Konzert: Ceasetone
Ort: Harpa, Reykjavik (Iceland Airwaves)
Datum: 02.11.2016
Dauer: knapp 35 min
Zuschauer: vielleicht 500
Beim Iceland Airwaves spielen 220 Künstler 267 offizielle Konzerte. Dazu kommen weitere 670 Shows in "off venues" überall in der Stadt. Mehr als 900 Konzerte in fünf Tagen - keine Ahnung, wie man da den Überblick behalten soll, welche Bands unbedingt angeguckt werden müssen.
Der erste Tag war für mich nach gut fünfstündiger Anreise (aus dem Osten der Insel) zum Glück noch nicht so stark besetzt, daß ich zu viel unter keinen Umständen verpassen durfte. Nach ein paar Minuten Steinar (schlimm!) und Kött Grá Pje, der uns alle in einem Song als "Fucker" anrappte, um sich hinterher zu entschuldigen, gemeint sei damit nur das isländische Einwanderungsministerium (dabei entschuldigen sich Isländer nicht, wie ich im vergangenen Jahr von einer Einheimischen erfahren hatte, die mich auf Isländisch ansprach und mich, nachdem ich mich entschuldigte, kein Isländisch zu sprechen, rundgemacht hat, weil man niemals um Verzeihung bitte), war Ceasetone mein erstes komplettes Konzert.
Ceasetone ist die Band von Hafsteinn Þráinsson. Zur Band gehören neben dem Gitarristen / Sänger / Keyboarder eine Schlagzeugerin (Sólrún Mjöll Kjartansdóttir), ein Bassist und Keyboarder (Steinar Karlsson) und ein weiterer Keyboarder (Jökull Brynjarsson), auf der Bühnen standen allerdings eine ganze Menge mehr Menschen, ganz links ein Chor, ganz rechts ein Streichtrio, neben Sólrún noch ein Percussionist.
Auf dem Weg nach Reykjavik heute hatten wir eine ganze Menge Künstler vorgehört - ein Lied pro Band, mit viel Mut zur Lücke. Zu jedem Lied machten wir uns ein paar Notizen, um nicht einen Wasserfall später wieder alles vergessen zu haben. Neben dem Ceasetone-Song The bright side stand "wie Muse (aber besser)".
Hafsteinn hat eine der typischen isländischen Gesangsstimmen, die man mögen muß. Mir gefielen die lauteren Lieder deutlich besser als die wenigen ruhigen. Wenn es lauter wurde, entstanden plötzlich herrliche Gitarrenwände, Hafsteinn, der sonst so ruhig wirkte, riss seinen Kopf wild hin und her.
Zu The bright side kam eine Gastsängerin auf die Bühne. Trotz der Muse-Assoziationen ist das Stück ein großer Hit! Genauso gut gefiel mir das Schlußstück Humble history song, das immer lauter wurde. Mein heimlicher Liebling war aber Lo-fi, das (anders als der Name es vermuten ließe) in ein wildes Postrock-Geballere mündete, um danach ruhig zu enden.
Meine Konzertbegleitung fand die Band nett aber ein wenig überambitioniert, mir gefiel das Konzert sehr gut. Nummer eins von 900 ist geschafft. Morgen kommen u.a. Die Nerven, JFDR (wundervoll!), The Sonics, Beliefs, Oyama, Hannah Lou Clark...
Setlist Ceasetone, Iceland Airwaves, Reykjavik:
01: Two roads
02: Sight of your life
03: Full circle
04: The bright side
05: Darker days
06: Lo-fi
07: Humble history song
Alle Konzertberichte vom Iceland Airwaves
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen