Konzert: Housse de Racket
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 26.08.2007
Zuschauer: einige Neugierige
Als erste Band des heutigen Sonntages durften die Pariser Lokalmatadoren von Housse De Racket ran. Wer ein wenig französisch spricht, (der Bandname bedeutet übersetzt Schlägerhülle) erahn es vielleicht: hier drehte sich alles, aber auch wirklich alles um Tennis. Das sah man sehr deutlich an den Klamotten, den Texten, den Namen der Musiker. Die jungen Herren trugen Poloshirts von Lacoste und zwar jeder in einer anderen Farbe, grün, rot, schwarz, etc., dazu lange weiße Hosen, Schweißbänder und bunte Schirmkappen, die extrem nach den 80ern aussahen. Einer der Typen hatte eine giftgrüne Sonnenbrille an, der rothaarige Schlagzeuger nannte sich Boris Bockor (er hat angeblich an der Berliner Mauer trainiert!) und einer der Gitarristen trug den passenden Namen Aleksander Passingshov. Und den gespielten Titeln konnte man Textzeilen wie "Jeu, Set, et Match und andere Tennisbegriffe entnehmen.
Ihr seht schon, die jungen Herren aus Paris haben einen Narren an dem weißen Sport gefressen. Dazu passte auch wunderbar,die stark an die 80er Jahre erinnernde Synthie-Musik und die gesamte Gestik. Natürlich war das nicht alles allzu ernst zu verstehen, die Jungspunde machten sich einen Spaß daraus, Klischees aus Sport und Musik auf die Schippe zu nehmen und auch sich selbst nahmen sie sympathischerweise nicht allzu Ernst. Das kam auch beim anfangs skeptischen Publikum sehr gut an, gerade junge Leute aus der Pariser Konzertszene (Housse De Racket traten bereits in der Flèche D'or und im Nouveau Casino auf) waren angetan und tanzten ausgelassen zu der humorigen und fetzigen Musik. Viele hatten ein Dauergrinsen auf dem Gesicht und auch ich konnte mich dem Charme des Ganzen nicht entziehen. Wer die ebenfalls etwas schrägen Vögel von Malajube mag, der sollte eigentlich auch einen Heidenspaß an Housse De Rackte haben, bloß daß die Franzosen weniger heavy als die Kanadier sind. Die Pariser mögen es vielmehr lieber poppig und (gewollt) kitschig. Dabei schaffen sie es, schöne Melodien zu erzeugen und wahre Ohrwürmer entstehen zu lassen. Gerade der Song "Housse de Racket", den man neben den heute sicherlich ebenfalls gespielten "1,2,3,4", "Stereo Tennis" und "Sur Le Papier" findet, ist ein veritabler Hit. Ich persönlich hatte jedenfalls eine äußerst kurzweilige halbe Stunde und bleibe den Tennisfanatikern auf den Fersen...
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Robert Gil:www.photosconcerts.com
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