Samstag, 11. Februar 2012

We//Are//Animal, Paris, 10.02.12


Konzert: We//Are//Animal, Paris, 10.02.12

Ort: Espace B, Paris
Datum: 10.02.2012
Zuschauer: leider nur etwa 20


So, heute war mal Schluß mit gezuckertem Indie-Pop im Stile von Tennis. Stattdessen gab es richtig was auf die Mütze. Saftiger, roher und beinharter Indierock war angesagt, geboten von den liebenswürdigen Raubeinen aus Wales, We//Are//Animal. Da schwebte der Geiste von Nirvana durch das dürftig besuchte Pariser Espace B. Und Owain Ginsberg, der charismatische Sänger der Waliser, hat so eine geil verrauchte Stimme! Ich liebe diese Band! Wirklich schade deshalb, daß hier und heute nur maximal 20 Leutchen aufkreuzten. Insofern war es der Truppe besonders hoch anzurechnen, daß sie sich ins Zeug legten, als stünden sie auf der Hauptbühne des Glastonbury Festivals.

Von Beginn an gingen sie aufs Ganze und streuten auch keine Alibi-Ballade ein. Ihr psychedelischer, bluesig angehauchter Indierock kannte wie immer keine Kompromisse und das Ganze bekam seinen besonderen Schmiss durch den Einsatz von Cowbells und einem zweiten Schlagzeug. Mit Reveal The Sharks wurde ins Set eingestiegen. Ein wolkenverhangener, düsterer Titel mit viel Halleffekt in der Stimme und einem treibenden Rhythmus, der gegen Ende funkiger und hypnotischer wurde. Er sttmmte von der Tacal Ep, die Ende letzten Jahres herauskam. Auf dieser befindet sich auch ein anderer Hammer des Sets, der rifflastige, groovige Track Luminous Lights, der so viel besser ist als alles was die Arctic Monkey in den letzten Jahren gemacht haben. Aber die arktischen Affen sind eh nicht wirklich die richtige Referenz, eher schon Black Rebel Motorcycle Club, The Jesus and Mary Chain, die frühen Kings Of Leon, Archie Bronson Outfit , Blood Red Shoes, Black Mountain oder sogar Can.



Nach Luminous Lights kam dann mit
Black Magic der sicherlich größte Hit von We//Are//Animal. Bei besserer Vermarktung sicherlich ein potentieller Top Ten Song, denn er ist so etwas von cathcy, hat einen (stimmungsmäßig an Smells Like Teen Sprit erinnernden) Killer-Refrain, eine ohrwurmige Gitarrenschlaufe und eine Wucht, die einen förmlich umbläst.



Es folgte ein Mittelteil mit mir weniger bekannten Stücken, bevor mit Work noch ein Ep Track und Animals, ein Abräumer sondersgleichen kam. Am Ende wurde der Song immer lauter und rockiger (es war als würde in Zug gewaltig ins Rollen kommen) und die Waliser mobilisierten noch einmal letzte Kräfte. Erneut hatten sie bewiesen, daß sie eine der interessantesten jungen Bands aus dem Vereinigten Königreich sind und eigentlich so bekannt sein müssten wie Wu Lyf!

Setlist We//Are//Animal, Espace B, Paris:

01: Sharks
02: Unfold/Fold
03: Luminous Lights
04: Black Magic
05: Muddy Waters
06: Tacla
07: Feeding Off The Energy
08: Ahh Maa
09: The Bill
10: Work
11: Animals







 

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