Konzert: The Young Knives & Gravenhurst
Ort: Le Nouveau Casino, Paris
Datum: 15.04.2008
Zuschauer: nicht besonders volles Haus
"I think we are the fattest band on this festival!"
Mit diesem herrlich selbstironischen Spruch hatten die leicht molligen Young Knives im Nu meine Sympathien auf ihrer Seite. Zitierter Satz fiel allerdings nicht heute, sondern beim Furia Sound Festival 2006 in Cergy - Pontoise bei Paris.
Damals waren die lustigen Briten außerhalb Englands noch recht unbekannt und wurden deshalb auf die kleinste Bühne -ein winziges, offenes Zelt - verbannt (während der deutsche "Reggae- Star" Gentleman und seine Far East Band auf der großen Hauptbühne herumhampeln durfte!). Völlig zu Unrecht natürlich, denn sie spielten ein gutes und unterhaltsames Set und hätten mehr Publikum verdient gehabt.
Im Grunde genommen hat sich aber seitdem kaum etwas geändert, denn nach wie vor sind die Young Knives nicht sehr vielen Franzosen ein Begriff und so spielen sie weiterhin in kleinen Locations wie dem Nouveau Casino und füllen dieses noch nicht einmal gänzlich. Schlimmer noch: Sie mußten heute als Erste ran und waren somit nicht Headliner. Diese Ehre wurde vielmehr Kritikerliebling Gravenhurst zugestanden.
Davon lassen sich die drei Komiker (eigentlich zwei, der Schlagzeuger hält sich immer dezent im Hintergrund und läßt die beiden anderen herumblödeln) allerdings nicht den Spaß verderben. Sie reißen nach wie vor einen Witz nach dem anderen und veralbern sich dabei oft selbst. Kostprobe: " I just wanted to express that we are good, without saying that we're good, you know what I mean?" ( Gitarrist Henry Dartnall) - "No, not really!" But anyway, come on junkie, let's play!" ( Bassist House Of Lords) So geht das oft hin und her zwischen den beiden Musikern und ich lache mich dabei dann immer kaputt, weil diese Art von Humor so typisch britisch ist und der Sänger noch dazu aussieht wie Otto Walkes, bloß mit anderer Frisur und ein paar Kilo mehr auf den Rippen. Und dann erst dieser Bassist: House Of Lords nennt er sich (bescheiden der Herr, sich nach der Kammer in England zu bezeichnen) und mit seiner Hornbrille, die die Kasse bezahlt hat, sieht er aus wie der typische Streber, der dem Lehrer immer die Tasche trägt. Aber seine zackigen Bassläufe haben es in sich. In bester Andy "Gang Of Four" Gil-Manier reißt er die Saiten nur kurz scharf an und sorgt so im Duett mit den schnellen Gitarrenriffs von Henry Dartnall für einen astreinen Post-Punk Sound. Kein Wunder allerdings, wenn man weiß, daß der legendäre Andy Gil, der Halbgott am Bass der genialen Gang Of Four (zweitbeste Band aller Zeiten hinter...Joy Division!) die Young Knives produziert. Und das Post Punk -Revival ist für mich längst noch nicht ausgelatscht, auch wenn inzwischen beim Indie-Publikum ein Favoritenwechsel stattgefunden hat. Bands wie Art Brut oder eben die Young Knives läßt man links liegen und wendet sich gräßlichen Nu-Rave Gruppen wie den Klaxons zu, oder aber neuen Lieblingen wie MGMT oder Vampire Weekend. Mich persönlich ficht das nicht an, denn " (Post) Punk never dies!"
So wurde ich dann auch heute sowohl musikalisch als auch sprüchetechnisch wieder bestens amüsiert und schwang auch das Tanzbein zu Küllern wie "She's Attracted To", dem neuen Hit "Terra Firma" oder "Rumour Mill". In dem ganzen, zwölf Lieder umfassenden Set gab es keinen einzigen Ausfall, jeder Titel wurde präzise auf den Punkt gespielt und warum die Leute nicht mehr abgingen ist mir ein Rätsel. "I'm so sorry for the boring parisian crowd", sagte dann auch aufmunternd eine Französin nach dem Konzert zu dem Bassisten House of Lords, der es sich im oberen Bereich des Nouveau Casino auf der Couch bequem gemacht hatte und in Seelenruhe ein Bierchen schlürfte (" drinking beer makes me sexy", auch so ein Spruch, den er vorher brachte). Der aber verstand aufgrund des Akzentes der Pariserin gar nicht so recht, was sie meinte und entgegnete heiter: "Yeah the crowd was very lovely, indeed, we like playing in Paris". Köstlich!
Setlist The Young Knives, Paris, Nouveau Casino:
01: She's Attracted To
02: Counters
03: Loughborough Suicide
04: Light Switch
05: Terra Firma
06: Here Comes The Rumour Mill
07: Dyed In The Wool
08: Turn Tail
09: Fit 4 U
10: Up All Night *
11: Current Of The River
12: Weekends And Bleak Days (Hot Summer)
Nicht gespielt wurde leider "The Decision", obwohl es laut Setlist vorgesehen war. Schade!
Ausgewählte Konzerttermine der Young Knives:
18.04.2008: Zürich (Abart)
25.04.2008: München (Backstage Club)
26.04.2008: Berlin (Knaack Club)
27.04.2008: Hamburg (Molotow)
29.04.2008: Gent (Vooruit)
30.04.2008: Amsterdam (Paradiso)
01.05.2008: Köln (Luxor)! Hingehen Christoph!
Links:
- sensationell komisches Video: "She's Attracted To". Angucken!
- mehr Fotos von den drolligen Young Knives hier
Konzertbesucher von den Young Knives könnten auch mögen:
- Gang Of Four in Paris, November 2006
- Futureheads in Wiesbaden 2008
- Good Shoes, zuletzt in Paris Oktober 2008
Nachdem sich die knuffigen Young Knives zurückgezogen hatten, wurde es mit Nick Talbot aka Gravenhurst wesentlich düsterer und melancholischer. Schluß also mit lustig! Zunächst einmal wurde jedoch langatmig umgebaut und die Gitarre x-mal gestimmt. Nick scheint da ein Perfektionist zu sein, er ist erst zufrieden wenn seine wunderschöne Les Pauls - Klampfe absolut einwandfrei eingestellt ist. Sein Äußeres passt zu dieser Akribie, mit seiner Brille und dem Seitenscheitel sieht er aus wie ein Informatik-Genie, das hinter seinem Schreibtisch geheime Formeln austüftelt. Auch seine Musik ist hochgradig komplex und filigran strukturiert, was ihm immer wieder glänzende Album-Kritiken in den einschlägigen Musikmagazinen einbringt, zuletzt für sein aktuelles Werk "The Western Lands". Kennengelernt hatte ich Gravenhurst schon recht früh und zwar mit seinem 2004 erschienenen Erstlingswerk "Flashlight Seasons". Spontan war ich dem leicht morbiden Charme und der tiefen Melancholie dieser CD verfallen. Und dann erst diese Stimme! So sanft, so tieftraurig und wehklagend! Fast so bewegend wie diejenige von meinem früh verstorbenen Helden Elliott Smith. Der Musikstil war aber schon immer schwer einzuordnen. Was ist das? Post Rock? Düsterer Folk? Brit-Pop der dunklen Sorte? New Wave? Die Antwort liefert eventuell ihre MySpace Seite bei der Kategorie "Influences":
The Smiths, My Bloody Valentine, Simon and Garfunkel, Richard Thompson, Low, Flying Saucer Attack, Sandy Denny, Joy Division, Spacemen 3, The Velvet Underground, Mark Knopfler, Broadcast, Fairport Convention, Elliott Smith, The Cure, Brian Eno, Husker Du, Red House Painters, Bert Jansch, Wire, Suzanne Vega, The Auteurs, Sonic Youth, Talk Talk, Yo La Tengo... I think you understand the problem we have here.
"I think you understand the problem we have here" - In der Tat, das ist schwer in eine Schublade zu packen!
Schon der Auftakt war speziell , ein Instrumentalstück, höchtswahrscheinlich "Velvet Cell Reprise", gefolgt von "She Dances" von dem neuen Album, ein Stück, das langsam beginnt und urplötzlich das Tempo wechselt und wild losgaloppiert. Überhaupt: Die Wechsel von laut zu leise, von weich zu hart sind typisch für den Sound des Quartetts und sorgen logischerweise für Vergleiche mit Mogwai oder Explosions In The Sky, mit denen die Gruppe aus Bristol auch touren wird. Aber Gravenhurst sind wirklich sehr eigen und dafür liebe ich sie. Keine leichte Kost natürlich, aber wenn man die Geduld aufbringt, in Ruhe zuzuhörern, sich dem weinerlichen Gesang von Nick hinzugeben, dann wird man am Ende reich belohnt. Besonders stark: Die massiven Gitarrenwände im Stile von My Bloody Valentine, die einem den Atem (und auch das Gehör) rauben. Eines der musikalischen Highlights war das glänzende "Down River" vom Album "Fires In Distant Buildings", das ebenfalls Tempo und Lautstärke stark variiert. Auch die neuen Singles "Hollow Men" und "Trust" stachen hervor und fügten sich nahtlos in ältere Stücke ein, wie z.B. das abschließende "Tunnels" von Flashlight Seasons.
Auch die erste Zugabe, "Damage II" stammte vom Debüt der Engländer, bevor die wundervolle Ballade "Nichole" das Konzert beendete. "Nichole" wurde auch für einen Film verwendet, der gerade in England läuft. Sein Titel: "This is England". Nick konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er erzählte, daß er den Film, der u.a. von den Thatcher - Jahren handelt, sehr möge, weil nun einmal eines seiner Lieder darin vorkomme. Die Musik von Gravenhurst scheint ohnehin für Soundtracks wie geschaffen zu sein, denn schon in dem deutschen Film "Ein Freund von mir" stammen etliche Titel von Gravenhurst.
Nick und seine Band kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Man kann ihn auch bald live in Deutschland erleben:
Ausgewählte Konzerttermine von Gravenhurst:
20. 04.2008: Gent, Belgien
22.04..2008: Nürnberg (K4)
23.04.2008: Dresden (Puschkin)
24.04.2008: Wiesbaden (Rauchkammer)
25.05.2008: Weinheim (Café Central)
26.05.2008: Hannover (Café Glocksee)
27.05.2008: Bielefeld (Forum)
Ort: Le Nouveau Casino, Paris
Datum: 15.04.2008
Zuschauer: nicht besonders volles Haus
"I think we are the fattest band on this festival!"
Mit diesem herrlich selbstironischen Spruch hatten die leicht molligen Young Knives im Nu meine Sympathien auf ihrer Seite. Zitierter Satz fiel allerdings nicht heute, sondern beim Furia Sound Festival 2006 in Cergy - Pontoise bei Paris.
Damals waren die lustigen Briten außerhalb Englands noch recht unbekannt und wurden deshalb auf die kleinste Bühne -ein winziges, offenes Zelt - verbannt (während der deutsche "Reggae- Star" Gentleman und seine Far East Band auf der großen Hauptbühne herumhampeln durfte!). Völlig zu Unrecht natürlich, denn sie spielten ein gutes und unterhaltsames Set und hätten mehr Publikum verdient gehabt.
Im Grunde genommen hat sich aber seitdem kaum etwas geändert, denn nach wie vor sind die Young Knives nicht sehr vielen Franzosen ein Begriff und so spielen sie weiterhin in kleinen Locations wie dem Nouveau Casino und füllen dieses noch nicht einmal gänzlich. Schlimmer noch: Sie mußten heute als Erste ran und waren somit nicht Headliner. Diese Ehre wurde vielmehr Kritikerliebling Gravenhurst zugestanden.
Davon lassen sich die drei Komiker (eigentlich zwei, der Schlagzeuger hält sich immer dezent im Hintergrund und läßt die beiden anderen herumblödeln) allerdings nicht den Spaß verderben. Sie reißen nach wie vor einen Witz nach dem anderen und veralbern sich dabei oft selbst. Kostprobe: " I just wanted to express that we are good, without saying that we're good, you know what I mean?" ( Gitarrist Henry Dartnall) - "No, not really!" But anyway, come on junkie, let's play!" ( Bassist House Of Lords) So geht das oft hin und her zwischen den beiden Musikern und ich lache mich dabei dann immer kaputt, weil diese Art von Humor so typisch britisch ist und der Sänger noch dazu aussieht wie Otto Walkes, bloß mit anderer Frisur und ein paar Kilo mehr auf den Rippen. Und dann erst dieser Bassist: House Of Lords nennt er sich (bescheiden der Herr, sich nach der Kammer in England zu bezeichnen) und mit seiner Hornbrille, die die Kasse bezahlt hat, sieht er aus wie der typische Streber, der dem Lehrer immer die Tasche trägt. Aber seine zackigen Bassläufe haben es in sich. In bester Andy "Gang Of Four" Gil-Manier reißt er die Saiten nur kurz scharf an und sorgt so im Duett mit den schnellen Gitarrenriffs von Henry Dartnall für einen astreinen Post-Punk Sound. Kein Wunder allerdings, wenn man weiß, daß der legendäre Andy Gil, der Halbgott am Bass der genialen Gang Of Four (zweitbeste Band aller Zeiten hinter...Joy Division!) die Young Knives produziert. Und das Post Punk -Revival ist für mich längst noch nicht ausgelatscht, auch wenn inzwischen beim Indie-Publikum ein Favoritenwechsel stattgefunden hat. Bands wie Art Brut oder eben die Young Knives läßt man links liegen und wendet sich gräßlichen Nu-Rave Gruppen wie den Klaxons zu, oder aber neuen Lieblingen wie MGMT oder Vampire Weekend. Mich persönlich ficht das nicht an, denn " (Post) Punk never dies!"
So wurde ich dann auch heute sowohl musikalisch als auch sprüchetechnisch wieder bestens amüsiert und schwang auch das Tanzbein zu Küllern wie "She's Attracted To", dem neuen Hit "Terra Firma" oder "Rumour Mill". In dem ganzen, zwölf Lieder umfassenden Set gab es keinen einzigen Ausfall, jeder Titel wurde präzise auf den Punkt gespielt und warum die Leute nicht mehr abgingen ist mir ein Rätsel. "I'm so sorry for the boring parisian crowd", sagte dann auch aufmunternd eine Französin nach dem Konzert zu dem Bassisten House of Lords, der es sich im oberen Bereich des Nouveau Casino auf der Couch bequem gemacht hatte und in Seelenruhe ein Bierchen schlürfte (" drinking beer makes me sexy", auch so ein Spruch, den er vorher brachte). Der aber verstand aufgrund des Akzentes der Pariserin gar nicht so recht, was sie meinte und entgegnete heiter: "Yeah the crowd was very lovely, indeed, we like playing in Paris". Köstlich!
Setlist The Young Knives, Paris, Nouveau Casino:
01: She's Attracted To
02: Counters
03: Loughborough Suicide
04: Light Switch
05: Terra Firma
06: Here Comes The Rumour Mill
07: Dyed In The Wool
08: Turn Tail
09: Fit 4 U
10: Up All Night *
11: Current Of The River
12: Weekends And Bleak Days (Hot Summer)
Nicht gespielt wurde leider "The Decision", obwohl es laut Setlist vorgesehen war. Schade!
Ausgewählte Konzerttermine der Young Knives:
18.04.2008: Zürich (Abart)
25.04.2008: München (Backstage Club)
26.04.2008: Berlin (Knaack Club)
27.04.2008: Hamburg (Molotow)
29.04.2008: Gent (Vooruit)
30.04.2008: Amsterdam (Paradiso)
01.05.2008: Köln (Luxor)! Hingehen Christoph!
Links:
- sensationell komisches Video: "She's Attracted To". Angucken!
- mehr Fotos von den drolligen Young Knives hier
Konzertbesucher von den Young Knives könnten auch mögen:
- Gang Of Four in Paris, November 2006
- Futureheads in Wiesbaden 2008
- Good Shoes, zuletzt in Paris Oktober 2008
Nachdem sich die knuffigen Young Knives zurückgezogen hatten, wurde es mit Nick Talbot aka Gravenhurst wesentlich düsterer und melancholischer. Schluß also mit lustig! Zunächst einmal wurde jedoch langatmig umgebaut und die Gitarre x-mal gestimmt. Nick scheint da ein Perfektionist zu sein, er ist erst zufrieden wenn seine wunderschöne Les Pauls - Klampfe absolut einwandfrei eingestellt ist. Sein Äußeres passt zu dieser Akribie, mit seiner Brille und dem Seitenscheitel sieht er aus wie ein Informatik-Genie, das hinter seinem Schreibtisch geheime Formeln austüftelt. Auch seine Musik ist hochgradig komplex und filigran strukturiert, was ihm immer wieder glänzende Album-Kritiken in den einschlägigen Musikmagazinen einbringt, zuletzt für sein aktuelles Werk "The Western Lands". Kennengelernt hatte ich Gravenhurst schon recht früh und zwar mit seinem 2004 erschienenen Erstlingswerk "Flashlight Seasons". Spontan war ich dem leicht morbiden Charme und der tiefen Melancholie dieser CD verfallen. Und dann erst diese Stimme! So sanft, so tieftraurig und wehklagend! Fast so bewegend wie diejenige von meinem früh verstorbenen Helden Elliott Smith. Der Musikstil war aber schon immer schwer einzuordnen. Was ist das? Post Rock? Düsterer Folk? Brit-Pop der dunklen Sorte? New Wave? Die Antwort liefert eventuell ihre MySpace Seite bei der Kategorie "Influences":
The Smiths, My Bloody Valentine, Simon and Garfunkel, Richard Thompson, Low, Flying Saucer Attack, Sandy Denny, Joy Division, Spacemen 3, The Velvet Underground, Mark Knopfler, Broadcast, Fairport Convention, Elliott Smith, The Cure, Brian Eno, Husker Du, Red House Painters, Bert Jansch, Wire, Suzanne Vega, The Auteurs, Sonic Youth, Talk Talk, Yo La Tengo... I think you understand the problem we have here.
"I think you understand the problem we have here" - In der Tat, das ist schwer in eine Schublade zu packen!
Schon der Auftakt war speziell , ein Instrumentalstück, höchtswahrscheinlich "Velvet Cell Reprise", gefolgt von "She Dances" von dem neuen Album, ein Stück, das langsam beginnt und urplötzlich das Tempo wechselt und wild losgaloppiert. Überhaupt: Die Wechsel von laut zu leise, von weich zu hart sind typisch für den Sound des Quartetts und sorgen logischerweise für Vergleiche mit Mogwai oder Explosions In The Sky, mit denen die Gruppe aus Bristol auch touren wird. Aber Gravenhurst sind wirklich sehr eigen und dafür liebe ich sie. Keine leichte Kost natürlich, aber wenn man die Geduld aufbringt, in Ruhe zuzuhörern, sich dem weinerlichen Gesang von Nick hinzugeben, dann wird man am Ende reich belohnt. Besonders stark: Die massiven Gitarrenwände im Stile von My Bloody Valentine, die einem den Atem (und auch das Gehör) rauben. Eines der musikalischen Highlights war das glänzende "Down River" vom Album "Fires In Distant Buildings", das ebenfalls Tempo und Lautstärke stark variiert. Auch die neuen Singles "Hollow Men" und "Trust" stachen hervor und fügten sich nahtlos in ältere Stücke ein, wie z.B. das abschließende "Tunnels" von Flashlight Seasons.
Auch die erste Zugabe, "Damage II" stammte vom Debüt der Engländer, bevor die wundervolle Ballade "Nichole" das Konzert beendete. "Nichole" wurde auch für einen Film verwendet, der gerade in England läuft. Sein Titel: "This is England". Nick konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er erzählte, daß er den Film, der u.a. von den Thatcher - Jahren handelt, sehr möge, weil nun einmal eines seiner Lieder darin vorkomme. Die Musik von Gravenhurst scheint ohnehin für Soundtracks wie geschaffen zu sein, denn schon in dem deutschen Film "Ein Freund von mir" stammen etliche Titel von Gravenhurst.
Nick und seine Band kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Man kann ihn auch bald live in Deutschland erleben:
Ausgewählte Konzerttermine von Gravenhurst:
20. 04.2008: Gent, Belgien
22.04..2008: Nürnberg (K4)
23.04.2008: Dresden (Puschkin)
24.04.2008: Wiesbaden (Rauchkammer)
25.05.2008: Weinheim (Café Central)
26.05.2008: Hannover (Café Glocksee)
27.05.2008: Bielefeld (Forum)
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