Konzert: Leopold Skin & Mad Man, Oliver Peel Session # 11
Ort: Ein Wohnzimmer irgendwo in Paris
Datum: 02.10.2009
Zuschauer: 27
Konzertdauer: Mad Man knapp 25 Minuten, Leopold Skin etwa 45 Minuten
Gut, daß wir hier alles nachblättern können! Ich wußte nämlich noch haargenau, daß ich den französischen Singer/Songwriter Leopold Skin vor ein paar Jahren schon einmal live im Trabendo gesehen hatte. Er war Support. Aber für wen? Erst ein Blick in die Urtiefen unseres Archiv verriet mir, daß er Ende 2006 Teil der tränenreichen Abschiedstournee der legendären Schotten Arab Strap war. Damals hätte ich nie und nimmer daran gedacht, daß Damien, so heißt Leopold im bürgerlichen Leben, einmal in meinem Wohnzimmer spielen würde. Ich wusste ja noch nicht einmal, wie lange wir unser Konzerttagebuch (das zunächst noch meinzuhausemeinblog hieß) weiterführen würden.
Knapp 3 Jahre später aber, steht plötzlich Damien bei uns auf der Matte! Etwas abgekämpft ist er gerade eben mit dem Zug aus Lyon eingereist, wo er studiert. Der 22 jährige legt erst einmal sein schweres Gepäck ab und genehmigt sich schon einmal ein Bier. Innerhalb kurzer Zeit hat er sich bestens akklimatisiert und kann schon bald die Finger nicht mehr von unserem weißen Kater nehmen! Nur 10 Minuten später klingelt es erneut an der Tür und die Schwedin Rebecka, die unter dem Künstlernamen Mad Man auftritt, vergrößert die Runde. Die Musiker des heutigen Abends sind also da. Schön! Fehlen nur noch die Gäste, aber die trudeln natürlich auch irgendwann ein. Insgesamt werden es heute 27 sein. Vorauszusehen, wieviele Besucher letztlich kommen, ist das schwierigste bei der Planung der Sessions. Ich habe inzwischen eine e-mail Liste von über 100 verschiedenen Leuten, die schon einmal dabei waren, aber wenn ich die alle einladen würde, platzten wir aus allen Nähten! Die Obergrenze unseres wohnzimmerlichen Fassungsvermögens würde ich auf etwa 40 beziffern. Die letzten beiden Male waren wir mit 35 schon nahe dran.
Witzigste Anekdote der Vorbereitung dieser heutigen Session war sicherlich ein amüsantes Mail, das ich von Rebecka vor ein paar Tagen erhalten hatte: "Ich komme mit 20 Freunden. Ist das ok, oder zuviel?" Ich musste sie darauf hinweisen, daß wir leider über keine Arena verfügten und sie auf etwa 12 reduzieren solle. Da ich meinserseits aber auch einige Absagen verschmerzen musste (es gab doch tatsächlich einige Leute, die lieber zu den abgehalfterten The Cult ins Bataclan gegangen waren!), hätte sie am Ende doch mit allen Fans anrücken können...
Gegen 20 Uhr 45 waren dann schließlich alle Gäste versammelt, labten sich an den Sandwiches, die meine Frau Cécile vorbereitet hatte (ich persönlich hatte alle Einkäufe erledigt) und tranken Bier, Rotwein, oder Cola. Rebecka aka Mad Man benügte sich mit stillem Wasser, das ich ihr auf ein kleines Beistelltischchen platziert hatte. Es konnte losgehen!
Ich kündigte die hübsche Schwedin an: "Rebecka kommt aus Vallentuna, einer Vorstadt von Stockholm und lebt seit einem Jahr in Paris. Sie ist erst 21 Jahre alt und gibt eigentlich ziemlich selten Konzerte. Ich persönlich habe sie vor ein paar Monaten im Pop In für mich entdeckt und war von ihrer traumhaft schönen Stimme so begeistert, daß ich sie unbedingt für eine Sesson gewinnen wollte! Und dieses Vorhaben habe ich nun in die Tatsache umgesetzt! Mad Man hat noch keine CD, noch nicht einmal eine MySpace Seite, so daß ihr für Tonträger kein Geld ausgeben müsst und mehr Geld in den Hut werfen könnt, den ich hinterher rumgehen lassen werde"..
