Freitag, 25. Mai 2012

Austra usw., Köln, 24.05.12


Konzert: Austra, The Hundred In The Hands & Citizens!
Ort: E-Werk, Köln (Electronic Beats Festival)
Datum: 24.05.2012
Zuschauer: vielleicht 1.000
Dauer: Citizens! 30 min, The Hundred In The Hands knapp 30 min, Austra volle 40 min


Dienstag abend wurde gemeldet, daß die Headliner des Electronic Beats Festivals, die Kills, krankheitsbedingt absagen mussten. Statt des wenig elektronischen Duos bekamen die anderen Bands längere Auftrittszeiten und die Zuschauer zwei Getränkebons (5,40 € zzgl. Pfand) zugewiesen. Da ich vor allem wegen Austra ins E-Werk fahren wollte, traf mich die Absage nicht so sehr.

Als ich um Punkt neun im E-Werk ankam, traten Citizens! aus London gerade auf die Bühne. Die Band, deren Debüt morgen erscheint, wird von Alex Kapranos von Franz Ferdinand produziert und spielte keinerlei elektronische Beats. Gitarren, Bass und Schlagzeug, ganz klassisch. Es stand zwar auch ein enorm hip verkleidetes Keyboard auf der Bühne, es kam allerdings kaum zum Einsatz.


Den Einfluß von Alex Kapranos hörte man immer wieder. Leider ist die Stimme des Sängers nicht sonderlich doll, den Songs fehlt dadurch der nötige Pfiff. Richtige Knüller waren aber auch unabhängig von der Stimme nicht dabei. Citizens! halbe Stunde war nett anzuhören - aber nicht mehr.

Setlist Citizens!, Electronic Beats, E-Werk, Köln:

01: Caroline
02: Monster
03: Love you more
04: All the way
05: She said
06: Reptile
07: True romance
08: I'm in love with your sister

Als nächstes standen The Hundred In The Hands auf dem Programm. Das New Yorker Trio traf das Motto des Festivals besser, löste bei mir aber vor allem Assoziationen mit den (meist) wundervollen Saint Etienne aus. Ob das schon Vorfreude auf deren Konzert kommende Woche ist, oder daran wirklich etwas ist, weiß ich gerade nicht, ist aber auch egal, ist ja nur die nächtliche Kurzfassung. Jedenfalls gefielen mir The Hundred In The Hands gut, ich mochte sie aber auch schon vorher gerne.

Setlist The Hundred In The Hands, Electronic Beats, E-Werk, Köln:

01: Dressed in Dresden
02: Keep it low (neu)
03: Pigeons
04: Young aren't young
05: Commotion


Mein Headliner war Austra (Miike Snow interessiert mich nicht genug, um mir dafür die Nacht um die Ohren zu schlagen). Die kanadische Band um Sängerin Katie Stelmanis hatte ich vor etwa einem Jahr schon einmal gesehen und unzählige Male gehört, obwohl ich mir bewußt bin, daß Austra haarscharf an der Ekelgrenze vorbeischrappen. Diese Sorte Musik (andere Vertreter Florence & The Machine z.B.) kann sehr fies sein, aus irgendeinem Grund gilt das für Austra nicht.

Wer die Musik doof fand (viele kannten die Bands vorher nicht - das Publikum war zum Großteil mehr aus gesellschaftlichen Gründen da, denke ich), bekam wenigstens etwas fürs Auge geboten. Der Keyboarder der Band trug ein Glitzerjacket über nacktem Oberkörper und einer Mullbinde über dem Bauch und hatte nichts an den Füßen. Die beiden Tänzerinnen rechts und links von Katie waren herrlich extravagant gekleidet. Die rechte Dame hatte ein sehr hübsches Kleid mit Peacezeichen und Rotkäppchen-Cape-Kragen an, ihre linke Kollegin ein orientalisch anmutendes Outfit. Katie trug eine weiße Hose, ein bauchfreies Top und eine kleine Tasche um den Hals. Sehr stylish und sehr sehenswert! Für die Musik gilt das natürlich auch! Die Stücke stammten vom bisher einzigen Album der Band und funktionierten hervorragend! Highlights waren Darken her horse, The future und natürlich Lose it.

Leider überschritten auch Austra die Halbstundenmarke kaum. Wenn die drei Bands, die ich gesehen habe, länger als ursprünglich geplant, gespielt haben, bin ich sehr froh, daß die Kills nicht da waren. Für je 15 Minuten hätte sich die Anreise nicht gelohnt, weder die der Künstler noch meine.

Setlist Austra, Electronic Beats, E-Werk, Köln:

01: Young and gay
02: Lose it
03: The choke
04: The villain
05: Darken her horse
06: neu
07: Habitat
08: The future
09: Beat and the pulse

Später mehr (Text, Fotos)!


Danke an Philipp für die fehlenden Liednamen!



3 Kommentare :

Philipp hat gesagt…

Soweit ich weiß, waren die Sets nicht länger als geplant (für The Kills hat man ja auf die Kürze noch Tensnake geholt, was man sich laut Meinung vieler hätte sparen können).

Den Eindruck des Publikums muss ich leider bestätigen.
Citizens! haben ja fast vor einer leeren Halle angefangen. Ihr viertes Konzert in Deutschland und dann das. War es im Biergarten etwa so viel spannender?!
Ich mag die Jungs allerdings, ihre Musik und sogar die etwas ungewöhnliche Stimme des Sängers doch sehr... Aber so was ist ja wie immer Geschmackssache!

The Hundred in the Hands kannte ich bisher nur auf Platte (das neue Album ist ziemlich gut!), war aber ziemlich geflasht, wie fett das doch alles vom Sound bei ihnen rüberkam. Eigentlich schade, dass sie nur fünf Stücke gespielt haben.

Austra waren absolut großartig. Unglaublich spannende Band und »Habitat« und das andere neue Stück haben mir auch sehr gut gefallen. Das Set war aber wirklich viel zu kurz, gerade weil sie mit dem aktuellen Album jetzt zum letzten Mal touren... Wurmt mich echt, dass ich da nicht vorgestern in Leipzig war!

Aber alles in allem eigentlich ein schöner Abend, trotz seltsamen Publikums und der Kürze. Für 17 € kann man da nicht großartig was kritisieren. Vielleicht beim nächsten Mal wieder weniger Bands buchen oder das ganze aufs Wochenende verlegen und dann gerne bis 4 Uhr verlängern.

Die Setlisten von den drei Bands habe ich mal bei Setlist.fm eingetragen, falls du die noch einfügen willst.

Christoph hat gesagt…

Ich fand es auch insgesamt toll, keine Frage!

Die Setlisten habe ich mitgeschrieben, habe aber Lücken, weil ich ein Stück von Citizens! und die beiden von Austra nicht identifizieren konnte. Das hilft also sicher sehr! Danke!

Christoph hat gesagt…

Ich glaube, ich weiß, weshalb mich die Stimme des Citizens! Sängers so verstört hat. Er klingt manchmal wie Alison Moyet.

 

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