Ort: den Atelier, Luxemburg
Datum: 19.10.2009
Zuschauer: vielleicht 700
Dauer: Maxïmo Park 76 min, Pete And The Pirates 30 min
Das Atelier in Luxemburg ist vermutlich der kleinste Club der aktuellen Maxïmo Park Tour, passen doch gerade mal 1.200 Leute hinein. Das letzte reguläre Kölner Konzert fand vor zwei Jahren vor 4 - 5.000 Zuschauern im Palladium statt, da sind intimere Rahmen eine schöne Gelegenheit, eine große Band einmal näher zu sehen. Keine Frage also, daß Luxemburg gesetzt war.
Um die Entscheidung, an einem Montag ins benachbarte Ausland zu fahren, nicht allzu sehr schönreden zu müssen, packte der Veranstalter noch zwei ausgezeichnete Vorgruppen drauf. Das vermutete ich zumindest, denn Cougar, die erste der beiden kannte ich nicht. Leider sollte sich daran auch nicht viel ändern, weil eine Mischung aus polizeilicher Sperrung einer Bahnstrecke und anderen Unwägsamkeiten verhinderte, daß ich alles mitbekam. Das, was ich hörte, war durchaus guter Postrock, dem aber der Pfiff der Klassenbesten wie Mono fehlte. Aber vielleicht habe ich dafür einfach zu wenig von den Amerikanern gehört.
Auf die zweite Band freute ich mich ganz besonders! Pete And The Pirates aus Reading sind leider in Deutschland viel zu wenig bekannt, zählen aber zu den besten jungen englischen Bands, die ich bisher gesehen habe. Das Anfang 2008 erschienene Album Little death ist eine Sammlung großartiger Lieder, die irgendwo zwischen Maccabees und Noah And The Whale angesiedelt sind und von tollen mehrstimmigen Gesängen leben. Ein Knüller!
Die dreißig Minuten ihres Programms nutzten die Piratenkumpels, um einige neue Lieder zu spielen. Ein zweites Album scheint nicht weit entfernt zu sein, glaubt man dem Bandforum. Die beiden ersten Lieder des Auftritts waren mir direkt neu. Über das erste, Shotgun, habe ich nichts gefunden, vielleicht war das eine Premiere. Things that go bump scheint zumindest bei den letzten Konzerten häufiger gespielt worden zu sein. Ich fand beide Lieder beim ersten Mal noch etwas weniger spannend als die oft gehörten alten Sachen, glaube aber, daß ich sie schnell sehr mögen werde!
Egal ob schon vertraut oder nicht: mir fiel direkt wieder ein, wie sehr ich die Musik der Reading-Band liebe. Sie ist schmissig, hat grandiose Melodien und einen spannenden Rahmen durch die perfekt passenden Stimmen. Schade, daß Pete nicht auch bei dem deutschen Terminen zusätzlicher Support ist!
Nach dem Superhit Mr. Understanding folgte mit der Nach-Album-Single Blood gets thin noch ein besonderer Schlußpunkt. Das Stück hat eine herrlich schrammelige zweite Hälfte, in der sich die Pirates richtig austobten. I Like Trains light - aber hervorragend! Eine leider ungerechtfertigt unterschätzte Band!
Um die Entscheidung, an einem Montag ins benachbarte Ausland zu fahren, nicht allzu sehr schönreden zu müssen, packte der Veranstalter noch zwei ausgezeichnete Vorgruppen drauf. Das vermutete ich zumindest, denn Cougar, die erste der beiden kannte ich nicht. Leider sollte sich daran auch nicht viel ändern, weil eine Mischung aus polizeilicher Sperrung einer Bahnstrecke und anderen Unwägsamkeiten verhinderte, daß ich alles mitbekam. Das, was ich hörte, war durchaus guter Postrock, dem aber der Pfiff der Klassenbesten wie Mono fehlte. Aber vielleicht habe ich dafür einfach zu wenig von den Amerikanern gehört.
Auf die zweite Band freute ich mich ganz besonders! Pete And The Pirates aus Reading sind leider in Deutschland viel zu wenig bekannt, zählen aber zu den besten jungen englischen Bands, die ich bisher gesehen habe. Das Anfang 2008 erschienene Album Little death ist eine Sammlung großartiger Lieder, die irgendwo zwischen Maccabees und Noah And The Whale angesiedelt sind und von tollen mehrstimmigen Gesängen leben. Ein Knüller!
Die dreißig Minuten ihres Programms nutzten die Piratenkumpels, um einige neue Lieder zu spielen. Ein zweites Album scheint nicht weit entfernt zu sein, glaubt man dem Bandforum. Die beiden ersten Lieder des Auftritts waren mir direkt neu. Über das erste, Shotgun, habe ich nichts gefunden, vielleicht war das eine Premiere. Things that go bump scheint zumindest bei den letzten Konzerten häufiger gespielt worden zu sein. Ich fand beide Lieder beim ersten Mal noch etwas weniger spannend als die oft gehörten alten Sachen, glaube aber, daß ich sie schnell sehr mögen werde!
Egal ob schon vertraut oder nicht: mir fiel direkt wieder ein, wie sehr ich die Musik der Reading-Band liebe. Sie ist schmissig, hat grandiose Melodien und einen spannenden Rahmen durch die perfekt passenden Stimmen. Schade, daß Pete nicht auch bei dem deutschen Terminen zusätzlicher Support ist!
Nach dem Superhit Mr. Understanding folgte mit der Nach-Album-Single Blood gets thin noch ein besonderer Schlußpunkt. Das Stück hat eine herrlich schrammelige zweite Hälfte, in der sich die Pirates richtig austobten. I Like Trains light - aber hervorragend! Eine leider ungerechtfertigt unterschätzte Band!
Setlist Pete And The Pirates, den Atelier, Luxemburg:
01: Shotgun (?)
02: Things that go bump
03: Knots
04: She doesn't belong to me
05: Little gun (vermutlich)
06: Good girl
07: Lost in the woods
08: Come on feet
09: Mr. Understanding
10: Blood gets thin
Nach zig Maxïmo Park Konzerten dachte ich nicht, daß die Band mich noch überraschen kann. Obwohl die letzte Deutschland-Tour eine Weile zurückliegt, konnte man Paul Smiths Band immer wieder sehen, so bei kleinen Konzerten in Holland oder Köln oder bei Festivals. So hatte ich sie zur letzten Platte, und damit mit vielen neuen Songs, schon sehen können, die kannte ich also zum Großteil schon live. Also waren es erst einmal die Kleinigkeiten, die sich geändert hatten.
Wo war zum Beispiel Lukas Woollers rotes Keyboard? Ich denke, Musiker sind extrem konservativ, was ihre Instrumente angeht. So einfach mal das gewohnte Keyboard auszutauschen, erscheint ungewöhnlich. Vielleicht hat er es totgehampelt, bei meinem letzten Maxïmo Park Konzert in Münster hatte er es mehrfach bedrohlich zum Kippen gebracht...
Paul Smiths neuen Hut kannten wir schon; die olle Melone ist wohl endgültig eingemottet. Ob die neue Kopfbedeckung nicht so gut sitzt wie die Vorgängerin, kann ich nicht beurteilen. Daher weiß ich auch nicht, ob die augenscheinlichste Veränderung am Hut liegt: Paule hüpft nicht mehr, kein Witz!
Der Sänger ist unverändert ein unfassbarer Entertainer, der über die Bühne rennt und zappelt, irre Gesichtsausdrücke hervorzaubert und keinen Moment still steht (da ich den Begriff Rampensau nicht mag, vermeide ich ihn hier). Bisher hüpfte er dazu aber wie ein Bodenturner; die Anzahl seiner Sprünge konnte man als Index für seine Form heranholen. Das hat er eingestellt. Spektakulär!
Das alles war aber sicher nicht der Grund, warum das Konzert bei weitem nicht ausverkauft war. Auch nicht die Musik oder die Liveperformance, denn beide überzeugten restlos! Und ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, warum die fünf Musiker aus Newcastle in einer Stadt wie Luxemburg mit ihren deutschen, französischen und belgischen Einzugsgebieten nicht anziehender wirken. Vielleicht war es der Montagabend...? Selbst schuld, Ignorierer!
Dabei gab sich Paul Smith wie üblich besondere Mühe! Mit herrlich breitem nordenglischem Akzent sprach der Frontmann immer wieder auf Französisch zu uns, sehr schön!
Auch die Setlist war alles andere als lustlos. Neben der üblichen Mischung aus Titeln der aktuellen Platte und Klassikern wie Apply some pressure oder Books from boxes machte mir vor allem A19, der Auftaktsong, Spaß. Das Lied von Missing songs hatte ich weder erwartet noch je live gesehen.
Mir blöderweise neu war That beating heart, die B-Seite der aktuellen Single Questing, not coasting.
Von den neuen Sachen ist auch Questing das überzeugendste. Ich kann mir kein künftiges Konzert ohne diesen Hit vorstellen.
Es war wieder ein sehr schöner Abend mit Maxïmo Park! Auch wenn der Laden zu leer und das Publikum anfangs viel zu zurückhaltend war! Aber nach und nach stieg die Ausgelassenheit und damit die Stimmung.
Mehr demnächst; dann mit einer weiteren perfekten Vorgruppe, den Blood Red Shoes!
Wo war zum Beispiel Lukas Woollers rotes Keyboard? Ich denke, Musiker sind extrem konservativ, was ihre Instrumente angeht. So einfach mal das gewohnte Keyboard auszutauschen, erscheint ungewöhnlich. Vielleicht hat er es totgehampelt, bei meinem letzten Maxïmo Park Konzert in Münster hatte er es mehrfach bedrohlich zum Kippen gebracht...
Paul Smiths neuen Hut kannten wir schon; die olle Melone ist wohl endgültig eingemottet. Ob die neue Kopfbedeckung nicht so gut sitzt wie die Vorgängerin, kann ich nicht beurteilen. Daher weiß ich auch nicht, ob die augenscheinlichste Veränderung am Hut liegt: Paule hüpft nicht mehr, kein Witz!
Der Sänger ist unverändert ein unfassbarer Entertainer, der über die Bühne rennt und zappelt, irre Gesichtsausdrücke hervorzaubert und keinen Moment still steht (da ich den Begriff Rampensau nicht mag, vermeide ich ihn hier). Bisher hüpfte er dazu aber wie ein Bodenturner; die Anzahl seiner Sprünge konnte man als Index für seine Form heranholen. Das hat er eingestellt. Spektakulär!
Das alles war aber sicher nicht der Grund, warum das Konzert bei weitem nicht ausverkauft war. Auch nicht die Musik oder die Liveperformance, denn beide überzeugten restlos! Und ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, warum die fünf Musiker aus Newcastle in einer Stadt wie Luxemburg mit ihren deutschen, französischen und belgischen Einzugsgebieten nicht anziehender wirken. Vielleicht war es der Montagabend...? Selbst schuld, Ignorierer!
Dabei gab sich Paul Smith wie üblich besondere Mühe! Mit herrlich breitem nordenglischem Akzent sprach der Frontmann immer wieder auf Französisch zu uns, sehr schön!
Auch die Setlist war alles andere als lustlos. Neben der üblichen Mischung aus Titeln der aktuellen Platte und Klassikern wie Apply some pressure oder Books from boxes machte mir vor allem A19, der Auftaktsong, Spaß. Das Lied von Missing songs hatte ich weder erwartet noch je live gesehen.
Mir blöderweise neu war That beating heart, die B-Seite der aktuellen Single Questing, not coasting.
Von den neuen Sachen ist auch Questing das überzeugendste. Ich kann mir kein künftiges Konzert ohne diesen Hit vorstellen.
Es war wieder ein sehr schöner Abend mit Maxïmo Park! Auch wenn der Laden zu leer und das Publikum anfangs viel zu zurückhaltend war! Aber nach und nach stieg die Ausgelassenheit und damit die Stimmung.
Mehr demnächst; dann mit einer weiteren perfekten Vorgruppe, den Blood Red Shoes!
Setlist Maximo Park, den Atelier, Luxemburg:
01: A19
02: The penultimate clinch
03: Wraithlike
04: Russian literature
05: The coast is always changing
06: A cloud of mystery
07: Parisian skies
08: The kids are sick again
09: Tanned
10: That beating heart
11: Going missing (akustisch)
12: Let's get clinical
13: The unshockable
14: Questing, not coasting
15: Overland, west of Suez
16: Books from boxes
17: Apply some pressure
18: Girls who play guitars
19: Calm (Z)
20: Acrobat (Z)
21: Our velocity (Z)
Links:
- aus unserem Archiv:
- Maximo Park, Münster, 08.05.09
- Maximo Park, Köln, 03.03.09
- Maximo Park, Haldern, 09.08.08
- Maximo Park, Nijmegen, 20.06.08
- Maximo Park, Wiesbaden, 22.10.07
- Maximo Park, Köln, 16.10.07
- Maximo Park, Glasgow, 02.10.07
- Maximo Park, Paris, 08.06.07
- Maximo Park, Köln, 26.05.07
- Maximo Park, Bochum, 09.04.07
- Pete And The Pirates, Köln, 26.09.08
- Pete And The Pirates, Paris, 18.03.08
- Interview mit Pete And The Pirates
Fotos folgen! flickR mochte eben nicht.
4 Kommentare :
Bis auf einen Song die gleiche Setlist wie in Brüssel am Samstag. Dort spielten sie anstelle von parisian Skies Karaoki plays.
na da bin ich ja mal gespannt auf D'dorf!
Gut, dann habe ich ja nicht sooo viel verpasst, weil ich nicht auch noch nach Brüssel gefahren bin ;)
Haben sie "That Beating Heart" nicht auch schon im Gebäude 9 Anfang des Jahres gespielt? Irgendwie war ich mir sicher, das schon mal live gehört zu haben....
Haben sie! Das hatte ich vergessen.
Paule hüpft nicht mehr? Da verhält es sich wohl ähnlich wie bei Boris Becker. Der hat seine Hechtsprünge auch im Laufe seiner Karriere eingestellt. Die Verletzungsgefahr, vermutlich...
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