Rebecka nahm auf dem Stühlchen Platz und legte los. Schon nach den ersten Zeilen sah ich, daß unsere Gäste ob ihrer tollen Stimme absolut entzückt reagierten. Man warf mir vereinzelt Blicke zu, die soviel bedeuteten wie: "Wow, Oliver, da hast Du aber wirklich ein vielversprechendes Talent an Land gezogen!" Aber mein persönlicher Verdienst daran war gering, ich hatte damals im Pop In einfach meine Öhrchen gespitzt und den Mut aufgebracht, Mad Man anzusprechen und zu fragen, ob sie bei uns spielen will. Mehr nicht.
Mad Man hatte aber nicht nur eine hübsche Stimme, sondern auch ein feines, variables und melodisches Gitarrenspiel zu bieten. Wunderbar wechselte sie Tempo und Intensität und untermalte ihren Gesang auf das Beste. Bereits das erste Lied war ein Highlight, schade, daß man es nirgendwo im Internet finden kann. Möglicherweise hat es noch nicht einmal einen Titel, weil mir Rebecka hinterher verriet, daß sie noch nicht jedem Song einen Namen gegeben hat.
Bei Lied zwei spielte Mad Man ihre stimmlichen Fähigkeiten vollkommen aus. Sie hauchte, wimmerte und greinte, kam mal bluesiger, mal jazziger und erinnerte so ein wenig an El Perro del Mar. Wie bei fast allen schwedischen Künstlern wohnte jedem ihrer Stücke eine feine Melancholie inne, obwohl ihr Repertoire keineswegs traurig war. Bestes Beispiel dafür, daß sie auch Spaß versteht und sich amüsieren kann , war dann eine absolut fantastische Coverversion der Strokes. Someday klang bei Rebecka fast besser als im Original. Sie hatte den Rhythmus und das Tempo geändert und intonierte einige Stellen viel inbrünstiger als Julian Casablancas. Das war nicht bloß das Nachspielen eines Indieklassikers, sondern vielmehr eine hochkreative Neuinterpretation. Das Pulikum johlte!
Leider näherten wir uns aber bereits dem Ende des Sets. Mad Man hatte nur 5 Lieder vorbereitet. Das vorletzte hatte es aber noch einmal in sich. Hervorstechend war hier das Guitarpicking und die phasenweise rasante Beschleunigung, gepaart mit einem Text, der mit Bissigkeiten aufwarten konnte: "I fell on you with such great fear but you just fell on your bike."
Dann war die Zeit für das letzte Lied gekommen, in dem sie textlich davon sprach, daß ihr französisch schlecht sei ("even though my french is shit"), was aber keinswegs zutrifft. Sie ist erst ein Jahr in der Stadt der Liebe und spricht wesentlich akzentfreier als ich, der schon 7 Jahre hier ist. Schweden sind nun einmal Sprachtalente, auch der englische Gesang von Mad Man war absolut perfekt. Wunderbar auch die herrlich altmodische Note, die der Abschlußsong hatte, Rebecka schafft es, mit lediglich 21 Jahren zeitlose Stücke zu schreiben. Kein Wunder also, daß sie eine Zugabe geben musste. Sie spielte einen Titel der Band der psychedelischen Band Woods (Ring Me To Sleep) und schloß damit brilliant ab.
Ein großes Talent!
Bei Lied zwei spielte Mad Man ihre stimmlichen Fähigkeiten vollkommen aus. Sie hauchte, wimmerte und greinte, kam mal bluesiger, mal jazziger und erinnerte so ein wenig an El Perro del Mar. Wie bei fast allen schwedischen Künstlern wohnte jedem ihrer Stücke eine feine Melancholie inne, obwohl ihr Repertoire keineswegs traurig war. Bestes Beispiel dafür, daß sie auch Spaß versteht und sich amüsieren kann , war dann eine absolut fantastische Coverversion der Strokes. Someday klang bei Rebecka fast besser als im Original. Sie hatte den Rhythmus und das Tempo geändert und intonierte einige Stellen viel inbrünstiger als Julian Casablancas. Das war nicht bloß das Nachspielen eines Indieklassikers, sondern vielmehr eine hochkreative Neuinterpretation. Das Pulikum johlte!
Leider näherten wir uns aber bereits dem Ende des Sets. Mad Man hatte nur 5 Lieder vorbereitet. Das vorletzte hatte es aber noch einmal in sich. Hervorstechend war hier das Guitarpicking und die phasenweise rasante Beschleunigung, gepaart mit einem Text, der mit Bissigkeiten aufwarten konnte: "I fell on you with such great fear but you just fell on your bike."
Dann war die Zeit für das letzte Lied gekommen, in dem sie textlich davon sprach, daß ihr französisch schlecht sei ("even though my french is shit"), was aber keinswegs zutrifft. Sie ist erst ein Jahr in der Stadt der Liebe und spricht wesentlich akzentfreier als ich, der schon 7 Jahre hier ist. Schweden sind nun einmal Sprachtalente, auch der englische Gesang von Mad Man war absolut perfekt. Wunderbar auch die herrlich altmodische Note, die der Abschlußsong hatte, Rebecka schafft es, mit lediglich 21 Jahren zeitlose Stücke zu schreiben. Kein Wunder also, daß sie eine Zugabe geben musste. Sie spielte einen Titel der Band der psychedelischen Band Woods (Ring Me To Sleep) und schloß damit brilliant ab.
Ein großes Talent!
Als großes Talent gilt auch Leopold Skin. Die Musikpresse scheint sich da weitgehend einig zu sein. Egal ob Printmedien wie Les Inrockuptibles und Volume oder Blogs und Webzines, alle loben sie die songwriterischen Qualitäten und die subtile Instrumentierung des jungen Mannes aus Clermont-Ferrand. Dabei könnte man meinen, daß man es in Frankreich schwer hat, wenn man nicht aus Paris, sondern der Provinz kommt. In den meisten Fällen ist das sicherlich auch so, aber Leopld Skin und drei andere Acts aus der Auvergne (Pastry Case, The Delanoe Orchestra, St Augustine) waren so findig, sich zu einem Kollektiv zusammenzuschließen, wo eine Hand die andere wäscht. Oft treten sie auch gemeinsam auf und die jeweiligen Musiker spielen teilweise in allen vier Bands mit. Das festigt den Zusammenhalt und es gilt tatsächlich der Spruch: Zusammen sind wir stark!
Leopld, bzw Damien, trat heute aber ganz alleine auf. Schmunzelnd kommentierte er dieses Umstand mit: "Einen Gast aus der Auvergne auf einer Party zu haben ist ok, aber gleich mehrere eine Zumutung. In der Runde wurde gelacht, denn unter den Zuschauern waren mindestens auch drei aus diesem provinziellen Landstrich Frankreichs. Lepold schien wert auf seine Herkunft zu legen, denn er studiert inzwischen in Lyon, wollte aber nicht als Burgunder vorgestellt werden. Große Städte mag er nämlich nicht sonderlich und am besten gefiel es ihm in Kanada, wo er sich in der Vergangenheit gleich mehrere Monate am Stück aufgehalten hat. Er liebt die weiten Landschafte, die Ruhe, die Einsamkeit. Das merkt man auch seiner äußerst ruhigen und intimen Musik an.
Bevor er beginnen konnte, musste er aber erst einmal unseren Kater verscheuchen, der es sich auf dem Künstler-Stühlchen bequem gemacht hatte. Wie immer musste D'Artagnan, so heißt das Vieh, seine Show abziehen. Katzen stehen nun einmal gerne im Mittelpunkt!
Nun aber volle Konzentration auf Leopold Skin, der mit der Ballade Winter Is Coming prima eröffnete. Ungewöhnlich seine Stimme. Ähnlich wie ein Bob Dylan ist sie stark nasal und somit gewöhnungsbedürftig. Wenn man aber einmal mit ihr vertraut ist, dann beginnt man sie gerade wegen dieser Besonderheit zu schätzen.
Hinsichtlich der gespielten Songs stammte natürlich vieles, wenngleich nicht alles, vom Debütalbum Lepolod Skin & The Blue House Dandelions. Und einer meiner Favoriten davon kam schon sehr früh. Last Night ist eine Perle von einem Folksong, reduziert, zart, melancholisch. In Leopolds Stücke kann man sich so richtig schön reinkuscheln! In den Pausen dazwischen dann immer mal wieder ein paar lustige Sprüche und Kommentare, die die Stimmung auflockerten. Dann aber wieder Konzentration und Besinnung auf die Musik. House In A Tree war einfach wundervoll, schade, daß es nicht auf dem Album drauf ist und ich somit nicht darüber verfügen kann. Es handelte sich um einen Titel, den Leopold in Kanada geschrieben hat und der den Duft der weiten Landschaft verströmt.
In seiner Kanda- Zeit hatte Damien auch ein Konzert voon Phosphorescent gesehen und das hatte ihn so beeindruckt, daß er auf die Idee kam, eine Coverversion des Songs Wolves zu schreiben. Wunderschön dieses Wolves, ein Folksong wie gemalt. Und die wehklagende Stimme von Leopld passte perfekt zu dem Stück, "they are beautiful" sang er aus voller Brust den Refrain und ich fühlte mich im eigenen Wohnzimmer wie an einem wärmenden Lagerfeuer. Leopold Skin und Phosphorescent, Brüder im Geiste, das kann man wohl getrost behaupten!
Und nach etlichen eigenen Stücken wartete der junge Mann aus der Auvergne mit einem anderen Cover auf. Katie Cruel, in letzter Zeit unter anderem von den Fleet Foxes wieder aufgegriffen, klang aus dem Munde des Franzosen ganz anders als ich das kürzlich von Pecknold gehört hatte. Dieses traditionelle Lied scheint wirklich unzählige Möglichkeiten bei der Neuvertonung zuzulassen, jeder kann dem Song seinen eigenen Stempel aufdrücken. Zwar wurde nicht mitgesungen, wie Leopold das gerne gewollt hätte (er erklärte: "eigentlich hasse ich es ja, wenn Bands dem Publikum befehlen mitzusingen-oder zu klatschen, aber in diesem Falle würde es mir schon eine Freude machen"), aber dafür lauschten alle still und andächtig und genoßen Katie Cruel in vollen Zügen.
Überhaupt: das gesamte Konzert war ein Genuß! So relaxt, nonchalant und unaufgeregt bekommt man selten Lieder vorgespielt. Keine Hektik, keine Posen, keine Eitelkeiten, einfach nur gute, zeitlose Musik. Dafür steht Leopld Sin mit lediglich 22 Jahren jetzt schon. Er wird seinen Weg bedächtig weitergehen, davon bin ich überzeugt.
Setlist Leopold Skin, Oliver Peel Session # 11:
01: Winter Is Coming
02: Last Night
03: House In A Tree
04: The Colour Of The Past
05: Back to ...
06: The Voice Of Reason
07: Wolves (Phosphorescent Cover)
08: Goodbye
09: Katie Cruel (Traditional)
10: First Morning Light
11: Lonesome & Cold
Video: Woods - Ring Me To Sleep. Super!
- Leopold Skin - Lonesome & Cold live
- Leopold Skin - Last Night, Amateurvideo auf einer sommerlichen Wiese. Halber Purzelbaum inklusive!
- Altes Livevideo von Leopold Skin. Warum reden die Leute bloß so laut? Da hört man ja die Mundharmonika kaum noch!
- Vor Sonnenblumen: Leopold Skin in der Oliver Peel Session # 11. Gefilmt mit einem iphone.
Leopld, bzw Damien, trat heute aber ganz alleine auf. Schmunzelnd kommentierte er dieses Umstand mit: "Einen Gast aus der Auvergne auf einer Party zu haben ist ok, aber gleich mehrere eine Zumutung. In der Runde wurde gelacht, denn unter den Zuschauern waren mindestens auch drei aus diesem provinziellen Landstrich Frankreichs. Lepold schien wert auf seine Herkunft zu legen, denn er studiert inzwischen in Lyon, wollte aber nicht als Burgunder vorgestellt werden. Große Städte mag er nämlich nicht sonderlich und am besten gefiel es ihm in Kanada, wo er sich in der Vergangenheit gleich mehrere Monate am Stück aufgehalten hat. Er liebt die weiten Landschafte, die Ruhe, die Einsamkeit. Das merkt man auch seiner äußerst ruhigen und intimen Musik an.
Bevor er beginnen konnte, musste er aber erst einmal unseren Kater verscheuchen, der es sich auf dem Künstler-Stühlchen bequem gemacht hatte. Wie immer musste D'Artagnan, so heißt das Vieh, seine Show abziehen. Katzen stehen nun einmal gerne im Mittelpunkt!
Nun aber volle Konzentration auf Leopold Skin, der mit der Ballade Winter Is Coming prima eröffnete. Ungewöhnlich seine Stimme. Ähnlich wie ein Bob Dylan ist sie stark nasal und somit gewöhnungsbedürftig. Wenn man aber einmal mit ihr vertraut ist, dann beginnt man sie gerade wegen dieser Besonderheit zu schätzen.
Hinsichtlich der gespielten Songs stammte natürlich vieles, wenngleich nicht alles, vom Debütalbum Lepolod Skin & The Blue House Dandelions. Und einer meiner Favoriten davon kam schon sehr früh. Last Night ist eine Perle von einem Folksong, reduziert, zart, melancholisch. In Leopolds Stücke kann man sich so richtig schön reinkuscheln! In den Pausen dazwischen dann immer mal wieder ein paar lustige Sprüche und Kommentare, die die Stimmung auflockerten. Dann aber wieder Konzentration und Besinnung auf die Musik. House In A Tree war einfach wundervoll, schade, daß es nicht auf dem Album drauf ist und ich somit nicht darüber verfügen kann. Es handelte sich um einen Titel, den Leopold in Kanada geschrieben hat und der den Duft der weiten Landschaft verströmt.
In seiner Kanda- Zeit hatte Damien auch ein Konzert voon Phosphorescent gesehen und das hatte ihn so beeindruckt, daß er auf die Idee kam, eine Coverversion des Songs Wolves zu schreiben. Wunderschön dieses Wolves, ein Folksong wie gemalt. Und die wehklagende Stimme von Leopld passte perfekt zu dem Stück, "they are beautiful" sang er aus voller Brust den Refrain und ich fühlte mich im eigenen Wohnzimmer wie an einem wärmenden Lagerfeuer. Leopold Skin und Phosphorescent, Brüder im Geiste, das kann man wohl getrost behaupten!
Und nach etlichen eigenen Stücken wartete der junge Mann aus der Auvergne mit einem anderen Cover auf. Katie Cruel, in letzter Zeit unter anderem von den Fleet Foxes wieder aufgegriffen, klang aus dem Munde des Franzosen ganz anders als ich das kürzlich von Pecknold gehört hatte. Dieses traditionelle Lied scheint wirklich unzählige Möglichkeiten bei der Neuvertonung zuzulassen, jeder kann dem Song seinen eigenen Stempel aufdrücken. Zwar wurde nicht mitgesungen, wie Leopold das gerne gewollt hätte (er erklärte: "eigentlich hasse ich es ja, wenn Bands dem Publikum befehlen mitzusingen-oder zu klatschen, aber in diesem Falle würde es mir schon eine Freude machen"), aber dafür lauschten alle still und andächtig und genoßen Katie Cruel in vollen Zügen.
Überhaupt: das gesamte Konzert war ein Genuß! So relaxt, nonchalant und unaufgeregt bekommt man selten Lieder vorgespielt. Keine Hektik, keine Posen, keine Eitelkeiten, einfach nur gute, zeitlose Musik. Dafür steht Leopld Sin mit lediglich 22 Jahren jetzt schon. Er wird seinen Weg bedächtig weitergehen, davon bin ich überzeugt.
Setlist Leopold Skin, Oliver Peel Session # 11:
01: Winter Is Coming
02: Last Night
03: House In A Tree
04: The Colour Of The Past
05: Back to ...
06: The Voice Of Reason
07: Wolves (Phosphorescent Cover)
08: Goodbye
09: Katie Cruel (Traditional)
10: First Morning Light
11: Lonesome & Cold
Der musikalische Teil des Abends war jedoch noch nicht beendet. Unter unseren Zuschauern war neben David von Pollyanna auch der Grieche Stephanos, der eigentlich am heutigen Tage zusammen mit Dana Boulé ein Konzert in einem Pariser Kellergewölbe hätte geben sollen. Der Keller wurde aber, aus welchen Gründen auch immer, von Amts wegen geschlossen und so konnte Stephanos, der sein Projekt Lostefound & The Metal Detectors gennant hat, nicht auftreten. Da kam mir spontan die Idee, daß er doch wenigstens bei uns ein paar Stücke vortragen könnte. Instrumente hatte er praktischerweise dabei und so stand seinem Kurzauftritt nichts mehr im Wege.
Er spielte zunächst zwei melancholische Stücke auf der Gitarre. Eines davon hieß A Tale Of Norstein und das war einfach bildschön. Ganz bedächtig ließ der Grieche, der einst in der Band von Erica Buettner gespielt hatte, seine Finger durch die Saiten gleiten und trug sanften Blickes den englischen Text vor. Unsere Gäste wurden hellhörig. Wie hieß der Kerl da vorne? Wo kann man seine Musik finden? Entsprechende Fragen hatte ich hinterher zu beantworten.
Zunächst einmal trug aber Stefo noch ein Lied auf seinem Paradeinstrument, dem Akordeon, vor. Seine spielerischen Fähigkeiten verzückten nicht nur mich, sondern auch unseren Kater d'Artagnan, der es sich vor den Füßen des Musikers bequem gemacht hatte.
Heute hatten eben alle einen guten Abend, die Musiker, die Gäste und das Katerchen!
Er spielte zunächst zwei melancholische Stücke auf der Gitarre. Eines davon hieß A Tale Of Norstein und das war einfach bildschön. Ganz bedächtig ließ der Grieche, der einst in der Band von Erica Buettner gespielt hatte, seine Finger durch die Saiten gleiten und trug sanften Blickes den englischen Text vor. Unsere Gäste wurden hellhörig. Wie hieß der Kerl da vorne? Wo kann man seine Musik finden? Entsprechende Fragen hatte ich hinterher zu beantworten.
Zunächst einmal trug aber Stefo noch ein Lied auf seinem Paradeinstrument, dem Akordeon, vor. Seine spielerischen Fähigkeiten verzückten nicht nur mich, sondern auch unseren Kater d'Artagnan, der es sich vor den Füßen des Musikers bequem gemacht hatte.
Heute hatten eben alle einen guten Abend, die Musiker, die Gäste und das Katerchen!
Video: Woods - Ring Me To Sleep. Super!
- Leopold Skin - Lonesome & Cold live
- Leopold Skin - Last Night, Amateurvideo auf einer sommerlichen Wiese. Halber Purzelbaum inklusive!
- Altes Livevideo von Leopold Skin. Warum reden die Leute bloß so laut? Da hört man ja die Mundharmonika kaum noch!
- Vor Sonnenblumen: Leopold Skin in der Oliver Peel Session # 11. Gefilmt mit einem iphone.
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