Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 20.02.12
Zuschauer: ungefähr 90
Für Konzertabende wie diesen lebt ein Blogger wie ich und zieht daraus seine ganze Motivation!
Handverlesene, exquisite Künstler, die in intimer Runde einem fachkundigen Publikum Glückgsgefühle en masse bescheren und sich so bescheiden und zugänglich geben, daß einem fast das Herz überläuft. Hach, war das wieder einmal schön! Künstler des australischen Labels Spunk gaben sich die Klinke (oder vielmehr die Akustikgitarre) in die Hand und stammten auch aus Australien und Neuseeland.
Die Neuseeländerin Hollie Fullbrook, die eigentlich im englischen Bristol geboren ist, machte den Anfang. Ihr Projektname lautet Tiny Ruins und unter diesem Moniker hat sie schon ein beachtliches Debütalbum namens Some Were Meant For The Sea herausgegeben. Natürlich stammten davon heute fast alle Stücke und die hatten es wirklich in sich. Lieder voller Wärme, Poesie und Zärtlichkeit, vorgetragen von einer unwirklich schönen Stimme, die an Reinheit und Klarheit kaum zu überbieten war. Ein zeitoser Charme wohnte diesem herrlichen Gesang inne und nicht nur deshalb erinnerte sie mich immer wieder an Erica Buettner.
Hollie dürfte höchstens Mitte zwanzig sein, ihr Songwriting und ihre klugen Texte deuteten aber auf eine für ihr Alter ungewöhnliche Reife hin. Das liebenswürdige Mädel war zum ersten Mal in Paris und hatte in lediglich 30 Minuten viele Herzen gewonnen und hinterher etliche Alben abgesetzt. Ich habe es mir auch zugelegt und bin auch von der Studioaufnahme, die mit Piano und Streicherklängen unterlegt ist, hellauf begeistert!
Auch von Holly Throsby, die aus Australien stammt und als nächste anstand, war ich sehr angetan. Die charmante Dame ist schon länger im Geschäft als Tiny Ruins, veröffentlicht bereits seit 2004 mit Kritikerlob versehene Alben und ist mit Team (2011) inzwischen bei Platte fünf angekommen. Davon spielte sie What I Thought Of You, When?, To See You Out aber auch ihr Erstling On Night und A Loud Call fanden Erwähnung. Auch ihre Stimme wundervoll und mit einem Zartschmelz versehen, der einen schmachten ließ. Die kreierte Atmsophäre war Country/Americana-gefärbt und hätte auch gut in Nashville, Tennessee entstanden sein können. Dabei war ihre Musik keineswegs hausbacken und bieder, sondern ebenfalls zeitlos und authentisch. Holly hatte bei einigen Stücken eine Drummerin dabei, die sehr behutsam und feinfühlig zu Werke ging und die Stücke mit dem Schneebessen leicht untermalte.
Die Australierin mit der lustigen Frisur war gehandicapt an den Start gegangen, plagte sich mit einer hartnäckigen Erkältung und Husten rum und gab dennoch ihr Bestes. Dem Wohlklang tat das keinen Abbruch, ihre Stimme klang samtweich.
In einem durchgängig exquisiten Set gefiel mir die Hauch-Ballade What I Thought Of You (first we live, than we die") besonders positiv auf. Sie war so herrlich anschmiegsam, butterweich, luftig, federnd.
Knapp 40 Minuten ging das so, bevor Holly mit dem Verweis auf ihren Husten das feine Konzert beendete und versprach, beim nächsten Mal länger zu spielen.
Setlist Holly Throsby, Espace B, Paris:
01: What I Thought Of You
02: To Begin With
03: Making A Fire
04: To See You At
05: Things Between People
06: We're Good People
07: When?
Aber die Messe war hiermit noch nicht gelesen, denn Jordan Ireland, der Sänger der inzwischen aufgelösten Band The Middle East war nun am Zug. Ein schelmischer Lausbub mit verwuschelten Haaren und einem sympathisch verpennten Gesichtsausdruck, der ebenfalls mit Akustikgitarre auflief, diese aber wesentlich aggressiver einsetzte, als die Mädels vor ihm. Bei ihm klang sie verzerrt und äußerst noisig und die Stücke waren bluesig und recht psychedelisch. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fand ich mich immer besser in das Set von Jordan ein und genoß es irgendwann genauso sehr wie dies bei Tiny Ruins und Holly Throsby der Fall war.
Fraglich, ob er dauerhauft ohne Band oder zumindest Begleitmusiker unterwegs sein will und wird, oder ob er sich auf diese Solonummer einschießt. Jedenfalls spielte er zumindest ein Lied (das letzte) seiner Ex-Band The Middle East und endete dann ziemlich abrupt. Eine heftige geforderte Zugabe musste er ablehnen, weil er schlicht und einfach nicht mehr Songs in petto hatte.
Links:
- Das Klienicum sehr schön zu Tiny Ruins, klick!
Pour nos lecteurs français:
C'est d'une soirée comme celle-ci qu'un un bloggeur de concert comme moi tire toute sa motivation!
Des artistes exquis, choisi avec goût, qui, dans un cadre intimiste font rêver un public calme et connaisseur, que demander de plus? Non, franchement c'était d'une beauté et chaleur humaine rare! Le fabuleux label australien Spunk Records avait carte blanche et par conséquent les musiciens de ce soir venaient d'Australie et de Nouvelle-Zélande.
La jeune nouvelle zélandaise Hollie Fullbrook alias Tiny Ruins commença. Auteur d'un premier album acclamé par la critique nommé Some Were Meant For The Sea, l'aimable brune était pour la première fois de sa vie à Paris et y laissa une très bonne impression. Avec une très jolie voix surannée et pure, elle entonna les morceaux intemporels de son album et créa une ambiance chaude, intimiste et feutrée. C'était des chansons très poétiques et son songwriting était très mûr pour son jeune age. J'étais tellement emballé que je me suis procuré son album qui ne déçoit pas. Après l'avoir écouté plusieurs fois aujourd'hui à la maison je peux confirmer qu'il est très bon et enrichi de piano et des cordes.
Tiny Ruins - 'You've Got The Kind of Nerve I Like' from Spunk Records on Vimeo.
Après Hollie Fullbrook l'heure était arrivée pour une autre Holly. Holly Throsby cette fois-ci, une charmante demoiselle d'Australie qui a accumulé plus d'expérience que Tiny Ruins. Elle a déjà cinq remarquables albums à son compteur et nous jouait essentiellement son album actuel Team, mais aussi des morceaux de On Night et de A Loud Call.
Holly fut accompagnée pour la plupart des chansons par une batteuse qui joua avec grande subtilité et finesse. J'étais surtout impressionné par la sensibilité et l'authencité des ses compositions et de son caractère naturel et attachant. Handicapée par une toux agaçante, elle donna quand même le meilleur d'elle-même et dans l'ensemble on ne remarqua pas ce handicap car sa voix était comme du velours, très sensuelle et belle.
What I Thought of You - Holly Throsby (Official Video) from Yanni Kronenberg on Vimeo.
Mais la fin de soirée était reservée à un homme, le jeune Jordan Ireland plus connu comme chanteur du groupe The Middle East qui s'est dissous. Jordan joua également sur une guitare acoustique mais d'une manière beaucoup plus brut et noisy que les demoiselles avant lui. Le tout avait un son bluesy et psychédélique et plut par son coté direct et rentre-dedans. Ceux qui étaient venus pour des morceaux de The Middle East était peut être un peu déçus, mais le jeune homme malicieux les consola par un dernier morceaux de The Middle East et conclut ainsi une soirée complètement réussie! Presque 100 spectateurs satisfaits, pas mal de disques vendu au merch, un franc succès!
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen