Dienstag, 7. August 2007

Shout Out Louds, Haldern, 04.08.07


Konzert: Shout Out Louds
Ort: Haldern (Haldern-Pop Festival)
Datum: 04.08.2007

Zuschauer: alle 5.000 oder 6.000 Festivalbesucher


Weil ich Jan Delay nicht mag (obwohl er ja voll stylish ist), war mein Abschlußkonzert in Haldern 2007 der Auftritt der Shout Out Louds. Ich hatte auch diese Schweden noch nicht live gesehen, mochte ihre Musik aber vorher schon sehr und war nach dem wundervollen Tag (und dem Auftritt von Loney, Dear kurz vorher) genau in der richtigen Laune, einen Sommerabend mit sonniger Popmusik zu beenden.

Jeder, der sich dazu berufen fühlte, hat ja vor dem Festival die H-Frage, die Frage nach dem Headliner oder eher dem fehlenden Headliner diskutiert. Am Freitag
waren das für mich unbestritten die Magic Numbers, am Samstag - nicht zuletzt natürlich begünstigt durch den guten Zeitpunkt des Konzerts und den knallvollen Festivalplatz - waren das genauso eindeutig die Shout Out Louds. Das Programm war besonders am Samstag brillant - ich hätte echte Schwierigkeiten, mich zwischen Voxtrot, Malajube, Friska Viljor, und Loney, Dear auf den Tagessieger festlegen zu müssen - all diese Auftritte waren fabelhaft. Sie hatten aber auch alle den Nachteil, bei zu viel Tageslicht stattzufinden.* Die Shout Out Louds fanden komplett im Dunkeln statt, der Platz war voll, es gab Crowdsurfer (!). Es war einfach ein würdiger Abschluß eines tollen Pop-Tags (jaja, ich weiß, Jan Delay...).

Die Stockholmer Freunde um Adam Olenius (der, der
nach Robert Smith klingt) spielten zwar nur eine gute Stunde (incl. dreier Zugaben), unterhielten die Zuhörer aber bestens. Robert Smith hin oder her, der Sound der Schweden mit all den Keyboardtönen, den Glocken hat etwas Sommerliches. Kein Wunder also, daß viele mittanzten, sich kaum jemand auf dem Platz nicht bewegte. Spätestens dem Über-Hit "Tonight I have to leave it" konnte sich keiner entziehen. Das Lied endete das reguläre Set. Adam kletterte dabei von der Bühne runter, lief über die Vorbühne, auf der die WDR-Kameras standen und spielte den Glöckchenkram auf einer doppelten Kuhglocke. Traumhaft! Gut, für das wunderbare Wetter konnten die Veranstalter nichts. Aber dieses Lied in diesem Rahmen war schon jeden Cent des Tickets wert.

Nach "Hard rain" und "Meat is murder" war "Very loud" der Schlußpunkt - mit Keyboarderin Bebban (welch ein Name!) am Akkordeon.

Wie gesagt endete Haldern 2007 damit für mich. Ich habe bisher noch kein Festival erlebt, das so wenig Ausfälle im Programm hatte, kein Festival mit so vielen herausragenden Bands. Die Programmacher haben in meinen Augen wirklich alles richtig gemacht und sich auch durch die Absage dieser Editors nicht aus dem Konzept bringen lassen. Daß das Drumherum in Haldern einzigartig angenehm ist, ist bekannt, das Programm hat diesmal wirkliche Maßstäbe gesetzt. Wow!

Setlist Shout Out Louds Haldern:

01: Time left for love
02: The Comeback
03: Suit yourself
04: Please please please
05: Impossible
06: South America
07: 100 degrees
08: Parents livingroom
09: You are dreaming
10: Tonight I have to leave it

11: Hard rain (Z)
12: Meat is murder (Z)
13: Very loud (Z)

* Ok, bei Loney, Dear ging die Sonne unter... Nur wörtlich!

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