Freitag, 29. Juni 2012

Beirut, Hurricane Festival, Scheeßel

2 Kommentare

Konzert: Beirut

Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 24.06.2012
Dauer: etwa 60 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Zum Regen gesellten sich nun noch kalte Windböen und deutlich mehr Zuschauer als zuvor noch bei The Temper Trap. Aber Beirut sollten unsere Herzen erwärmen!

Spätestens als Zach Condon, Kelly Pratt und Ben Lanz beim Opener „Santa Fe“ zum ersten Mal an diesem Abend in Position traten, gemeinsam Trompeten und Posaune erschallen ließen und dies mit lautem Jubelgeschrei des Publikums beantwortet wurde, war allen Anwesenden egal, ob auf den anderen Bühnen gerade New Order, Die Ärzte oder sonst irgendwer spielten.

Aber vielleicht doch nicht allen Anwesenden, denn die Band, zu der auch noch Perrin Cloutier (Akkordeon, Klavier), Paul Collins (Bass) und Nick Petree (Schlagzeug) zählten, schien etwas vom herüber schallenden Lärm gestört zu sein. Dass auch noch Zach Condons Ukulele vor dem sechsten Titel wegen technischer Probleme ihren Geist aufgab, passte zu den widrigen Umständen dieses Auftritts. Der Begeisterung im Publikum tat dies jedoch keinen Abbruch.

Beirut spielten in knapp einer Stunde ein Set, das die drei Alben mit jeweils drei Titeln gleich bedachte, zudem Songs aus den EPs „Lon Gisland“,„March Of The Zapotec“ und „Holland“ beisteuerte und nur wenig Wünsche offen ließ. Nur den neunten Titel konnte ich nicht recht zuordnen, eine instrumentale Balkan-Pop-Nummer mit Posaunen-Solo, die vielleicht „Serbian Cocek“, im Original von A Hawk And A Hacksaw+ The HunHangár Ensemble stammend, gewesen sein könnte.

Müsste ich einen Titel bestimmen, der Publikum (und (wieder einmal) Security) am meisten begeisterte, so wäre dies vielleicht „Cherbourg“, das für die größte Bewegung vor der Bühne sorgte oder vielleicht „East Harlem“, das äußert lautstark umjubelt wurde oder „The Gulag Orkestar“, für das Beirut noch einmal zurück auf die Bühne kamen oder...

Setlist Beirut, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: Santa Fe
02: The Shrew
03: Elephant Gun
04: Vagabond
05: Nantes
06: Postcards from Italy
07: A Sunday Smile
08: East Harlem
09: Serbian Cocek
10: Cherbourg
11: Scenic World
12: My Night with the Prostitute from Marseille
13: Carousels

14: The Gulag Orkestar (Z)

Links:

- aus unserem Archiv:
- Beirut, Paris, 13.09.11
- Beirut, Paris, 29.08.10
- Beirut, Haldern, 13.08.10
- Beirut, Köln, 12.08.09
- Beirut, Paris, 12.05.09
- Beirut, Paris, 12.11.07


The Temper Trap, Hurricane Festival, 24.06.12

0 Kommentare

Konzert: The Temper Trap
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 24.06.2012
Dauer: ca. 55 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Bei strömendem Regen betraten The Temper Trap die Bühne und legten, anders als von der Setliste ausgewiesen („Repeater“), mit „London’s Burning“ los. Vermutlich wollte das australische Quintett den Fans bei diesem miesen Wetter richtig aufwärmen. „Are you enjoying the Hurricane?“, wollte Dougy Mandagi, der Sänger mit indonesischen Wurzeln, zunächst wissen, bevor er mit „What a perfect name!“ die äußeren Umstände treffend umschrieb. Mit „Need Your Love“ und „Love Lost“ fanden Temper Trap in die Setliste zurück und heizten Publikum und Security ordentlich ein.

Überhaupt, die Security! Bei den meisten Festivals sind dies grimmige, muskelbepackte Schränke die finster drein schauen, vor der Red Stage des Hurricane Festivals bot uns jedoch ein anderes Bild. Mindestens 8 gewohnt muskelbepackte Schränke hatten sich dort versammelt, doch ihre Aufgabe schien darin zu bestehen, dem Publikum Getränke auszuschenken, Haribos zu verteilen, bei der Musik mitzuwippen, kleinere Choreographien vorzuführen und das Publikum zu animieren. Waren am Vorabend bei Garbage zunächst noch 2 Mitglieder der Securtiy positiv aufgefallen, so hatten sich bis zum folgenden Abend alle anstecken lassen.

Bei „Fader“ erklommen also alle Mitglieder der Security winkend und klatschend die metallene Trennbarriere, so dass sich auch Dougy Mandagi später ein Lächeln und ein Dankeschön nicht verkneifen konnte. Ob er wohl auch phasenweise an ein Männerballet oder den Film „Ganz oder gar nicht“ denken musste?

The Temper Trap boten an diesem Abend insgesamt 12 Songs dar. Beschlossen wurde das Set vom instrumentalen „Drum Song“ für das der Sänger passenderweise ein zusätzliches Schlagzeug aufgebaut bekam. Für den eben so schönen wie schlichten Effekt einer hochspritzenden Fontäne hätte er aber nicht extra sein Mineralwasser auf das Fell schütten müssen, fünf Sekunden vor der Bühne hätten auch gereicht.

Das Highlight ihres Auftritts hoben sich die Australier für den Schluss auf: Nach „Sweet Disposition“ wurden The Temper Trap von Publikum und den erneut auf den Barrieren stehenden Security-Leuten lauthals verabschiedet.

Setlist The Temper Trap, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: London’s Burning
02: Need Your Love
03: Love Lost
04: Rabbit Hole
05: Fader
06: This Isn't Happiness
07: Trembling Hands
08: Dreams
09: Science of Fear
10: Resurrection
11: Drum Song
12: Sweet Disposition

Links:

- aus unserem Archiv:
- The Temper Trap, Haldern, 14.08.09
- The Temper Trap, Köln, 07.05.09


Donnerstag, 28. Juni 2012

New Order, Hurricane Festival, Scheeßel, 24.06.12

1 Kommentare
-->
Konzert: New OrderOrt: Hurricane Festival, ScheeßelDatum: 24.06.2012Dauer: ca. 80 min

von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)
Wer ist bloß für diesen Zeitplan verantwortlich und kam auf die Idee, am Sonntagabend Die Ärzte, Beirut und New Order gleichzeitig auftreten zu lassen? Alle drei Bands wollte ich gerne sehen, aber ich musste mich entscheiden. Ebenso ging es meinem Freund, und obwohl wir beide Die Ärzte mögen, entschieden wir uns letztendlich beide für andere Band: Er verließ den Kooks-Auftritt vorzeitig und watete zur Red Stage, um dort erst Temper Trap und dann Beirut zu sehen – und anschließend darüber zu berichten. Und meine Wahl fiel letzten Endes schweren Herzens auf New Order, die ich noch nie live gesehen hatte, und bei denen man ja auch nicht weiß, ob sie noch lange Konzerte geben werden. Ich wollte mir diese Chance nicht entgehen lassen – auch wenn mit der jetzigen Form der Band ohne Peter Hook natürlich die Originalbesetzung nicht mehr gegeben ist.
Im mittlerweile immer noch strömenden Regen machte ich mich also nach den Kooks auf zur Blue Stage und war bei meiner Ankunft überrascht: Noch fast niemand da? Mir war schon bewusst gewesen, dass die Band unter der starken Konkurrenz (zusätzlich zu den Genannten und ebenfalls parallel trat auch noch Fritz Kalkbrenner auf, drinnen!) leiden würde, und viele waren ja nach dem Regentag bereits abgereist, aber New Order sind doch eine Legende, die viele Menschen gerne einmal live sehen möchten, oder etwa nicht? Allein stand ich mit meiner Verwunderung über den Mangel an Publikum nicht da, gleich zweimal wurde ich von anderen Besuchern angesprochen und irritiert gefragt, ob hier denn nun um 22 Uhr New Order spielen, da ja so wenig los sei.
Während auf den Video-Leinwänden am Rande der Bühne der Beginn des höchstwahrscheinlich phantastischen Ärzte-Konzertes auf der Hauptbühne übertragen wurde, begann ich, mir Sorgen zu machen, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Immerhin, kurz vor 10 hatte sich der Zuschauerraum zumindest leidlich gefüllt, und der Regen hatte sich in ein erträgliches Nieseln verwandelt. Und da waren sie nun, die leicht gealterten 80er-Jahre-Legenden, minus Peter Hook, mitten in der norddeutschen Pampa, zu ihrem „Einzug“ lief das instrumentale „Elegia“.

Abgesehen von meiner Freude, die Band endlich einmal zu sehen, war leider schnell klar, dass der Regen wohl zu technischen Schwierigkeiten geführt hatte: Vom ersten
„richtigen“ Song „Crystal“ konnte ich den Text eher erahnen als hören. Zwischen den ersten Liedern – nach „Crystal“ folgten „Regret“ und „Ceremony“ - gab es immer wieder Unterbrechungen, in denen irgendetwas geregelt wurde, aber der Gesang blieb leise und der Sound insgesamt verbesserungswürdig, was der Band sichtlich auf die Nerven ging.

Toll dagegen war die Videodarbietung auf derselben LED-Wand, die uns schon bei den Stone Roses erfreut hatte. Sie zeigte teils Bilder, teils Filme, so zu „True Faith“ das komplette Video des Songs, bei „Temptation“ erschienen die gesungenen Zahlen exakt zeitgleich auf der Leinwand. Die Effekte waren atemberaubend, hätten aber bei einem Hallenkonzert vielleicht noch besser gewirkt.

Wann immer die Videoleinwände das Publikum zeigten, wurde zwar entschlossen getanzt, so richtig glücklich sah aber niemand aus. Ähnlich ging es auch der Band, die am Ende des Sets zur großen Begeisterung des Publikums noch Joy Divisions „Love Will Tear Us Apart“ spielte und dann ihren Auftritt etwas vor Ende des ihm eigentlich zugedachten Zeitfensters beendete. Bernhard Sumner zeigte dem Regen zum Abschied den Stinkefinger und versprach uns „We’ll come back and play for you indoors!“ Mal sehen, ob das auch umgesetzt wird.

Setlist New Order, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: (Elegia)
02: Crystal
03: Regret
04: Ceremony
05: Age of Consent
06: Isolation
07: Krafty
08: Bizarre Love Triangle
09: True Faith
10: 586
11: Perfect Kiss
12: Blue Monday
13: Temptation
14: Love Will Tear Us Apart

Links:

- aus unserem Archiv:
- New Order, Berlin, 21.06.12
- New Order, Brüssel, 17.10.11


The Kooks, Hurricane Festival, 24.06.12

0 Kommentare

Konzert: The Kooks
Ort: Hurricane Festival
Datum: 24.06.2012
Dauer: 70 min

von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Um 19:45 Uhr traten auf der Hauptbühne als nächstes The Kooks aus Brighton auf, deren erstes Album von 2005, „Inside In/Inside Out“, mich durchaus zu fesseln vermochte. Die beiden folgenden Werke schafften das weniger gut, aber wir hatten eben gerade Zeit. So ging es möglicherweise auch anderen Zuschauern, denn der Besuch des Kooks-Auftritts gewährleistete gute Stehplätze für das danach anstehende Ärzte-Konzert. Oder aber, auch The Kooks sind viel beliebter als ich dachte.

Der Regen, der beim Ende des Kettcar-Auftritts wieder leicht eingesetzt hatte, entwickelte sich während des Kooks-Konzerts zu einem richtigen Wolkenbruch. Auch mit Regenjacke und Gummistiefeln war es schwierig, echte Begeisterung dafür zu
empfinden, was auf der Bühne geschah, während es gleichzeitig von oben derart auf einen niederprasselte. Die Band gab sich jedoch redliche Mühe und speziell Sänger Luke Pritchard scheute sich auch nicht davor, am Bühnenrand herum zu turnen und selbst nass zu werden, um die Stimmung anzuheizen.

Auch meine Notizen hinsichtlich der Setliste litten unter dem Wolkenbruch, und so kann ich nur stückhafte Informationen liefern. Insgesamt war der Auftritt durchaus solide, und ich selbst überrascht, wie viele gute Songs die Kooks doch haben. Besonders gut gefiel mir die allein von Luke an der Gitarre gesungene Version meines Lieblingslieds „Seaside“. Aber für meine volle Konzentration war dieses Konzert einfach zu nass.

Auszüge Setlist The Kooks, Hurricane Festival, Scheeßel (mit Lücken):

Is it me?
See the World
Down to the Market
Sofa Song
Rosie
She Moves in Her Own Way
Seaside
Shine On
Junk of the Heart
Naïve

Links:

- aus unserem Archiv:
- The Kooks, Paris, 07.06.11
- The Kooks, Paris, 27.08.10
- The Kooks, Paris, 17.11.08
- The Kooks, Luxemburg, 21.06.08
- The Kooks, Köln, 17.06.08
- The Kooks, Köln, 12.04.08
- The Kooks, Paris, 02.07.07
- The Kooks, Köln, 03.12.06
- The Kooks, Paris, 10.11.06

Deux chouettes Festival gratuits en juillet 2012 à Paris

0 Kommentare
Deux chouettes Festival gratuits en juillet 2012 à Paris

Que faire à Paris en juillet? Rien, parce que vous êtes tous partis sur la Côte d'Azur ou en Bretagne? Humm. Pour ceux qui restent dans la capital, il y a deux festivals gratuits avec plein de chouettes artistes à annoncer. BitterSweet(paradise) des Balades Sonores et Le Festival Fnac Live. J'attends le plus le concert de la sublime anglaise Liz Green (photo) le 21 juillet. Mes autres coups de coeur en rouge.

1: BitterSweet (paradise) 2012, organisé par les Balades Sonores:

Dix jours de BitterSweet (paradise), c’est un tourbillon volontairement sans tête d’affiche dans lequel on se laisse électriser et émouvoir par des groupes mystérieux qu’on a comme par magie l’impression de connaître par cœur.

Du 6 au 15 juillet, BitterSweet (paradise)2012 propose aux quatre coins du Paris indé (de Petit Bain à LaPlage De Glazart, en passant La Flèche D’or ou Le Divan Du Monde) dix jours de célébration participative (le public peut aider via Oocto) avec plus de 60 artistes d’indie pop folk rock electro où tous les événements seront à prix libre !

Un BitterSweet (paradise), c’est une belle façon de célébrer avec les festivaliers et les flâneurs ce qui prend des allures de grande fête de famille pop’n’roll.

Vendredi 6 Juillet 2012 / Petit Bain / dès 18h / prix libre (resa avec goodies ICI)

Egyptology (DJ Set) / reverbes vintage VS drones pop
Les Filles Et Les Garçons / pop hardi de crooner libre
Andromakers / électro pop stratosphérique
To The Happy Few / phantasme pop obscure
Machi / noise minimal chamanique
Sydney Valette / stupid pop noise punk techno
Olaf Hund / performer électro danse poilant

Samedi 7 Juillet 2012 / La Flèche d’Or / dès 19h / prix libre (resa avec goodies ICI)

Joy With Colors / double groove nonchalant
In Bear Suits / funky crash rock test
Son Of / colossal rock agité
KidsAreDead / lo-fi psyché bricolée
Chinese Army / beat rock velouté

Dimanche 8 Juillet 2012 / Divan du Monde / dès 19h / prix libre (resa avec goodies ICI)

Athanase Granson / pop eurythmique joyeuse
Don Niño / post folk effarouchée
One Lick Less / blues math rock spectral

Lundi 9 Juillet 2012 / Divan du Monde / dès 19h / prix libre (resa avec goodies ICI)

De La Jolie Musique / pop foisonnante entortillée
Hold Your Horses ! / belle pop inflexible
La Féline / fantastique post-pop du futur

Mardi 10 Juillet 2012 / International / dès 20h / prix libre (resa avec goodies ICI)

en collaboration avec le label We Are Unique Records! qui fête ses 10 ans:

Half Asleep / harmonies folk célestes
Raymonde Howard / riot music fantasmatique
Imagho / Jazz electronica acousmatique
Angil and the Hiddentracks / genuine pop géniale
Ichliebelove / flamboyante pop moderne

Mercredi 11 Juillet 2012 / Espace B / dès 20h / prix libre (resa avec goodies ICI)

en collaboration avec Cats Fight et Microcultures pour le projet « Songs From Another Room »:
Løzninger / électro folk bouillon surprise
Reza / pop folk baladante St Augustine / pop harmonieusement royale
I Love UFO / wave noise ardente

Jeudi 12 Juillet 2012 / La Flèche d’Or / dès 19h / prix libre (resa avec goodies ICI)

Liz Bastard (del Cielo) / poésie acide onctueuse
Cheval Blanc / french song existentialist
Alex Rossi / pop retro animée
Marc Desse / post-punk romantique
LUXE / paillettes pop synthétiques
Blind Digital Citizen / puissantes contorsions noires

Vendredi 13 Juillet 2012 / petits lieux tenus secrets / resa avec goodies ICI

13h @ La Fabrique Balades Sonores : The Dove & The Wolf / romantico folk en choeur 15h @ Lieu secret! : Kinrisu / mélodies sensibles intuitives 17h @ Lieu secret! : Amy Musser / folk lo-fi authentique
19h @ Lieu secret! : Michael Wookey / jouet pop foutraque
21 h @ La Fabrique Balades Sonores : Kink Gong / remix electro ethnique
23h @ Le Bus Bleu: balade itinérante en bus 50′s avec concert surprise…

Samedi 14 Juillet 2012 / Square d’Anvers / dès 14h / entrée libre

Timothée / intense experimental bancal
Diego Zavatarelli / post-punk progressif teinté
Simon Beaudoux / folk bilingue existentialiste
Pollyanna / trompe l’oeil pop rock
Emmanuelle Parrenin / post revival folk
My Jazzy Child / indie folk chercheuse
Butch McKoy / folk hantée d’outre espace
Le Réveil Des Tropiques / tsunami noise hallucinatoire

Samedi 14 Juillet 2012 / La Fabrique Balades Sonores / dès 20h / resa avec goodies ICI

showcase surprise !

Samedi 14 Juillet 2012 / Divan du Monde / dès 23h / prix libre (resa avec goodies ICI)

Hyperlion / Réformé Pop P4
Ricky Hollywood / kitsch sentimental néo-sincère
Isaac Delusion / pop de rêve en vacances
EDH / electro-wave d’outre-tombe pailletée
Kumisolo / énergique kawaii pop
DJ BreakFastKing / ultra indé radiomatique

Dimanche 15 Juillet 2012 / LaPlage de Glazart / dès 15h / prix libre (resa avec goodies ICI)

REDeye / folk texan lumineux
Porco Rosso / indie rock exalté
Guillaume Stankiewicz / fine chanson tendre
Edward Barrow / pop gangster envoutante
Superbravo / abondant rock noble
David Abel / invitation folk aromatisée
June et Jim / chaude pop ibérique
Maud Lübeck / mélodies insolentes vacillantes
Robi / wave minimaliste griffante
Arch Woodmann / glorieux folk visionnaire

SOUTENEZ LE FESTIVAL ET SON ORGANISATION AVEC LE PROJET OOCTO

2: Festival Fnac Live 2012:


Cet été le cœur de Paris vibrera à nouveau aux sons du festival de la Fnac : le Festival Fnac Live. Du 19 au 22 juillet 2012, la Fnac reprend place sur le parvis de l’Hôtel de Ville de Paris pour offrir au public 4 soirées de concerts gratuits. Après le succès de sa première édition et ses 60.000 spectateurs en 2011, le Festival Fnac Live revient une seconde fois pour célébrer, quatre soirées durant, le meilleur de la musique live et insuffler au public l’envie de découvrir les artistes qu’elle aime et qu’elle accompagne tout au long de l’année.

Jeudi 19 juillet:

17 h 30: Lescop
18 h 05: François And The Atlas Mountains
18 h 50 Disiz
20 h 05: 1995
20 h 30: Irma
21 h 35: Charlie Winston

Vendredi 20 juillet:

17 h 20: Christine And The Queens
18 h: We Were Evergreen
18 h 35: Mina Tindle
19 h 20: Balthazar
20 h 05: Naive New Beaters
21 h: Pony Pony Run Run
22 h 10: La Grande Sophie

Samedi 21 juillet:

17 h: Mensch
17 h 30: Broadway
18 h 05: Rover
18 h 50: Alt-J
19 h 40 Revolver
20 h 30: Dominique A
21 h 40: Arthur H
23 h: Don Rimini

Dimanche 22:

17 h 30: Liza Manili
18h05: Liz Green 18h50: Ewert & The Two Dragons
19h40: Archimède
20h40: Carmen Maria Vega
21h50 Tryo



Kettcar, Hurricane Festival, 24.06.12

0 Kommentare

Konzert: Kettcar
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 24.06.2012
Dauer: ca. 75 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)
Wir hatten bei unserem Festivalbesuch ja wie bereits erwähnt die „Rentnervariante“ gewählt und uns in einem Hotel eingemietet. Folglich begannen wir den komplett verregneten Sonntag anders als die meisten Hurricane-Besucher trocken, sahen aber zunehmend missmutig aus dem Fenster. Ein derart starker Regen musste doch irgendwann aufhören? Da er das nicht tat, entschlossen wir uns erst gegen 16 Uhr zum Aufbruch Richtung Scheeßel, und sobald wir uns ins Auto setzten, legte der Regen noch ein wenig nach und wurde zum Guss. Angesichts der Wetterbedingungen war es auch relativ schwierig, am Gelände zu parken, aber irgendwann hatten wir es dann geschafft und machten uns in Gummistiefeln und Regenjacken auf einen langen und missmutigen Fußmarsch, während uns zahlreiche bereits abreisende Festivalgäste erst in Autos und später zu Fuß entgegenkamen. Das ganze Szenario erinnerte nun eher an Flüchtlingslager als an Party, und das Gedränge vom Vortag war extrem ausgedünnt. Ich schätze, die Hälfte der 70 000 Besucher ist vor Sonntagabend abgereist.

Dennoch hatte sich vor der Hauptbühne eine ansehnliche Menge versammelt, um Kettcar zu sehen, die ihr Set mit „Rettung“ eröffneten. Marcus Wiebusch klärte uns gelassen darüber auf, dass es schon etliche Kettcar-Auftritte beim Hurricane gegeben habe, und dass es bei allen bis auf den ersten (in einem heißen Zelt) geregnet habe. Und es gebe immer einen Idioten, der behaupte „Da hinten hellt es ein bisschen auf“, dem man am besten sofort auf die Fresse hauen solle, denn „Das Schlimmste, das uns jetzt passieren kann, ist Hoffnung!“ Es folgte „Deiche“, doch im Gegensatz zur Textzeile „Deiche brechen richtig oder eben nicht“ schlossen sich die Himmelsschleusen irgendwann im Verlauf von Kettcars Auftritt. Später ließ Wiebusch sich aber – berechtigt – selbst zu dieser Klischee-Äußerung hinreißen und musste sogar – unter „Ausziehen!“-Kommentaren – im plötzlichen Sonnenschein wegen steigender Temperaturen seine Jacke ablegen – was wiederum zu einem Austausch zum Thema „körperlicher Verfall“ mit der ersten Reihe und den Mitmusikern Anlass gab: Nachdem Wiebusch versichert hatte, dass wir seinen nackten Oberkörper sicher nicht sehen wollen, regte er sich gespielt darüber auf, dass sich nun Sechzehnjährige in der ersten Reihe über seine Figur lustig machten – und dass die 40jährigen in der dritten Reihe still grinsen. Das Thema Alter scheint die Band auch sonst zu beschäftigen, denn in „Balkon gegenüber“ wurde die Zeile „Vielleicht ist er 30 geworden?“ um zehn Jahre erhöht.

Obwohl im Hintergrund der Bühne das Cover von „Zwischen den Runden“ groß aufgezogen worden war, spielten Kettcar nur fünf Titel aus diesem Album, darunter „R.I.P.“, das als „Wenn das der Frieden ist, musst du den Krieg nicht noch erfinden“ angekündigt wurde. Für mehr Resonanz beim Publikum sorgten jedoch vor allem die alten Titel wie „Graceland“ oder „Stockhausen, Bill Gates und ich“. Besonders abgefeiert wurden die insgesamt sechs Lieder, die aus ihrem Debütalbum „Du und wieviel von deinen Freunden“ dargeboten wurden. Vergleicht man die Stimmung mit dem großartigen Auftritt von Thees Uhlmann am Vorabend, so geht Hemmoor dank des Heimvorteils gegen Hamburg als knapper Sieger hervor. Apropos Thees, Reimer Bustorff wusste noch zu berichten, dass ihn am Vortag, als er den Uhlmann-Auftritt besuchte und dieser groß auf der Videoleinwand zu sehen war, von einem Besoffenen angesprochen und gefragt worden sei, ob er nicht Thees Uhlmann sei.

Vielleicht euphorisiert von der Tatsache, dass an einem Tag des Dauerregens ausgerechnet bei ihnen der Regen nachließ und die Sonne sogar schien, ließen sich Kettcar zu einem Singspiel mit dem Publikum verleiten, sagten dazu jedoch: „So etwas machen wir sonst nicht.“ Einen schönen Abschluss eines Konzertes, das ruhig noch länger hätte dauern dürfen, bildeten „Landungsbrücken raus“ und „Balu“, das Marcus Wiebusch gemeinsam mit seinem Bruder Lars am Keyboard zu Hunderten von erhobenen und winkenden Händen vortrug.

Setlist Kettcar, Hurricane Festival, Scheeßel:
01: Rettung
02: Deiche
03: Kein Außen mehr
04: Graceland
05: Balkon gegenüber
06: Der apokalyptische Reiter und das besorgte Pferd
07: Money Left To Burn
08: Im Club
09: 48 Stunden
10: R.I.P.
11: Ausgetrunken
12: Ich danke der Academy
13: Stockhausen, Bill Gates und ich
14: Im Taxi weinen
15: Schrilles buntes Hamburg
16: Landungsbrücken raus
17: Balu

Links:

- aus unserem Archiv:
- Kettcar, Neu-Isenburg, 25.02.12
- Kettcar, Bielefeld, 12.12.10
- Kettcar, Highfield, 16.08.08
- Kettcar, Köln, 09.05.08



Gravenhurst, Berlin, 25.06.12

3 Kommentare

Konzert: Gravenhurst
Ort: Magnet Club
Datum: 25.06.2012
Zuschauer: geschätzt 200
Konzertdauer: 90 Minuten


von Markus aus Berlin

Berlin grau in grau. Ich mache mich an diesem Tag auf den Weg zum Gravenhurst-Konzert. Ich verweile mit meiner Begleitung noch ein Weilchen vor dem Gebäude und die Szene-Touristen flanieren an uns vorbei. Nicht wenige suchen aber auch den Eingang zum Magnet Club, wohin der Auftritt aufgrund der hohen Nachfrage verlegt wurde. Soll mir recht sein, da beide Clubs direkt nebeneinander auf einer Fabriketage liegen.

Als wir dann den Club betreten, ist die Vorband schon eifrig zugange. Wir hören ein paar Minuten rein und entscheiden uns dann doch für den Rückzug und widmen uns Longdrinks. Das Berliner Publikum ist an diesem Abend angenehm entspannt.

Es ist dann schon 22 Uhr als Gravenhurst die Bühne betritt. Er kommt in Begleitung von zwei jungen Frauen, die Bassgitarre (und Midi-Controller) (Rachel Lancaster) sowie das Schlagzeug (Claire Adams) übernehmen. Alle drei wirken auf Anhieb sympathisch und die gelöste Stimmung setzt sich fort. Nach einem kurzen Hello und Good Evening beginnt der Abend mit dem einem alten Lied von ihm aus dem Jahr 2004. I Turn My Face To The Forest Floor. Großartig. Alles passt zusammen - das monotone Schlagzeug, Nick Talbots Stimme sowie der mehrstimmige Gesang mit seiner Band. Es folgen Damage und Nicole. Wieder alte Lieder. Und wieder singt die Band gekonnt und stimmig mit. Die Stimmen fügen sich so harmonisch in die Lieder ein, dass mir eine Gänsehaut kommt.

Nick Talbot ist optisch eher unscheinbar. Mit seiner schwarzen Brille wirkt er wie ein älter gewordener Lausbub. Jemand den man auf Anhieb mag und sofort auf seine Party einladen würde. Ein unaufdringlicher und interessanter Mann. Bevor mit The Ghost Of Saint Paul das erste Stück von neuen und schönen Album gespielt wird, macht er sich noch mit einer gehörigen Portion Witz und Selbstironie über diverse Rockposen lustig. Er selbst beherrsche nur vier, die aber so knuffig sind, dass man gerne darauf verzichten mag. Mitten im Lied hört er dann plötzlich auf zu spielen. Schweiß tropft ihn ins Auge und er kann sich nicht mehr aufs Lied konzentrieren. Das ist so herrlich ehrlich, dass er damit noch mehr Sympathien erntet als er eh schon besitzt. Mit Hourglass ein weiterer Höhepunkt für mich auf dem Konzert, welcher gleich vom wohl bekanntesten Stück des neuen Albums The Prize abgelöst wird. Mittlerweile steht er alleine auf der Bühne, was atmosphärisch kein Verlust ist. Dennoch fand ich die Begleitung der beiden Musikerinnen sehr angenehm.

Immer wieder mal muss Nick Talbot seine Gitarren nachstimmen. Das macht neugierig. Ungeduld kommt beim Publikum nicht auf, seine Gelassenheit wirkt dabei so beruhigend und dass das was folgt wertvoll ist. Das dauert seine Zeit und so kommentiert er das gelassen mit dem Hinweis, dass seine Show zwar 1.5 Stunden dauern würde, es aber nur 40 Minuten Musik gibt. Das Publikum dankt seine Musik mit viel Applaus und Johlen. Gott sei Dank stehe ich recht weit vorne an der Bühne, so dass der Krach der Bar dort kaum hörbar ist. Nicht nur die Musik ist großartig. Seine Texte sind es ebenso. Und so schwelge ich oft in Gedanken umher und lasse mich völlig auf die Musik ein. Blue Beard wird gespielt.

Nicht wenige im Publikum kennen auch seine alten Lieder. Kein Wunder, denn seit Jahren ist Gravenhurst in Berlin zu Gast. Dennoch ist es an diesem Abend mein erstes Konzert von ihm. Seine Band kommt wieder zurück auf die Bühne. Ich bin erfreut. Nicht, dass ich Nick Talbot solo nicht mögen würde, aber mit seiner Band wirkt es vollkommener. Bei The Foundry bin ich hin und weg. Mit Black Holes In The Sand wird das normale Set würdig beendet. Es ist schön mit anzusehen wie sehr sich die Band miteinander harmoniert. Die beiden Musikerinnen achten sehr auf das was Nick Talbot vorgibt. Und so unscheinbar und zurückhaltend er auch auftritt, so sehr steht er gerade deswegen im Mittelpunkt. Er schafft es dadurch Neugierde zu wecken, die sich vielleicht bei typischen Rockposen in Desinteresse und Langeweile im Publikum wandeln würde. Das Publikum erjubelt sich dann doch noch weitere Zugaben, die wiederum solo dargebracht werden. Darunter auch Grand Union Canal. Wieder machen Schweisstropfen das Weiterspielen unmöglich - was er aber charmant und neckisch verpacken kann und das Publikum dankt es mit Schmunzeln und Heiterkeit. Mit Cities Beneath The Sea, einem Lied welches mich zum Abschluss noch mal tief bewegt, endet das Konzert.

Nick Talbot alias Gravenhurst ist ein großartiger Musiker, der eine so positive Stimmung verbreiten konnte, dass einem die besinnlichen Lieder nicht zu viel wurden. Sollte er wieder nach Berlin kommen (wovon auszugehen ist), werde ich auf jeden Fall im Publikum stehen.

Links:

- aus unserem Archiv:
- Gravenhurst, Haldern, 09.08.08
- Gravenhurst, Paris, 15.04.08




Mittwoch, 27. Juni 2012

Garbage, Hurricane Festival, 23.06.12

0 Kommentare

Konzert: Garbage
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: ca- 60 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Mitte der Neunziger war ich ein riesiger Garbage-Fan. Der Wiederauferstehung der Band stand ich eher skeptisch gegenüber, schließlich waren die Alben immer schwächer geworden und auch das neue Werk ist, nun, nicht direkt schlecht, aber auch nichts, das mein Leben sonderlich bereichert hätte. Nichtsdestotrotz war es interessant, die Band nach schlappen 16 Jahren auch mal wieder live zu sehen, also ging es am späten Abend noch zur kleinsten Bühne des Festivals, wo schon viele Fans ungeduldig warteten (manche von ihnen allerdings auch auf die Beatsteaks, die hier gerüchteweise einen Geheimauftritt haben sollten).

Die Bühne erklommen dann aber nur Garbage, was uns auch lieber war. Es erschienen Butch Vig, Steve Marker, Duke Erikson und ein weiterer Mi(e)tmusiker, die ihre Plätze eher am Bühnenrand einnahmen. Der Mittelpunkt und ein Extraauftritt gebührten Shirley Manson. Sie hat immer noch ihre roten Haare, die sie oben auf ihrem Kopf zu einem strengen Dutt frisiert hatte, und auch sonst war mit ihrem Bühnengebahren nicht zu spaßen. Wie eine Tigerin im Käfig schritt sie die Bühne wieder und wieder ab und gab alte und neue Garbage-Hits mit kräftiger Stimme zum Besten.

Eröffnet wurde das Set mit „Automatic Systematic Habit“ vom neuen Album, doch es sollte neben der mauen Single „Blood for Poppies“ und dem überraschend starken „Control“ der einzige Song aus „Not Your Kind Of People“ bleiben. Den Rest des Auftritts bestritten Garbage mit ihren zahlreichen Hits. „Shut Your Mouth“ wurde überraschend als Rap dargeboten, den Einstieg zu „Stupid Girl“ bildete der bekannte „I love to love you“-Gesang, der zu „I Feel Love“ gehört – vielleicht eine Reminiszenz an die kürzlich verstorbene Donna Summer.

Ansonsten bleibt festzuhalten, dass Garbage ihre Songs deutlich rockiger darboten als gewohnt und auf ruhige Titel wie etwa „Milk“ oder „The World Is Not Enough“ im Gegensatz zu ihren eigenen Konzerten bei diesem Festivalauftritt komplett verzichteten. Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt dieses überraschend überzeugenden Auftritts bildete „Only Happy When It Rains“ – was auch ein böses Omen für den folgenden dritten Tag darstellen sollte.

Setlist Garbage, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: Automatic Systematic Habit
02: I Think I'm Paranoid
03: Blood for Poppies
04: Why Do You Love Me
05: Queer
06: Shut Your Mouth
07: Stupid Girl
08: #1 Crush
09: Control
10: Cherry Lips (Go Baby Go!)
11: Vow
12: Push It
13: Only Happy When It Rains



Mumford & Sons, Hurricane Festival, 23.06.12

2 Kommentare

Konzert: Mumford & Sons
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: 70 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Bei jeder Erwähnung der Band Mumford & Sons muss ich an ein Zitat von Liam denken, der über diese Band einmal sinngemäß sagte, der Sinn des Rockstardaseins sei doch, cool zu sein, und nicht, sich anzuziehen wie Amish People.

Zugegebenermaßen war der Amish-Eindruck am Samstagabend beim Hurricane
weniger intensiv als sonst: Herr Mumford selbst trug ein schickes Sakko, seine Band bevorzugte eher Jeanslook. Auch der andere Gallagher lag mit seiner (scherzhaften) Vermutung falsch: Marcus Mumford, die rechte Hand im Gips, nutzte die linke, um gelegentlich auf die Pauke zu hauen und stand mit den Füßen fest auf den Brettern der Blue Stage. Seine Aufgaben an Gitarre und Schlagzeug wurden von zwei Gastmusikern übernommen. Viel Manpower also bei Mumford & Sons, denn fünf weitere Musiker bedienten Blas- und Streichinstrumente.

Auf einer mit Satellitenschüsseln dekorierten Bühne wurden uns neben den bekannten Songs des Debütalbums „Sigh No More“ auch Titel aus der neuen, im September erscheinenden Platte dargeboten: „Below My Feet“, „Ghosts That We Knew“ und „Whispers In The Dark“.

Mumford & Sons ist eine weitere Band, deren Bekanntheit ich offensichtlich völlig falsch eingeschätzt hatte. Zum Auftritt war wesentlich mehr Publikum gekommen als zu den vorausgegangenen Band, und nachdem etliche der Liedanfänge bejubelt und
beklatscht wurden, waren die Leute auch nicht aus Langeweile gekommen. Zu „Timshel“ wurden sogar Feuerzeuge und Wunderkerzen gezündet.

Ben Lovett schmierte ihnen zusätzlich Honig um den Mund, indem er erklärte, er habe selten ein derart ruhiges und aufmerksames Festivalpublikum erlebt, und dass er auch beim vorangegangenen Auftritt von Florence and the Machine beeindruckt gewesen sei, wie respektvoll wir alle zugehört hätten.

Außerdem probierte die Band auch ihre äußerst begrenzten Deutschkenntnisse an uns aus, so bekamen wir zunächst gesagt, „Ted hat heute Geburtstag“, um nach einer Publikumsdarbietung von „Zum Geburtstag viel Glück“ zu erfahren, dass dieser Satz bei jedem Konzert in Deutschland geäußert wird, weil er zu den wenigen gehört, die sie beherrschen. Wir wurden auch zu zukünftigen Geburtstagsfeiern anlässlich des neuen Albums eingeladen.

Setlist Mumford & Sons, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: Lover's Eyes
02: Little Lion Man
03: Winter Winds
04: White Blank Page
05: Timshel
06: Below My Feet
07: Roll Away Your Stone
08: Lover of the Light
09: Thistle & Weeds
10: Ghosts That We Knew
11: Awake My Soul
12: Dust Bowl Dance
13: Whispers In The Dark
14: The Cave

Links:

- aus unserem Archiv:
- Mumford And Sons, Paris, 24.09.10
- Mumford And Sons, Haldern, 13.08.10
- Mumford And Sons, Paris, 21.02.10
- Mumford And Sons, München, 02.11.09
- Mumford And Sons, Paris, 24.04.08


Noel Gallagher's High Flying Birds, Hurricane Festival, 23.06.12

0 Kommentare

Konzert: Noel Gallagher's High Flying Birds
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: ca. 55 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Und wieder konnten wir nach Florence and the Machine einfach vor der Bühne stehen bleiben, während um uns herum das Publikum ein weiteres Mal wechselte. Junge Modeblogleserinnen wurden durch ältere, männliche Oasis-Fans ausgetauscht.

Noels Auftritt war durchaus gut, lässt aber wenig Raum für Berichte. Wie schon beim Kölner Konzert war er offenbar angereist, um seine Lieder professionell zu präsentieren, nicht weniger, aber auch nicht mehr. So etwas kann man sich wohl nur leisten, wenn man Titel wie „If I had a Gun“ oder „Little by Little“ im Gepäck hat und sich den „Godlike Genius Award“ des NME auf die Boxen stellen kann.

Auf gerührte Ansprachen, lustige Anekdoten oder Publikumsanimationen mussten wir selbstverständlich verzichten, immerhin konnten ihn aber einige Publikumsmitglieder ein wenig aus der Fassung bringen: Ein Mensch im lila Bodysuit unter einem Manchester City-Shirt erregte Noels Mitleid wegen seiner „skin condition“ und bekam ein Lied gewidmet, ebenso ein Mädchen mit einer winzigen Melone, die er „psychedelic“ fand. Mehr Erwähnenswertes gab es nicht, höchstens noch die Ankündigung, dass der nach ihm auftretende Marcus Mumford sich seine Hand gebrochen habe und deshalb heute alle Instrumente mit den Füßen bedienen werde.

Noels traditionelle, nahezu zementierte 90-minütige Setliste wurde für den einstündigen Auftritt einfach nur ein wenig zusammengestutzt, die Reihenfolge blieb gleich. So fehlten die B-Seite „The Good Rebel“ und das unveröffentlichte „Freaky Teeth“ nur bedingt, wurden aber die sonst akustisch dargebotenen „Supersonic“ und „Wonderwall“ durchaus vermisst. Besonders auf „Whatever“ im Zugabenteil hatte sich mein Freund gefreut, doch auch das fiel dem Rotstift zum Opfer.

Aber wir waren ja schon froh, dass Herr Gallagher überhaupt erschienen war, schließlich kollidierte sein Auftrittstermin mit dem EM-Viertelfinalzeitplan. So präsentierte er uns Großteile seines Soloalbums, drei Oasis-B-Seiten und als Abschluss nach „Little By Little“ das durch den Fangesang immer wieder berührende „Don't Look Back In Anger“.

Setlist Noel Gallagher's High Flying Birds, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: (It's Good) To Be Free
02: Everybody's on the Run
03: Dream On
04: If I Had a Gun...
05: The Death of You and Me
06: (I Wanna Live in a Dream in My) Record Machine
07: AKA... What a Life!
08: Talk Tonight
09: AKA... Broken Arrow
10: Half The World Away
11: (Stranded On) The Wrong Beach
12: Little By Little
13: Don't Look Back In Anger

Links:

- aus unserem Archiv:
- Noel Gallagher, Köln, 04.12.11
- Noel Gallagher, Köln, 04.12.11 (Soundcheck)
- Oasis, Düsseldorf, 04.02.09
- Oasis, Paris, 10.11.08



Florence and the Machine, Hurricane Festival, 23.06.12

1 Kommentare

Konzert: Florence and the Machine

Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: ca. 55 min


von Ursula (neulich als ich dachte) und Dirk (Platten vor Gericht)

Nach Thees Uhlmann spielten auf derselben Bühne Florence and the Machine. Das Publikum um uns herum wechselte daher in Richtung weiblich und modebewusst, und auch auf der Bühne bekamen wir nun etwas grundsätzlich anderes zu sehen.

Es erschienen ein Harfist (!) ein Gitarrist, zwei Schlagzeuger, eine Background-Sängerin und zwei Keyboardspieler, eine davon weiblich, mit blauen Haaren und transparentem Kleid. Danach schwebte auch Florence in einem wallenden Blumengewand, blass, groß und rothaarig auf die Bühne, sie eröffnete ihr Set mit „Only If for a Night“ und „What the Water Gave Me“.

Persönlich hält sich meine Begeisterung für die Musik von Florence Welch eher in Grenzen. Mir ist das alles zu ätherisch und Enya-mäßig. Und auch der Auftritt ging mir zu Beginn ein wenig auf die Nerven. Mit großen Gesten und durchinszenierten, dramatischen Posen erschien mit Frau Welch überkandidelt und darüber hinaus wenig passend zum Festivalumfeld. Im Laufe des Auftritts musste ich meine Meinung jedoch ändern. Zu nett war die Engländerin und zu begeistert ihr Publikum – und sie wiederum zu dankbar dafür. Die Musik mag immer noch nicht meins sein, aber die Band ist mir ein Stück näher gekommen.

Vor „Rabbit Heart (Raise It Up)“ forderte Florence als Gegenleistung für die weite Anreise der Band ein Menschenopfer, und so sollte jeder, der mit einem geliebten Menschen da war, diesen hochheben und so als Opfer darbieten, was ein nettes Bild ergab. Bei „Spectrum“ wurde dagegen mit der Anweisung „get your shit out“ (in Erinnerung an den pinkelnden Engländer vom Vorabend löste diese Aufforderung bei mir etwas Panik aus) ein Tanzwettbewerb ausgerufen, und zu „Dog Days Are Over“ sollten wir rhythmisch hüpfen, was die zahlreichen Fans auch ausgiebig taten.

Ähnlich wie Thees zeigte auch Florence echte Freude über die entgegengebrachte Wertschätzung und erzählte, man sei bereits im vergangenen Jahr hier gewesen, aber bei schlechterem Wetter und vor kleinerem Publikum. Nach diesem Auftritt dürfte sicher sein, dass die Band auch noch ein weiteres Mal für das Hurricane / Southside gebucht werden wird.

Setlist Florence and the Machine, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: Only If for a Night
02: What the Water Gave Me
03: Cosmic Love
04: Rabbit Heart (Raise It Up)
05: Spectrum
06: Shake It Out
07: Never Let Me Go
08: Dog Days Are Over
09: No Light, No Light

Links:

- aus unserem Archiv:
- Florence & The Machine, Paris, 24.02.10



Dienstag, 26. Juni 2012

Thees Uhlmann, Hurricane Festival, 23.06.12

0 Kommentare
-->
Konzert: Thees Uhlmann
Ort: Hurricane Festival, Scheeßel
Datum: 23.06.2012
Dauer: rund 60 min


von Ursula von neulich als ich dachte und Dirk von Platten vor Gericht

Nach einer erholsamen, wenn auch kurzen Nacht in einem Landhotel, dessen restliche Kundschaft ebenfalls aus Hurricanegästen zu bestehen schien, ging es am Samstag gegen 17 Uhr wieder aufs Festivalgelände, das uns nun noch voller erschien. Egal, wo man sich hinzubewegen versuchte, überall Menschenmassen. Allerdings blieben an diesem Tag dennoch jegliche Begegnungen mit menschlichen Abgründen aus, sowohl die anderen Besucher als auch die Securityleute verhielten sich ausnahmslos freundlich und rücksichtsvoll, und das Wetter war ebenfalls prima. Muss man ja auch mal sagen ...

Ein Leitmotiv für mich an diesem Festivalsamstag war meine Erkenntnis, dass meine Vorstellungen davon, welche Bands wie erfolgreich sind, nicht immer der Realität entsprechen. So hatte ich unter anderem nicht damit gerechnet, dass sich bei einem Auftritt von Thees Uhlmann größere Menschenmengen einfinden würden und lag damit gründlich falsch. Thees selbst war über das Besucheraufkommen ausgesprochen erfreut und rief uns zu „Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass ich hier heute vor so vielen Leuten spiele!“, woraus ich schließe, dass er solo erfolgreicher ist als mit Tomte. Wusste ich nicht.

Sein spezieller Erfolg beim Hurricane hängt natürlich auch damit zusammen, dass er selbst aus dieser norddeutschen Einöde stammt, und so sangen um uns herum nicht nur zahlreiche Abiturienten jede Textzeile mit, sogar Hamburger Prominenz hatte sich in Form von Tim Mälzer eingefunden. Darüber hinaus hielt ein Mädchen ein dekoriertes Pappschild mit dem Ortsnamen „Hemmoor“ hoch – Thees Uhlmanns Heimatort war also ebenfalls vertreten.

Das Set begann mit Thees und seiner Keyboarderin Julia Hügel, die vor dem Auftreten der restlichen Band den Anfang von „Römer am Ende Roms“ gemeinsam darboten. Der Sänger blieb zunächst ungewohnt ohne Gitarre und überließ die Instrumente für die ersten beiden Lieder seiner Band. In der bekannt netten Thees-Art widmete er seine Lieder unterschiedlichen Gruppen: „Mädchen von Kasse 2“ ging an alle, die beim Festival arbeiten müssen (was dem Brezelverkäufer neben mir einen Jubelschrei entlockte), „Lat: 53.7 Lon: 9.11667“, das er „Hier komme ich her, hier bin ich geboren“ nannte, ging an alle, die vom Land stammen und schließlich „Die Toten auf dem Rücksitz“ an Band und Crew.

Auch einige Geschichten bekamen wir erzählt, so (ebenfalls zu „Lat: 53.7 Lon: 9.11667“), dass er als Kompromiss mit seinen Pädagogeneltern als Heavy Metal-Fan nur einen Vokuhila tragen durfte, zu „Sommer in der Stadt“, dass er von einem Berliner, den er darauf hingewiesen hatte, dass er ein Taschentuch auf die Straße geworfen habe, die Antwort „Fick dich, Alter!“ bekommen habe und zu guter Letzt noch viele Lobpreisungen zu seinem nicht anwesenden Duettpartner Casper: „In einer Welt, in der Casper mehr Platten verkauft als Sido und Bushido zusammen, ist die Hoffnung noch nicht verloren!“

Casper, dessen Erfolg ebenfalls ein wenig an mir vorbei gegangen ist, war bereits am Freitag beim Hurricane aufgetreten, so dass die beiden zwar beim selben Festival spielten, sich aber nicht gegenseitig unterstützen konnten. Hätte man das im Zeitplan nicht besser abstimmen können?

So konnte Thees ihm den gemeinsamen Song „& Jay-Z singt uns ein Lied“ zwar widmen, aber ohne ihn darbieten musste. Er übernahm den Sprechgesang-Part einfach selbst und rief danach aus „Ich habe gerappt!“ und legte noch die andere, auf Caspers Album zu findende Kooperation „XOXO“ nach.

Das letzte Lied „Die Toten auf dem Rücksitz“ stellte dann eine Rückkehr zum Anfang dar: Während die übrigen Bandmitglieder um Tobias Kuhn, der das Finale mit seinem Handy filmte, ihre Instrumente bereits zur Seite gelegt hatten, sang Thees allein mit der Keyboarderin. Die Menge war von Anfang bis Ende begeistert und Thees so gerührt, dass er sich am Ende sichtlich gar nicht von uns trennen mochte und rief „Ich komme hier aus der Gegend!“. Für eine Zugabe war aber dennoch leider keine Zeit.

Setlist Thees Uhlmann, Hurricane Festival, Scheeßel:

01: Römer am Ende Roms
02: Das Mädchen von Kasse 2
03: Vom Delta bis zur Quelle
04: Lat: 53.7 Lon: 9.11667
05: Sommer in der Stadt
06: Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
07: Die Nacht war kurz (ich stehe früh auf)
08: 17 Worte
09: & Jay-Z singt uns ein Lied
10: XOXO (Casper Cover)
11: Die Toten auf dem Rücksitz

Links:

- aus unserem Archiv:
- Thees Uhlmann, Trier, 10.12.11
- Thees Uhlmann, Köln, 25.10.11



Tiny Ruins, Paris, 24.06.12

1 Kommentare

Konzert: Tiny Ruins & Andrea Perdue

Ort: ein Wohnzimmer und eine Terrasse irgendwo in Paris

Datum: 24.06.2012
Zuschauer: etwa 35

Konzertdauer: Andrea Perdue etwa 30 Minuten, Tiny Ruins etwa 50 Minuten + 35-40 Minuten


Traduction française en bas du texte!


Die Oliver Peel Sessions sind zurück!!! Yeah, baby!!!


Fast 8 Monate hat es gedauert, aber nun geht es in unserer Bude wieder hoch her, wird musiziert, gefeiert, gegessen und getrunken. Der Umzug war der Grund für die lange Pause. Wir waren (und sind) der Meinung, daß das Wohnzimmer der neuen Wohnung zu klein ist, um dort viele Gäste und Musiker zu empfangen. Deshalb haben wir extra gewartet, bis es wettertechnisch möglich ist, auf unserer schönen, großräumigen Terrasse mit Ausblick spielen zu können. Als wir die Session mit Tiny Ruins für den 24. Juni klarmachten, gingen wir sicher davon aus, daß das Wetter gut sein würde, oder es zumindest nicht durchgängig regnen würde. Aber wir waren zu optimistisch, am 24.06. schüttete es wirklich pausenlos. Es war zum Verrücktwerden! Das stellte mich vor ernsthafte Probleme, denn ich wusste beim besten Willen nicht, wo wir im winzigen Wohzimmer die Musiker und die ganzen Gäste unterbringen sollten.


Da kam mir plötzlich eine verwegene Idee. Ich ließ die als Vorgruppenact engagierte Andrea Perdue oben im Schlafzimmer auf dem Bett spielen und beorderte die Leute auf die feuchte und verregnete Terrasse. Ich hatte ihnen schon per mail gesagt, daß sie sich mit Regenschirmen und Trenchcoats eindecken sollten und da standen sie dann tatsächlich mit ihren Umbrellas, wurden von oben ordentlich bewässert und glotzten Richtung Schlafzimmer, wo die aus Amerika stammende Andrea so schöne Instrumente wie Harmonium, Ukulele und Keyboard spielte und dazu herzallerliebst sang.




Als es aber partout nicht zu schütten aufhören wollte, bat ich die Gäste zu der 15 Minuten später an den Start gehenden Tiny Ruins ins Wohnzimmer und plötzlich waren in jeder Ecke Leute. Auf dem Sofa, den Treppenstufen, dem Fußboden und in der Küche. Sie alle sahen (mehr oder weniger gut, je nach Standort) ein absolut wundervolles Konzert von Hollie Fullbrook und ihrer Kontrabassistin Cass, das Lieder vom famosen Album Some Where Meant For Sea und neue Songs bot.







Als das Konzert zu Ende war, zogen viele Leute ab und gegen 21 Uhr waren wir noch knapp zu zehnt. Da merkte ich plötzlich, daß es endlich aufgehört hatte zu regnen, lief zu Hollie hin und bat sie inständig, noch wenigstens ein Lied oben auf der Terrasse vor der atemberaubenden Kulisse (La Défense, Eiffelturm, Dächer von Paris) zu spielen. Hollie tat mir den Gefallen und aus einem Lied wurden 6 oder 7, davon zahlreiche unveröffentlichte und 2 Cover. Es waren magische Momente, die meinen Frust über den verregneten Tag mehr als wettmachten und mich und die Dagebliebenen euphorisch werden ließen. Wir waren alle total geplättet, schwärmten in höchsten Tönen vom Talent von Tiny Ruins und ließen den denkwürdigen Abend noch in Ruhe ausklingen.


Die Oliver Peel Sessions sind zurück und wie! Wir sind wieder zu allen Schandtaten bereit, hoffen aber natürlich beim nächsten Mal auf Sonnenschein und ein Konzert für alle auf der Terrasse!

P.S: Demnächst noch mehr Details zu dieser Session.

Pour nos lecteurs français:


Les Oliver Peel Sessions sont bel et bien de retour! Après une longue pause de huit mois due au déménagement nous accueillons de de nouveau de talentueux musiciens dans nos murs.

Mais que ce fut compliqué et (un peu) chaotique! Nous avions prévu une session sur notre spacieuse et belle terrasse au 8ème étage, avec une vue magnifique sur la Tour Eiffel, la Défense et le Sacré Coeur, mais ce dimanche 24 juin il pleuvait des cordes. Il n'y avait même pas une minute sans eau, c'était vraiment à désespérer! Pas question d'annuler ce concert tant attendu! Deux heures avant le début j'ai envoyé un mail à tous les invités pour leur dire de se munir de leurs parapluies et de leurs impers. Et cela avait un sens, puisque j'ai eu l'idée (assez folle avouons-le ) de faire jouer les artistes dans la chambre sur le lit et de placer le public dehors sur la terrasse et donc sous la pluie!! Pour la charmante Américaine exilée à Paris, Andrea Perdue, j'ai vraiment exécuté ce plan et c'est ainsi qu'une vingtaine de personnes scotchées les unes aux autres sous des parapluies ont vu le beau spectacle de la jolie fille du Kansas! C'était vraiment une ambiance très particulière de voir Andrea jouant avec sur ses genoux son harmonium et ses deux claviers électriques et les gens souffrant du froid en la regardant...

Mais cela valait le coup de souffrir un peu, parce que Andrea n'était pas seulement très souriante et prête à expliquer des anecdotes autour de ses titres, mais sa dream pop bricolée à sa manière sonnait aussi très envoûtante et délicieusement mélancolique. La douceur et la finesse de ces titres et sa voix un brin enfantine était un remède idéal pour cette journée pluvieuse.

Le temps ne s'améliorant pas, j'ai laissé tomber l'idée de faire jouer Tiny Ruins sur le lit aussi et j'ai prié tout le monde de revenir à l'intérieur bien au chaud et surtout à l'abri de l'eau. Soudainement il y avait des gens dans chaque coin de l'appartement. Sur le canapé, les marches de l'escalier et dans la cuisine (d'où on ne voyait rien). C'est donc plus confortablement que le public (une trentaine de personnes) ont eu le plaisir d'écouter et de voir (pour la plupart!) de près les sublimes chansons de la jeune néo-zélandaise Hollie Fullbrook, accompagnée de sa séduisante contrebassiste Cass Mitchell. Les deux demoiselles jouèrent des morceaux du fabuleux premier album Some Where Meant For Sea et aussi des nouveautés pas encore publiées.

Après quelques minutes d'écoutes il était évident que nous avions eu là un talent majeur devant nous. Avec beaucoup d'élégance et de nonchalance et sans jamais forcer sa magnifique voix, elle produit des chansons intemporelles d'une classe folle. On pouvait penser à Jude Sill, Sibylle Baier et Joni Mitchell, mais également au chanteuses folk contemporaines comme Erica Buettner Rachael Dadd ou Anna Ternheim. Comme ces filles Hollie a ce don d'écrire des chansons poétiques et hautement intimistes qui plongent les auditeurs dans un état presque hypnotique. Son écriture est déjà très mûre et à seulement 26 ans elle semble d'avoir déjà beaucoup d'expérience et de sérénité. Et d'une certaine manière c'est vrai, parce qu'elle a écrit les morceaux du premier album il y a 4 ou 5 ans et à sa sortie en Europe en 2012 (avec un an de retard par rapport à l'Australie et la Nouvelle-Zélande) elle a avancée et a plein de nouveautés sous son chapeau. On peut citer le sublime Reasonable Man, mais la chanson qui m'impressionne le plus est She'll Be Coming Round. C'est un titre qui commence très lentement et doucement, mais devient beaucoup plus dense et dramatique vers la fin et finit presque énervé. Une nouvelle direction prise par l'artiste qui a la volonté de faire un deuxième album un peu plus rock et dynamique, sans pour autant perdre la subtilité et la douceur du premier.

Mon favori du premier parmi plein de perles est Old As The Hills, un morceau terriblement accrocheur avec un singalong addictif. Mais c'est le titre Just Desserts que l'artiste me dédicace. Pour la petite histoire: j'avais acheté des chocolats pour elle et Cass, parce qu'elle m'avait dit qu'elle en rafollait.



Le concert dura finalement à peu près 50 minutes et j'ai eu l'impression que tout le monde avait passé un bon moment. En tout cas mon chat avait l'air content sur les genoux des gens.


Une heure plus tard la plupart des spectateurs étaient partis. Deux heures plus tard, vers 21h je voies par hasard que la pluie s'est enfin arrêtée et soudainement l'idée me vint de demander à Hollie de faire un morceau bonus sur la terrasse. Elle ascquiesa et d'un morceau on passa à 6 ou 7 (dont une reprise de Dylan) devant un ciel dramatique, d'une beauté incroyable. Hollie avait vraiment envie de jouer encore et elle ne s'arrêta que lorsqu'il n'y eut quasiment plus de lumière. Un tout dernier titre devant la Tour Eiffel illuminé et le concert s'acheva définitivement!

C'était magique et j'espère que la prochaine fois tout le monde pourra apprécier une prestation sous un beau soleil sur la terrasse!

Mehr Fotos (plus de photos) gibt es hier.



 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates