Konzerte: M.I.A., Emilie Simon
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 24.08.2007
Zuschauer: so einige
So und jetzt noch kurz ein paar Worte zu zwei Damen, die am ersten Festivaltag auf der Scène de la cascade auftraten, mich aber leider nur optisch überzeugen konnten.
Emilie Simon ist in Montpelier, Frankreich, aufgewachsen und schaffte ihren Durchbruch mit dem Soundtrack zum Film "La Marche De L'Empereur (es ging um Pinguine), wofür sie sogar eine Nominierung für den César einheimste. Bemerkenswert ist, daß die Amerikaner den Film damals gerne kaufen wollten, aber einen anderen Soundtrack haben wollten, die Musik von Emilie Simon war ihnen zu anspruchsvoll! Auch mit dem Album "Végétal" hatte die hübsche Französin Erfolg (Sieg beim Victoire de la musique) aber mir erschien das Ganze immer als ein bißchen zu nett (habe wohl einen anderen Geschmack als der Durchschnittsamerikaner!), um mir wirklich zu gefallen. Das Konzert bei Rock en Seine bestätigte letztendlich mein Urteil: ganz angenehm zu hören, aber eine Spur belanglos. Vor allem klang es mir zu sehr nach Kate Bush. Diese Assoziation wurde auch dadurch bekräftigt, daß Emilie, die Gitarre und Piano spielte, am Ende eine im übrigen ziemlich gute Cover-Version von "Mercy Street", nach Peter Gabriel brachte, der mit... ja genau, Kate Bush zur gleichen Zeit "Don't Give Up" aufnahm.
Die zweite Dame, Matahangi "Maya" Arulpragasam", bekant als M.I.A., ist mit ihren 30 Jahren in etwa gleich alt wie Emilie Simon und hat ebenfalls bei den Kritikern einen Stein im Brett. Gerade ist ihr zweites Album "Kala" erschienen und schon hagelt es - wie schon beim 2005er Erstling "Arular" - Bestnoten: 9 Punkte von Spiegel-Online, 8 vom NME, eine hohe Wertung in der englischen Uncut, etc.
Ich hingegen, konnte das Rumgerappe und Gehampel kaum ertragen und als der mit einer dicken, schweren Goldkette behangene Kollege "African Boy" zur Verstärkung auf die Bühne kam, war der Ofen ganz aus. Ich verließ den Ort des Geschehens fluchtartig!
Natürlich ist das alles Geschmacksache, M.I.A. mit Sicherheit kreativ und innovativ, aber trotzdem muß man Nerven wie Drahtzeile haben, um ein Album oder Konzert der Dame in einem Rutsch durchzuhören...