Donnerstag, 27. August 2009

The Irrepressibles u.a., Haldern Pop Festival, 13,14,15.08.09


Konzert: The Irrepressibles, The Temper Trap, Blitzen Trapper u.a.

Ort: Spiegelzelt des Haldern Pop Festivals
Datum: 13-15.08.09
Zuschauer: jeweils ziemlich viele
Konzertdauer: jweils circa 45 Minuten




Stammgäste des wunderbaren niederrheinischen Festivals wissen es ja eh längst: die schönsten und intimsten Konzerte finden im stilvollen Spiegelzelt statt. Das schmucke Rund empfängt Jahr für Jahr geschmackssicher ausgewählte Perlen - oft Newcomer - die nicht selten kurze Zeit später von sich reden machen und teilweise einen märchenhaften Aufstieg erleben (Beispiele: Kate Nash, Get Well Soon, Patrick Watson).

Auch in diesem Jahr war hier wieder Etliches zu entdecken. Traditionell geht es am Donnerstag, dem ersten Festivaltag, im Spiegelzelt los. Während sich die Hauptbühne noch ein wenig ausruht, steppt drinnen bereits der Bär. Zu dumm nur, daß ich in den schlimmsten Stau kam (mit mir in der Schlange ex- Waldhof Trainer Klaus "Schlappi" Schlappner in seinem schwarzen Porsche 911), den man sich vorstellen kann und für eine Anreise von 200 Kilometern sage und schreibe vier (!) Stunden brauchte. So wurde es dann weder etwas mit den jungen Engländern Baddies, noch mit Broken Records und auch für die Schweden Wildbirds & Peacedrums kam ich zu spät. Gerade einmal ein einziges Lied bekam ich draußen noch von ihnen mit und es klang so, wie ich mir das vorgestellt hatte: schlagzeuggetrieben und scheppernd.

Über die anschließenden Konzerte von Palm Springs und Wintersleep hatte ich gesondert berichtet, was aber noch fehlte war das Konzert der Irrepressibles, das den ersten Festivaltag beschloß. Ein verrückter Haufen diese Irrepressibles! Angeführt von dem Sänger und Gitarristen Jamie Mc Dermott, der im Pierrot Kostüm auflief, hatte man es fast mit einem barocken Orchester zu tun. Unzählige Frauen (und ein Geiger) spielten Klarinette, Oboe, Flöte, Cello, Kontrabass, Viola, Piano und Saxofon und zauberten eine märchenhafte Stimmung ins Zelt. Das war schön, phasenweise ergreifend und hätte somit eigentlich für eine hohe Benotung gut sein können. Es gab bloß ein Problem und das war kein kleines: Die Stimme von Jamie klang so verdammt stark nach Anthony Hegarty! Vom Plagiat waren wir also nicht weit entfernt und deshalb ließ meine ursprüngliche Neugierde (von Begeisterung zu sprechen, wäre übertrieben gewesen) schnell nach. Am Ende ging mir der Bursche, der mehrfach schmatzende Küsschen für das Publikum ins Mikro raunte, ziemlich auf die Nerven. Schade eigentlich, denn In This Shirt ist wirklich ein schöner Song.

Am Freitag, dem 14.08., schaute ich dann zu The Temper Trap mal wieder ins Zelt. Christoph hatte mir von den Australiern ausdrücklich abgeraten, aber ganz so schlecht fand ich sie gar nicht. Klar, das Ganze war ziemlich (power)poppig, kugelrund und radiotauglich, aber in kleinen Dosen genossen (ich blieb nur für drei Lieder), konnte ich mich durchaus an den eingängigen Songs, die der aus Indonesien stammende Sänger Dougy mit Inbrunst und viel Falsett vortrug, erfreuen. Sicherlich nicht unsere kommende Lieblingsband, aber kommerzielle Erfolge sind durchaus möglich und ihre Tourneeliste lang. Mehr als The Temper Trap hätten mich am späten Nachmittag dann Edward Sharpe & The Magnetic Zeroes interssiert, aber ich entschied mich (leider) für die gleichzeitig auf der Hauptbühne spielende, recht enttäuschende (zu penetranter Backgroundgesang!) Anna Ternheim. In der Nacht dann verpasste ich bedauerlicherweise Gravenhurst, da Athlete auf der Hauptbühne überzogen. Am Samstag schließlich ging zumindest mein Freund Dirk von Plattenvorgericht zu William Fitzsimmons (wie war es eigentlich, Dirk?), während ich erst zu Blitzen Trapper (Foto rechts) anrückte. Im Zelt war es aber auf Grund der hohen Außentemperaturen unglaublich stickig und heiß, so daß ich es trotz guter Musik nicht lange aushielt und erst in der Nacht zu Little Boots wieder vorbeikam. Nicht gesehen hatte ich die Isländer Hjatalin und die Engländer Mumford & Sons, von denen viele hinterher ausgiebig schwärmten. Und wer hatte eigentlich noch die Ausdauer für Health um 1 Uhr 45?

Wer die entsprechenden Bands gesehen hat: Bitte mal auf der Kommentarseite verewigen und schildern, wie es euch gefallen hat!





2 Kommentare :

Nelle hat gesagt…

Okay, dann kurz zu den von euch nicht gesehenen Bands:
- Mumford & Sons waren (wie schon an anderer Stelle geschrieben) ein ganz großes Highlight.
- Hjaltalín habe ich nur die zweite Hälfte gesehen und die Luftfeuchtigkeit war auch kaum auszuhalten. Aber sehr toll, wieder einmal.
- Health war meines Erachtens einfach nur noch Lärm, da ging gar nicht. Sind nach drei "Liedern" (?) auch geflohen.
Musikalisch mit den mauen TSOOL, dem grausigen Little Botts-Auftritt, den enttäuschenden Fettes Brot und dem Health-Trommelfellmassaker ein etwas unwürdiger Festivalabschluss, aber was solls.

annejoan hat gesagt…

Health fand ich gut, eine willkommenen Abwechnslung zu dem ganzen Folk, in all seinen Ausmassen, des Wochenendes. Wahrscheinlich die innovativste Band des Festivals. Wer hat sie eigentlich gebucht?? Eine Freude ihnen beim Spielen zuzusehehn, man konnte die Augen nicht abwenden, pure Energie. Leider in der zweiten Hälfte musikalisch nicht viel neues

 

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