Konzert: Amy Schmidt (Nebraska)
Ort: Wohnzimmerkonzert Freiburg
Datum: 30.04.2012
Zuschauer: zwischen 40 und 50 Dauer: 90 min
Bericht und Foto von Gudrun aus Karlsruhe
Wer kann schon einer freundlichen Einladung zu einem Wohnzimmerkonzert widerstehen - auch wenn dafür einige Kilometer zurückzulegen sind?! Hinzu kam, dass eine spontane Kettenreaktion einsetzte und wir schließlich zu sechst im Auto unterwegs waren (Altersspanne von 25 bis 75 Jahren). Es wurde also auch noch ein nettes Gruppenerlebnis. In Freiburg hatte sich Amy Schmidt mit dem wackeren Christoph als Führer durch deutschsprachige Lande über Couchsurfing nach einem geeigneten Wohnzimmer umgesehen und es gefunden. Ich war doch etwas überrascht, wie viele am Ende hineinpassten und auch fast alle bequem saßen, was insgesamt eine freundliche und entspannte Atmosphäre schuf. Überdies war es ein auffällig internationales Publikum.
Kurz nach 20 Uhr begann das Set und mit einer kleinen Pause von etwa 20 min gab es bis 22 Uhr eher getragene Gitarrenmusik auf eine fünfsaitigen Gitarre (hab ich noch nie gesehen).
Ich hatte mich im Vorfeld nicht sehr kundig gemacht, da ich einfach dem Geschmack der Gastgeber vertraute und auch sonst alles so gut passte. Trotzdem fühlte es sich schon irgendwie bemerkenswert an, dass eine junge Frau aus Nebraska in Deutschland und der Schweiz durch die Wohnzimmer tingelt (anschließend geht es noch weiter durch kleine Clubs - die Termine folgen unten) und uns so der Zufall (oder das Schicksal) zusammengeführt hat.
Sehr schön war, dass sie zu jedem Lied auch etwas zu erzählen hatte, was die Musik in einen Zusammenhang stellte und mir als Hörer auch das Gefühl gab, sie besser kennen zu lernen. Viele Geschichten waren nicht so fröhlich, aber so ist das Leben halt. Und besonders, wenn man in einem eng geknüpften Gemeinwesen nicht so lebt, wie "alle", sich andere Ziele setzt und in der großen Welt da draußen seinen eigenen Weg finden muss. Wenn die Erfahrungen im Lied verarbeitet sind, ist das ja häufig genug ein Beispiel für die Hörer: Ist auch für die Sängerin alles nicht so einfach, aber schön ist das Leben ja doch irgendwie. Eine junge Dame war so ergriffen, dass sie über lange Teile des Sets zum Taschentuch greifen musste. Da wurde wohl sehr direkt eigenes Erleben angerührt.
Alles in allem also ein rundum gelungener Abend der uns noch länger Gesprächsstoff liefern wird.
Nach dem Konzert wurde noch in Gruppen geschwatzt und in der Küche abgehangen und Amy genoss es, in der Gruppe einzutauchen und einfach da zu sein. Ihr Bericht (siehe http://amyschmidtmusic.com/ auch für Videos) liest sich so:
``Freiburg was a treat. I played in a lively flat with several residents and lots of personality. Nearly 50 people packed into the living room, sitting on sofas, tables, and a spiral staircase. It was a little overwhelming, but in a good way. During the break and after the show, I hunkered down in the kitchen and met a good variety of people. I met someone from nearly every continent. As the big party wound down, I climbed into my sleeping bag and crashed on the couch. I felt someone cover my sleeping bag cocoon with a blanket and tuck me in. Sweet way to end the night.
I woke up to a beautiful breakfast laid out on the table. I was up a bit earlier than usual because today was laundry day! We hung out with our hosts while my really dirty clothes swirled around in the laundromat. Even though I really dislike games, I played some games in a cafe. And I did not hate it. After arranging a carpool ride to Stuttgart, we packed up the clean clothes and took off through the black forest.''
Die weiteren Tourdaten sind im Mai
5: Röhrsdorf/Blütenfest
8: Hannover/ Saiku
10: Tübingen/ Cafe Haag
11: Heidelberg/actionhouse
12: Leipzig
13: Braunschweig/ Die Scheune
15: Stuttgart/speakeasy
16: Kirchheim/Wunderbar
17: Borgentreich
18: Dresden/ Katys Garage
20: Berlin/Berlinprojekt
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