Konzert: Kinrisu, Feather Feather, My Jazzy Child
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, aber nicht mein eigenes
Datum: 15.04.2012
Zuschauer: geschätzte 70
An einem Sonntag im April habe ich ein Fabelwesen gesehen. Eine rothaarige Fee mit seltsam infantilem Gesang, eigenartiger Gitarrentechnik (klopfen war oft angesagt) und wundersamen Texten namens Kinrisu hatte mich völlig verzaubert.
Woher stammte sie? Wer war sie? Warum hatte ich nie vorher von ihr gehört oder gelesen?
Nun, Rachael, so heißt die junge Dame bürgerlich, stammt aus Kalifornien, wohnt seit ein paar Jahren in Paris und ist hier eher sporadisch aufgetreten. Theoretisch hätte ich sie aber schon einmal live sehen können, sie war unter anderem im International oder Petit Bain zu bewundern. Aber Konzerte von ihr waren insgeamt doch eher rar gesät. Dabei hat sie in den letzten sechs Jahren fleißig Songs geschrieben und stattliche 4 Alben in Eigenregie aufgenommen. Sie heißen Make Love & Cake (2007), Monster Wisp (2008), Early Pastries (Feb 20120) und Lucent Animal Chimes (Nov 20120). Alle verfügen sie über ein außerordentlich charmantes Artwork, das die Künstlerin selbst gefertigt hat. Rachael zeichnet auf kindliche und pointilistische Weise Menschen und Tiere in bunten Farben.
Sie selbst beschreibt sich so: "Kinrisu reveals a dreamlike and personal universe favored by experimental and instinctive folk music & pointilist drawings made of intricate characters and enigmas and colorful stains."
Diese Beschreibung passte perfekt! In der Tat war ihre auf einer Akustikgitarre vorgetragene Folk-Musik experimentell, eigen und kam aus dem Bauch (oder aber dem Herzen?) raus. Vor einer Leinwand mit einer ihrer Zeichnungen spielte sie vor einer vorbildlich leisen Gruppe von Musikfans ihre verhuschten Songs und verblüffte die Leute vor allem mit ihrer an die frühe Joanna Newsom oder Coco Rosie erinnernde Kleindmädchenstimme. Sie benutzte im Gegensatz zu den Tonaufnahmen aber keinerlei Effekte oder Loops, sondern spielte rein akustisch und althergebracht auf. Ich war hin und weg, begeisterte mich neben der Stimme auch an der Klopftechnik auf der Gitarre und verbrachte traumhafte 35 bis 40 Minuten, die auschließlich mit ganz neuen, unveröffentlichten Songs bestückt waren. Textlich ging es um die Verarbeitung eigener Erlebnisse, teilweise sehr düsterer Art. Immer aber blieb die kindliche Sichtweise (Kinrisu ist bereits Mutter vielleicht liegt es daran) und man hörte von Astronauten, Panda Babies oder auch Space Frogs (Weltraum Frösche?). Abgedreht, was?
Wie ich schon sagte, ein Fabelwesen. Ich bin heute, fast drei Wochen später noch völlig geplättet von der jungen Dame. Sie hat ein immenses Talent, ist absolut außergewöhnlich. Nach den entzückenden Däninnen Nór mache ich also zum zweiten Mal in diesem Jahr bei einer Homeshow eine ganz prima Entdeckung.
Die heutige Show hat übrigens ein netter Mitbürger namens Serge organisiert. Er ist Novize in dem "Geschäft", fragt mich hinterher, was ein "Profi" wie ich (so nannte er mich, ich wies das zurück) ihm als Verbesserungsvorschlag unterbreiten würde. Da fiel mir nicht viel ein, denn ich fand die Atmospähre sehr angenehm und entspannt, die Künstler gut gewählt und die Location geräumig und gemütlich. Eine Sache gab ich ihm dann doch noch auf den Weg, weil mir das grunsätzlich wichtig erscheint. Serge hätte die jeweiligen Bands kurz ansagen und vorstellen müssen, das schafft eine gute Verbingdung zwischen Künstler und Publikum und wird leider bei Wohnzimmerkonzerten relativ oft vergessen.
Achso, neben Kinrisu traten noch zwei andere Acts bei dieser Veranstaltung auf. In den Nachmittag eingeleitet hatte der Franzose My Jazzy Child, der traurige Lieder im Stile von Nick Drake auf der Akustischen vortrug, bevor dann Feather Feather den Staffelstab übernahmen. Von dem Projekt des Franzosen Philippe, der auf einer traditionellen finnischen Kantele spielt und sich zwei amerikanische Gastsängerinnen dazu geholt hat, hatte ich ja schon vor nicht allzu langer Zeit ausführlich geschwärmt. Heute hatte er übrigens zwei andere Vokalistinnen als beim vorigen Mal dabei (ihre Namen: Austin (Foto) und Melody) und der umtriebige Kerl wird am 19. Mai dann auch ins Aufnahmestudio gehen, um die bildschönen Kompositionen für die Ewigkeit auf Tonträger zu bannen.
Nun, Rachael, so heißt die junge Dame bürgerlich, stammt aus Kalifornien, wohnt seit ein paar Jahren in Paris und ist hier eher sporadisch aufgetreten. Theoretisch hätte ich sie aber schon einmal live sehen können, sie war unter anderem im International oder Petit Bain zu bewundern. Aber Konzerte von ihr waren insgeamt doch eher rar gesät. Dabei hat sie in den letzten sechs Jahren fleißig Songs geschrieben und stattliche 4 Alben in Eigenregie aufgenommen. Sie heißen Make Love & Cake (2007), Monster Wisp (2008), Early Pastries (Feb 20120) und Lucent Animal Chimes (Nov 20120). Alle verfügen sie über ein außerordentlich charmantes Artwork, das die Künstlerin selbst gefertigt hat. Rachael zeichnet auf kindliche und pointilistische Weise Menschen und Tiere in bunten Farben.
Sie selbst beschreibt sich so: "Kinrisu reveals a dreamlike and personal universe favored by experimental and instinctive folk music & pointilist drawings made of intricate characters and enigmas and colorful stains."
Diese Beschreibung passte perfekt! In der Tat war ihre auf einer Akustikgitarre vorgetragene Folk-Musik experimentell, eigen und kam aus dem Bauch (oder aber dem Herzen?) raus. Vor einer Leinwand mit einer ihrer Zeichnungen spielte sie vor einer vorbildlich leisen Gruppe von Musikfans ihre verhuschten Songs und verblüffte die Leute vor allem mit ihrer an die frühe Joanna Newsom oder Coco Rosie erinnernde Kleindmädchenstimme. Sie benutzte im Gegensatz zu den Tonaufnahmen aber keinerlei Effekte oder Loops, sondern spielte rein akustisch und althergebracht auf. Ich war hin und weg, begeisterte mich neben der Stimme auch an der Klopftechnik auf der Gitarre und verbrachte traumhafte 35 bis 40 Minuten, die auschließlich mit ganz neuen, unveröffentlichten Songs bestückt waren. Textlich ging es um die Verarbeitung eigener Erlebnisse, teilweise sehr düsterer Art. Immer aber blieb die kindliche Sichtweise (Kinrisu ist bereits Mutter vielleicht liegt es daran) und man hörte von Astronauten, Panda Babies oder auch Space Frogs (Weltraum Frösche?). Abgedreht, was?
Wie ich schon sagte, ein Fabelwesen. Ich bin heute, fast drei Wochen später noch völlig geplättet von der jungen Dame. Sie hat ein immenses Talent, ist absolut außergewöhnlich. Nach den entzückenden Däninnen Nór mache ich also zum zweiten Mal in diesem Jahr bei einer Homeshow eine ganz prima Entdeckung.
Die heutige Show hat übrigens ein netter Mitbürger namens Serge organisiert. Er ist Novize in dem "Geschäft", fragt mich hinterher, was ein "Profi" wie ich (so nannte er mich, ich wies das zurück) ihm als Verbesserungsvorschlag unterbreiten würde. Da fiel mir nicht viel ein, denn ich fand die Atmospähre sehr angenehm und entspannt, die Künstler gut gewählt und die Location geräumig und gemütlich. Eine Sache gab ich ihm dann doch noch auf den Weg, weil mir das grunsätzlich wichtig erscheint. Serge hätte die jeweiligen Bands kurz ansagen und vorstellen müssen, das schafft eine gute Verbingdung zwischen Künstler und Publikum und wird leider bei Wohnzimmerkonzerten relativ oft vergessen.
Achso, neben Kinrisu traten noch zwei andere Acts bei dieser Veranstaltung auf. In den Nachmittag eingeleitet hatte der Franzose My Jazzy Child, der traurige Lieder im Stile von Nick Drake auf der Akustischen vortrug, bevor dann Feather Feather den Staffelstab übernahmen. Von dem Projekt des Franzosen Philippe, der auf einer traditionellen finnischen Kantele spielt und sich zwei amerikanische Gastsängerinnen dazu geholt hat, hatte ich ja schon vor nicht allzu langer Zeit ausführlich geschwärmt. Heute hatte er übrigens zwei andere Vokalistinnen als beim vorigen Mal dabei (ihre Namen: Austin (Foto) und Melody) und der umtriebige Kerl wird am 19. Mai dann auch ins Aufnahmestudio gehen, um die bildschönen Kompositionen für die Ewigkeit auf Tonträger zu bannen.
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen