Konzert: Duke Special
Ort: Rees-Haldern (Haldern-Pop Festival)
Datum: 04.08.2007
Zuschauer: dichtes Gedränge im Spiegelzelt
Peter Wilson aka Duke Special ist mir das erste Mal im vergangenen Jahr über den Weg gelaufen, als er im Pariser Olympia für Neil Hannon und seine Divine Comedy eröffnen durfte. Damals vermieste mir aber eine uangenehme Assoziation den Genuß der Musik von Duke Special: ich fühlte mich irgendwie an Elton John erinnert!
Zwar spielte Peter Wilson keine Scheußlichkeiten wie "Nikita" oder "Candle In The Wind", aber als er da mit seiner blauen, schultergepolsterten Militärweste und seinen Rastazöpfen hinter dem Piano saß und vor sich hin schmachtete, konnte ich die aufkommende Vergleiche mit Elton (obwohl der natürlich anstatt Zöpfen alberne Brillen trägt!) nicht verdrängen...
Dennoch: der Mann ließ mich nicht ganz kalt. Hatte das Ganze denn nicht doch erheblichen Charme? Und waren die Einlagen mit Klarinette, Saxophon und dem Grammophon nicht herrlich altmodisch? Außerdem: stimmlich klingt der falsche Rastafarin doch eher nach Badly Drawn Boy oder Rufus Wainwright als nach dem ollen Elton John, oder etwa nicht?
Klarer Fall, ich mußte das Album "Songs From The Deep Forest" haben, um mir ein genaueres Bild zu machen! Und ich wurde nicht enttäuscht, das Opus mit Highlights wie "Brixton Leaves" und "Last Night I Nearly Died" ist nämlich wirklich nicht übel.
Eben jenes "Brixton Leaves" war dann auch erstes Stück des heutigen Sets des Nordiren. Bevor er loslegen konnte, wurde aber zunächst das bereits erwähnte alte Grammophon hereingetragen, das alte Blues-Piano in der Mitte des Raumes platziert und eine riesige blaue Pauke mitsamt aufgedrucktem Grammophon rechts hinten deponiert.
Der Drummer, der die Pauke dann schließlich maltätierte, sah zum Schießen aus! Es handelte sich um einen lockenköfigen Herrn, der mit Sicherheit schon Mitte vierzig ist, ein blaues Militärjacket trug und scheinbar immer zu Albernheiten aufgelegt war. (in einer Szene erschreckte er z.B. Zuschauer in der ersten Reihe!) Irgendwie erinnerte er mich auch ein wenig an den Butler des Silvester-Dauerbrenners "Dinner For One", er war wirklich köstlich!
Der Hauptdarsteller selbst trug eine knallig orangefarbene Hose, ein dandyhaft wirkendes Hemd und natürlich seine wunderschönen Zöpfchen. Seine Augen waren von schwarzem Kajalstift umrandet und zu den Liedern schaute er oft träumerischen Blickes gen Zeltdecke.
Mit von der Partie war schließlich ein blonder Herr (Ben Castle), der für die fabelhaften Klarinette- und Saxophon Einlagen verantwortlich war, manchmal hielt er seine Instrumente gar gleichzeitig in der Hand!
Das wundervolle Spiegelzelt stellte hierbei den perfekten Rahmen für die theatralisch wirkende Show dar, man hätte sich keine bessere Location für Duke Special wünschen können! Aber diesmal war ich nicht nur von dem ganzen "Drumherum" angetan, sondern auch das komplette Set des Nordiren überzeugte mich auf ganzer Linie. Außer bei den Magic Numbers und Loney, Dear bin ich kein mal so tief in die Welt der jeweiligen Künstler eingedrungen wie hier, ich war wirklich mit dem Herzen dabei. Das Spektakel berührte mich einfach...
Vielleicht lag es daran, daß ein wenig Wehmut mitschwang, daß dies hier mein letztes Konzert für Haldern 2007 sein sollte (es war wie immer wunderbar!), möglicherweise war der Grund aber ganz einfach in dem Talent und der Originalität der Künstler zu finden. Ganz abgsehen davon, daß der Drummer, der den unglaublichen Namen Temperance Society Chip Bailey trägt, wie der Chef selbst ein glänzender Entertainer war, der nach jedem Lied zu einer Plastiktüte griff, um darin nach kuriosen Instrumenten wie einem Schneebesen, oder einer Raspel zu suchen, auf denen er anschließend musizierte.
Mit dem flooten "Salvation Tambourine" endete schließlich ein brilliantes Konzert eines außergewöhnlichen Künstlers, der sich damit auf meiner Beliebtheitsskala weit nach oben geklettert ist!
Duke Special is special, indeed!
Und vom Haldern-Pop kann man dies sowieso sagen. Die Edition 2007 bot hervorragende Künstler, eine gute Organisation, nette Menschen und sogar diesmal herrliches Sommerwetter.
Haldern-Pop, einfach schön, dieses Motto stimmte auch 2007 genau!
Setlist Duke Special, Haldern-Pop:
01: Brixton Leaves
02: Everybody Wants A Little Something
03: Wake Up Scarlett
04: Don't Breathe
05: Portrait
06: No Cover Up
07: Let You Down
08: Last Night I Nearly Died
09: Freewheel
10: Salvation Tambourine
Links:
- The Duke Special in Köln
- und in Paris
- weitere Fotos von The Duke Special
- Bilder aus Haldern
- mehr Bilder aus Haldern
- und weitere Bilder aus Haldern
Ort: Rees-Haldern (Haldern-Pop Festival)
Datum: 04.08.2007
Zuschauer: dichtes Gedränge im Spiegelzelt
Peter Wilson aka Duke Special ist mir das erste Mal im vergangenen Jahr über den Weg gelaufen, als er im Pariser Olympia für Neil Hannon und seine Divine Comedy eröffnen durfte. Damals vermieste mir aber eine uangenehme Assoziation den Genuß der Musik von Duke Special: ich fühlte mich irgendwie an Elton John erinnert!
Zwar spielte Peter Wilson keine Scheußlichkeiten wie "Nikita" oder "Candle In The Wind", aber als er da mit seiner blauen, schultergepolsterten Militärweste und seinen Rastazöpfen hinter dem Piano saß und vor sich hin schmachtete, konnte ich die aufkommende Vergleiche mit Elton (obwohl der natürlich anstatt Zöpfen alberne Brillen trägt!) nicht verdrängen...
Dennoch: der Mann ließ mich nicht ganz kalt. Hatte das Ganze denn nicht doch erheblichen Charme? Und waren die Einlagen mit Klarinette, Saxophon und dem Grammophon nicht herrlich altmodisch? Außerdem: stimmlich klingt der falsche Rastafarin doch eher nach Badly Drawn Boy oder Rufus Wainwright als nach dem ollen Elton John, oder etwa nicht?
Klarer Fall, ich mußte das Album "Songs From The Deep Forest" haben, um mir ein genaueres Bild zu machen! Und ich wurde nicht enttäuscht, das Opus mit Highlights wie "Brixton Leaves" und "Last Night I Nearly Died" ist nämlich wirklich nicht übel.
Eben jenes "Brixton Leaves" war dann auch erstes Stück des heutigen Sets des Nordiren. Bevor er loslegen konnte, wurde aber zunächst das bereits erwähnte alte Grammophon hereingetragen, das alte Blues-Piano in der Mitte des Raumes platziert und eine riesige blaue Pauke mitsamt aufgedrucktem Grammophon rechts hinten deponiert.
Der Drummer, der die Pauke dann schließlich maltätierte, sah zum Schießen aus! Es handelte sich um einen lockenköfigen Herrn, der mit Sicherheit schon Mitte vierzig ist, ein blaues Militärjacket trug und scheinbar immer zu Albernheiten aufgelegt war. (in einer Szene erschreckte er z.B. Zuschauer in der ersten Reihe!) Irgendwie erinnerte er mich auch ein wenig an den Butler des Silvester-Dauerbrenners "Dinner For One", er war wirklich köstlich!
Der Hauptdarsteller selbst trug eine knallig orangefarbene Hose, ein dandyhaft wirkendes Hemd und natürlich seine wunderschönen Zöpfchen. Seine Augen waren von schwarzem Kajalstift umrandet und zu den Liedern schaute er oft träumerischen Blickes gen Zeltdecke.
Mit von der Partie war schließlich ein blonder Herr (Ben Castle), der für die fabelhaften Klarinette- und Saxophon Einlagen verantwortlich war, manchmal hielt er seine Instrumente gar gleichzeitig in der Hand!
Das wundervolle Spiegelzelt stellte hierbei den perfekten Rahmen für die theatralisch wirkende Show dar, man hätte sich keine bessere Location für Duke Special wünschen können! Aber diesmal war ich nicht nur von dem ganzen "Drumherum" angetan, sondern auch das komplette Set des Nordiren überzeugte mich auf ganzer Linie. Außer bei den Magic Numbers und Loney, Dear bin ich kein mal so tief in die Welt der jeweiligen Künstler eingedrungen wie hier, ich war wirklich mit dem Herzen dabei. Das Spektakel berührte mich einfach...
Vielleicht lag es daran, daß ein wenig Wehmut mitschwang, daß dies hier mein letztes Konzert für Haldern 2007 sein sollte (es war wie immer wunderbar!), möglicherweise war der Grund aber ganz einfach in dem Talent und der Originalität der Künstler zu finden. Ganz abgsehen davon, daß der Drummer, der den unglaublichen Namen Temperance Society Chip Bailey trägt, wie der Chef selbst ein glänzender Entertainer war, der nach jedem Lied zu einer Plastiktüte griff, um darin nach kuriosen Instrumenten wie einem Schneebesen, oder einer Raspel zu suchen, auf denen er anschließend musizierte.
Mit dem flooten "Salvation Tambourine" endete schließlich ein brilliantes Konzert eines außergewöhnlichen Künstlers, der sich damit auf meiner Beliebtheitsskala weit nach oben geklettert ist!
Duke Special is special, indeed!
Und vom Haldern-Pop kann man dies sowieso sagen. Die Edition 2007 bot hervorragende Künstler, eine gute Organisation, nette Menschen und sogar diesmal herrliches Sommerwetter.
Haldern-Pop, einfach schön, dieses Motto stimmte auch 2007 genau!
Setlist Duke Special, Haldern-Pop:
01: Brixton Leaves
02: Everybody Wants A Little Something
03: Wake Up Scarlett
04: Don't Breathe
05: Portrait
06: No Cover Up
07: Let You Down
08: Last Night I Nearly Died
09: Freewheel
10: Salvation Tambourine
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- und in Paris
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