Konzert: Tennis
Ort: Le Point Ephémère, Paris
Datum: 09.02.2012
Zuschauer: ausverkauft! 300 also
Tennis ist mein Lieblingssport und wird es auch immer bleiben. Infiziert vom Tennis-Virus wurde ich durch das legendäre Wimbledon Finale 1980 zwischen Björn Borg und John McEnroe, das ich als Knirps vor dem Fernseher sah. Der Schwede war damals mein großes Idol, aber schon bald interessierte ich kleiner Lüstling mich auch für die Damen-Tour. Eine der besten Spielerinnen dieser Zeit war die Amerikanerin Tracy Austin, die mir mit ihren feinen Gesichtszügen, den blonden Zöpfchen und den luftigen (selbstgenähten!) Kleidchen auch optisch gefiel.
Über 30 Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, Tennis verfolge ich immer noch, Tracy Austin habe ich aber fast völlig vergessen. Bis zum heutigen Tag. Da erinnerte mich nämlich ausgerechnet Alaina Moore, die Sängerin einer amerikanischen Band namens Tennis, an eben jene Spitzenspielerin der frühen 1980er Jahre. Der Look (eine Bluse und eine enge schwarze Legginghose) und die feinen Gesichtszüge waren die Assoziationspunkte, die üppig gelockten Haare ließen eher an eine Darstellerin aus Denver Clan als an Tracy denken.
Zusammen mit ihrem blonden und Gitarre spielenden Ehemann Patrick Riley und zwei weiteren Musikern an Orgel/Keyboard und Schlagzeug agierte die Keyboarderin und Sängerin auf der nicht sonderlich großen Bühne des Pariser Point Ephémère. Der Laden war ausverkauft und platzte fast aus allen Nähten, was aber den gar nicht mal so verkehrten Nebeneffekt hatte, daß man die eisige Kälte und den vor der Tür zugefrorenen Canal Saint Martin schnell vergas und alsbald aufgewärmt war, ja am Ende fast schwitzte.
Die vier Musiker beglückten das Pariser Publikum mit charmanten und sonnendurchfluteten Sixties-Popnummern mit enormen Zartschmelz und tollen Orgelmelodien. Viel zum Gelingen trug die piepsig-markante Stimme von Alaina bei, die wenn es sein musste, aber auch fester und durchdringender eingesetzt wurde. Verblüffenderweise erinnerte sie mich ab und zu an Michael Jackson aus seiner Jackson Five Phase. Da gab es durchaus Spurenelemente von Motown Pop in der Musik von Tennis, was das Allerschlechteste nicht war, denn so grenzte man sich stilistisch von ähnlichen Acts wie den Dum Dum Girls, La Sera oder der garagiren Best Coast ab.
Performt wurden Stücke von beiden Alben, vom Erstling Cape Dory aber auch vom brandfrischen Neuling Young & Old den man am Merch für lediglich 10 Euro ewerben konnte. Herausragend von Cape, Dory sicherlich das zuckersüße, luftige Marathon, aber auch Pigeon und Baltimore klangen so unverschämt unschuldig wie der erste Kuss. Das 2012 Werk hatte seine stärksten Momente in dem leichftüßigen und tanzbaren Robin, der sentimentalen Ballade My Better Self und dem souligen Petition (hier passte die Assoziation zu den Jackson 5 genau).
My Better Self by tennisinc
Performancetechnisch am besten waren die beiden Stücke, bei denen Alaina hinter ihrem Keyboard hervorkam und nur mit Mikro in der Hand ungemein grazil, wahnsinnig beweglich und sinnlich tanzte. Das kleine Persönchen hatte Rhythmus im Blut, aber auch Feuer und Leidenschaft in die Wagschale zu werfen. Da flog die Lockenpracht in alle Richtungen!
Die Stimmung war trotz all dieser Qualitäten nicht unbedingt ausgelassen, aber viele Leute hatten hinterher ein Lächeln auf den Lippen und sprachen fast unisono von einem gelungen Konzert voller Charme und einer sympatischen Band!
Mit Tennis kann man eben nix falsch machen. Nie.
Bei Pitchfork kann man das komplette neue Album im Stream anhören, klick!
Setlist Tennis, Point Ephémère, Paris:
01: Baltimore
02: Robin
03: Never To Part
04: Pigeon
05: Deep In The Woods
06: Petition
07: Marathon
08: High Road
09: Bimini Bay
10: Water Birds
11: Origins
12: Traveling
13: Dimming light
14: My Better Self
Über 30 Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, Tennis verfolge ich immer noch, Tracy Austin habe ich aber fast völlig vergessen. Bis zum heutigen Tag. Da erinnerte mich nämlich ausgerechnet Alaina Moore, die Sängerin einer amerikanischen Band namens Tennis, an eben jene Spitzenspielerin der frühen 1980er Jahre. Der Look (eine Bluse und eine enge schwarze Legginghose) und die feinen Gesichtszüge waren die Assoziationspunkte, die üppig gelockten Haare ließen eher an eine Darstellerin aus Denver Clan als an Tracy denken.
Zusammen mit ihrem blonden und Gitarre spielenden Ehemann Patrick Riley und zwei weiteren Musikern an Orgel/Keyboard und Schlagzeug agierte die Keyboarderin und Sängerin auf der nicht sonderlich großen Bühne des Pariser Point Ephémère. Der Laden war ausverkauft und platzte fast aus allen Nähten, was aber den gar nicht mal so verkehrten Nebeneffekt hatte, daß man die eisige Kälte und den vor der Tür zugefrorenen Canal Saint Martin schnell vergas und alsbald aufgewärmt war, ja am Ende fast schwitzte.
Die vier Musiker beglückten das Pariser Publikum mit charmanten und sonnendurchfluteten Sixties-Popnummern mit enormen Zartschmelz und tollen Orgelmelodien. Viel zum Gelingen trug die piepsig-markante Stimme von Alaina bei, die wenn es sein musste, aber auch fester und durchdringender eingesetzt wurde. Verblüffenderweise erinnerte sie mich ab und zu an Michael Jackson aus seiner Jackson Five Phase. Da gab es durchaus Spurenelemente von Motown Pop in der Musik von Tennis, was das Allerschlechteste nicht war, denn so grenzte man sich stilistisch von ähnlichen Acts wie den Dum Dum Girls, La Sera oder der garagiren Best Coast ab.
Performt wurden Stücke von beiden Alben, vom Erstling Cape Dory aber auch vom brandfrischen Neuling Young & Old den man am Merch für lediglich 10 Euro ewerben konnte. Herausragend von Cape, Dory sicherlich das zuckersüße, luftige Marathon, aber auch Pigeon und Baltimore klangen so unverschämt unschuldig wie der erste Kuss. Das 2012 Werk hatte seine stärksten Momente in dem leichftüßigen und tanzbaren Robin, der sentimentalen Ballade My Better Self und dem souligen Petition (hier passte die Assoziation zu den Jackson 5 genau).
My Better Self by tennisinc
Performancetechnisch am besten waren die beiden Stücke, bei denen Alaina hinter ihrem Keyboard hervorkam und nur mit Mikro in der Hand ungemein grazil, wahnsinnig beweglich und sinnlich tanzte. Das kleine Persönchen hatte Rhythmus im Blut, aber auch Feuer und Leidenschaft in die Wagschale zu werfen. Da flog die Lockenpracht in alle Richtungen!
Die Stimmung war trotz all dieser Qualitäten nicht unbedingt ausgelassen, aber viele Leute hatten hinterher ein Lächeln auf den Lippen und sprachen fast unisono von einem gelungen Konzert voller Charme und einer sympatischen Band!
Mit Tennis kann man eben nix falsch machen. Nie.
Bei Pitchfork kann man das komplette neue Album im Stream anhören, klick!
Setlist Tennis, Point Ephémère, Paris:
01: Baltimore
02: Robin
03: Never To Part
04: Pigeon
05: Deep In The Woods
06: Petition
07: Marathon
08: High Road
09: Bimini Bay
10: Water Birds
11: Origins
12: Traveling
13: Dimming light
14: My Better Self
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen