Ort: Tollhaus in Karlsruhe
Datum: 30.01. 2013
Zuschauer: etwa 180
Dauer: 105 min
"Please smile" hatte Nadéah Miranda auf ihre Brust kurz unterm Hals geschrieben. Guter Trick das, zumal es halb mit einem Augenzwinkern rüberkam und nicht flehentlich.
Am Ende wohl unnötige Vorsorge: Viele Menschen im Publikum waren mehr als bereit, sich auf die erwartete reichliche Stunde mit der Vollblutmusikerin einzulassen. Schon die erste Nachfrage von der Bühne: Wer hat mich schon einmal live gesehen? brachte Gewissheit - es waren reichlich begeisterte Wiederholungstäter im Tollhaus.
Ich kann gut nachvollziehen, was eine Künstlerin dazu bringt, so vor ihr Publikum zu treten und es macht sie mir eher besonders sympatisch. In der Vorbereitung auf diesen Konzertabend hatte ich ein bisschen geschaut, was Nadéah schon so gemacht hat. Das erste Argument, das auch die Hauptverantwortung dafür trägt, dass ich an diesem Abend gespannt ins Tollhaus kam, war die Werbung für sie als eine der Stimmen von Nouvelle Vague.
Aber die gebürtige Australierin, die sehr lang in Europa lebte war auch Model und Strassenmusikerin und hatte ihre Punkband die im Vorprogramm von Nick Cave und Franz Ferdinand auftrat.
2006 kamen das Ende der Band, der Ehe und der Aufenthaltserlaubnis in Europa - alles gleichzeitig. Ich glaube, das überlebt man nur gerade so heil (oder auch nicht). In ihren Ansagen kam all das mit einem Augenzwinkern aber doch auch ehrlich auf den Tisch und erklärte damit auch ein Stück wieso eine Powerfrau zum Stift greift und sich vom Publikum Freundlichkeit wünscht - und auch, wie sie überhaupt auf solche (kindischen oder kindlichen?) Ideen kommt.
Aber, da es irgendwie sofort zündete, war es gar keine Bitte um Hilfe mehr. Zusammen mit zwei Herren Antoine Reninger meist am Kontrabass (aber auch Piano und oft Gesang) und Victor Paillet (meist an der Gitarre aber auch Schlagzeug und oft Gesang) zeigte sie uns von ganz leisen und innigen Liedern bis hin zu rotzigen Rocknummern ihr ganzes Repertoir. Und die Frau hat eine Stimme!
Aber die gebürtige Australierin, die sehr lang in Europa lebte war auch Model und Strassenmusikerin und hatte ihre Punkband die im Vorprogramm von Nick Cave und Franz Ferdinand auftrat.
2006 kamen das Ende der Band, der Ehe und der Aufenthaltserlaubnis in Europa - alles gleichzeitig. Ich glaube, das überlebt man nur gerade so heil (oder auch nicht). In ihren Ansagen kam all das mit einem Augenzwinkern aber doch auch ehrlich auf den Tisch und erklärte damit auch ein Stück wieso eine Powerfrau zum Stift greift und sich vom Publikum Freundlichkeit wünscht - und auch, wie sie überhaupt auf solche (kindischen oder kindlichen?) Ideen kommt.
Aber, da es irgendwie sofort zündete, war es gar keine Bitte um Hilfe mehr. Zusammen mit zwei Herren Antoine Reninger meist am Kontrabass (aber auch Piano und oft Gesang) und Victor Paillet (meist an der Gitarre aber auch Schlagzeug und oft Gesang) zeigte sie uns von ganz leisen und innigen Liedern bis hin zu rotzigen Rocknummern ihr ganzes Repertoir. Und die Frau hat eine Stimme!
Bei Pinot Noir and Poetry for Breakfast durften wir zum ersten Mal richtig ordentlich mitsingen und uns ein bisschen vorstellen, wir fänden das vielleicht auch gut. Alle hatten Spaß - inklusive der Frau, die alle für den Moment glücklich machen konnte.
Die Erzählung von einer ärztlichen Behandlung in Südafrika die mit Empfehlung zur Einweisung in die Psychatrie endete (der sie aber nicht folgte) erscheint dann auch nicht ganz unwahrscheinlich wenn man sieht, mit welcher Konsequenz sie ihr Leben angeht. Es gibt bestimmt genug Definitionen von "gesund", in die das nicht gut passt. Dazu gab es den Song Hum Drum.
Die eigentlich als Zugaben geplanten Songs wurden nach einer kurzen Diskussion mit dem Publikum dem Set zugeschlagen ohne die Posse mit Abgang von der Bühne, klatschen und zurückkommen aufzuführen. Aber das führte schließlich dazu, dass wir uns danach weitere Zugaben erklatschten.
Und die so nachverhandelten beiden Lieder waren jedes in seiner Weise toll: Exterminateur hatte sich jemand aus dem Publikum gewünscht - eine Nummer, die voll abgeht und groovt, dabei an der Decke anschlägt und wieder zu Boden kracht. Schließlich wählte sie dann zum Abschied eine sehr ruhige Nummer um uns ins Bett zu schicken.
Anschließend war sie für alle die das wollten noch am CD-Stand zu sprechen und schien wirklich sehr glücklich und gelöst.
Sie versprach, im Sommer für Konzerte nach Deutschland zurück zu kehren.
Und die so nachverhandelten beiden Lieder waren jedes in seiner Weise toll: Exterminateur hatte sich jemand aus dem Publikum gewünscht - eine Nummer, die voll abgeht und groovt, dabei an der Decke anschlägt und wieder zu Boden kracht. Schließlich wählte sie dann zum Abschied eine sehr ruhige Nummer um uns ins Bett zu schicken.
Anschließend war sie für alle die das wollten noch am CD-Stand zu sprechen und schien wirklich sehr glücklich und gelöst.
Sie versprach, im Sommer für Konzerte nach Deutschland zurück zu kehren.
Ich muss sagen, die Frau hat mich umgeblasen und ich werde mir kein erreichbares Konzert von ihr entgehen lassen. Dieses Konzert wird in der Endauswertung des Jahres 2013 um die oberen Ränge gute Argumente für sich haben. Ich habe mir als Erinnerung die Solo-CD Venus gets even mitgenommen. Freilich ist die viel glatter produziert und hat damit nicht die begeisternde Dynamik des Konzerts.
In das aktuelle Album reinhören
Setlist:
1) Met a man
2) Ain't got time
3) Hurricane Katrina
4) Whatever lovers say
5) Suddenly afternoons
6) Odile
7) Pinot
8) Hum Drum
9) Song I Just wrote
10) One way lie
11) At the moment
12) Get off
13) Scary Carol
14) Darling
15) Even Quadriplegics Get the Blues
16) Sunshowers
17) Nobody but you
(Z) Exterminateur
(Z) Tell me
Konzerte:
Ampere in München am 1.2.
Moods in Zürich am 14.2.
Aus unserem Archiv:
Nadéah, Paris, 01.05.11.
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