Konzert: Anna Ternheim
Ort: Haldern-Festival
Datum: 14.08.2009
Zuschauer: etwas weniger als bei Noah And The Whale
Dauer: 60 min
Vor drei Jahren sollte Anna Ternheim schon einmal beim Haldern Festival auftreten. Damals stand aber die Veröffentlichung ihres Albums Separation road kurz bevor; die schwedische Singer/Songwriterin musste ihren Auftritt kurzfristig absagen. Haldern hatte also noch einen Auftritt der in New York lebenden Stockholmerin gut. Und
siehe da, kurzfristig rückte Anna Ternheim in das ohnehin schon exzellente Programm des Festivals, um am Freitag auf der Hauptbühne zu spielen.
Daß die Schwedin das Festival ernst nahm, merkte man bereits am Bühnenhintergrund. Im Gegensatz zu ihren Clubshows früher im Jahr, hing hinter der Band ein ans Cover der aktuellen Platte angelehnte Rückbild. Für den Herbst hat die Künstlerin eine Akustik-Tour angekündigt, nachdem die letzten Auftritte mit Band und dem manchmal bombastischen Sound von Leaving on a mayday gestaltet wurden. Der Bühnenaufbau wies auf die Bandversion hin. Eine entscheidende Änderung zu den
letzten Konzerten, die ich gesehen habe, gab es aber schon. Annas rotes Klavier stand mitten auf der Bühne, das fehlte in Nijmegen oder Frankfurt.
Und an ihr Piano setzte die Sängerin sich dann auch zunächst, als sie alleine auf die Bühne trat. Das konnte nur (und war auch) Shoreline sein, ihr Cover der schwedischen Band Broder Daniel. Ein wundervoller Beginn!
Danach erschien die Band. Das sind ihr Bassist Nils, Cellist Leo und Keyboarderin
Ellekari (beide haben gemeinsam die Band The Tiny) und Hintergrundsängerin Lynn. Nur der Schlagzeuger kam mir neu vor. Vielleicht war er schon früher einmal im Einsatz, bei ihrer Tour dieses Jahr, gab es einen anderen Trommler.
Anna Ternheim ändert die Arrangements ihrer Lieder ganz regelmäßig. Hier wird mal ein Ende verändert, da die Instrumentierung. Auch spielt sie abwechselnd akustisch und mit Band, daher überraschte es nicht weiter, daß demnächst eine akustische Tour ansteht.
Es langweile sie, immer alles gleich zu machen, hatte die Schwedin uns vor zwei Jahren in einem Interview gesagt.
Die Grundausrichtung des Konzerts mit den wuchtigen Versionen der Lieder war gleich geblieben, allerdings hatten viele der Stücke leichte bis mittelgroße Änderungen erfahren. Die prägnanteste dieser Veränderungen war auch die, die mir keine Freude gemacht hat. Auch wenn ich der neuen Platte gegenüber positiver eingestellt bin als mein Kollege Oliver (oder unkritischer), und wir über die letzte Konzerte
konträr diskutiert haben (nicht über die Sängerin...), muß ich ihm vollkommen recht geben, daß die Rolle die die erwähnte Hintergrundsängerin spielt, dem Programm nicht steht. Lynn (oder Linn) gab es in Nijmegen noch nicht, in Frankfurt gehörte sie dann zum Ensemble, war da aber noch deutlich dezenter als jetzt. Mittlerweile singt sie oft die zweite Stimme und verwässert damit einige der Lieder. Natürlich gab es auch vorher in Bandbestzung immer wieder Titel, bei denen Backgroundgesänge eine Rolle spielen, von Ellekari zum Beispiel. Aber die 
waren eben im Hintergrund und nicht wie in Lynns Falle so wahnsinnig präsent. Giulia Siegel würde sagen, das war too much.
Und so gefielen mir dann die beiden akustischen Lieder des Auftritts mit Abstand am besten, Shoreline (das begann solo, am Ende stiegen die anderen dezent ein) und das sagenhaft schöne I'll follow you tonight. Aus der lauten Fraktion liebe ich im aktuellen Set A french love, dessen Krach am Ende herrlich ist!
Die beiden Lieder mit den massivsten Änderungen waren The damaged ones (das passt ja!) und A lover's dream. Lynns Gesang am Ende von The damages ones war richtiggehend fies. Auch To be gone hatte einen neuen Schluß mit falsettartigem Chorgesang.
Das ist schon Jammern auf hohem Niveau, dessen bin ich mir bewußt. Anna Ternheim ist natürlich weiterhin meine liebste Künstlerin. Wäre es mein erstes
Konzert seit langer Zeit gewesen, wäre ich sicher begeistert gewesen. So war es unterm Strich ok. Vielleicht habe ich die fetten Versionen der Lieder jetzt auch einmal zu oft live gesehen. Jedenfalls freue ich mich enorm auf die Akustiktour im Herbst ("When I return to Europe for a fall tour I will bring two new and great musicians – Andreas Söderström and Johan Berthling", schreibt Anna in einem Newsletter). Wo ihre Stärken liegen, hat die blonde Schwedin nämlich auch in Haldern ganz vorzüglich bewiesen, bei ihren ruhigen Stücken, die auf das Wesentlich reduziert sind: auf sie.
Setlist Anna Ternheim Haldern:
01: Shoreline (Broder Daniel Cover)
02: No I don't remember
03: What have I done
04: Black sunday afternoon
05: A french love
06: Summerrain
07: The damaged ones
08: Girl laying down
09: A lover's dream
10: I'll follow you tonight
11: To be gone
12: Let it rain
Links:
- aus unserem Archiv:
- Anna Ternheim, Paris, 29.04.09
- Anna Ternheim, Frankfurt, 28.04.09
- Anna Ternheim, Nijmegen, 24.04.09
Ort: Haldern-Festival
Datum: 14.08.2009
Zuschauer: etwas weniger als bei Noah And The Whale
Dauer: 60 min
Vor drei Jahren sollte Anna Ternheim schon einmal beim Haldern Festival auftreten. Damals stand aber die Veröffentlichung ihres Albums Separation road kurz bevor; die schwedische Singer/Songwriterin musste ihren Auftritt kurzfristig absagen. Haldern hatte also noch einen Auftritt der in New York lebenden Stockholmerin gut. Und
siehe da, kurzfristig rückte Anna Ternheim in das ohnehin schon exzellente Programm des Festivals, um am Freitag auf der Hauptbühne zu spielen.Daß die Schwedin das Festival ernst nahm, merkte man bereits am Bühnenhintergrund. Im Gegensatz zu ihren Clubshows früher im Jahr, hing hinter der Band ein ans Cover der aktuellen Platte angelehnte Rückbild. Für den Herbst hat die Künstlerin eine Akustik-Tour angekündigt, nachdem die letzten Auftritte mit Band und dem manchmal bombastischen Sound von Leaving on a mayday gestaltet wurden. Der Bühnenaufbau wies auf die Bandversion hin. Eine entscheidende Änderung zu den
letzten Konzerten, die ich gesehen habe, gab es aber schon. Annas rotes Klavier stand mitten auf der Bühne, das fehlte in Nijmegen oder Frankfurt.Und an ihr Piano setzte die Sängerin sich dann auch zunächst, als sie alleine auf die Bühne trat. Das konnte nur (und war auch) Shoreline sein, ihr Cover der schwedischen Band Broder Daniel. Ein wundervoller Beginn!
Danach erschien die Band. Das sind ihr Bassist Nils, Cellist Leo und Keyboarderin
Ellekari (beide haben gemeinsam die Band The Tiny) und Hintergrundsängerin Lynn. Nur der Schlagzeuger kam mir neu vor. Vielleicht war er schon früher einmal im Einsatz, bei ihrer Tour dieses Jahr, gab es einen anderen Trommler.Anna Ternheim ändert die Arrangements ihrer Lieder ganz regelmäßig. Hier wird mal ein Ende verändert, da die Instrumentierung. Auch spielt sie abwechselnd akustisch und mit Band, daher überraschte es nicht weiter, daß demnächst eine akustische Tour ansteht.
Es langweile sie, immer alles gleich zu machen, hatte die Schwedin uns vor zwei Jahren in einem Interview gesagt.Die Grundausrichtung des Konzerts mit den wuchtigen Versionen der Lieder war gleich geblieben, allerdings hatten viele der Stücke leichte bis mittelgroße Änderungen erfahren. Die prägnanteste dieser Veränderungen war auch die, die mir keine Freude gemacht hat. Auch wenn ich der neuen Platte gegenüber positiver eingestellt bin als mein Kollege Oliver (oder unkritischer), und wir über die letzte Konzerte
konträr diskutiert haben (nicht über die Sängerin...), muß ich ihm vollkommen recht geben, daß die Rolle die die erwähnte Hintergrundsängerin spielt, dem Programm nicht steht. Lynn (oder Linn) gab es in Nijmegen noch nicht, in Frankfurt gehörte sie dann zum Ensemble, war da aber noch deutlich dezenter als jetzt. Mittlerweile singt sie oft die zweite Stimme und verwässert damit einige der Lieder. Natürlich gab es auch vorher in Bandbestzung immer wieder Titel, bei denen Backgroundgesänge eine Rolle spielen, von Ellekari zum Beispiel. Aber die 
waren eben im Hintergrund und nicht wie in Lynns Falle so wahnsinnig präsent. Giulia Siegel würde sagen, das war too much.Und so gefielen mir dann die beiden akustischen Lieder des Auftritts mit Abstand am besten, Shoreline (das begann solo, am Ende stiegen die anderen dezent ein) und das sagenhaft schöne I'll follow you tonight. Aus der lauten Fraktion liebe ich im aktuellen Set A french love, dessen Krach am Ende herrlich ist!
Die beiden Lieder mit den massivsten Änderungen waren The damaged ones (das passt ja!) und A lover's dream. Lynns Gesang am Ende von The damages ones war richtiggehend fies. Auch To be gone hatte einen neuen Schluß mit falsettartigem Chorgesang.
Das ist schon Jammern auf hohem Niveau, dessen bin ich mir bewußt. Anna Ternheim ist natürlich weiterhin meine liebste Künstlerin. Wäre es mein erstes
Konzert seit langer Zeit gewesen, wäre ich sicher begeistert gewesen. So war es unterm Strich ok. Vielleicht habe ich die fetten Versionen der Lieder jetzt auch einmal zu oft live gesehen. Jedenfalls freue ich mich enorm auf die Akustiktour im Herbst ("When I return to Europe for a fall tour I will bring two new and great musicians – Andreas Söderström and Johan Berthling", schreibt Anna in einem Newsletter). Wo ihre Stärken liegen, hat die blonde Schwedin nämlich auch in Haldern ganz vorzüglich bewiesen, bei ihren ruhigen Stücken, die auf das Wesentlich reduziert sind: auf sie.Setlist Anna Ternheim Haldern:
01: Shoreline (Broder Daniel Cover)
02: No I don't remember
03: What have I done
04: Black sunday afternoon
05: A french love
06: Summerrain
07: The damaged ones
08: Girl laying down
09: A lover's dream
10: I'll follow you tonight
11: To be gone
12: Let it rain
Links:
- aus unserem Archiv:
- Anna Ternheim, Paris, 29.04.09
- Anna Ternheim, Frankfurt, 28.04.09
- Anna Ternheim, Nijmegen, 24.04.09
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1 Kommentare :
ha! haldern konntest du nicht widerstehen? ;) jetzt verstehe ICH! :) nachher moneybrother?
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