.10. Düsseldorf / Jüdische Gemeinde
03.11. Dortmund*
07.11. Halle / Objekt 5 (Akkordeon Festival)
10.11. Kiel*
16.11. Wien / KlezMore Festival
17.11. Bamberg*
*- Konzerte im Kulturprogramm des Zentralrats der Juden



Donnerstag, 26. September 2019

Wilco, Paris, 22.09

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Concert: Wilco

Lieu: Le Trianon

Date: 22.09
Durée: 2 heures
Spectateurs: environ 1000
Relecture du texte par Frank Godgiven (merci beaucoup!)







Ça faisait sept ans que je n'avais pas vu Wilco. La dernière fois, c'était le 6 mars 2012 dans un Grand Rex assis, un concert un peu spécial vu qu'il y avait eu une dispute entre une partie du public des trois premiers rangs qui voulait être debout et les vigiles de la salle. Depuis, Wilco est revenu une fois dans la ville lumière, c'était le 16 novembre 2016 au Casino de Paris, mais j'avais raté cette occasion. Hier donc j’ai eu la grande chance de revoir Wilco et cette fois-ci j'étais bien présent. Avec ving minutes de retard, d'accord, mais je venais d'un concert en appartement à Fontenay-aux-Roses, (assez loin donc) et le RER était coincé 15 minutes à Châtelet. 






Ma première chanson du soir était donc « Handshake Drugs ». Pas forcément un de mes favoris, mais je me suis dit que si je tombais tout de suite sur un vieux titre, j'allais connaitre pas mal de chansons du set, Les chansons que je ne connaissais pas encore ont été jouées avant, du moins une partie d’entre elles. « Bright Leaves, Before Us, One And A Half Stars », trois nouveautés de l'album à sortir début octobre, nommé « Ode To Joy ». Puis sinon avec « If I Ever Was A Child » le seul morceau de l'album précédent « Schmilco » et deux classiques: « War On War » et « I Am Trying to Break Your Heart », les deux venant de « Yankee Hotel Foxtrot ». Un album qui est souvent considéré comme leur meilleur. Pour ma part je suis aussi grand fan de l'album « A Ghost Is Born ». Quand il est sorti en 2004 il tournait chez moi en boucle et « Hummingbird », une des perles de cet opus, était mon premier moment très fort de ce concert, même s'il manquait le superbe violon qu'on entend dans la version studio. 

Il faisait chaud au Trianon et la salle était bien pleine, mais j'ai quand même réussi a voir Jeff Tweedy depuis ma place un peu cachée derrière un pilier sur le côté, et le son me paraissait également très correct, pas trop fort et pas trop bas. 



Le jeu de guitare virtuose de Nels Cline a été une fois de plus riffs sont si tranchants, si précis, si noise, mais en même temps mélodieux. Bref, c'est un génie. Je me concentrais sur lui et sur Tweedy, même si les quatre autres musiciens jouaient parfaitement bien aussi. 



Tweedy portait tout le temps son bonnet noir, malgré la chaleur. Je ne sais pas comment il a supporté ça, mais il paraissait en forme, il a été vocalement impeccable et était d'assez bonne humeur, riant souvent. En revanche, il ne parlait pas beaucoup entre les chansons, je l'avais déjà vu plus bavard. En général, il commente toujours un peu les actualités politiques, fait des petites remarques, mais pas ce soir. 



Mais la qualité de la musique parlait pour elle seule. Les temps forts du milieu du set : la ballade sentimentale « How To Fight Loneliness, Reservations » et bien sûr « Impossible Germany », le grand favori du public. Le titre commençait lentement mais au final, c'était vraiment le grand spectacle de Nels Cline, qui faisait hurler (mélodiquement) sa guitare pendant de longues minutes, jouant à la perfection des soli époustouflants. Ce qui n'était pas tout à fait du goût d'Isabelle, qui m'accompagnait ce soir. Comme elle est jeune, ça devait sonner un peu vieux jeu pour ses oreilles. Comme je ne suis plus très jeune (pour ne pas dire vieux !), ça sonnait parfaitement bien pour moi. Parfois je pensais même un peu à Dire Straits et Mark Knopfler mais je crois cette association est plutôt mal vu chez les fans de Wilco, c'est pour ça que je me permets cette petite remarque seulement ici sur mon blog. 



Autre très grand classique dans le set: « Jesus, Etc ». Quasiment pour la première fois le public reprenait une partie des paroles en chœur : "Jesus, don't cry, you can rely on me honey, you can combine anything you want. I'll be around, you were right about the stars, each one is a setting sun." N'oublions quand même pas que ce n’était pas une tournée "best of", mais plutôt la présentation du nouvel album « Ode Of Joy » (le onzième) : de ce dernier disque, ils ont finalement joués huit morceaux. Difficile pour moi de juger de leurs qualités : une seule écoute en live ne me suffit définitivement pas, même si je peux déjà dire que j'étais plutôt séduit par la plupart de ses nouveaux titres. Et pour « Everyone Hides » existait déjà un clip que l'on peut déguster sur Youtube. Une chanson rapide, presque dansante, avec une ambiance positive, mais tout de même un peu de mélancolie.



Dans l'ensemble, je n’ai pas non plus remarqué de changement radical de leur style : Wilco fait toujours du Wilco et c'est bien comme ça. Pourquoi changer quelque chose dans leur formule, ce mix raffiné entre classic rock et noise rock ? Style d'ailleurs parfaitement illustré par le tout dernier morceau du concert, « Misunderstood », et ces passages free jazz et noise avec une batterie qui explose par moment, juste pour revenir ensuite sur un rythme beaucoup plus conventionnel. Après « Misunderstood » le groupe quittait une première fois la scène, avant de revenir pour trois morceaux. 



Le premier était un nouveau, appelé « An Empty Corner ». Tweedy expliquait que ça parlait de la "cocaïne sur une coffee machine", proposée à Jeff par le patron d'un liquor store pour que ses employés tiennent le coup. Une histoire qu'il a rêvée, mais qui lui a donné envie de prendre de la cocaïne au réveil. Tweedy ajouta en souriant qu'il ne devrait peut-être pas présenter le titre comme ça. Après cela, on a eu droit à un titre de l'album « Mermaid Avenue » (de 1998) que Wilco avait alors réalisé avec le britannique Billy Bragg : un disque basé sur les paroles du protest Woody Guthrie (1912-1967). Le titre en question fut « California Stars », chanson très folk, mélodieuse et entêtante, pendant laquelle tous les membres du groupe chantaient le refrain ensemble. Avec « The Late Greats Wilco » se termina un excellent concert de deux heures. Il ne fallait pas le rater, ce fut vraiment immanquable !

Setlist:

Bright Leaves

Before Us

I Am Trying To Break Your Heart
War On War
One and a Half Stars
If I Ever Was A Child
Handshake Drugs
Hummingbird
White Wooden Cross
Via Chico
How To Fight Loneliness
Bull Black Nova
Random Name Generator
Reservations
Love Is Everywhere (beware)
Impossible Germany
Box Full Of Letters
Everyone Hides
Jesus, Etc.
Theologians

I'm The Man Who Loves You

Home Me Anway

Misunderstood


An Empty Corner
California Stars (de l'album Mermaid Avenue)

The Late Greats




Dienstag, 24. September 2019

Wayne Hussey (The Mission), Heerlen/NL, 19.09.2019

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Konzert: Wayne Hussey
Ort: Parkstad Limburg/Heerlen-NL
Datum: 19.09.2019
Dauer: ca.120min
Zuschauer: ca.150



Text und Fotos: Michael Graef: 

Wayne Hussey, der Frontmann von The Mission hat ein Buch geschrieben: "Salad Daze". Grund genug, um auf Solotour zu gehen. Die Tour heißt, dann etwas irreführend, auch "Salad Daze", weshalb ich zuerst annahm, dass es sich um eine Lesetour handelt. 

Ich habe das Buch selbst noch nicht gelesen, da ich es mir signiert beim Konzert gekauft habe. Es handelt sich um eine Autobiographie eines Teil seines Lebens, nämlich seiner Kindheit und Schulzeit, wie er zur Musik fand. 

Dabei wird wohl auch die eine oder andere Interna erzählt und Einblicke in Privates gewährt. Gut, ich bin gespannt... 



Nun zum Konzert: Zu den Terminen in der Kufa in Krefeld und im MTC in Köln war ich verhindert, weshalb ich mich für das Theater in Heerlen in den Niederlanden in der Nähe von Aachen entschied. Gute Wahl, wie sich bei einem Gespräch mit einem anderen Fan herausstellte, der auch bei dem Konzert im MTC war. 

Die Wayne Hussey Tour ist nämlich eigentlich eine bestuhlte Veranstaltung, im MTC mußte das Publikum allerdings stehen während Herr Hussey seine Konzerte im Sitzen absolviert. Ab Reihe 3 hat im MTC wohl kaum noch einer was sehen können. Im Theatersaal in Heerlen gab es dagegen keine Sichtprobleme, man saß in gemütlichen Sesseln bequem im nach oben ansteigenden Zuschauerrang. Sound und Licht waren hervorragend. 



Wieder mal einer dieser perfekten Spielstätten in den Niederlanden über die sich Hussey, nach dem Auftritt in Den Haag, geäußert hatte. Das Vorprogramm wurde von Ashton Nyte, von The Awakening, abgehalten. Er trat, wie Wayne Hussey, solo auf und hatte nur zwei Gitarren und eine gewisse Johnny Cash Attitude im Gepäck. Paßte so ganz gut zum Hauptprogramm. Recht amüsant war sein „The Sound Of Silence“-Cover. 

Um 21:30 Uhr betrat Wayne Hussey, wie gewohnt, mit einer Flasche Rotwein in der Hand, die Bühne. 1990 hatte ich The Mission das erste Mal in der Philipshalle in Düsseldorf erlebt. Hussey stolperte mit einer Flasche Amselfelder in der Hand auf die Bühne und absolvierte, ein wenig angetrunken, ein Spitzenkonzert. 

Ich hatte daher keine Sorge, dass das hier nun schiefgehen würde. Es folgte ein Set mit Songs von ihm, von The Mission und ein paar wenigen Coversongs. Songs von The Sisters Of Mercy gab es hier keine, aber auf anderen Konzerten soll er auch "Marian" gespielt haben. Auf der Bühne stand ein Rack mit sechs Gitarren und einer Ukulele. Außerdem noch ein Keyboard. 



So wechselte er fleißig die Instrumente durch und Tim hatte ne Menge zu stimmen. Hier und da wurde geloopt und der eine oder andere Rhythmus kam vom Computer. Zwischendurch einige launige Anmerkungen und Fragen nach Wunschliedern. Ein Wunsch war "Severina", der gerne und sofort erfüllt wurde. Ein anderer war "Marian", der auf evtl. später verschoben wurde, jedoch nicht erfüllt wurde.

Zu "You Are Not Alone" verlangte er nach der "Funny Tuning Guitar" und bemerkte nach dem Song, dass die Bühne groß ist, worauf er das Publikum einlud, sich zu ihm auf die Bühne zu setzen, was natürlich gerne angenommen wurde. Nach zwei Stunden war dann das Wunschkonzert beendet. 



Setlist: 
 01: I’m Fallin’ Again (Wayne Hussey)
02: Absolution (The Mission) 
03: That Tears Shall Drown The Wind (The Mission)
04: Severina (The Mission)
05: Garden Of Delight (The Mission)
06: Like A Child Again (The Mission)
07: My Love Will Protect You (Wayne Hussey)
08: Dragonfly (The Mission)
09: Naked And Savege (The Mission)
10: Mr. Pleasant (The Kinks)
11: Hurt (Nine Inch Nails)
12: You Are Not Alone (Wayne Hussey)
13: Island In A Stream (The Mission)
14: Look On Down From The Bridge (Mazzy Star) 
15: Wither On The Vine (Wayne Hussey) 
16: Belief (The Mission) Wasteland (The Mission) Dancing Barefoot (Patti Smith/The Mission) Lucky (Radiohead) Like A Hurricane (Neil Young/The Mission) Personal Jesus (Depeche Mode) Wasteland (The Mission)
Zugaben: 
17: Butterfly On A Wheel (The Mission)
18: Lonesome Town (Ricky Nelson)  

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Montag, 23. September 2019

Les concerts de la semaine à Paris du 23 au 29 septembre 2019

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Semaine assez calme, mais on doit digérer aussi la fin de l'été. Néanmoins il reste quelques bons trucs.



23: Izia, La Maroquinerie
23 et 24 et 25: John Cale à la Philharmonie de Paris
24: The Devils et Gliz, Espace B
24: Brigitte Fontaine, Café de la Danse, complet
24: Drab Majesty et SRSQ, Petit Bain
25: Mattiel, La Maroquinerie
25: Mope Grooves, Lox, Mamie Daragon, Music on Hold, Espace B
25: Showcase Festival Walden au Walrus
25: Sea Girls et Miss June, Pop-up du Label
26: Emilie March et Louise Thiolon, Café de la Danse
26: Sonny & The Sunsets, The Wonder, Egyptian Blue, Supersonic
26: Wayne Hussey (The Mission), Bus Palladium
27: Ida Mae, Pop-up du Label
27: Julie's Haircut, Wild Child Charlie, Supersonic
27-29, Festival Paris Paradis, Hippodrome d'Auteil avec Eddy de Pretto, Clara Luciani etc.
28: Pat Fish & Tim Keegan, Malakoff
29: DZ Deathrays, Boule Noire

Samstag, 21. September 2019

Anna Ternheim, Hamburg, 20.09.19

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Konzert: Anna Ternheim
Ort: Elbphilharmonie (Großer Saal), Reeperbahn Festival
Datum: 20.09.2019
Dauer: 75 min
Zuschauer: 2.100 (ausverkauft)



Theoretisch habe ich Anna Ternheim zu oft gesehen, um ihre Konzerte noch spannend zu finden. Theoretisch habe ich mich mit Musik aber zuletzt im Grundkurs in der 13 auseinandergesetzt (15 Punkte), also war meine Angst davor, nach dem Abend Anna Ternheim vs. Kaiser Quartett in der Elbphilharmonie enttäuscht zu sein, überschaubar. 

Die schwedische Künstlerin spielt nie Tourneen doppelt. Mal tritt sie sehr reduziert nur mit Gitarre und Klavier auf, mal mit Rockband, mal mit Chor, mal folkiger, mal lauter. Im Rahmen des Reeperbahn Festivals fand eine einmalige Zusammenarbeit mit dem Kaiser Quartett aus Hamburg statt. Es sollten neue Songs und alte Stücke mit neuen Arrangements gespielt werden. Das klang hochgradig aufregend, zudem das Konzert am Erscheinungstag von Annas neuem Album stattfand.

Die Elbphilharmonie war ausverkauft. Dummerweise hatte nicht jeder erfahren, daß man für den Einlass ein Ticket und ein Festivalbändchen brauchte, vor mir wurde ein Paar abgewiesen, der Schwarzhändler, der die Karten vermutlich verkauft hat, hatte eben keine Bändchen mitgeliefert. Es blieben dann ein paar Plätze frei, das fiel aber nicht weiter auf.

Um kurz nach halb neun kam das Kaiser Quartett auf die Bühne und spielte ein mehrminütiges Intro, zu dem irgendwann Anna auftrat und einen Teil von Shoreline spielte. Ich habe das Lied schon so oft gehört, es war noch nie so schön wie hier!

Nach Shoreline kamen die beiden Begleiter im Team Anna dazu, Keyboarder Rasmus und Schlagzeuger Andreas. Der im Titel der Veranstaltung angedeutete Wettbewerb (Anna vs. Kaisers) blieb glücklicherweise aus, es war von Beginn an harmonisch. Ich mag Konzerte der Schwedin am liebsten, die wenig Bombast zeigen, die Arrangements heute waren wundervoll!

Nach Shoreline folgten die beiden ersten neuen Lieder von A space for lost time. Beide (This is the one und Everytime we fall) sind keine musikalischen Abenteuer und klingen nach Anna Ternheim, im besten Sinne radiotauglich (auf dem Papier, weil deutsches Radio schrecklich ist) und gefielen mir sehr gut. Keine Angst mehr vor dem neuen Album! Das neue Album heißt nicht umsonst etwas mit Zeit. "Within the last years I've only written songs related to time. I hope it's a phase!" Eines von denen war Hours vom 2016er Album For the young, dessen Titeltrack Anna auch spielte. Better be und All the way to Rio komplettierten den Viererblock von älteren Stücken.



Danach kam etwas, das ich nicht (er)kannte, das (mich) verstörendste Stück des Abends, das mit "Sleep, eat" begann und in dem Anna weitere "eats" fast schon rappte. Das Lied war dramatisch, merkwürdig, vielleicht, allerdings auch gar nicht schlecht.

Danach folgten abwechselnd alte und neue Stücke. Neben dem Thema Zeit spielen gescheiterte Lieben und Freundschaften in den Liedern (wie in allen vernünftigen) eine Hauptrolle. O Mary von der neuen Platte widmete sie einer verrückten Frau, die nicht länger Teil ihres Lebens sei und die ein Energie-Dieb gewesen sei. Das alte Dilemma. Ich möchte, daß es Künstlern gut geht, die besten Lieder schreiben sie aber, wenn es ihnen nicht gut geht. Eigentlich ist es hochgradig egoistisch, gute Musik zu lieben.

Von den neuen Songs gefiel mir aufs erste Hören You belong with me am besten. 

Bis spät ins Konzert empfand ich die Elbphilharmonie als angenehmen Konzertort. Jeden Cent wert. Dem Sound fehlte etwas, ich bin zu wenig Profi, um das genauer sagen zu können, es klang ein wenig flach. Aber der Blick war fantastisch trotz Ebene 15 und trotz eines Absturzgitters vor mir. Ich saß mit Blick auf die Vorderseite der Bühne, dieses 360-Grad-Publikum faszinierte mich, vielleicht hätte ich das auf den Backstage-Balkonen aber anders gesehen. Beim prophetischen What have I done triggerten irgendein kurzer Takt des Kaiser Quartetts das Rhythmische Klatschzentrum eines Teils des Publikums und ließ mich heimisch-rheinisch fühlen. Das machten die Klatscher zweimal, bis Anna Ternheim sie mit einer Arm-Geste und mit einem "shhh" stoppte und darum bat, den Streichern zuzuhören! 

Nach Leavin on a mayday, das nie so mein Liebling war (weil es aus der bombastigsten Phase ihres Werks stammt), kamen Kaiser Quartett und Anna-Trio zurück und spielten Stars als letztes von 6 (1/2)* neuen Liedern, ein Stück über Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Zum Schluß folgte dann noch eine schwedische Version von Auld Lang Syne (Minns det som igår).

Natürlich wird auch die Tour im November wieder ganz anders sein. Die Vorhersage ist nicht verwegen, weil der Abend in der Elphi eine einmalige Zusammenarbeit war. Wie ihre Konzerte dann arrangiert sein werden... keine Ahnung! Ich glaube zwar, schon alles außer einer katyperryartigen Show mit Kostümwechseln gesehen zu haben, das glaube ich aber auch schon seit Jahren.

Setlist Anna Ternheim, Elbphilharmonie, Hamburg:

01: Shoreline (Broder Daniel Cover)
02: This is the one (neu)
03: Everytime we fall (neu)
04: Better be
05: Hours
06: All the way to Rio
07: For the young
08: ?
09: You belong with me (neu)
10: To be gone
11: Oh Mary (neu)
12: When you were mine (neu)
13: What have I done
14: Leaving on a mayday

15: Stars (neu) (Z)
16: Minns det som igår (Z)


Links: 

- unser Ternheim-Verzeichnis:
- Anna Ternheim, Stuttgart, 18.11.17
- Anna Ternheim, Frankfurt, 10.04.16
- Anna Ternheim, Freiburg, 21.02.12
- Anna Ternheim, Frankfurt, 19.02.12
- Anna Ternheim, Köln, 11.02.12
- Anna Ternheim, Berlin, 03.11.11
- Anna Ternheim, Nyköping, 24.11.09
- Anna Ternheim, Paris, 23.09.09
- Anna Ternheim, Fribourg, 20.09.09
- Anna Ternheim, Köln, 13.09.09
- Anna Ternheim, Haldern, 14.08.09
- Anna Ternheim, Paris, 29.04.09
- Anna Ternheim, Frankfurt, 28.04.09
- Anna Ternheim, Nijmegen, 24.04.09
- Anna Ternheim, Stockholm, 08.12.08
- Anna Ternheim, Paris, 01.10.07
- Anna Ternheim, Köln, 26.09.07
- Anna Ternheim, Heidelberg, 25.09.07
- Anna Ternheim, Paris, 31.05.07
- Anna Ternheim, Köln, 12.03.07
- Anna Ternheim, Paris, 12.12.06


* Eat, sleep...?



Donnerstag, 19. September 2019

Amanda Palmer, Stuttgart, 18.09.19

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Konzert: Amanda Palmer (Solo)
Ort: Theaterhaus in Stuttgart
Datum: 18. September 2019
Dauer: 180 min
Zuschauer: etwa 600


Am Morgen nach dem Abend mit Amanda Palmer teile ich Holgers Skepsis: wie soll ich einen Bericht schreiben, der dem erlebten gerecht wird? Aber zum Glück hat die inhaltliche Beschreibung schon Christoph erledigt im Konzertbericht aus Offenbach. Im Spannungsbogen und in vielen Details war es in Stuttgart ähnlich. Amanda wollte mit dem Publikum über die richtig wichtigen Sachen sprechen, ihr eigenes Erleben und ihre Erfahrungen als Beispiel dafür zeigen, was uns das Leben als Frau zumutet und wie wir in dem vielen Dunkel trotzdem irgendwie klar kommen und sogar so etwas wie Glück und Freude festhalten.


Ein großes Problem dabei ist: das ist ein weites Feld und schon während der Tour in Amerika hatte sich gezeigt, immer wieder kollidieren äußere Grenzen wie die Schließzeit von Theatern mit dem, was eigentlich an Material da ist und als Puzzlestein nötig. In Stuttgart waren genau 3 Stunden Programm möglich und Amanda ließ deshalb schon die Seeräuber-Jenny am Anfang weg. Später wurde auch die Pause gestrichen und trotzdem passte das Ende nicht optimal in die damit verbleibende Zeit. Ich wusste ohnehin vorher, dass ich meinen eigenen Zeitpunkt für den Weg zum Bahnhof etwas vor 23 Uhr wählen musste.
 

Erstaunlich war, wie schnell die Zeit verging. Und obwohl ich etwa drei Viertel der Geschichten schon kannte, hatte es doch etwas eigenes, alles in einen mäandernden Spannungsbogen verpackt und verdichtet neu zu hören und im Zusammenspiel neu zu bewerten. Natürlich blieb mir als Ohrwurm für den Heimweg "At least the Baby didn't die".


Aus unserem Archiv:
Amanda Palmer, Offenbach, 13.09.19
Amanda Palmer, Somerville, 05.03.15
Amanda Palmer, Eschwege, 08.11.13
Amanda Palmer, Zürich, 30.10.12
Amanda Palmer
, Paris, 06.02.09
Amanda Palmer, Paris, 23.10.08
Amanda Palmer, Heidelberg, 14.10.08 



Mittwoch, 18. September 2019

Der besonder Tipp: New Fall Festival - Düsseldorf 2019

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Konzert: New Fall Festival 2019
Ort: div. Locations - Düsseldorf
Datum: 10.10.-14.10.2019
Dauer: 5 Tage
Zuschauer: div.



Popkultur lebt ja von ständiger Veränderung. Um sich im heutigen, stark umkämpften Festivalmarkt zu behaupten, gilt es Alleinstellungsmerkmale zu kreieren und besondere Reize zu schaffen. 

Beides hat man beim New Fall Festival ja schon vor Jahren erkannt. Vom ersten Jahr an berichten wir euch ja schon von herausragenden Konzerten in besonderen Konzertarenen dieses besonderen Festivals. Veränderungen wird es auch in diesem Jahr wieder geben und sie bereichern das Konzept. 

Auch wenn der Wegfall der Johanneskirche als Auftrittsort schmerzt, die jetzt komprimierte Bündelung der Veranstaltungen in und um den Ehrenhof ermöglicht erstmals Tageskarten und den stressfreien Besuch mehrerer Konzerte an einem Tag.

Neu ist auch ein mehrtägiges Gesprächspanel, die Teilnehmer dazu folgen in den nächsten Tagen:



Im Line-up finden sich, wie eigentlich jedes Jahr, ein Mix aus Konzertttagebuch.de Lieblingsbands und etablierten Acts. Spannend wird sein, wie sich Bands, die bereits in früheren Jahren als Newcomer beim New Fall auftraten, nun in größeren Hallen präsentieren werden. 

Dazu gehört vor allem Nils Frahm, der damals im schönen Kuppelsaal des "Hotel Nikko" vor noch wenigen, auf dem Teppich liegenden Zuschauern auftrat, und nun die Tonhalle ausverkaufen wird.

Alligatoah dagegen hat bereits in der der Vergangenheit einen Auftritt mit Orchester hingelegt, für ihn ist es nun eher ein Clubgig in besonderem Rahmen. Immerhin der einzige, mir bekannte Künstler, für den extra der Front-of-Stage Bereich eines Festivals bestuhlt wurde (Deichbrand 2019). 

Jetzt aber zu den kleinen Feinheiten, denen wir eine größere Zukunft vorhersagen. Da gilt das Augenmerk besonders auf dem weiblichen Teil des Line-up`s. Sowohl Suzan Köcher`s Suprafon als auch Gurr und Charlotte Brandi (bei der neuen fem_pop Night), konnten mit großartigen Platten  und tollen Konzerten bereits überzeugen. Das gleiche gilt natürlich auch für den abendlichen Auftritt von Antje Schomaker im "me & all hotel"). Hier gilt Anwesenheitspflicht. 

Suzan Köcher`s Suprafon
Gurr - Session
Charlotte Brandi

Sam Vance Law überzeugte bereits letztes Jahr als sympathischer Entertainer beim Support von Get Well Soon. Roosevelt spielen einen ihrer seltenen Gigs in NRW, ansonsten sind sie eher auf Europatournee anzutreffen. Als eine der wenigen deutschen Bands, die im Ausland wohlwollend beachtet werden. Ein toller Erfolg für Mastermind Marius Lauber, der ursprünglich aus Viersen stammt. Der clevere und tanzbare 80-Pop ist unwiderstehlich und so gar nicht retro.

Sam Vance Law
Roosevelt

Apparat (Sascha Ring) dagegen verlangt eher nach Kopf-als Bauchgefühlen, tanzbar ist seine elektronische, aber stets handgemachte Musik selten, dafür aber stets visuell und konzeptuell wertvoll. 

Wer aber den besonderen Kick sucht sollte sich folgende Konzerte im Kalender notieren: William Fitzsimmons im Robert-Schumann-Saal. Kammermusik-Indie der Extraklasse mit Gänsehautgarantie. Und der Nerd-Tipp des Wochenendes: L.A. Salami. Lasst euch von seinem Support bei AMK nicht abschrecken. Hier gibt es keine Genregrenzen, nur reine Spielfreude zwischen Folk, Rock und Sprechgesang. Und ja, der Mann heißt wirklich Salami. 

L.A. Salami

Hier nochmal alle Termine und Startzeiten im Block. Wir sehen beim "neuen Herbst" in Düsseldorf. 

Tickets gibt es hier: New Fall Festival 2019 - Ticketshop


Do. 10. Oktober 2019 Mine (Robert-Schumann-Saal, 20:00 Uhr)

Fr. 11. Oktober 2019 Allah-Las + Suzan Köcher (Rheinterrasse/Rheingoldsaal, 20:30 Uhr)

Fr. 11. Oktober 2019 William Fitzsimmons (Robert-Schumann-Saal, 20:00 Uhr)

Fr. 11. Oktober 2019 L.A. Salami (PONG/NRW-Forum, 23:00 Uhr)

Fr. 11. Oktober 2019 Antje Schomaker (me and all hotel Düsseldorf, 23:00 Uhr)

Sa. 12. Oktober 2019 Alligatoah + Orchester (Tonhalle, 15:00 Uhr)

Sa. 12. Oktober 2019 popNRW Show (Rheinterrasse/Rheingoldsaal, 17:00 Uhr)

Sa. 12. Oktober 2019 fem_pop Night (PONG/NRW-Forum, 21:00 Uhr)

Sa. 12. Oktober 2019 Apparat (Robert-Schumann-Saal, 22:00 Uhr)

So. 13. Oktober 2019 D!e Gäng (Rheinterrasse/Rheingoldsaal, 14:00 Uhr)

So. 13. Oktober 2019 Roosevelt + Haelos (Rheinterrasse/Rheingoldsaal, 17:00 Uhr)

So. 13. Oktober 2019 Sam Vance-Law (PONG/NRW-Forum, 20:00 Uhr)

So. 13. Oktober 2019 Gurr (Rheinterrasse/Rheingoldsaal, 21:30 Uhr)

Mo. 14. Oktober 2019 Nils Frahm (Tonhalle, 20:00 Uhr)


