Konzert: Ja, Panik
Ort: Gebäude 9
Datum: 05.02.2014
Dauer: Ja, Panik etwa 85 min, Bo Candy & His Broken Hearts gut 35 min
Zuschauer: ausverkauft
Ja, Panik, die in Berlin lebende Band aus Österreich, ist nicht jedermanns Sache. Also nicht Indie-Jedermanns Sache; Silbermond-Hörer werden auch Daughter nicht mögen. Das hoffe ich jedenfalls. Die deutsch-englischen Texte, das Affektierte, das sei Kunstkacke, hört man immer wieder. Love them or hate them. Ich mag sie.
Im Gebäude 9 wurden Ja, Panik leider nicht von den hervorragenden Die Heiterkeit aus Hamburg sondern von Bo Candy & His Broken Hearts aus Österreich supportet. Bad choice. Das halbstündige Konzert der fünf Musiker war wenig aufregend - und das ist nett formuliert. Live is what you get.
Um kurz vor zehn, ungewöhnlich spät für neue Kölner Verhältnisse kamen die schwarzgekleideten Austro-Berliner auf die Bühne unter der schwarzen Libertatia-Doppelfahne (die vor dem schwarzen Vorhang ein wenig unscheinbar wirkte, das ist aber vermutlich genauso gewollt - I don't care). Seit meinem letzten Ja, Panik Konzert beim sagenhaften Lüften-Festival in Frankfurt hat sich das Line-Up der Band verändert. Der Bassist / Gitarrist mit der Piss-Pott-Frisur, die schöner als alles andere war, ist nicht mehr dabei, dafür gab es eine Tour-Keyboarderin, die vermutlich aus Angst vor Kritik an einer schlechten Frisur die rechte Kopfseite gleich abrasiert hatte. Aber who cares, was die Leute auf dem Kopf haben, wenn die Musik stimmt. Und die stimmte.
Ja, Panik spielten alle Stücke ihres neuen Albums Libertatia. Hätten sie die Reihenfolge eingehalten, hätten sie also auch Ja, Panik perform Libertatia auf die Poster drucken lassen können, eine ausgelassene Chance. Aber dramaturgisch passte es so vermutlich besser. Dazwischen spielte die Band um die Nudlaug* Andreas Spechtl ältere Stücke, vor allem von DMD KIU LIDT und The Angst and The Money. Es war fabelhaft!
Nach 60 min war Schluß. Ich erwartete ein, zwei Zugaben. Thomas sagt, sagte Andreas, spielten sie neuerdings zu dritt, dies sei nach Hamburg das zweite Mal. Es war für mich das beste Stück des Abends. Tür auf, Tür zu und Die Luft ist dünn beendeten dann die Zugaben. Aber nur kurz. Mit "eins spiele ich noch," kam der Sänger alleine zurück und spielte Nevermind, den Knüller von DMD usw. Und dann noch einmal die Band und Nevermore - und das tolle Konzert war vorbei.
Ich hatte schon bessere Ideen, als den gescheiterten Versuch, meinen Bericht im Ja, Panik Tonfall zu schreiben. Schon wieder ins Gebäude 9 zu fahren, war eine solche (mein 12. dieses Jahr, das bleibt aber bitte unter uns).
Setlist der Gruppe Ja, Panik, Gebäude 9, Köln:
01: Radio Libertatia
02: Post shakey time sadness
03: Trouble
04: Dance the ECB
05: Run from the ones that say I love you
06: Time is on my side
07: Au revoir
08: ACAB
09: Libertatia
10: Alles leer
11: Chain gang
12: Eigentlich wissen es alle
13: Alles hin, hin, hin
14: Antatatarivo
15: Thomas sagt (Z)
16: Tüf auf, Tür zu (Z)
17: Die Luft ist dünn (Z)
18: Nevermind (Andreas Spechtl solo) (Z)
19: Nevermore (Z)
Links:
- aus unserem Archiv:
- Ja, Panik, Haldern, 09.08.13
* ich habe keine Ahnung, was das heißt. Es ist aber laut meinem "großen bunten Kochbuch der Gruppe Ja, Panik" eine landestypische kulinarische Beleidigung
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