Sonntag, 6. November 2016

This is the Kit, Reykjavík, 03.11.16


Konzert: This is the Kit
Ort: Iðnó  in Reykjavík (Iceland Airwaves)
Datum: 3. November 2016
Dauer: 35 min
Zuschauer: 100


All die tollen Fotos sind von Claudia - Vielen Dank!


An unserem zweiten Tag beim Iceland Airwaves waren wir vor dem Konzert von This is the Kit schon ganz schön kreuz und quer durch die Stadt gelaufen. Dabei wäre es bei dem Regenwetter eigentlich angeraten gewesen, sich einen schönen Platz auzusuchen und dort zu bleiben... Aber es war auch der Tag wo mein Herz mich mit Nachdruck zu ganz bestimmten Musikerinnen schickte und damit das Zickzack-Muster durch die Stadt verursachte. Von außen sah das vielleicht auch so aus, als würde ich mir möglichst viele Veranstaltungsorte vergleichend ansehen wollen. Jeder hatte dabei seinen Charme gezeigt (die Berichte sprechen auch davon), aber der Preis für das unbestritten schönste Venue ging für mich an das Iðnó.
 

Ein mittelgroßes Theater, in dessen Vorräumen man gemütlich sitzen und trinken und schwatzen kann. Im Obergeschoß ein sehr gemütliches gründerzeitlich ausgestattetes Restaurant. Alles mit einem Charme, dem man sich geschlagen geben muss. Damit ein Ort wie geschaffen für die Lieder von Kate Stables. Und es sei vorab verraten, This is the Kit spielten genau so charmant, einladend und leuchtend auf, wie es der Ort herausforderte. Dabei standen die Zeichen nicht nur auf Friede-Freude-Eierkuchen, denn Rozi  Plain hatte mit einer bösen Infektion zu kämpfen und den ganzen Tag mit Antibiotika-Infusion im Krankenhaus verbracht.
 

Zum ersten Mal erlebte ich die Band in voller Besetzung, d.h. neben den mir aus der Trio-Besetzung bekannten Jesse Vernon und Rozi Plain waren auch Jamie Whitby-Coles am Schlagzeug und Neil Smith an der E-Gitarre dabei. Es gab vier (!) Gesangsmikros und im Verlauf des Konzertes immer wieder warmen und sehr gelungenen Satzgesang. Definitiv ein Baustein dafür, weshalb mir der Abend so gut gefallen hat.
 

Im Verlauf des Konzertes ging mir durch den Kopf wie sehr die Musik diesseitiges Geschehen in eine jenseitige Dimension übersetzt und wie sehr die beiläufige Erzählhaltung der Lieder dazu beiträgt, dass ich sie als authentisch und wahr empfinden kann und aufmerksam zuhöre. Diese Beschreibung klingt nun so, als wäre es so ein Solo-Frau-mit-Gitarre-Säusel-Ding, aber es funktionierte mit großer Band tatsächlich noch viel besser wegen mehr verfügbarer Klangfarben.

 

Der Raum war für das Konzert recht gut gefüllt und Kate schien nicht recht glauben zu können, dass die Aufmerksamkeit tatsächlich This is the Kit galt: Ihr seid wahrscheinlich für die nächste Band da - danke dass ihr schon früher gekommen seid! Das wurde nach dem Song aber mit rauschendem Applaus zurückgewiesen. Die Band hatte gerade einen intensiven Monat gemeinsam an neuem Material gearbeitet. Kate sprach von Höhen und Tiefen und dass es schön sei, diese Zeit nun mit einem Bandkonzert in diesem Rahmen abzuschließen.


Was bleibt mir nun musikalisch in Erinnerung? Der Einstieg mit raunendem Gesang (solo), das intensive Misunderstanding (so wiegend und bittend), das herrliche upbeat Lied Hotter  colder mit komplexem Rhythmus und sicher auch das letzte Stück Blessed are those who see and are silent - so intensiv und beschwörend. An einem an Höhepunkten überreichen Tag war das vielleicht die schönste halbe Stunde.


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