Berichte aus dem Konzerttagebuch.de Archiv:

Apparat, Düsseldorf, 29.10.15
Apparat, Frankfurt, 01.11.11
Apparat, Köln, 23.06.11
Apparat feat. Raz Ohara, Köln, 15.08.07


Nils Frahm, Paris, 17.02.12
Nils Frahm
, Haldern, 14.08.10

Nils Frahm, Frankfurt, 06.08.10


Gurr, Köln, 23.01.17

William Fitzsimmons, Karlsruhe, 03.08.14
William Fitzsimmons, Paris, 24.06.11
William Fitzsimmons, Dortmund, 17.06.11
William Fitzsimmons, Paris, 07.02.11


Roosevelt, Biddinghuizen, 19.08.16



Drahla, Paris, 16.09.19

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Konzert: Drahla
Ort: Le Badaboum, Paris
Datum: 16.09.2019
Zuschauer: etwa 250

Post Punk scheint wieder recht angesagt zu sein. Fontaines D.C. laufen gut, The Murder Capital ebenfalls und mit Drahla hat nun eine Band aus Leeds seit etwa 2 Jahren für  Aufhorcher gesorgt. Für das Konzert entschied ich mich sehr kurzfristig, Black Midi die in der Boule Noire spielten, waren ausverkauft und für Drahla hatte jemand einen Gästelistenplatz für mich übrig.

Von dem Konzert zurückkommend kann ich sagen, dass ich dafür auch Geld ausgegeben hätte, denn das Konzert war wirklich stark!

Erst hatte das Trio ein wenig langsam begonnen, aber spätestens ab dem dritten Lied kamen ihre kurzangerissenen Riffs, der knackige Bass und das wuchtige Schlagzeug voll zum Tragen. Es machte sich sicherlich bezahlt, dass Drahla in den letzten Jahren Erfahrungen als Vorgruppe von solchen guten Acts wie Ought, Metz oder The Notwist sammeln durfte.



Die Band besteht aus der Gitarristin und Sängerin Luciel Brown, dem Bassisten Rob Riggs und dem Drummer Michael Ainsley. Luciel sang leider am Seitenrand der Bühne und nicht in der Mitte, was schade war, denn so verlor sie etwas an Bühnenpräsenz. Zudem war sie ziemlich weit von Batist Rob entfernt, der mit seiner Vokuhila-Frisur und seinem dünnen Körper optisch ziemlich auffällig war. Schlagzeuger Michael war gut zu sehen, weil in der Bühnenmitte ein Loch klaffte und er deshalb nicht verdeckt wurde. Der Kerl gefiel mir richtig gut, es spielte so druckvoll, aber auch so abwechslungsreich. Teilweise gab es einen Rhythmus der an Mathrockbands denken liess. Durch sein lautes Spiel wurde allerdings leider die angriffslustige Punkstimme von Luciel  manchmal etwas übertönt.



Stilistisch dachte ich teilweise an Siouxsie and The Banshees,  an Sonic Youth, aber auch an die Gang of Four, denn es gab punkig-funkige Passagen wie bei der Band von Andy Gil und Jon King.

Das Trio performte die Stücke ihres Debütalbums Useless Coordinates, darunter den Kracher Pyramide Estate. Wie etliche andere Titels des Abends auch, war es ein sehr tighter Track, sehr intensiv und roh, mit knapp 2 Minuten aber auch extrem kurz.



Faux Text an fünfter Stelle war schon ein etwas älteres Lied. Sinnlich der Gesang, brummelnd der Bass, brachial das Schlagzeug, melodisch die Gitarre, ein Hit der leider in kommerzieller Hinsicht keiner geworden ist. Stimulus For Living gleich danach hatte auch Hitqualitäten und war vermutlich mein Lieblingsstück im Set.

Anekdoten gab es keine zu erzählen, die Band spielte die meisten Sachen ineinander übergehend und war ansonsten wortkarg. Das allerdings passte zum Sound.

Ein gutes Konzert!

Setlist:

TG
Primitive Rhthm
Pyramid Estate
Form Of Luxury
Faux Text
Stimulus For Living
Invisible Sex
Features Of Reverse
Unwound
Fictional Decision
Circuit
Twelve Divisions Of The Day
React/Revolt


 

Konzerttagebuch © 2010

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