Konzert: Sophie Hunger
Ort: Berlin Babylon
Datum:19.2.2013
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: ca. 100 Minuten
Mein letztes Sophie Hunger Konzert liegt nur wenige Wochen zurück. In der damals ausverkauften Volksbühne hatte sie mich dermaßen begeistert, dass der Weg zum gegenüberliegenden Kino Babylon ein kurzer war, um dort direkt Kartennachschub zu organisieren.
So war ich bei diesem Konzert deutlich weniger skeptisch, ob sie denn in der Lage wäre mich auch live zu begeistern.
Für ihre Berlin Tour hat sie sich die kleinen und mittelgroßen Bühnen ausgesucht. Statt an zwei Abenden die Volksbühne auszuverkaufen, verteilte sie sich und ihr Können auf sechs Abende. Da vertraut sie nicht nur ihrer musikalischen Anziehungskraft, sondern auch das Publikum vertraut ihr, sich an jedem Abend neu verzaubern lassen zu können.
Schon vor Toresöffnung hat sich vor dem Eingang des Kinos eine größere Menschentraube gebildet, in der Hoffnung auf gute Plätze und freie Sicht. Die 1983 geborene Hunger spricht ein älteres Publikum an. Das mag an der Lokalität liegen (das einzige Konzert ihrer Berlin Tour mit Sitzplätzen), aber sicherlich liegt es auch an ihrer Musik, die mit ihrer verspielten Ernsthaftligkeit die ein oder anderen nostalgischen Rückblende auslöst.
Der Beginn ist mit 20:30 angesetzt - und nur wenige Minuten über der Zeit betritt Sophie Hunger mit ihrer Band die Bühne. Die Dekoration der Bühne beschränkt sich auf die stilvollen Leuchtkugeln im Hintergrund und rund um ihren Mikrofonständer. So richtig kommt das aber an diesem Abend nicht zur Geltung - ein wenig beengt wirkt das Ensemble auf der kleinen Bühne. Auch ist der Klang weniger ausgewogen und druckvoll.
Erst nach ein paar Liedern begrüßt sie ihr Berliner Publikum mit ihrem unvergleichlichen Charme. Dabei kokettiert sie mit immer mal wieder mit ihrer Schweizer Herkunft, welche auf die Deutschen wohl (im europäischen Vergleich) am wenigsten bedrohlich wirkt. Allen versteckten Millionen und in der Schweiz aufkeimenden Deutschenfeindlichkeit zum Trotz - mögen wir Deutschen unsere Schweizer Nachbarn. Und sie dürfen uns auch gerne den Spiegel vorhalten. Das macht Sophie Hunger auch - aber es wirkt nicht bedrohlich, sondern lustig.
Sie ist sich ihrer Außenwirkung dabei wohl bewusst und inszeniert ihre Lieder rund um ihre Persönlichkeit. Dabei "arbeitet" sie sich tugendhaft an ihrer Setlist ab. Meine Befürchtung, dass sie sich in ihren Ansagen und ihrem Humor zum Auftritt in der Volksbühne wiederholen würde, blieben unbegründet. Sie scherzte mit dem Publikum, dass sich wohl bewusst fürs Sitzen entschieden hatte, und hinterfragte dieses mit viel Ironie. Whitney Houston wird von ihr als Vorbild benutzt, um sie in wenigen Worten doch wieder gekonnt zu hinterfragen.
Ein Abend wie aus einem Guss. Dabei bleibt sie nicht langweilig vorhersehbar, sondern begeistert mit ihrer Musikalität und ihrem Talent besondere Akzente zu setzen.
Highlights an diesem Abend sind für mich viele gewesen. Besonders hervorheben möchte ich dabei D´Freiheitsstatue, Walzer für Niemand (lieber Oliver, sei nicht traurig, dass sie es dem Pariser Publikum vorenthält...) und die phantastische letzte von insgesamt drei Zugaben Speech.
So Sophie Hunger wieder in der Volksbühne auftreten sollte, werde ich versuchen möglichst nah an der Bühne dabei zu sein. Zu schön ist ihr Mienenspiel anzuschauen und ihre Interaktion mit ihrer hervorragenden Band. Der Auftritt im Berliner Babylon war zwar intimer, aber nicht so wirkungsvoll, wie die große Bühne.
Ein schöne Zusammenfassung des Abends hat Miriam formuliert:
Zum ersten Mal live gesehen, die Frau haut einen um! Super charmant, witzig, leicht, intelligent, unaufgeregt, sexy und zum verlieben exzellent. Spielerisch erwachsen, super Konzert und Präsentation! Tolle Musiker! Facettenreich und nie gezwungen. Zwischen allen Genres hat sie leichtfüssig ihre Leidenschaft zu Musik und Kunst transportiert und Freude fürs Leben geschenkt. Wirkt nach... Ein heller warmer Stern im Februar- Grauen.
Setlist:
1. Rererevolution
2. Can you See Me?
3. Manhattan
4. Holy Hells
5. Heharun
6. Spiegelbild
7. Le Vent
8. My oh My
9. Das Neue
10. 1983
11. Personal Religion
12. Citylights
13. D´Freiheitsstatue
-
14. Walzer für Niemand
15. Souldier
16. Like Like Like
-
17. Monkeys
18. The Fallen
19. Trainpeople
-
20. Speech
Ort: Berlin Babylon
Datum:19.2.2013
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: ca. 100 Minuten
Mein letztes Sophie Hunger Konzert liegt nur wenige Wochen zurück. In der damals ausverkauften Volksbühne hatte sie mich dermaßen begeistert, dass der Weg zum gegenüberliegenden Kino Babylon ein kurzer war, um dort direkt Kartennachschub zu organisieren.
So war ich bei diesem Konzert deutlich weniger skeptisch, ob sie denn in der Lage wäre mich auch live zu begeistern.
Für ihre Berlin Tour hat sie sich die kleinen und mittelgroßen Bühnen ausgesucht. Statt an zwei Abenden die Volksbühne auszuverkaufen, verteilte sie sich und ihr Können auf sechs Abende. Da vertraut sie nicht nur ihrer musikalischen Anziehungskraft, sondern auch das Publikum vertraut ihr, sich an jedem Abend neu verzaubern lassen zu können.
Schon vor Toresöffnung hat sich vor dem Eingang des Kinos eine größere Menschentraube gebildet, in der Hoffnung auf gute Plätze und freie Sicht. Die 1983 geborene Hunger spricht ein älteres Publikum an. Das mag an der Lokalität liegen (das einzige Konzert ihrer Berlin Tour mit Sitzplätzen), aber sicherlich liegt es auch an ihrer Musik, die mit ihrer verspielten Ernsthaftligkeit die ein oder anderen nostalgischen Rückblende auslöst.
Der Beginn ist mit 20:30 angesetzt - und nur wenige Minuten über der Zeit betritt Sophie Hunger mit ihrer Band die Bühne. Die Dekoration der Bühne beschränkt sich auf die stilvollen Leuchtkugeln im Hintergrund und rund um ihren Mikrofonständer. So richtig kommt das aber an diesem Abend nicht zur Geltung - ein wenig beengt wirkt das Ensemble auf der kleinen Bühne. Auch ist der Klang weniger ausgewogen und druckvoll.
Erst nach ein paar Liedern begrüßt sie ihr Berliner Publikum mit ihrem unvergleichlichen Charme. Dabei kokettiert sie mit immer mal wieder mit ihrer Schweizer Herkunft, welche auf die Deutschen wohl (im europäischen Vergleich) am wenigsten bedrohlich wirkt. Allen versteckten Millionen und in der Schweiz aufkeimenden Deutschenfeindlichkeit zum Trotz - mögen wir Deutschen unsere Schweizer Nachbarn. Und sie dürfen uns auch gerne den Spiegel vorhalten. Das macht Sophie Hunger auch - aber es wirkt nicht bedrohlich, sondern lustig.
Sie ist sich ihrer Außenwirkung dabei wohl bewusst und inszeniert ihre Lieder rund um ihre Persönlichkeit. Dabei "arbeitet" sie sich tugendhaft an ihrer Setlist ab. Meine Befürchtung, dass sie sich in ihren Ansagen und ihrem Humor zum Auftritt in der Volksbühne wiederholen würde, blieben unbegründet. Sie scherzte mit dem Publikum, dass sich wohl bewusst fürs Sitzen entschieden hatte, und hinterfragte dieses mit viel Ironie. Whitney Houston wird von ihr als Vorbild benutzt, um sie in wenigen Worten doch wieder gekonnt zu hinterfragen.
Ein Abend wie aus einem Guss. Dabei bleibt sie nicht langweilig vorhersehbar, sondern begeistert mit ihrer Musikalität und ihrem Talent besondere Akzente zu setzen.
Highlights an diesem Abend sind für mich viele gewesen. Besonders hervorheben möchte ich dabei D´Freiheitsstatue, Walzer für Niemand (lieber Oliver, sei nicht traurig, dass sie es dem Pariser Publikum vorenthält...) und die phantastische letzte von insgesamt drei Zugaben Speech.
So Sophie Hunger wieder in der Volksbühne auftreten sollte, werde ich versuchen möglichst nah an der Bühne dabei zu sein. Zu schön ist ihr Mienenspiel anzuschauen und ihre Interaktion mit ihrer hervorragenden Band. Der Auftritt im Berliner Babylon war zwar intimer, aber nicht so wirkungsvoll, wie die große Bühne.
Ein schöne Zusammenfassung des Abends hat Miriam formuliert:
Zum ersten Mal live gesehen, die Frau haut einen um! Super charmant, witzig, leicht, intelligent, unaufgeregt, sexy und zum verlieben exzellent. Spielerisch erwachsen, super Konzert und Präsentation! Tolle Musiker! Facettenreich und nie gezwungen. Zwischen allen Genres hat sie leichtfüssig ihre Leidenschaft zu Musik und Kunst transportiert und Freude fürs Leben geschenkt. Wirkt nach... Ein heller warmer Stern im Februar- Grauen.
Setlist:
1. Rererevolution
2. Can you See Me?
3. Manhattan
4. Holy Hells
5. Heharun
6. Spiegelbild
7. Le Vent
8. My oh My
9. Das Neue
10. 1983
11. Personal Religion
12. Citylights
13. D´Freiheitsstatue
-
14. Walzer für Niemand
15. Souldier
16. Like Like Like
-
17. Monkeys
18. The Fallen
19. Trainpeople
-
20. Speech
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen